[1014] Ankerwurf [Offen]

[Dezember '18]
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Mareno
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Mareno »

Marenos Mimik zierte nun ein interessiertes Grinsen, welches von einem verschwörerischen Zwinkern begleitet wurde, konnte er Illarios Verdacht doch nun bestätigen. Auch er begann nun seinerseits Illario an den neu festgelegten Maßstäben zu messen, und war umso interessierter daran, welchen Verlauf ihr Gespräch wohl nehmen würde.

"Oh, da habe ich mich wohl zufällig an genauden richtigen Ortskundigen gewandt ! Ihr seid wohl auch ein entfernter Cousin des Szlekers ? Die Freude grade euch gefragt zu haben könnte kaum größer sein ! Aber begleitet mich doch gerne auf meinem Weg ins A Tarda Ora, dann haben wir Gelegenheit uns einander vollständig vorzustellen, und vielleicht kann ich ja meine erste Nützlichkeit für die Familie schon vollbringen, Ehe ich das lang angestrebte Treffen mit meinem Cousin habe. Mit dem wichtigen Amt welches er inne hat will ich ihn nicht warten lassen, sonst erwartet mich am Ende noch eine kalte Mahlzeit. Aber wäre ein zufriedener Verwandter nicht ein wunderbares Gastgeschenk ? Doch bevor ich es vergesse : befinden wir uns in einem Heimatgewässern oder stammt ihr von weiter her Signore Contarini ?

Irgendetwas in Marenos schien ihn zur Eile zu treiben, nicht aus absichtlicher Unhöflichkeit, vielmehr aus Drang schien er mit den Füßen zu wippen und Einzelne Schritte schon während des Gesprächs auszuführen, um den festen Boden unter seinen Füßen zu spüren. Während dieser unkontrollierten Bewegungen, die doch nie eine gewisse Athletik vermissen ließen, bemühte sich Marenos jedoch steht's um Ein zugewandtes Lächeln gegenüber Ilario.
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Ilario
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Ilario »

Eine einladende Geste deutete Mareno mitzukommen und Ilario lenkte ihre Schritte in Richtung des A Tarda Ora, in Richtung Broglio. „Dann bringe ich euch wohl besser hin, wir wollen doch nicht, dass der warme Rote schon kalt ist wenn ihr ankommt…“ Wesentlich gedämpfter, so dass nur sehr Nahestehende oder solche mit höchst sensiblen Sinnen seine Worte zu hören vermochten, fuhr der dunkle Edelmann fort. „Vermutlich wäre es nur angemessen, würden wir uns einander in aller Form vorstellen. Ilario Contarini di Genova, Neugeborener im Blut der Schatten und Kastellan Genuas, Kind des Lucius Valerius Galba Ahn der Schatten zu Venedig, Kind des Magnus Sertorius Mamercus Ahn der Schatten, Kind des Eremiten Ahn im Clan der Schatten.“ Während sie weiterliefen wartete Ilario auf die Erwiderung Marenos, bereit ihn je nach Status mit den entsprechenden Gesten Respekt zu zollen.
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Mareno
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Mareno »

Mareno versuchte Ilario grade so zügig zu folgen, das es keine Unhöflichkeit darstellte, und senkte im grazilen Schritt das Haupt ein wenig, um Illarios höheren Status als Neonat mit Amt zu würdigen. Dabei schien er ihn noch eingehender zu mustern, wollte aus dem Verhalten des Lasombra herauslesen, welcher besonderen Befähigung es bedurfte, um für das Amt des Kastellans erwählt zu werden. Dann setzte er mit warm flüsternder Stimme ebenfalls zu einer Vorstellung an, und fast hätte man glauben können das seine Stimme eine Spur zu warm war, für die einfache Vorstellung unter Kainiten.

*Erneut sehr erfreut eure Bekanntschaft zu machen, wohlwerter Signore Contarini. Neben euch schreitet Mareno di Piave,Neugeborener vom Blut der Rose, Kind von Jacque Monjeau, Ancilla vom Clan der Rose. Des weiteren Capitano der Nénuphar und Mühlstein allen Buchweizens. *

Mareno schien nicht im gleichen Maße über Titel zu verfügen wie der Kastellan, aber war doch neugierig genug um nach einer Zeit der Höflichkeitspause erneut anzusetzen, um die Lücken seines Wissens zu füllen.

Ihr tragt also den Titel Kastellan Genuas, darf ich fragen welche Aufgaben mit dieser sicher sehr bedeutenden Position verbunden sind ? In der letzten Domäne in der ich mich aufhielt gab es niemanden, der diesen Titel trug.


Während Mareno das Gespräch weiterführte, und auf komplexere Themen zur Sprache kam, bemühte er sich trotzdem, das einmal aufgebaute Tempo, nicht zu verlieren, um sich wohl nicht von dem Bann der Musik der Sängerinnen die sie grade passierten ablenken zu lassen.

*Begeistern (Charisma+Vortrag/Ausdruck) = 4, 1,9, 4, 2 successes (gegen SW 3)
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Ilario
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Ilario »

Abgesehen von einer gewissen Achtsamkeit und Würde in seinen Bewegungen und Gesten mochte für Mareno nicht zu ergründen sein was genau sein Gegenüber zum Kastellan befähigte. Vielleich ein wacher Verstand? Ein respektvolles Nicken, einem Neugeborenen hohen Blutes angemessen, erwiderte Marenos Vorstellung. „Sehr erfreut werter Mareno di Piave. Nun das Amt des Kastellans umfasst allerlei organisatorische und verwaltungsrechtliche Angelegenheiten, gewissermaßen die Aufgaben eines Seneschalls abzüglich der Belange Gastrecht, Domänenvergabe und Jagdgebiete. Lasst mich jedoch die Frage erwidern: Was macht einen Mühlstein allen Buchweizens aus?“ Ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als ihre Schritte sie weiter gen Broglio trugen.
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Angelique
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Angelique »

"Mühlsteine!", erklang es begeistert in der Nähe. Noch dazu mit okzitanischem Akzent.

Vorher war es nicht aufgefallen, aber nun war da ein Mädchen in abgetragenerer Pilgerkluft zu sehen, die Jakobsmuschel am breitkempigen Hut, den Wanderstab mit der Pilgerflasche in zierlichen Hämden. Die großen Rehaugen strahlten freudig.

Tief verbeugte das Kind sich vor Ilario. "Schiavo, mein Kastellan!", sagte es voll Ehrerbietung, wie es dem Schattenherrn gebührte. Selbst wenn dieser vertraulich mit dem Mädchen Umgang pflegte, so folgte die kleine Pilgerin öffentlich der Etikette.

Zum Kapitän meinte sie, sich ebenfalls elegant verbeugend: "Ich sah erst jetzt das Schiff im Hafen und bitte meine Verspätung zu entschuldigen. Ich lasse es mir normalerweise nicht nehmen, Neuankömmlinge zu begrüßen. Gestattet, dass auch ich vorstelle: Angelique werde ich genannt, als Mondkind bin ich überall bekannt."

Weiter weg seufzten harte Kriegsknechte wie verliebte Knaben auf und ein monströser Hund hechelte freudig und wedelte mit dem Schwanz. "Unser Engel", raunte der Hauptmann der Männer ergriffen.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Mareno
Toreador
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Mareno »

Marenos Blick zeugte von freudiger Überraschung, als die kleine Malkavianerin zu den beiden Kainiten trat, und sich ihrerseits sehr ungezwungen vorstellte. Auch der okzitanische Akzent, und die Pilgermuschel waren ihm nicht verborgen geblieben, und sorgten dafür das sich seine Miene weiter aufhellte, als er sich zunächst an Ilario wandte um sich seinerseits zu erklären. Auch wenn ihm bewusst war, das ein Kastellan wohl höher im Rang stand als ein Mühlstein, ließ er die Gelegenheit nicht verstreichen, zumindest anzudeuten was er in seinem bisherigen Unleben getan hatte.


Wisst ihr, der Buchweizen ist eine fremdländische Pflanze, Er wird auch sarazenisches Korn genannt, und in Marseille konnten wir uns lange nicht über Kornmangel beschweren. Unsere Mühlen wurden mit Blut betrieben, und doch wurde das Korn nicht weniger, zumindest nicht bis vor einigen Jahren.

Als er mit seiner Erklärung an Ilario geendet hatte, wendete er sich Angelique zu, und versuchte in einem akrobatischen Akt die gleiche Sichthöhe zu erreichen, ohne sich zu verneigen. Der geschickt wirkende Körper schien dabei nahezu perfekt ausbalanciert, während sich Marenos Oberkörper straffte, um Angelique gegenüber einen wehrhaften Eindruck zu machen.Seine Worte erreichten Angelique in der Okzitanischen Muttersprache, und mit einem sorgenvollen, aber herzlichen Unterton.

"Bon jorn Angelique, Kind des Mondes. Ich bedaure es zutiefst, das Almansor euch eure Reise unmöglich machte. Doch es wird sicher der Tag kommen, an dem ihr euren Weg nach Santiago ans Grab findet. So ihr dann Bedarf an einem Capitano habt, lasst es mich gerne wissen. Mareno di Piave, Neugeborener vom Clan der Rose, Kind des Jacque Monjeau, Ancilla vom Clan der Rose, Zudem noch Capitano der Nénuphar und wie ich dem wohlwerten Kastellan eben erläuterte Mühlstein allen Buchweizens."

Auch auf Angelique wirkte Mareno auf seltsame Art und Weise bekannt, und die weiche Stimme entfaltete noch viel mehr ihren Charme, als sie in seiner Muttersprache ertönte.

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Haltung: @Mareno 🌹(Felix): 6d10>5 = (10 8 9 10 1 8, 5 successes) = 5
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Alain le Beau
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Der seltsame Bettler hingegen verschwindet in der Dunkelheit einer Gasse, nachdem er die Worte "A Tarda Ora" gehört hat. Offenbar verlangt es ihn nicht nach dieser Zusammenkunft im Hafen.

Nicht lange darauf betritt jemand das besagte Gästehaus, der einen völlig anderen Eindruck macht. Alain, der blondgelockte Jüngling aus der Bretagne, schön und verdorben wie die Sünde. Als wäre nicht sein Bruder der Hausherr, sondern er selbst, schickt er die Bediensteten nach einem Becher Wein. Dann wartet er, wie der Angler, der sicher ist, dass ihm der Fisch bald ins Netz geht.
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Ilario
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Ilario »

„Mühlen mit Blut zu betreiben, das klingt höchst interessant… höchst sinnbildlich. Würdet ihr hier einen kleinen Exkurs wagen? Weniger Korn seit einigen Jahren? Korn aus Sizilien oder die eigene Ernte?“ Als die kleine Malkavianerin auftauchte schmunzelte Ilario, unerwartet aber nicht unwillkommen. „Seid gegrüßt werte Angelique, es ist mir wie immer eine Freude.“ Sogar Roger streifte seine Aufmerksamkeit, etwas das nicht jedem beliebigen Ghul zuteilwurde. Leicht runzelte Ilario die Stirn ob der kleinen Unhöflichkeit in eine andere Sprache zu verfallen, hörte aber aufmerksam zu während er den beiden das Gespräch überließ. Offenlassend ob er sie verstand.
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Angelique
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Angelique »

"Ihr betreibt Handel mit Waren aus dem Schwarzen Meer?", fragte Angelique begeistert. "Ach, würde ich doch solche neuen Köstlichkeiten noch schmecken können! Aber ich erfreue mich am Klappern der Mühlen und an den erhabenen, neuen Windmühlen. Blut und Mühlen! Was für ein schönes Bild!"

Die Kleine war wie im Fieber. Mühlen, ein Kapitän aus ihrer Heimat, ihr Freund Ilario. Eine wundervolle Nacht.

Rogers Söldner sicherten die Kainiten aus der Distanz. Als der alte Blutsvasall den Gruß des Vampir sah, berührte er mit dem edelsteinbestetzten Knauf seines burgundischen Schwertes voller Respekt des Nasalschutz seines Helms.
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Mareno
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Mareno »

Verspielt blickte der Toreador Ilario in die Augen und erhob sich wieder aus seiner Position, offenbar gefiel es ihm das zumindestens der Lasombra seine Ausführungen logisch nachvollzog. Aber auch die Malkavianerin hatte in ihrer unbedarften Art etwas, das Sympathie in ihm auslöste.

Fraxinetum und Korsika lieferten uns lange Jahre reiche Ernten, aber von diesem Umstand erfahrt ihr in diesen Nächten wohl nur noch aus Chroniken, nicht mehr aus Schlachtplänen.. Wir können jedenfalls froh sein, das diese Ausgeburten uns nicht mehr das Leben schwer machen.

Mareno sah sich kurz um als er geendet hatte, nahm Notiz davon das der Bettler verschwunden war, und stellte mit erschrecken fest das sich ihr anfängliches Wegegespräch immer mehr zu einer Versammlung wandelte. Er räusperte sich kurz, nur um sich dann an beide Kainiten im italienischen zu wenden.

Verzeiht mir mein drängendes Verhalten, aber ich will den wohlwerten Toma nicht warten lassen, stellt mir gerne soviele Fragen wie ihr mögt, während wir gen "A Tarda Ora" schreiten, aber lasst uns nicht allzu lange hier verharren. Werte Angelique, es wäre mir eine Ehre wenn ihr mich ebenso wie der wohlwerte Ilario begleitet, gerne gebe ich auch ein Einblick in mein Warensortiment, auch wenn es eher Klingen, als Waren aus dem schwarzen Meer bietet, so kann ich euch doch hoffentlich alles bieten, was ihr begehrt.Wohlwerter Ilario, diese Nacht ist gezeichnet von Unwägbarkeiten, und ich hoffe ihr könnt nachvollziehen das ich beginne zu manövrieren, anstatt mich von ihnen hin und her werfen zu lassen. So ihr euch ein ausführlicheres Treffen wünscht, heiße ich euch gern eines Nachts auf der Nénuphar willkommen, aufdass wir einen angemessenen Rahmen finden, dem Kastellan Genuas bekannt zu werden.

Marenos Bewegungsdrang schien in dieser Nacht sicherlich ungewöhnlich, für einen vom Blute . Ungewöhnlich erschien wohl ebenfalls der von ihm empfundene Zeitdruck, ganz so als wäre jede Sekunde, die er in Genua verbrachte ein wertvolles Geschenk. Es war sein innerer Konflikt, die vorhandene Unendlichkeit und der Drang sich gegen die Unwägbarkeiten des Moments aufzulehnen, und ihm Form zu verleihen. Den Moment steuern zu wollen, um seine Bedeutung zu beeinflussen, und ihn damit gradezu mit Bedeutung aufzuladen, war das Paradox der Situation. Nachdem Mareno sich an Angelique und dann an Ilario gewandt hatte, stand er mit unruhiger Gestik, aber interessiert dreinblickendem Gesicht in der Zusammenkunft der Drei Kainiten.
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