[1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

[Januar '19]
Benutzeravatar
Angelique
Autarkis
Beiträge: 4632
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:50

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Angelique »

Der sonore Seemannsgesang des Mannes riss die kleine Sängerin zumindest aus ihrer Trance. Wie ein Engel mit gebrochenen Flügeln stürzte sie aus der Seligkeit ihrer Scheinwelt der Musik in den Morast Genuas zurück. Mühsam orientierte sie sich.
Und brachte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Mit einem Puster verscheuchte sie die kleinen Dämonen von ihrer Schulter und ignorierte den Chor der verdammten Seelen, die den Seemann in seinem schrägen Gesangbegleiteten.

Selbstbeherrschung 1 Erfolg für Klanschwäche
Wahrnehmung+Aufmerksamkeit mit Auspex1: 4 Erfolge

"Schiavo, Simon", erklang ihr helles Stimmchen. Sie schien Simon bemerkt zu haben, ohne sich umzudrehen.

"Schiavo, Maat, interessante Interpretatio der Fuga", begrüsste sie auch den Blutdiener des Fliegenden Masillianer, ohne sich ihm zuzuwenden.

"Und einen wunderschönen Abend, Dame Livia. Entschuldige, dass ich einstimmte. Es war stärker als ich."

Vielleicht ahnte Livia ja, dass die geflügelte Schlange Apophis ein vorzügliches Reittier für eine Malkavianerin war.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Livia »

Livia wirkte betrügt, als die Stimmung des fremden Mannes direkt wieder gesunken war - ihr Musik hatte ihn in den Bann geschlagen, doch das Ende der Klänge ließ ihn wieder in seine Realität... welch grausame Vorstellung.
Als er dann jedoch Angelique so bekannt... 'grüßte' und dazu noch ein weiterer Mann zu dem Kind kam, war sie irritiert, auch alamiert, aber auch neugierig.
Die Chance, dass dies verwirrte Diener der Malkavianerin waren, war wohl in etwa so hoch wie Angreifer oder fremde Kainiten...
Fremde Kainiten, zwei gleich?

Livia lächelte, blieb auf irer Sängerposition.
"Liebe Angelique, wie schön deine Stimme vermengt mit der eigenen zu hören."
Ein wenig ein fragender Blick blieb bei ihr, und bei den Fremden - sowohl dem Stummen, als auch dem 'wir wünschten er wäre Stumm'en.
Benutzeravatar
Simon
Toreador
Beiträge: 158
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 17:36

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Simon »

Der so Angesprochene berührte kurz die Schulter von Angelique, verneigte sich leicht vor Livia, wie es ein Schausteller tun mochte, und ging dann neben der Malkavianerin in die Knie. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Die Falten und die ergrauten Stellen in seinem Haar schienen zu verschwinden, als wären sie niemals dort gewesen.

Er wandte den Kopf immer noch lächelend Angelique zu, und es lag etwas seltsam Brüderliches in seinem Blick. Die Lippen waren leicht geöffnet wie zu einem Vers ... doch auch diesen würde er nicht aussprechen. Wie konnte so viel Menschlichkeit in einem Lächeln liegen?
Benutzeravatar
Mareno
Toreador
Beiträge: 279
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 00:03

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Mareno »

Einen Moment hielt Jaufret inne, denn der Name Angelique war ihm wohlbekannt*. Im Gespräch mit seinem Capitano war von einem Kainskind im Gewand einer kindlichen Pilgerin die Rede gewesen. Kurz durchfuhr ihn ein Schreck, und er musste sich mühen nicht vor Angelique im Dreck kriechend um Vergebung zu bitten. Er wusste, was manche vom Blute Kains mit ihren Getreuen anstellten, und er hatte keinen Bedarf daran, das sich die Anzahl seiner Gliedmaßen heute Nacht noch änderte. Er verneigte sich also tief und respektvoll vor Angelique, und richtete dann vorsichtig das Wort an sie.


Schiavo, höchstverehrteste Müllerstochter unter dem Monde ! Ich bitte um Entschuldigung für mein ungezügeltes Verhalten, doch ich dachte das es sich bei euer Getreuen Livia nur um eine gewöhnliche Sängerin handelt, und ich mit einer zur Schaustellung der Fürsorglichkeit für eine kleine Pilgerin wie ihr es scheintet, ihre Zuneigung erringe. Ich erkenne nun, was ich für einen fatalen Fehler beging, Ist doch schon ihre Stimme so bezaubernd das sie grade gut genug für meinen Capitano wäre ! Ich werde nun weiter in stiller Zuneigung verharren, auch wenn es einer Getreuen Rose wie mir schwer fallen wird, die Blicke von solcher Perfektion abzuwenden.

Die Worte der Entschuldigung hätten durchaus als Schmeichelei gegenüber Livia taugen können, wenn sie mit Leidenschaft, und nicht mit entschuldigender Scham in der Stimme vorgetragen worden wären. Jaufret zeigte jedoch keinerlei offene Ambition mehr, sie auf diese Weise zu betören. Es würde ohnehin vermutlich nur in einem ähnlichen Schlamassel, wie mit dem Gangrelghul aus Savona enden.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Nubis »

Oh, wie interessant der Gesang gerade wurde, als das kleine Geschöpf sich auf die Bühne wagte und einstimmte. Galeno erkannte sie.
Und er zeichnete und beobachtete weiter. Er gab eine der Wachstafeln seinem Bruder und dieser wechselte sie mit einer neuen aus.

Also kritzelte er weiter und zeichnete dann natürlich zwei Herren, wie sie die Schulter des kleinen Mädchens hielten. Der eine links, der andere rechts... Es war ein merkwürdiges Stück und eine etwas verwirrte Sängerin Namens Livia. Und ja, das Bild mutete auch etwas seltsam an.

Er entschied sich dafür, hier noch etwas zu verweilen und zu beobachten. Er musste dem Schauspiel dort vorn nicht unbedingt beiwohnen. Wozu auch? Er hatte eine gute Position von hier aus.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Livia »

Livia verfolgte wie gebannt das Mädchen und die zwei Männer, der eine Wortreich und unterwürfig, der andere Stolz und Schweigend... ein Posse? Angelique liebte das fahrende Volk.

Die Ausführungen des Seemannes nahm sie eher amüsiert zur Kenntnis. Sie blickte den Mann lange an. Ein Mensch, war der andere dann keiner? Wer war diese Rose, von der er sprach, ihr Capitano... würde Ilario solche Männer anstellen?
Dann lächelte sie vollmundig und irgendwie sinnlich.
"Grämt euch nicht, hübscher Mann.
Wir alle sind nur Motten, die das Licht suchen. Rosen, die dem Licht entgegenwachsen.
Verbrennen liegt uns inne... traut es euch doch auch ab und an.
Wer ist denn euer musisch so verzauberungsfähige Capitano?
Für den ihr euch so ehrenvoll aufopfert."

Während sie mit dem Menschen sprach, hatte Livia ihre Aufmerksamkeit dennoch auf der Pilgerin und dem Fremden, sie suchte den Blick mit Angelique zu kreuzen, sie zu sich einzuladen, ihren Mimenspieler mitzubringen, sie gar eineinander vorzustellen, langsam wuchs er zum interessanteren Teil des Gespräches heran.
Benutzeravatar
Angelique
Autarkis
Beiträge: 4632
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:50

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Angelique »

Wie üblich, ließ Angelique erst einmal die scheinbar Älteren plaudern. Simon schenkte sie ein warmes Lächeln und berührte kurz mit ihrem kalten Händchen dessen Hand.
Sie mochte den melancholischen Untoten sehr.

Zum Maat dagegen schaute sie irritierend lächelnd. "Jaufret, also. Es gibt nichts zu entschuldigen. Selbst wenn Hohe Klane oft so einfältig sind, wie inzestuöse Despoten Leute zu schelten, die auf ihre gewollte Verkleidung hereinfallen, so bin ich natürlich nicht so. Wer kommt nur auf die Idee außer bei offiziellen Anlässen, Vasallen schweigen zu lassen? Wieder sind wir dann bei den Despoten, die Sklaven halten, anstatt Familien zu schaffen."
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
Benutzeravatar
Simon
Toreador
Beiträge: 158
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 17:36

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Simon »

Simon erwiderte Angeliques Geste mit der Herzlichkeit eines großen Bruders. Sein Lächeln verschwand alsbald, und er stellte sich gerade hin und blickte zwischen der Malkavianerin und dem Seemann hin und her, wobei der Blick seiner ruhigen, dunklen Augen gelegentlich auch Livia streifte. Dabei blieb er neben Angelique stehen, als wäre er bereit, bei einem Anzeichen von Bedrohung sich zwischen sie und jeden anderen - sterblich oder nicht - zu stellen.

Jedoch kam immer noch kein Laut über die fahlen Lippen, auf die er nun bei schiefgelegtem Kopf einen Finger legte, als wollte er seinen Gedanken verbieten, sich einen Weg nach außen zu bahnen. Oder als hätte er keine andere Wahl. Schließlich blieb er in dieser Haltung stehen und harrte der Dinge, die da kommen mochte aufgrund dieser seltsamen Zusammenkunft.
Benutzeravatar
Livia
Jünger des Seth
Beiträge: 1434
Registriert: Do 23. Nov 2017, 22:04

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Livia »

"Angelique, mein liebes Kind." Sprach die schöne Sängerin dann etwas leiser zur Malkavianerin direkt.
"Wer sind diese zwei hübschen und doch so mysteriösen Männer, die du da um dich scharst? Gehören sie in deine Spiegelgalerie?" Sie lächelte beim Gedanken daran, irgendwie hatten beide etwas bizzarres, verrücktes gar.

Auch sie hatte die Worte der Kleinen geteilt, war neugierig zu sehen, was mit dem Ghul sein würde...
Aber immer mehr fixierte ihr Blick den Mimen.

Langsam erhob sich die Sängerin und kam etwas näher zu der Gruppe - sie war offensichtlich unbewaffnet und eng mit Angelique verbunden.
Stumm sprach sie zu Simon, formte ihre Lippen zu Worten, nur die besten Lippenleser wären wohl in der Lage einen Sinn daraus zu ziehen.
Aber auch ohne Worte war es eine Frage. An Simon, ebenso wie an Angelique.
Und ein... warmes... Lächeln.
Benutzeravatar
Simon
Toreador
Beiträge: 158
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 17:36

Re: [1015] Die Stimme der Freiheit [Simon, offen]

Beitrag von Simon »

Simon betrachtete Livia mit schiefgelegtem Kopf. Er versuchte, einen Sinn in den Silben zu sehen, die ihre Lippen formten - und erst recht in dem Lächeln, das das Gesicht der Dame zierte.

Nachdem sie geendet hatte, blickte er zwischen Angelique und Livia hin und her, schien dabei die Umgebung zu vergessen und einfach wissen zu wollen, wie sich diese Darstellung weiter entfalten würde. Als hätte er vergessen, dass ihm die Stimme kein Dienst leisten würde, öffnete er den Mund, doch wieder war kein Ton zu hören. Er biss sich auf die Lippen, bis ein Rinnsal aus Blut sein Kinn herunterlief.
Gesperrt

Zurück zu „1015“