[1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

[Januar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Titus
Kappadozianer
Beiträge: 1187
Registriert: Do 10. Nov 2016, 22:35

Re: [1012] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Titus »

Titus hatte die Diskussion mit stoischer Ruhe verfolgt. Doch in seinem Gesicht konnte man deutlich ablesen, dass ihm diese lächerliche Situation mehr und mehr missfiel.

Doch dann stapfte Toma auf Amalia zu, mit leicht gefletschten Zähnen und zornigem Gesicht. Und der Tanz begann. Ilario trat in die Mitte seine Wachen zurück. Ajax wartete die Situation ab, doch in seinem Kopf legte er sich einen Plan für den Fall der Fälle zurecht. Titus näherte sich dem Geschehen, um eingreifen zu können, doch ließ Toma zunächst gewähren. Toma holte mit der Hand aus, um Amalia eine Ohrfeige mit der Rückhand zugeben, doch die Hand sauste zu seiner Verblüffung am Kopf der Salubri vorbei. Amalia lachte hämisch auf, als Toma seinen Schlag verfehlte. Titus verdrehte die Augen, denn er ahnte, wie Toma darauf reagieren würde...verdammtes Weibsstück.

Toma begann zu knurren und Titus positionierte sich zwischen die Streithähne.


"Hört auf mit dem Wahnsinn!"

Donnerte Titus los. Kurze Zeit später erscholl die Stimme des Kastellans, die sich in ehrfurchtsgebietender Weise Gehör verschaffte, während er aus der Mitte seine Wachen vortrat.

"Haltet ein, im Namen ihrer Majestät!!"

Alle versammelten waren sichtlich eingeschüchtert von diesen Worten, doch nicht Toma, der mit zornverzerrtem Gesicht versuchte an Titus vorbei auf Amalia loszugehen. Titus packte Toma jedoch und versuchte ihn von weiteren Dummheiten abzuhalten.

"Kümmert Euch um ihn."

Rief Ajax Titus zu doch kurz darauf riss sich Toma los und stürzte sich auf Amalia. Wie ein dunkler Blitz schoss Ajax vor. Mit übermenschlicher Geschwindigkeit und kaum, dass man ihm mit bloßem Auge folgen konnte trieb er seinen ehernen Speer in Tomas Körper, der fast Augenblicklich schlaff zusammensackte und von Amalia abließ.

Die unmittelbare Gefahr war zunächst beseitigt, doch die kurze aber brutale Gewalt lag noch in der Luft wie ein penetranter Gestank. Titus entspannte sich ein wenig, als er bemerkte, dass Ajax die Situation geklärt hatte. Anerkennend nickte er diesem zu.


"Beeindruckender Stoß."

Dann wandte er sich an alle Versammelten.

"Ich hoffe diese absurde Situation können wir jetzt vernünftig klären."
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain wird von der Raserei seines Clansbruders offenbar ebenso überrascht, wie der Rest der Versammelten. Für einen Moment blickt er missmutig auf die durchbohrte Gestalt am Boden. Dann richtet er sich auf und sieht TItus direkt in die Augen.

"Vernünftig und schnell. Wer weiß, wen ich sonst noch alles in die Raserei lenke?" Voll spöttischer Verachtung nickt er zu Amalia. "Schließlich hat die wohlwerte Liktorin das ja als eines meiner vielen Verbrechen aufgelistet. Sicherlich hat Sie sich auch eine passende Bestrafung ausgedacht. Ich würde diese zu gerne hören."

Dann wendet er sich Ilario zu und verbeugt sich leicht. "Ich danke euch für die Klarstellung, wohlwerter Ilario. Leider bin ich in rechtlichen Dingen wenig bewandert und muss mich daher auf andere verlassen. Ich für meinen Teil verspüre keine besondere Lust in den Keller hinabzusteigen, bin aber natürlich bereit, mit der Anklägerin zu kooperieren, solange diese in ihrer offiziellen Funktion handelt." Der Zweifel in seiner Stimme ist deutlich zu hören.
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Ajax
Brujah
Beiträge: 708
Registriert: Mi 22. Mär 2017, 11:40

Re: [1012] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Ajax »

Ajax rang sichtlich mit der Fassung, einzig und allein die Tatsache dass Toma nun vor ihm lag und keine Bewegungen seinerseits mehr zu erkennen waren schienen den Brujah davon abzuhalten seinen Speer in einer unkontrolierbaren Raserei erneut einzusetzen. Er blickte an seiner Hand hinunter auf den Speer, während sein ganzer Körper nachzitterte ohne das er jedoch nach Luft schnappen musste, wie es ein menschlicher Kämpfer getan hätte. Soviel Illusion...kleine Taschenspielertricks, Schachereien darüber wer in dieser unbedeutenden Sache das letzte Wort haben musste. Und vor allem eins. Ehrverlust von, bis auf wenige Ausnahmen, allen Beteiligten. Mit einer flüssigen Bewegung zog er den Speer aus Tomas Torso heraus und legte den Körper des Tzemiscze sachte ab. Dann wandte er sich an die Versammelten.

"Niemand fasst ihn voerst an!!" proklammierte er.

"Dieses Schaulaufen der Amtsträger Genuas ist eine Farce, ein schlechtes Schauspiel." ein gehässiges Lachen war auf seinem Gesicht zu erkennen, dann wandte er sich an Alain und Amalia. "Ich habe euch beiden werte Amalia und werter Alain die längste Zeit eure kleinen Scharmützel gelassen. Dies hat hiermit ein Ende. Ich werde nicht weiter zulassen, dass ihr werte Amalia aus Fadenscheinigen Gründen einer möglichen Baali Verschwörung und nicht näher benannten Zeugen einen Gast dieser Domäne gängelt. Ebenso hört euer offenes Verhöhnen und die Gockelhafte und provozierende Art die ihr werter Alain an den Tag legt, mit dieser Nacht auf. Sollte ich noch einmal mitbekommen, dass ihr in irgendeiner Form die Stille durch euer Verhalten gefährdet, so wird die Angelegenheit direkt an Ort und Stelle gelöst und die höchst verehrte Prinzessin kann dann selbst entscheiden wie sie mit einem Störenfried wie euch in ihrer Domäne verfahren will." dann wandte er sich an Sousanna und Galeno ein kurzer Blick auf Toma legte nahe, dass er auch diesen in seine Worte mit einschloss, ebenso ein Blick in die Ferne der wohl dem Hirten galt, der sich in der Nähe aufhielt.

"Geht nach Hause, ihr habt in dieser Befragung nichts verloren. Nicht als Jemand der den guten Charakter des zu Befragenden bestätigt, nicht als Zaungäste oder als irgend etwas anderes. Werte Sousanna, werter Galeno, werter Hirte...geht nach Hause. Dies ist eine Sache der Liktoren und des Kastellans der von meiner Wenigkeit als wichtiger Zeuge geladen wurde. Wenn eure Meinung in Zukunft zu einer solchen Situation gefragt ist, so werden euch die Liktoren oder der verehrte Blutvogt darüber in Kenntnis setzen." eine wegwischende Handbewegung zeigte, dass sie sich entfernen durften, ein respektvolleres Nicken ging dabei an Sousanna, er wollte der Harpyie sicherlich nicht auf die Füße treten. Aber es gab hier nichts mehr zu sehen. Mehr Kainiten bedeuteten nur mehr Probleme.

Dann wandte er sich Ilario "Werter Ilario ihr seit heute von mir in dieser Sache als wichtiger Zeuge vorgeladen worden und eure Worte haben in dieser Sache ein großes Gewicht. Doch widersprecht ihr euch. Geleitet natürlich durch eine Falschaussage der werter Amalia. Es handelt sich bei dieser Einladung und den Anschuldigungen gegenüber dem werten Alain natürlich nicht um eine Anklage, sondern um eine Befragung. Und ich wüsste nicht wieso eine solche Befragung mehr benötigen würde als die gesehende Notwendigkeit von eingesetzten Amtsträgern ihrer Majestät. Ebenso, kann niemand anwesend sein, der momentan nicht in Genua verweilt und den Liktoren in seiner Abwesenheit die Fortführung des Tagesgeschäfts in ebenjene Hände gelegt hat." er würde nicht zulassen das Amalia und das Amt der Liktoren noch weiter ins Lächerliche gezogen wurden selbst wenn dies hieß das er selbst Amalias Autorität in Frage stellen musste.

Einen Kommentar zur Geißel schien der Brujah nicht machen zu wollen, nachdem dieser die Situation wohl nicht dazu nutzen wollte auch einen Stoß, in diesem Fall einen gesellschaftlichen, setzen zu wollen. Ihre Fehde würde auf eine anderes Mal vertagt werden müssen. Es gab wichtigeres zu klären. Und es war offentsichtlich, dass er eine schon eine weitere Verfahrensweise für die ganze Situation geplant hatte sobald sich die Zaungäste entfernt hatten.

Insgesamt wirkte es so, als habe er hier einiges geplant gehabt. Hatte er Amalia absichtlich mit ihrem Groll gegen Alain ins Verderben laufen lassen, obwohl wohl schon weitere Informationen zu den Anschuldigungen vorlagen? Hatte er die Situation extra geduldet unter dem Wissen, dass es eskalieren würde, sodass er den Nachgang selbsternannt klären konnte? Was für ein Monster würde so etwas tun?
Benutzeravatar
Ilario
Lasombra
Beiträge: 3189
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Ilario »

Eine unmittelbare, direkte Reaktion von Seiten des Kastellans auf Ajax Reaktion blieb aus. Oder war da ein kurzes Flimmern durch die Schatten gegangen? Mit ernster Miene folgte er den Worten des Brujah, runzelte die Stirn, sprach aber erst als dieser geendet hatte. „Fürwahr, eine Farce… die ein Nachspiel haben wird.“ Der Blick des Lasombra wanderte über den niedergestreckten Tzimisce hinüber zu Amalia und Alain, um dann wieder zu Ajax zurückzukehren.

„Eurer Einladung als Zeuge nachkommend, empfand ich es als recht befremdlich, dass schon von Anklagen besprochen wurde. Anklagen einen Bruch der Traditionen betreffend sind ihrer höchstverehrten Majestät vorzulegen, kleinere Vergehen dem verehrten Blutvogt.“ Präzisierte Ilario noch einmal, um dann jedoch beschwichtigend abzuwinken. „Ein Missverständnis, vermutlich dem Umstand geschuldet, dass die werte Amalia eine andere Muttersprache hat. Da es sich also augenscheinlich doch um eine schlichte Befragung handelt… würde ich es allerdings vorziehen, wenn weitere Provokationen die auf das Tier abzielen unterblieben.“
Zu Ajax Worten die weitere Anwesenheit der anderen betreffend verlor Ilario kein Wort. Ob sie des Liktors Worten folgen würden überließ er den jeweiligen Kainiten. „Die meinen und ich werden den werten Herold, nach Beendigung dieser Angelegenheit hier, in Obhut nehmen. Niemand sonst wird Hand an ihn legen und unsere höchstverehrte Lehnsherrin wird von den Vorkommnissen umfassend unterrichtet werden. Auch von eurer mailändischen Art und Weise die Situation zu befrieden... Sollte jemand Vorwürfe offizieller Art erheben oder Erklärungen abgeben wollen, können diese gern im Haus des Kastellans abgegeben werden.“ Aurore würde unterrichtet werden, ob hieraus mehr würde als eine Randnotiz in der Chronik des fetten Mönchs wäre dann ihre Sache. Seine Worte ließen auch wenig Zweifel, dass er den Herold mitnehmen würde. Der unangenehme Nachgeschmack dessen was der Brujah Ramon einst getan hatte hallte immer noch nach und so würde Ilario keinen Amtsträger Aurores in der Gewalt eines mailänder Vasallen lassen der vom gleichen Blut war.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Nubis »

Galeno war nicht sonderlich überrascht, dass der Tzimisce auf Grund dieser Beledigungen ihm gegenüber ausrasten würde, trat aber mehrere Schritte zurück, denn in einen Kampf wollte er sich nicht einmischen, noch irgendwie dazwischen geraten. Er war kein Kämpfer und hätte nur das Nachsehen.
Und oh ja, das erkannte er ziemlich schnell, dass es andere gab, die weitaus mehr drauf hatten. Ajax hatte den Herold so schnell niedergestreckt, dass Galeno doch ein klein wenig übel wurde. Er würde nie die Spitze dieses Speers spüren wollen.

Doch er betrachtete Ajax genau, seine Reaktionen, die Körpersprache. Und es bestätigte sich sein Eindruck und der Respekt ihm gegenüber blieb bestehen, wurde nicht einfach nur zu etwas, wie reiner Angst, sondern blieb auch auf dem Niveau der Achtung und Anerkennung.

Galeno lernte, beobachtete und so lauschte er auch jedem Wort genau, denen von Ajax, denen von Ilario und blickte dann kurz zu Amalia.
Ajax selbst hatte gesagt, man müsse seine Stärke beweisen und nun hatte er das Gefühl, dass er es versuchen musste.
Er richtete seine Aufmerksamkeit an Ajax, trat etwas hervor, an seinen alten Platz und nickte kurz anerkennend dem Brujah zu. Man hätte fast meinen können, er würde sich ihm beugen, doch dann sprach er.

"Wohlwerter Liktor Ajax. Ihr wisst, ich hege grossen Respekt euch und eurem Amt gegenüber, jedoch wünsche ich hier bleiben zu dürfen. So wie ihr den wohlwerten Kastellan als einen wichtigen Zeugen hier her bestellt habt, so bin ich auf Wunsch der wohlwerten Liktorin Amalia hier vertreten. Auch wenn ich kein Amtsträger bin, so ist meine Arbeit mit der euren stark verknüpft und daher möchte ich dem Ganzen beiwohnen. Auch sehe ich eine Möglichkeit dadurch von euch wohlwerten Liktoren zu lernen, wie ihr beim Wahren der Stille vor geht und kann dies somit für die Zukunft zu unser aller Vorteil nutzen."

Sein Blick war starr auf Ajax gerichtet, zeigte die Entschlossenheit, die er gerade besass und doch war die Körperhaltung von Respekt gegenüber dem Amtsträger geprägt, leicht demütig, aber auch nicht zu unterwürfig.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Alain le Beau
Tzimisce
Beiträge: 2493
Registriert: Mi 28. Feb 2018, 00:39

Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain legt die Handflächen aneinander und deutet stumm eine kleine Verbeugung in Richtung des Liktors an. Was soll er sonst auch tun? Einen wütenden Brujah provozieren? An seinem Stirnrunzeln allein ist zu erkennen, dass er vielleicht nicht allem zustimmt, was Ajax da von sich gibt. Auch Ilarios Rede lauscht er mit Interesse, aber ohne jeden Kommentar.

Erst als Galeno spricht, stiehlt sich ein spöttisches Lächeln auf seine Gesichtszüge. Offenbar empfindet er die Rede als ausgesprochene Dreistigkeit. Er schaut interessiert auf Ajax, abwägend, wie dieser wohl mit dem Kappadozianer verfahren wird.
Love the Sinner. Love the Sin.
Benutzeravatar
Amalia
Salubri
Beiträge: 998
Registriert: Fr 18. Aug 2017, 00:03

Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Amalia »

Amalias Lächeln glich dem eines jungen Mädchens, welches gerade einen Topf mit Honig gefunden hatte und niemand dort war, der ihn ihr abnehmen konnte. Sie lauschte den Worten Ilarios genau und nickte langsam als er geendet hatte.

“Ihr habt recht, die Anschuldigungen sind schwer … ein Grund, warum ich ihn gerne dazu befragen würde … ein Plan, welcher immer weiter in die Zukunft rückt, je länger wir brauchen … doch habt dank für die Information, dass es sich dabei um eure Waisen handelt, welche bedroht wurden … ich für meinen Teil dachte, sie würden wem anders gehören. Eure letzte Frage kann ich euch auch beantworten … im Gebiet der Könige, jenem Gebiet, in dem er auffällig oft gesehen wurde … in jenem Gebiet, in dem ihr selbst gesagt habt, dass jemand dort jagt, der dort nichts zu suchen hat … warum die Person zu mir kam weiß ich nicht, vielleicht konnte der verehrte Blutvogt ja nicht erreicht werden? Ich zumindest konnte es nicht, obwohl ich es versucht habe.“

Nun wirkte sie tatsächlich ein wenig überrascht.

“Werter Ilario … ich hätte gedacht ihr würdet besser zuhören. Ich sagte er solle vorgehen, wir würden nachkommen … das bedeutet, dass er nicht allein wäre und warum der Keller? Nun … wir alle wissen um die Reizbarkeit des Tieres … glaubt ihr wirklich ich würde meine Herde gefährden? Der Keller ist kontrollierbar und sicher vor der Sonne … sollte also etwas passieren, wäre man geschützt.“

Sie bemerkte es plötzlich und fing an schallend zu lachen.

“Ihr dachtet ich würde meine Fähigkeiten, meine Macht verschwenden für jemanden wie ihn? Jemand der nach einem einfachen Wort solch eine Angst hatte? Werter Ilario, ihr enttäuscht mich … ihr solltet wissen, dass meine Kunst eine Passion ist … nur die erlesenste Beute ist gut genug dafür.“

Sie lachte noch einen Moment, jedoch verstummte es sogleich, als Toma wutentbrannt näherkam, sein Tier aufbegehrte.

Die Raserei und der darauffolgende Kampf verliefen kurz und Amalia bewies ihre passive Haltung. Sie wollte nicht diejenige sein, welche den ersten Stein warf. Nachdem Toma ruhiggestellt war blickte sie zu ihrem Mitliktoren und nickte ihm respektvoll zu, es folgten ein zwei knappe Worte auf einer fremden Sprache, der Klangfarbe ihres Akzentes entsprechend. Nach ein paar ruhig Minuten wendete sie sich lächelnd an Alain.

“Auch ihr solltet besser zuhören, ich nannte es nicht Verbrechen andere Tiere zum Vorschein zu bringen … nein dies war der Grund, warum es kein öffentlicher Treffpunkt und mein Keller sein sollte, wo die Befragung stattfinden würde … als solches würdet ihr dafür auch nicht bestraft werden, was könnt ihr denn für die Schwäche anderer? Außerdem denke ich mir gar keine Strafe aus, noch bin ich die Henkerin … ich kümmere mich lediglich um die Befragung … und … auch dies zum letzten Mal … ich weiß, ihr seid etwas langsam … ich bin nicht die Anklägerin. Ich stelle die Fragen, zu welchem ich die Anklage vernommen habe … als solche agiere ich in meiner offiziellen Funktion … wenn ihr euch jedoch der Befragung widersetzen wollt … so bin ich mir sicher, dass sich dafür eine Lösung finden ließe.“

Ihr Lächeln wurde umso breiter als Ajax die versammelte Mannschaft, die Farce zur Sau machte und endlich Alain auch seinen Mund verbot … sie hatte schon mit dem Gedanken gespielt die Befragung zu verschieben und ihm die Zunge zu nehmen. Jedoch die Neuentwicklung überraschte sie und so ruhte ihr Blick eine lange Zeit auf dem Brujah ehe sie auf Ilario reagierte.

“Ja … ich hatte die ganze Zeit vor unseren lieben Freund zu befragen … entschuldigt, wenn ihr durch mein Unwissen in der Sprache Probleme bekommen habt werter Ilario … In meiner Sprache gibt es keine Unterschiede zwischen Anschuldigung und Anklage …“

Sie neigte ihr Haupt und sah sichtlich entschuldigend aus … dann stockte sie.

“Doch verzeiht … was meint ihr mit mailändischer Art und Weise? Ich verstehe nicht recht?“

Doch noch bevor sie weiter mit ihm sprechen konnte hatte Galeno das Wort erhoben … und Amalia entwich ein leises Seufzen.

“Das ist richtig … ich bat den werten Galeno als medizinischen Berater … wir wollen doch nicht, dass noch etwas schlimmes passiert nicht wahr?“

Ihr Blick wanderte von Ajax zu Galeno und zurück … wie der Brujah wohl reagieren würde? Alain wurde großzügig von ihr ignoriert.
"Ich kann deine Angst fühlen Mensch. Sie ist spürbar gegenwärtig. Ich kann mit den Fingern darüberstreichen und ihr krankes Aroma schmecken. Ist dieses Entsetzen Nährboden für Hass, dann lass mich daran laben und dich dabei völlig auslöschen."
Benutzeravatar
Ajax
Brujah
Beiträge: 708
Registriert: Mi 22. Mär 2017, 11:40

Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Ajax »

Schon bevor die Situation eskaliert war hatte man ein nervöses Zucken der Mundwinkel die Aggressionen verraten die er wohl gerade durchlebte. Sein Tier kratzte immer wieder gefährlich Nahe an der Oberfläche. Er hatte einiges kommen sehen...aber das hier war ein Theater Macabre das seines Gleichen suchte. Es war die schiere Masse an impliziten und expliziten Verletzungen des Protokolls die ihn veranlassten nicht sofort einzuschreiten und dann hatte der nahezu ungesteuerte Ablauf seiner Kampfausbildung sein erstes Opfer gefordert. Doch anstatt das sich etwas änderte und die lächerlichen Spielchen endlich aufhörten entflammte das Feuer genau da wo es ausgegangen war. Nachdem auch Amalia geendet hatte hatte er bereits eine Entscheidung getroffen... Er würde mit jedem...mit Allen ins Gericht gehen. Nicht einer würde nach diesen Frechheiten ungeschoren davon kommen. Auch wenn es ihn schmerzte, er würde tun was getan werden musste.

Die wichtigsten Dinge als erstes. Auch die implizite Rangeliste der Anwesenden Kainiten hinabsteigend, wandte er sich zuerst an Ilario. Bei den Worten des Kastellans hatte der aufmerksame Beobachter schon gesehen, dass der Liktor wohl mit einigem was gesagt worden war übereinstimmte. Eine Augenbraue hatte sich verdächtig gehoben, als dieser von Nachspiel seiner mailändischen Art die Situation zu befrieden geredet hatte.

"Sind nicht vielmehr die Liktoren diejenigen die sich um die Angriffe und ihre Spätfolgen..." er deutete auf den starren Körper Tomas, ein herausforderndes Lächeln im Gesicht, während er Ilario gegenüber weitersprach. "...kümmern sollten. Und falls ihr so freundlich wäret, zu erläutern was genau ihr mit Mailändischer Art meint, so wäre ich euch sehr verbunden. Vielen Dank jedoch, dass ihr uns bereitwillig die Möglichkeit zugesteht offizielle Vorwürfe oder Erklärungen bei euch einzureichen. Ich werde vielleicht auf euer Angebot zurückkommen." ein gereizter Unterton seitens des Brujah war nicht zu überhören.

Dann richtete er seine starrenden Augen auf Amalia, sein Kinn bebte. Er konnte fast nicht glauben was er gerade gehört hatte. Es mochte sein, dass andere Wege diese Dinge anders handhaben mochten. Doch die Respektlosigkeit mit der sie den Kastellan angesprochen hatte war nahe an der Grenze zum Wahn. Gerade der Kastellan der selber König war würde die gesprochenen Worte nicht ungesühnt lassen können, selbst wenn er gewollt hätte. In Sekundenbruchteilen ging er sämtliche möglichen Ausgänge dieser Situation in seinem Kopf durch und entschied sich zu versuchen so viel Schaden wie möglich präventiv abzuwenden. Diese Sache war gefährlich schnell aus dem Ruder gelaufen.

Seine Iris zeigte kaum mehr von ihrer Farbe sondern war durch ein tiefes Schwarz der Pupillen ersetzt worden. Er betonte jedes einzelne Wort, er wollte sichergehen dass sie ...verstand. "Kein einziges Wort mehr werte Amalia...Bitte!" er hielt noch einige Momente Blickkontakt und drehte sich dann von ihr in die Richtung in welcher Galeno stand.

Mit langsamen aber konstanten Schritten ging der Brujah nun auf das jüngste Mitglied des Clans des Todes zu...
Benutzeravatar
Ilario
Lasombra
Beiträge: 3189
Registriert: Di 28. Feb 2017, 09:41

Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Ilario »

Als die Salubri in derart unangemessener Weise zu ihm sprach verengten sich des Lasombras Augen, sein Gesicht erstarrte in kalter Regungslosigkeit. Noch bevor ihr Lachen ganz verklungen war verfinsterten sich Ilarios Augen, wurden von einer lichtlosen Schwärze erfüllt. Raubvogelartig ruckte sein Kopf zu Amalia herum, doch der Brujah kam ihm zuvor und verhinderte wohl eine weitere oder heftigere Eskalation. Mit gefährlich leiser Stimme sandte der Kastellan Worte gen Amalia: "Sprecht ihr jemals wieder derart unangemessen mit mir, oder lacht in meiner Gegenwart... werde ich euch die Fähigkeit dazu nehmen." Auf ihre einzelnen Punkte ging Ilario nicht mehr ein, ein kurzer Blick zur Harpye folgte. Es war nicht an ihm darüber zu richten wie sehr sich jemand vergaß. Von nun an bedachte er die Salubri mit Schweigen, nein mehr noch: Mit Nichtachtung. Als wäre sie für ihn gar nicht existent.

Er verfolgte Ajax Worte und nachfolgende Taten mit dunklen Argusaugen, verzog kurz dem Mundwinkel. Auf des Liktors Fragen jedoch antwortete er ruhig, fast sachlich.
"Den Liktoren obliegt der Schutz der Stille und damit einhergehende Angelegenheiten. Hinzu kommt gegebenenfalls die Eindämmung und Schlichtung von zu stark ausufernden Fehden, da diese die Stille in Gefahr bringen könnten." Ilario nickte bestätigend, bis hierhin gab er Ajax recht. "In einem Fall wie diesem jedoch, da alle Liktoren als befangen gelten müssen, kann dies nicht gelten." Zwei seiner Männer gingen zu dem niedergetreckten Tzimisce, nahmen ihre Umhänge ab und begannen den in Starre liegenden Kainiten darin einzuwickeln.
Ein bitteres Lächeln erschien auf Ilarios Gesicht als er Ajax seine Formulierung erläuterte
: "Mit mailändischer Art meine ich die eure Art und Weise wie ihr die Situation geklärt habt. Sehr direkt, brutal und ohne jede unnötige Finesse."

Dann schwieg er und bemerkte mit wachsender Sorge wie der Brujah auf seinen zukünftigen Schüler zuging, nichts Gutes ahnend...
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
- persisches Sprichwort
Benutzeravatar
Titus
Kappadozianer
Beiträge: 1187
Registriert: Do 10. Nov 2016, 22:35

Re: [1015] Sündengesang [Alain, Titus, Amalia]

Beitrag von Titus »

Es war die Art und Weise, wie Ajax auf Galeno zuging, die Titus dazu veranlasste sich ebenfalls in Bewegung zu setzen. Seine Waffe zwar in der Hand, aber nicht zum Kampf erhoben schritt er ebenfalls auf Galeno zu. Dabei hatte er Ajax fest im Blick und schob sich zwischen den Liktor und seinen Clansbruder, begegnete Ajax, bevor dieser ihn erreichen konnte. Seine Haltung war angespannt, doch machte er definitiv nicht den Anschein, als würde er Ajax auf seinen Clanbruder losgehen lassen. Fest bohrte sich sein ernster Blick in die Augen des Brujah.
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
Gesperrt

Zurück zu „1015“