[1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

[Januar '19]
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Livia
Jünger des Seth
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Livia »

Livias Augen weiteten sich - unwillkürlich verkrampfte ihr Mund, biss auch sie sich - blutlos - auf die Lippen und ihre Zunge strich sehnsüchtig darüber.
Dann schloss sie die Augen und Atmete durch... für einen Moment hatte sie wie die lüsternste Schönheit des Hafens gewirkt und mit der ungezügelten Kraft des Tieres geglänzt.

Dann kam sie mit trübem Blick auf die drei zu "Angelique, meine geliebte Schwester, wer ist dieser schöne Mime? Hast du einen Hofkünstler aus meiner alten Heimat herbeigeschafft?" Prüfend flog ihr Blick von oben nach unten über Simon. "Er scheint zu leiden?" Fragte sie dann, mehr ihn als sie. Offensichtlich wollte die Merkurianerin nicht von den Fragen loslassen, die sie bereits quälten, offensichtlich spürte sie sein Leiden und nahm in ihrer menschlichen Art etwas davon auf sich selbst... aber ebenso offensichtlich quälte sie noch mehr...

Der ewige und qualvolle Hunger.

"Wollen wir einen Spaziergang machen?" Bot sie mit einer schwingenden Drehung des Handgelenkes an.
"Weniger Ohren, weniger Augen, womöglich lockert das die Zunge?"
Und würde sie an Orte voller Blut bringen...
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Angelique
Autarkis
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Angelique »

"Dies ist der wohlwerte Simon, Gast in dieser Stadt, liebste Livia", antwortete Angelique für den schweigsamen Mann und verbeugte sich dabei so elegant, wie ein Kind das konnte.

Die genaueren Details überließ sie Simon und hoffte, ihn aus der Zurückhaltung zu reißen . Aufmunternd lächelte sie ihn an.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Livia
Jünger des Seth
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Livia »

Livia zog die Braue angetan lächelnd aber verwirrt hoch...
"Der wohlwerte Gast?" Sie sah ihn gespannt an.

Da sie von Angelique nicht erwartete, dass diese sie vorstellen würde, übernahm sie den Akt selbst - ebenso um Simon zu einer vollständigen Vorstellung zu verlocken.

"Es ist mir eine Freude,
ich bin Livia Alesia, Neugeborene aus dem Hause Merkurs,
Kind des Roman Sertus, Ankilla aus dem Hause Merkurs,
Kind der Lucretia Maria, Ankilla aus dem Hause Merkurs,
Kind der Olivia, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Aelia Eudoxia, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind des Gaius Maecenas, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Artemia von Syrakus, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Maatkare, der Geliebten des Mondes, Ahnherrin aus dem Hause Merkurs,
Kind Seths, des Kometen Merkurs,
Kind Zillas, der Allschönen,
Kind Kains, des Ersten"

Leicht neigte sie das Haupt - offensichtlich war sie stolz auf ihre fremdartige aber hochkarätige Linie - aber es lag heute nicht die gleiche Konzentration und Aussagekraft wie sonst in ihren Worten. Die Merkurianerin wirkte ein wenig fahrig und abgelenkt - nicht weg von Simon und Angelique, aber irgendwie in sich selbst... der Hunger nahm einen Teil ihrer Gedanken ein.
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Angelique
Autarkis
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique schäkerte derweil durch Blinzeln und neckischem Lächeln mit dem Maat, so als könne sie in ihrer kindlichen Unzulänglchkeit mit der Schönheit Livias mithalten.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Simon
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Simon »

Ein Schmunzeln umspielte Simons Lippen, als er Angelique betrachtete. Nachdem er Livias Worten gelauscht hatte, erwiderte er die Geste mit einer Verneigung seines gesamten Körpers - wie vor einiger Zeit an einem anderen Hof gelernt - und hob dann die Schultern und blinzelte einmal, als würde er seufzen.

Nach kurzem Zögern griff er in die tiefen seines alten Mantels und förderte einen Pergamentfetzen und ein Kohlestück hervor, wonach er mit Letzterem Ersteres beschrieb. Es dauerte nicht sehr lange, da nur wenige Zeilen auf dem Pergament verewigt wurden, und hielt Livia das Geschrieben mit einem bedauernden Gesichtsausdruck hin.
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Nubis
Kappadozianer
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Nubis »

Galeno bemerkte, dass die Situation dort vorn ein klein wenig anders wurde. Schade, es wirkte nicht mehr all zu spannend, oder besser gesagt all zu inspirierend.
So setzte er den Griffel ab, mit dem er in das Wachs seine sehr groben Skizzen einritzte und gab beides seinem Bruder, der es mit den anderen Tafeln zusammen band und dann verstaute.

"Ich denke, wir sind hier fertig, Bruder..." meinte der kleine Mönch und erhob sich. Er richtete seine Robe und musterte für einen Moment das Feuer der Fackel. Sichere Entfernung.
Auch blickte er noch einmal zu den anderen, Livia und zwei Fremde. Die Kleine im Bunde könnte womöglich die kleine Malkavianerin sein.
Sollte er Livia kurz grüssen? Und vielleicht auch Angelique?
Hatten sie ihn vielleicht schon gesehen und es wäre nun sehr unhöflich, nicht ein kleines Hallo zu sagen?
Er grübelte. Immer diese menschlichen oder kainitischen Gesellschaftsproblemchen.

"Ach was solls, die Nacht ist noch jung..." meinte er dann seufzend. Kontakte waren gut und ein kleiner Gruss konnte nichts schaden.
So gesellte er sich schlussendlich zu ihnen, nickte Livia zu und auch Angelique, sowie den beiden Herren.
"Ich konnte den Gesang und dies Bild nicht ignorieren. Also sah ich von fern ein wenig zu. Ich grüsse euch...und ein...Kompliment an die Sängerinnen."

Ja, er versuchte es..er versuchte Avelinas Lektionen umzusetzen. Lob..Komplimente...sollte gut ankommen, vermutlich.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Livia
Jünger des Seth
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Livia »

Livia hatte die Worte des Toreadors gelesen. In einem Augenblick des Schreckens sah sie zu ihm und Angelique.
Dann...
Neigte sie kurz das Haupt.

"Eine neue Rose blüht in Genua! Mein Herz tanzt, vor Freude.
Doch ihr seid verletzt?" Sie kam vorsichtig ein wenig näher, sah SImon genau an, wollte wohl seine Zunge sehen ohne ihm irgendwelche demütigenden medizinischen Erklärungen zu geben.

"Was ist geschehen... wieso hat er euch eurer Stimme beraubt?
Aber fürchtet euch nicht...
Es wird sich ein Weg finden lassen!"
Sie lächelte sanfter, weniger quierlig und spielerisch wie zuvor noch.
"Nicht wahr, Angelique?"

Als Galeno dann noch dazu kam, reagierte Livia nur kurz aber etwas verwundert. Sie größte den sympatischen Kappadozianer, dankte für sein Kompliment.
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Angelique
Autarkis
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique schaute grimmig und meinte. "Auf zu Toma! Er soll das rükgängig machen."
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Livia
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Livia »

Livia grinste bei der Malkavianerin Tatendran. Aber sie unterstütze den Gedanken.
"Was sagt ihr, stumme Schönheit?
Wäre das euer Wunsch, dass jemand zwischen euch vermittelt, euch gar eure Stimme zurückbringt?"
Sie hob die Braue fragend. War es so simpel? Oder hatte der Toreador etwas ganz anderes im Sinne? Sich bereits Gedanken gemacht oder sonstiges?
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Simon
Toreador
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Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Simon »

Simon steckte Papier und Kohle ein. Er lächelte beim Blick auf Angelique, die sich derart tatkräftig für ihn in die Brust werfen wollte. Auch Livia schenkte er ein Lächeln, wenn auch ein unfrohes. Sein Gesicht wirkte wie zerfurcht, wie das eines Mannes, der trotz seines kurzen Lebens (und deutlich kürzeren Unlebens) bereits zu viel gesehen hatte.

Er ging vor Angelique, seiner cherubina, in die Hocke, sodass er ihr direkt in die Augen sehen konnte, legte eine Hand auf ihre schmale Schulter und schüttelte den Kopf. Er küsste sie auf die Stirn und erhob sich, woraufhin er wieder sein Schreibzeug hervorholte und lediglich drei Worte darauf schrieb: "Ich vergebe ihm."

Den Ordensbruder bedachte er mit einem seltsam amüsierten Blick, als würde er sich an einen alten Scherz erinnern.
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