Sollte der Kappadozianer sich nicht dagegen aussprechen, würde er in der entsprechenden Nacht von Ilario erwartet. Die Umgebung der Kirche war abgeriegelt, an Häuserecken standen ebenso einsame Gestalten in dunklen Mänteln wie sie auf Dachfirsten hockten. Eine gegenüber den Sterblichen Mascharanas unnötige Vorsichtsmaßnahme denn das Siestri war ruhig und still, so wie jede Nacht und ein eisiger Wind sorgte dafür, dass sich jeder Bewohner zweimal überlegte sich vor die Tür zu wagen. Demütig würde Titus an der Pforte San Nazareths von einem Priester von asketischer Gestalt empfangen. Marco, der nun schon seit einigen Jahren der Kirche vorstand und als einer der gebildeteren Kleriker galt, verneigte sich tief und ließ Titus ein. Jemand der in kirchlichen Kreisen verkehrte oder in Mascharana, konnte sich vielleicht erinnern, dass Marco, noch als Gehilfe des alten Priesters, unter Lebensgefahr die verwesenden Leichen von den Klippen geborgen hatte. Damals nach dem Krieg.„Werter Titus, Neugeborener im Clan des Todes,
Kind des Gaius, Ahn vom Clan des Todes,
Geißel Genuas,
Die unsäglichen Ereignisse rund um die Befragung des werten Gastes Alain geben Anlass zur Sorge und machen es erforderlich, dass wir uns unter vier Augen besprechen. Dementsprechend schlage ich vor, dass wir uns in zwei Wochen, in der Nacht zum Sonntag, im Schutze San Nazareths treffen. Ich erwarte euch gen Mitternacht.
Ilario Contarini, Neugeborener im Clan der Schatten,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,
Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Clan der Schatten,
Kind des Eremiten, Ahn im Clan der Schatten,
Kastellan Genuas und Senator unter dem Monde“
Im Inneren fand Titus Ilario in stummem Gebet vor, mochte er auch ein Wandler auf der Via Regalis sein und Kainit so hatte er dennoch nicht allen Glauben verloren. In den letzten Jahren trug er auch wieder das silberne Kreuz auf der Brust, sichtbares Zeichen seiner Verbundenheit mit dem Klerus.