[1014] Ankerwurf [Offen]

[Dezember '18]
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Mareno
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Mareno »

Erfreut über den angenehmen Verlauf der Konversation, zeigte sich Mareno nun deutlich zugewandter, und verfiel ein wenig ins plaudern, vielleicht auch um bei seinem Gegenüber ebenfalls plaudern zu forcieren. Die Schilderungen des Lasombras zum Thema Gemeinschaft schienen auf den ersten Blick nicht besonders abweichend zu den Vorstellungen in anderem Domänen, in denen Mareno verweilt hatte. Doch die Intensität, in der Ilario von den Konsequenzen des Ausbleibens von Struktur sprach, ließen zumindestens erahnen, in welchen Zeiten sich Genua aktuell befand. aufgeschlossen wendete sich Mareno dem Kastellan zu, und fuhr mit seinen Erläuterungen fort.

Ich folge der Via Communitatis, versuche aber das Konzept nicht nur selbst zu leben, sondern auch denen die mir folgen nahezubringen. Natürlich gestaltet sich dies schwierig, aber im Versuch lässt sich viel Erkenntnis gewinnen, die mich in der Entwicklung meines selbst unterstützen. Wenn ihr sagt das unsere Gesellschaft von Eid, Pflicht und Glauben zusammengehalten wird, so sprecht ihr sicherlich wahr, doch sind es die Momente des kollektiven Bewusstseins von Gemeinschaft, die eine Gesellschaft wirklich in ihrer ganzen Pracht zeigen. Eid,Pflicht und Glauben sind sicherlich die besten Voraussetzungen, doch sollten sie stehts dazu dienen die Strahlkraft der Gesellschaft zu erhöhen, damit die Gesellschaft wachsen kann. Diejenigen die Eide und Pflichte als puren Zweck sehen sich zu bereichern glauben nur an sich selbst, nicht aber an die Gemeinschaft. Die Strahlkraft Genuas wird aber sicher dafür sorgen, das ich mit meiner Gemeinschaft gut einfinde.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
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Ilario
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Ilario »

Auch wenn Ilario ganz sicher nicht die Euphorie eines gesamtgesellschaftlichen Fortschritts teilte, sondern dies eher einen Nebeneffekt der Effizienz der Einzelnen betrachtete, stimmte er Mareno doch in manchem zu. „Diejenigen die Eide und Pflichten lediglich als Möglichkeit zur Bereicherung ansehen sind eine Schande vor Gott und vor unser aller Dunklem Vater. Die Spreu wird sich früher oder später immer von Weizen trennen.“ Mehr sagte er dazu nicht und bald schon kam das A Tarda Ora, Ziel ihres kleinen Spaziergangs in Sicht.
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Mareno
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Mareno »

Ilarios Worte regten den Franken zum Nachdenken an. Sprach er von bestimmten Kainiten ? War dies ein akutes Problem in Genua ? Dieser Vermutung würde er auf jedenfall nachgehen. Sein Ausdruck wirkte währenddessen nachdenklich, die Hände hatte er hinter dem Rücken verschränkt, die Schritte weiterhin zügig.

Ich sehe das unsere Standpunkte nicht allzuweit voneinander entfernt sind. Das ist gut. Mich interessiert sehr, welcher Via ihr folgt die zu solch ähnlichen Schlussfolgerungen kommt. Glaubt ihr, ihr könntet eure Via den Dienern eures Blutes nahebringen, und noch viel wichtiger, würde dies einen Mehrwert für euch und die euch dienenden bedeuten ?

Die Antwort wartete er gespannt ab, während sein Blick kurz in die Ferne ging, und das A Tarda Ora erblickte, ohne sich dessen bewusst zu sein.
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Ilario
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Ilario »

Wie nah und zugleich wie weit entfernt ihre jeweiligen Standpunkte sein mochten ließ Ilario offen. Er wusste genug über die Via Communitatis und kannte auch Wandler darauf persönlich gut genug um dies erwägen zu können. „In der Tat, in gewisser Weise haben unsere Wege ein Interesse an Gemeinschaft, haben wir beide ein Interesse daran diese prosperieren zu sehen. Mein Weg durch die Nacht, mein Bollwerk gegen die Bestie, ist die Via Regalis. Es würde mich freuen, würden wir in zukünftigen Nächten die Gelegenheit finden zu einer philosophisch-theologischen Debatte. Auch um Gemeinsamkeiten zu ergründen und Differenzen zu erkennen. Solltet ihr Teil dieser Gemeinschaft werden so sollten wir gemeinsames vertiefen und Differenzen umschiffen.“

Er zögerte unmerklich, dann sprach er weiter. Misstrauen war gut, aber vermutlich konnte daraus kaum Schaden entstehen.
„Die Lehren meiner gewählten Via… sind teilweise nicht für den menschlichen Geist gedacht. Andererseits profitieren meine Gefolgsleute von diesen Lehren indirekt. Ich sehe es als meine Aufgabe sie anzuleiten, zu lehren und gegebenenfalls sacht zu lenken.“ Der Kastellan deutete auf die Tür des A Tarda Ora. „Wir sind am Ziel eures nächtlichen Spaziergangs. Ein kleiner Rat… seid achtsam und respektvoll in Gegenwart des werten Herolds.“ Dann wartete er ob Mareno noch weitere Worte finden und Themen besprechen wollte.
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Mareno
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Mareno »

Mareno lauschte gespannt den Worten des Kastellans, dass er der Meinung war das Teile seiner gewählten Via nicht für den menschlichen Geist gedacht seien, ließ ihn stutzen, was durchaus auch seiner Mimik zu entnehmen war. Er war schlichtweg nicht der Meinung, das sich ihr Geist so sehr von dem der Menschen unterschied. Seine Einladung nahm er dann aber wieder mit einem freundlichen Nicken hin, verbeugte sich leicht vor dem Kastellan und bedachte Angelique mit einem tiefen Nicken. Als sie an ihrem Ziel angekommen waren.

"Ich danke euch für die Einladung, das gute Weggespräch und eure weise Führung durch die Straßen Genuas, wohlwerter Kastellan. Ich hoffe nicht das ich euch mit fehlender Achtsamkeit oder Respekt begegnet bin, aber ich denke ihr werdet diesen Rat mehr aufgrund der Natur des Herolds ausgesprochen haben, nicht aufgrund meines Verhaltens ? Es sei euch versichert das ich keinen besonderen Groll gegen die vom Blut des Drachen hege,im Gegenteil schätze ich es sogar für ihr handwerkliches Geschick. Ich blicke dem Treffen mit dem wohlwerten Toma also mit Zuversicht entgegen. Schon die Fassade dieses großartigen Hauses zeugt von gewissem Stand, auch wenn ich sicher bin das es neben eurem Anwesen verblasst wie ein Gartenschuppen."

Nachdem er sich dem Kastellan zugewandt hatte, wendete er sich der Vollständigkeit halber dann noch an die kleine Pilgerin, die sie so lebendig und kindlich begleitet hatte.

"Es war mir ebenfalls eine Ehre, die Bekanntschaft mit so einer reizenden jungen Dame zu machen. Ich hoffe ich kann mich eines Nachts über eine Einladung in euer Heim freuen, Angelique Mondenkind. Ihr werdet mein Schiff vermutlich an der gleichen Anlegestelle finden, an der es auch jetzt liegt. Ansonsten sollte die Nenuphar auch auffällig genug sein, das sie euch im Hafen auffällt."

Er würde noch die Erwiderungen und Verabschiedungen der beiden Kainiten abwarten, eher er das Haus des Drachen, Das A Tarda Ora bedächtig betreten würde.
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Angelique
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique verbeugte sich artig. "Seid immer willkommen in meinem Turm. Kommt, wann immer es Euch beliebt, Kapitän. Der Turm ist gehört Roger, jener Kriegsmann dort, der über unseren Weg in respektvoller Distanz gewacht hat."
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Ilario
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Ilario »

„Natürlich, den Eigenheiten des werten Herolds geschuldet. Keinesfalls einem Mangel an Umgangsformen eurerseits werter Mareno.“ Zum Abschied nickte Ilario dem Toreador-Kapitän und der kindlichen Malkavianierin mit dem Neugeborenen angemessenen Respekt zu. Dann entfernte sich der Kastellan in Begleitung seiner Leute gen Westen.
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Angelique
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Angelique »

Mit ihrer Verabschiedung verließ auch Angelique mit ihrem Gefolge die Szenerie.
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Mareno
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Re: [1014] Ankerwurf [Offen]

Beitrag von Mareno »


Mareno landet mit seinem Schiff im Genueser Hafen an und macht sich auf den Weg zur Vorstellung beim Herold Toma. Noch im Hafen begegnet er dem Kastellan Ilario und der Malkavianerin Angelique, die ihn zum A Tarda Ora geleiten und sich in einem lockeren Gespräch über Sarazenen und Genua einander bekannt machen.
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