[1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

[Dezember '18]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Vedova
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[1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

Ein neues Bild war aus der Feder der Witwe entstanden. In Tönen von Grün und Rot hatte sie eine Illustration der Genesis auf ein nur etwa handtellergroßes Stück Pergament gemalt. Mit feinsten Strichen von einhaarigen Pinseln war ein Himmelsgewölbe mit allerlei Sternen gemalt worden, wobei die Sternenbilder nicht deutlich zu erkennen waren und auch die Farbe etwas verlaufen war. Darunter zeigten sich allerlei Tiere und Pflanzen, Fabelwesen und Figuren in einer Art ummauerten Wäldchen.
Darunter war mit einfacher Feder "Das Wort ist Fleisch geworden"geschrieben.

Auf der Rückseite standen folgende Zeilen mit hübschen Initialen in Pflanzenform, die vielleicht Rosen darstellten:

Werte Viscontessa Avelina di Braida di Varese,
Neugeborene Rose vom Stamme der Baronessa Sarina di Lerone, Ancilla vom Clan der Rose,

Euer Ruf eilt Euch voraus. Mir wurde von einem Garten Eden aus der Hand meines Bruders berichtet.
Als Liebhaberin der Künste finde ich keineRuhe, zu gerne möchte ich mit Euch über dieses Projekt sprechen.
Wäre Euch ein Treffen mit mir genehm?
So Ihr noch nicht die Gelegenheit hattet, könntet Ihr Euch auch unabhängig von unserem Gespräch
meine Malereien in San Pancratius ansehen, die womögliche ähnliche Sujets behandeln.
Ein Vorschlag meinerseits für ein mögliches Treffen ist der kommende Vollmond.

Ich wünsche Euch ruhige Nächte und sehe Eurer Antwort mit Freude Entgegen,

Seinfreda Gunnhildsdottir, Neugeborene des Clans des Todes
aus der Linie der Heiligen Agnes von Rom, Ahnin vom Clan des Todes

Das kleine Pergament wurde sorgsam in ein Tuch eingeschlagen von drei Schwestern von Sant Agnese in Begleitung eines Martinsritters an die Tore der Villa dei Fiori gebracht. Die drei Schwestern waren unterschiedlichen Alters und Herkunft. Sie sprachen mit leisen Stimmen höflich, dass ihre Gabe ein Geschenk und eine Botschaft für die Herrin des Hauses, die Viscontessa, beinhalte und nur ihr zu Händen sei. Sie warteten noch kurz am Tor, ob eine schnelle Antwort zu erwarten war und verabschiedeten sich dann mit Gottes Segen.
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Avelina di Braida
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von Avelina di Braida »

Eine Magd hatte den Schwestern geöffnet und sie beim Anblick ihrer Roben erstaunt gemustert. Doch sie fing sich recht schnell wieder und wechselte ein paar freundliche und höfliche Worte mit ihnen. Als sie sich schon wieder verabschieden wollten, bat sie sie nach kurzem Zögern hinein und führte sie schnell in die Küche, bevor sie allzu viel Gelegenheit hatten sich in der Eingangshalle umzusehen. Schließlich handelte es sich bei dem Domus der Viscontessa um eines der wenigen intakten und erhaltenen Gebäude aus alter Zeit. Es war alles noch vorhanden, als sei die Zeit in den Räumen stehen geblieben: die Fresken, welche Mythen aus längst vergangenen Zeiten zeigten, das Lararium mit einer allerdings ungewöhnlichen Ansammlungen an kleinen Statuetten... Die Küche hingegen war recht rustikal und schlicht. Und hier fand das Leben der Bediensteten statt.
Sie bat die Schwestern sich zu setzen, bot ihnen etwas zu trinken und einen deftigen Eintopf an, der seinen angenehmen Duft im Raum verteilte, so dass es kaum möglich war abzulehnen. Eine junge, hübsche, schwarzhaarige Frau und ein blonder Hüne saßen ebenfalls noch am Tisch und löffelten eifrig, den Schwestern höflich aber zurückhaltend zunickend.
Die Magd versprach das Paket sogleich der Padrona zu überbringen, denn sicher würden sie nach einer Stärkung eine Antwort erwarten können.

Avelina schlug vorsichtig das Tuch zur Seite, nachdem ihr Sophia das Paket überreicht hatte. Mit leichtem Stirnrunzeln betrachtete sie das christliche Motiv, seufzte leise, und wandte sich schließlich der Nachricht zu, auf die sie auch sogleich in kunstvoll geschwungenen, zarten Lettern antwortete.
Werte Seinfreda Gunnhildsdottir, Neugeborene des Clans des Todes
aus der Linie der Heiligen Agnes von Rom, Ahnin vom Clan des Todes,

Auch euer Ruf eilt euch voraus. Ich hörte viel von eurer Liebe zur Kunst, und da wir diese offensichtlich teilen blicke ich einem Treffen mit Freude entgegen.
Ihr könnt mich beim kommenden Vollmond in San Pancratius erwarten.

Möge die Nacht bis dorthin ihren Schleier schützend über euch legen.

Viscontessa Avelina di Braida von Varese, Neugeborene des Clans der Rose,
Tochter der Baronessa Sarina di Lerone, Ancilla des Clans der Rose
So übergab Sophia den Schwestern nach einiger Zeit die Antwort...


So fand sich beim nächsten Vollmond eine in ein dunkelblaues, seidenes Gewand gehüllte Frau in San Pancratius ein. Die blasse Haut stand in starkem Kontrast zu der Flut tiefschwarzer Wellen ihres Haares, die sich nur schwerlich zähmen ließen, wie es den Anschein machte. Es floss unter einem Himation hervor, das sie lose um den Kopf trug und das ansonsten um ihren Körper gewickelt war. Bei genauer Beobachtung konnte man feststellen, dass das Gewand darunter nicht der aktuellen Mode entsprach. Dennoch war es edel und sprach mit seinen filigranen, silbrigen Stickereien vom Stand der Signora.
Ihr Blick war durch den Raum gewandert, und haftete nun an der Darstellung der Frau im roten Gewand.

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Wurf Clansschwäche
@Avelina (Mona) rolled 25. (9 + 3 + 8 + 5 = 25)
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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La Vedova
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

Mit leisem Gang betrat die Künstlerin ihre Kirche und griff sich innig an die Brust, als sie durch das Portal schritt unter der Madonna hindurch. Stumm trat sie von hinten an ihren Gast heran und folgte dem Blick hinauf in die Apsis. Sie lächelte, als sie erkannte, wen Avelina betrachtete.

"Willkommen in San Pancratius", grüßte sie die Toreador freundlich. "Wie ich sehe, seid Ihr schon fündig geworden, werte Viscontessa?"

Seinfreda trug wie in den letzten Jahren so oft ihren Habit. Im Arm trug sie ein mittelgroßes Weidenkörbchen, am Gürtel einen weißen Rosenkranz. Ihr Gesicht war nicht das einer Sterblichen. Grau und eingefallen war es, nur ihre meeresgrauen Augen blickten ihren Gast neugierig musternd an. Die Haare waren unter dem weißen Kopftuch der Tracht der Agneterinnen verborgen, nur einzelne rote Härchen zeugten von der langen, prächtigen Haarpracht, die einst die Zierde der Witwe gewesen waren. Trotz allem war Seinfreda nicht hässlich aber auch sicherlich weit entfernt davon, eine Schönheit genannt zu werden: ihr Antlitz war symmetrisch und fein geschnitten, die Brauen geschwungen, die Lippen voll, ihre Finger lang, dünn und momentan ruhig ineinander gelegt, die Gestalt groß und schlank.

"Danke, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid.", sagte sie mit ihrer ruhigen Stimme, in der auch noch nach all den Jahren der fränkische Singsang mitschwang. Sie wirkte ein wenig abwartend.
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Avelina di Braida
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie zuckte nur minimal zusammen, als die Stimme der Fremden ertönte. Noch bevor sie sich zur ihr wandte, erwiderte sie mit dunkler, sanfter Stimme, „Um fündig geworden zu sein, hätte ich auf der Suche sein müssen. Wonach glaubt ihr war ich auf der Suche?“ sie wandte sich um und blickte Seinfreda schließlich aus leuchtend grünen Augen mit einem sachten Lächeln entgegen.
Die Toreador war wohl in der Tat eine Schönheit, und das Lächeln unterstrich dies noch, wo sich zu dem deutlichen Grübchen am Kinn noch zwei leichte in den Mundwinkeln gesellten.

Einen Moment schien sie die Züge ihres Gegenübers forschend zu betrachten, dann neigte sie den Kopf und senkte den Blick, um den Vorschriften der Etikette zu folgen und sich nochmals vorzustellen.
„Viscontessa Avelina di Braida von Varese, Neugeborene des Clans der Rose, Tochter der Baronessa Sarina di Lerone, Ancilla des Clans der Rose Ich freue mich euch kennenzulernen, werte Seinfreda. Und natürlich war es mir ein Bedürfnis eurer Einladung nachzukommen. Ich wusste, dass ihr die Kunst schätzt, und ihr selbst nachgeht, doch ich.. hatte keine derartige Bildflut erwartet.“

Sie hob den Kopf wieder und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, „Ich bin allerdings neugierig. Wer berichtete von mir? Ihr sagtet euer Bruder? Ihr sprecht von Signore Fiore?“
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La Vedova
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

Auch die Nonne deutete eine Verbeugung an "Seinfreda Gunnhildsdottir, Neugeborene des Clans des Todes, Tochter von Kassia von Byzanz, Ancilla des Clans des Todes, aus der Linie der Heiligen Agnes von Rom, Ahnin des Clans des Todes. Ich freue mich sehr, dass in den letzten Jahren so viele Kunstschaffende und -liebende nach Genua finden. Ich hoffe, dass die Stadt bald im Spiegel der Künste erblühen wird."
Sie sah sich in der kleinen Kirche um "Es ist eine Bildflut, die ich in meinem Inneren sah. Sie wollte heraus, sie musste heraus, sonst wäre ich verrückt geworden. Meine Hände wurden von mehr geführt als bloß Frömmigkeit. Jedes Bild wohnt eine Bedeutung inne, jeder Figur..."
Die Augen der Kappadozianerin blitzten. "Meine Erfahrung sagt mir, dass die meisten Kainiten, die nach Genua kommen, auf der Suche nach etwas sind. Vielleicht habt Ihr hier an diesem Ort nicht das gefunden, wonach Ihr ursprünglich gesucht habt aber manchmal sind es auch die Zwischenetappen, die einen Weg schöner machen? Doch eigentlich dachte ich, hättet Ihr eine Antwort auf meine Frage gefunden." Fragend blickte sie zu der schönen Toreador, betrachtete das schöne Gesicht, hielt kurz inne und genoss den Anblick. Dann nickte sie zustimmend, als Avelina Galeno in ihrem Informanten vermutete. Es war kein Geheimnis. "Ja, er besuchte mich vor Kurzem und wir tauschten uns über unser gemeinsames Interesse an Wandmalereien aus. Da erwähnte er Euren Auftrag und auch, was er beinhaltet. Außergewöhnliche Motive..."
Die offene Frage oder Aufforderung ließ Seinfreda im Raum stehen und wartete, was Avelina dazu zu sagen hatte.
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Avelina di Braida
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von Avelina di Braida »

Noch einmal neigte sie den Kopf ein wenig, ob es nun eine Reaktion auf Seinfredas Vorstellung war, oder ein Zustimmen zu ihrer Zukunftsvision für Genua blieb dabei offen.
„Wie ich bereits eurer Nachricht entnahm, hat der werte Signore Fiore euch von meinem Garten erzählt. Es ist richtig, ich habe bei ihm eine Wandmalerei in Auftrag gegeben. Sie mag außergewöhnlich erscheinen, doch dieser Garten soll den unsrigen als Rückzugsort dienen, und es wäre traurig sich lediglich der Zeitgenössischen Kunst der Sterblichen anzupassen, wo der Horizont der Unsrigen doch so viel größer sein sollte.“ Sie lächelte sacht, und ihr Blick wanderte wieder zu den Fresken.

„Und ihr mögt Recht haben, dass es viele Kunstschaffende nach Genua zog, doch noch immer ist die Stadt gezeichnet von den Narben des Krieges, und scheint nicht recht erblühen zu wollen. Doch mit der Kunst ist es so eine Sache. Sie verlangt Förderung und ein gewisses Maß an Freiheit. Wie ich sehe seid nicht nur eine Handwerkerin, die von Politik und Religion vorgegebene Motive kopiert, sondern tatsächlich eine Künstlerin, die aus sich selbst heraus erschafft. Das ist recht erfreulich.“

Sie ging ein paar Schritt, die Darstellungen genauer in Augenschein nehmend.
„Vielleicht wollt ihr mir ein wenig mehr über die Bedeutung der Figuren erzählen? Wenn dies nicht zu persönlich ist natürlich.“
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La Vedova
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

Seinfreda hatte einen sehr zustimmenden Gesichtsausdruck, als Avelina ihre Eindrücke Genuas formulierte. "Diese Förderung und Freiheit- sind dies die Gründe für Euch, nach Genua gekommen zu sein?", fragte sie aufmerksam nach.
"Was ist Handwerk, was Kunst...", sinnierte die Kappadozianerin dann mehr zu sich als zu Avelina. "Mein Viertel ist das Handwerksviertel der Stadt und dorch finden sich dort Künstler aller Art. Kunst findet sich tatsächlich überall und doch ist sie ohne Handwerk bloß eine Idee...", sie zuckte mit den Schultern "Ich würde mich weder als Handwerkerin noch als Künstlerin bezeichnen. Tatsächlich sehe ich mich als Medica, als Wissenschaftlerin, als Mutter nicht unbedingt leiblicher Früchte, als Frau Gottes, als Witwe. Ich bin Kind verschiedener wichtiger Blutlinien, sowohl kainitisch wie auch weltlich und geistig, so wie Ihr wohl auch. Doch es freut mich, dass Euch mein Werk gefällt und Ihr mehr darüber erfahren wollt. Ich werde Euch gerne mehr dazu berichten...doch sagt, habt Ihr eine Antwort auf meine Frage?"
Seinfreda beobachtete Avelina, hatte sie verstanden?
"Der Garten.", konkretisierte sie "Das Motiv, es spricht zu mir."
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Avelina di Braida
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Nein, es war nicht der Grund her zu kommen. Aber womöglich ist es ein Grund zu bleiben. Mein Blut ist bekannt dafür die Künste zu fördern. Aber wie ihr vielleicht mitbekommen habt, scheint der Einfluss meines Clan... sagen wir sehr dürftig in Genua. Nun, ich habe vor dies zu ändern. Diese Stadt, die Sterblichen sowie die Unsrigen, brauchen Dinge die sowohl den Geist als auch das Auge erfreuen, bei all der Zerstörung und der Tristesse welche der Krieg hinterlassen hat. Was die Freiheit der Kunst betrifft, so leben wir wohl in einer Zeit, die dergleichen immer unmöglicher werden lässt.“ sie seufzte leise und schien einen winzigen Moment in Gedanken versunken, doch dann blickte sie schnell wieder auf.

„Wir alle sind wohl mehr als 'nur' Künstler, oder 'nur' Handwerker, oder 'nur' Mönche, oder 'nur'... Nonnen.“ erwiderte sie freundlich auf ihre Worte hin, „Uns alle treiben die verschiedensten Dinge.“

Schließlich wurde ihr Blick forschend.
„Ihr meint das Motiv welches ich bei Galeno in Auftrag gab... Es spricht zu euch? Hat er euch gezeigt, was er entworfen hat? Was sagt es euch?“ wie eine neugierige Katze hob sie ein wenig den Kopf, abschätzend ob sich irgendwo in den Worten eine Gefahr verbarg, die sie womöglich noch nicht erkannt hatte. Gleichzeitig war ihr Interesse geweckt.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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La Vedova
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von La Vedova »

"Ihr habt sicherlich schon einiges über Eure Vorgänger gehört. Als dürftig würde ich ihren Einfluss nicht bezeichnen, bloß als...tragisch. Es waren nicht die Künste, woran sie scheiterten."
Bedauern hatte sich in Seinfredas Miene geschlichten. Sie erinnerte sich ungern an Caterinas Hinrichtung, es war ein unangenehmes Exempel gewesen. Und so sehr die Toreador auch immer ihr Kunstschaffen betonten,so war dem Clan wohl auch ein unbeherrschtes Verhalten eigen. Vielleicht sollte sich der Rosenclan aber auch aus der Politik fernhalten und sich auf das konzentrieren was er konnte...Doch das sprach sie nicht aus.
"Sicherlich habt Ihr Recht. Wir sind alle mehr..."
Langsam ging sie weiter in Richtung Apsis. "Ja, er berichtete von einigen Details, die interessant klangen. EIn Garten Eden...Gezeigt hat er mir leider bisher nichts. Vielleicht darf ich das nächste mal einen Blick darauf werfen, wenn wir uns sehen.", sie sah Avelina an. "Es klingt jedenfalls nach einem ambitionierten Projekt und ich habe mich gefragt, was Eure Beweggründe waren, diese speziellen Motive auszuwählen."
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Avelina di Braida
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Re: [1014] Ein Garten Eden [Avelina, Seinfreda]

Beitrag von Avelina di Braida »

Ihre Miene verlor bei den ersten Worten ein wenig der Neugier.
„Ich weiß, dass mein Clan offensichtlich eine... Geschichte in der Stadt hat. Ich weiß von Matteo und Caterina. Die Eindrücke die ich bisher daraus ziehen konnte lassen schließen, dass mein Clan Feinde in Genua hat. Aber vielleicht wollt ihr mir eure Sichtweise der Geschehnisse darlegen? Ihr wart anwesend, wie es scheint. Woran also scheiterten sie? Eine davon, nachdem was man mir erzählte, wohl daran dass sie keinen Mentor hatte und noch nicht freigesprochen war. Es erstaunt mich, dass jeder ihren Tod zu bedauern scheint, aber niemand bereit war als Mentor zu fungieren. Oder hat man mich falsch informiert?“
Die Worte waren sachlich an Seinfreda gerichtet.

Sie wog den Kopf zu ihrer Frage bezüglich des Gartens und legte nachdenklich den Finger an die Lippen. Es dauerte einen Moment, bis sie antwortete.
„Wie ich bereits erwähnte ist der Garten ein Platz für die unsrigen. Ich sehe keinen Grund darin ein Motiv zu wählen, das die Sterblichen anspricht, es sollte uns ansprechen. Und damit meine ich alle der unsrigen. Es scheint mir wichtig daran zu erinnern woher der Segen, der uns gegeben wurde eigentlich kommt. Und daran, dass wir alle den gleichen Ursprung haben. Es ist an uns das große Ganze zu sehen, doch viele von uns geben sich ihren eigenen Kleinkriegen und Plänen hin, statt zu lenken. Wir formen nicht mehr die Welt, wir lassen formen, bis wir sie nicht wieder erkennen.“
Noch einmal hielt sie inne und sah sie forschend an, „Ein Teil von uns, ich würde behaupten gut die Hälfte, hat bereits einen schweren Stand dadurch, dass wir es schleifen ließen. Ihr fragt wegen dem Hauptmotiv?“
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