[1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

[Januar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Ilario
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[1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Ilario »

In Burgus wurde nicht lange nach dem unsäglichen Zusammentreffen vor Amalias Haus eine Pergamentrolle für den Herrn Titus abgegeben. In Akkurater, aber schmuckloser schwarzer Tinte stand dort geschrieben:
„Werter Titus, Neugeborener im Clan des Todes,
Kind des Gaius, Ahn vom Clan des Todes,
Geißel Genuas,

Die unsäglichen Ereignisse rund um die Befragung des werten Gastes Alain geben Anlass zur Sorge und machen es erforderlich, dass wir uns unter vier Augen besprechen. Dementsprechend schlage ich vor, dass wir uns in zwei Wochen, in der Nacht zum Sonntag, im Schutze San Nazareths treffen. Ich erwarte euch gen Mitternacht.

Ilario Contarini, Neugeborener im Clan der Schatten,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,
Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Clan der Schatten,
Kind des Eremiten, Ahn im Clan der Schatten,
Kastellan Genuas und Senator unter dem Monde“
Sollte der Kappadozianer sich nicht dagegen aussprechen, würde er in der entsprechenden Nacht von Ilario erwartet. Die Umgebung der Kirche war abgeriegelt, an Häuserecken standen ebenso einsame Gestalten in dunklen Mänteln wie sie auf Dachfirsten hockten. Eine gegenüber den Sterblichen Mascharanas unnötige Vorsichtsmaßnahme denn das Siestri war ruhig und still, so wie jede Nacht und ein eisiger Wind sorgte dafür, dass sich jeder Bewohner zweimal überlegte sich vor die Tür zu wagen. Demütig würde Titus an der Pforte San Nazareths von einem Priester von asketischer Gestalt empfangen. Marco, der nun schon seit einigen Jahren der Kirche vorstand und als einer der gebildeteren Kleriker galt, verneigte sich tief und ließ Titus ein. Jemand der in kirchlichen Kreisen verkehrte oder in Mascharana, konnte sich vielleicht erinnern, dass Marco, noch als Gehilfe des alten Priesters, unter Lebensgefahr die verwesenden Leichen von den Klippen geborgen hatte. Damals nach dem Krieg.
Im Inneren fand Titus Ilario in stummem Gebet vor, mochte er auch ein Wandler auf der Via Regalis sein und Kainit so hatte er dennoch nicht allen Glauben verloren. In den letzten Jahren trug er auch wieder das silberne Kreuz auf der Brust, sichtbares Zeichen seiner Verbundenheit mit dem Klerus.
Die Nächte lehren viel, was die Tage niemals wissen.
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Titus
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Titus »

Statt einer Zusage erreichte die Villa des Kastellans ein Antwortschreiben. Schwarze Tinte, forsche Handschrift.
Werter Ilario Contarini, Neugeborener im Clan der Schatten,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,
Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Clan der Schatten,
Kind des Eremiten, Ahn im Clan der Schatten,
Kastellan Genuas und Senator unter dem Monde

Verzeiht mir, wenn ich es seit der unsäglichen Nacht mit der Vorsicht übertreibe und vielleicht tue ich Euch gar unrecht. Doch da ich mir mittlerweile nicht mehr sicher bin, wie Ihr zu Ajax steht und warum Ihr, sowie andere auch, mit ihm zusammen zu dieser Befragung gekommen seid, habe ich nicht zum schweigen bringende Bedenken, die es mir unmöglich machen Eurer Einladung zu einem Ort zu folgen, dessen Neutralität mir nicht absolut sicher erscheint.

Da Ihr schon mehrere Dekaden in dieser Domäne verweilt hoffe ich, dass Ihr meine Bedenken zumindest nachvollziehen könnt. Gerade in diesen Nächten und einen solchen Feind vor der Brust kann ich mir keine Unachtsamkeiten erlauben.

Solltet Ihr dennoch gewillt sein, trotz dieser Absage das Gespräch mit mir zu führen, so möchte ich Euch zwei Vorschläge unterbreiten.

Die erste Möglichkeit, ich lade Euch als mein Gast in die Martinsfeste oder nach San Siro in Burgus ein. Ihr habt mein Wort, dass Ihr als Gast unter meinem Dach nichts zu befürchten habt.

Die zweite Möglichkeit, wir vereinbaren ein Gespräch in den heiligen Hallen des Elysiums.

Ich überlasse Euch die Wahl oder Ihr eröffnet mir eine dritte Lösung, die meine Bedenken ausräumen.

Titus,
Neugeborener vom Blut der Kappadozianer,
Geißel Genuas
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
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Ilario
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Wenig später erhielt Titus Antwort.
„Werter Titus, Neugeborener im Clan des Kappadozius,
Kind des Gaius, Ahn im Clan des Todes,
Geißel Genuas,

Eure Bedenken sind verständlich, ich teile diese in gewissem Maße. In diesen, sich anbahnenden, Konflikt möchte ich nur ungern hineingezogen werden, womöglich kann man ihn noch immer verhindern. Daher wäre es nicht gut sollte ein Besuch meiner Person auf der Martinsfeste publik werden und ich würde ein Treffen im Elysium bevorzugen. Lasst mich wissen wann ihr dort sein werdet und werde auf diskretem Wege ebenfalls vor Ort sein.

Gezeichnet,

Ilario Contarini, Neugeborener im Blut der Schatten,
Kind des Lucius Valerius Galba, Ahn der Schatten zu Venedig,
Kind des Magnus Sertorius Mamercus, Ahn im Clan der Schatten,
Kind des Eremiten, Ahn im Clan der Schatten“
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Titus
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Titus »

Etwa drei Nächte bevor er sich zum Elysium aufmachte schickte er eine Botschaft in die Villa des Kastellans. Titus würde in drei Nächten ab Mitternacht in den heiligen Hallen des Elysiums anwesend sein.

Tatsächlich hatte sich Titus ein wenig früher auf den Weg gemacht und zusammen mit seinen Ghulen Elio und Enrico Burgus verlassen und war ein wenig später im Elysium angekommen. Seine Waffe hatter dabei und gab sie bei den Elysiumswachen ab. Er war gerüstet in Leder und Kette trug einen Wams aus schwarzem Leder und feste Wolle. Seine Miene und seine Laune war wie eh und je...frostig und nachdenklich.
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Lautlos öffnete sich die eine Tür im Seitenschiff und Ilario trat mit leisen, aber vernehmbaren Schritten ein. In die dunkle Robe eines Gelehrten gehüllt die seine schmale Statur eher betonte als verbarg, ein silbernes Kreuz auf der Brust ruhend, trat der Kastellan auf Titus zu und nickt diesem respektvoll zu.
„Gott zum Gruße werter Titus. Gut, dass ihr es einrichten konntet. Diese Unterredung unter vier Augen ist in mehr als nur einer Hinsicht notwendig. Ich hoffe dieser schon lang schwelende Konflikt zwischen euch und dem werten Ajax von Mailand ist seit unserem letzten Zusammentreffen nicht weiter eskaliert?“ Kurz wartete Ilario auf eine Antwort, dann fuhr er fort. „Ihr wisst vermutlich so gut wie ich, dass der Liktor diese Demütigung durch euch nicht auf sich beruhen lassen kann. Er wird zurückschlagen, vermutlich hart. Und ihr werdet diesen Schlag mit gleicher oder größerer Härte vergelten nehme ich an. So wie die meisten von uns es tun würden. Die Frage ist nur in welchem Ausmaß Kolleteralschäden entstehen… und wann das Maß voll ist.“
Ilario sprach so resigniert darüber als würde all dies bereits klar abzusehen sein: Die Eskalation der Gewalt samt Leichen die den Pfad der Zerstörung Pflastern würden und schließlich den Ruf zur Ordnung. Dass Ilario womöglich in eine missliche Lage gezogen würde war ebenso klar, auf der einen Seite sein Glaubensbruder dessen Methoden er selbst nicht immer guthieß, auf der anderen sein Mitvasall dessen Glauben und Verbindung zu Ferrucio ihn schwierig machten. Er hatte eine Idee, doch zunächst wollte er die Einschätzung der Geißel hören.
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Titus »

Ebenfalls nickte Titus Ilario zu.

"Gott mit Euch, werter Ilario. Verzeiht noch einmal mein starkes Misstrauen"

Dann hörte er sich das an, was der Kastellan zu sagen hatte und wägte seine Worte im Geiste untereinander ab. Ernst und fest entschlossen bgeann er zu antworten.

"Bisher nicht. Doch stimme ich Euch zu, eine irgendwie geartete Rache wird es geben. Ich hoffe für Ihn, dass er sein Brujahblut im Zaum halten kann, denn sollte er mich persönlich Angreifen, dann werde ich ihn vernichten und damit die Sache beenden."

Er ließ dieser klaren Ankündigung einen gewissen Raum und in seiner Stimme war kein Zweifel zu hören, dass dies das unweigerliche Ergebnis war, wenn es dazu kommen sollte.

"Doch mich interessiert viel mehr, warum Ihr wirklich dort wart."

Damit versuchte er das Gespräch weg von Ajax zu führen.
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Ilario
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Die Causa Ajax schien Ilario doch ein wenig mehr zu beschäftigen. „Ein letztes Wort zu dem Konflikt zwischen dem werten Liktor und euch. Es wird der Punkt kommen da eine Grenze überschritten wird, an dem die Kolleteralschäden innerhalb der Domäne und der Herde nicht mehr tragbar sind. Ein solcher Ruf zur Ordnung würde eurer beider Ansehen nicht zuträglich sein. Vielleicht ließe sich die Angelegenheit aber auch in einem Duell, einem Gottesurteil klären. Ordnungsgemäß ausgetragen und überwacht durch den verehrten Blutvogt.“
Dann wandte er sich der Frage des Kappadozianers zu. Die Stirn leicht gerunzelt, nachdenklich und skeptisch.
„Ich war dort, weil mich der werte Alain darum bat, ein anerkannter Gast ihrer Majestät. Er legte dar, dass die werte Amalia womöglich ihr Amt missbrauche um ihre private Fehde gegen ihn zu führen. Wobei ich ein wenig verärgert bin darüber, dass unerwarteter Weise derart viele Kainiten von ihm eingeladen worden waren. Zudem sehe ich mich bestätigt darin den verehrten Brimir über das jeweilige Verhalten seiner Liktoren in Kenntnis setzen zu müssen. In jedem Fall halte ich einen Vasallen Genuas unter den Liktoren für notwendig, es gäbe da jemanden… der werte Galeno aus eurem Clan zeigt Neigung und Befähigung für dieses Amt.
Vieles wäre auch erspart geblieben, wenn die Befragung in den Heiligen Hallen des Elysiums stattgefunden hätte. Außerdem war ich vor Ort, weil ich dachte ein daran interessiert war zu sehen wie die werte Amalia herauszufinden gedachte ob der Befragte in Kontakt zu den Baali steht. Zwar hatte ich ihn schon mittels Blutkräften befragt wie sie wohl auch euch zur Verfügung stehen… hielt es aber für nicht unwahrscheinlich, dass Dämonenschergen sich diesen eventuell zu entziehen vermögen. Leider empfand ich Amalias Methode als recht enttäuschend.
Hinzu kommt, dass ich unserer höchst verehrten Lehnsherrin im Vorfeld die Frage nach Alains Schuld stellte. Bezüglich seiner unerlaubten Jagd in Platealonga. Selbstverständlich schützt Unwissenheit vor Strafe nicht, doch der Herrin schien es besser die Sache vorerst auf sich beruhen zu lassen. Sollte sich die Notwendigkeit einer Anklage ergeben könnte man diese jederzeit nutzen. Eine Option die durch diese unglückliche Befragung nun schwieriger geworden ist. Am besten wendet ihr euch in dieser Angelegenheit an die höchstverehrte Prinzessin um das weitere Vorgehen zu besprechen. Ich bin nicht sicher inwieweit man nun zum Handeln gezwungen ist, da die Anschuldigung öffentlich vor euch als Geißel gebracht wurde.“
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Titus »

"Warum sollte ich einem Vasallen von Mailand solch eine Möglichkeit geben? Warum sollte ich einem Vasallen von Mailand Macht und Einfluss in Genua überlassen? Sein flascher Stolz und sein Verrat haben diesen Konflikt ausgelöst. Was glaubt Ihr wird passieren nach diesem Duell? Glaubt ihr der Unterlegene wird klein beigeben? Und nach allem was Ihr über Ajax wisst, glaubt Ihr er würde sich damit dann zurieden geben? Ich erinnere mich an ein Gespräch, wo Ihr Euch klar gegen Machtgewinn von Vasallen Mailands ausgesprochen habt. Hat sich das etwa geändert? Oder wisst Ihr etwas, was Ihr mir vorenthaltet?"

Der sonst so stoische Kappadozianer, wirkte deutlich verärgert.

"Auch die ganze Situation mit Alain und Amalia hättet Ihr vermeiden können. Hättet Ihr Eure Erkenntnisse mit mir geteilt, mich im Vorfeld informiert, dann wäre es zu diesem peinlichen und sehr gefährlichen Schauspiel nicht gekommen. Auch den Wunsch der höchstverehrten Aurore, den Fall auf sich beruhen zu lassen, hättet Ihr mir mitteilen müssen. Oder wolltet Ihr mich so ins offene Messer laufen lassen?"

Titus schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Offenbar wollte er verhindern, dass er seiner Verärgerung noch weiter und drastischer Luft machte.

"Ich verstehe Eure Beweggründe nicht, werter Ilario. Und das macht mich misstrauisch. Wir haben beide gemeinsam gesehen, welche Gefahren an der Grenze der Domäne drohen und ich möchte nicht, dass zwischen zwei so wichtigen Vasallen wie uns dieses Misstrauen verstärkt wird."
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Ilario »

Stille kehrte ein und minutenlang blickte Ilario sein Gegenüber schlicht an, schließlich nickte er. „Ich weiß vieles das euch vorenthalten bleiben muss. Auch der Natur meines Amtes geschuldet. Jedoch gilt noch immer, dass Loyalisten Mailands nach Möglichkeit von wahrer Macht ferngehalten werden sollten. Inwieweit der werte Ajax Macht erlangt liegt jedoch leider nicht nur in unserer Hand. Auch wenn er und ich derselben Via folgen… sind es doch unterschiedliche Pfade auf denen wir wandeln. Unsere Methoden unterscheiden sich, die gewisser anderer, ebenso alter wie machtvoller Kainiten jedoch sind deckungsgleich mit denen Ajax. Ihr versteht was ich damit sagen will?“ Selbst im Elysium, die eigenen Wachen anwesend, blickte er sich wachsam um. „Die Situation hätte sich auch wenn ihr informiert gewesen wärt nicht gänzlich vermeiden lassen. Eigentlich wollte die werte Amalia mich sprechen bevor sie zur Tat schritt, was sie dann unterließ. Es war auch gar nicht klar, dass seine Jagd in Platealonga überhaupt bekannt war oder dort Thema werden sollte. Es war der Wunsch ihrer höchstverehrten Majestät die Sache auf sich beruhen zu lassen, deshalb setzte ich euch nicht in Kenntnis. Eine Fehleinschätzung vielleicht, das bin ich bereit zuzugeben. Ich war und bin mir nicht ganz sicher ob eure strenge Disziplin ein solches Auf-sich-beruhen-lassen überhaupt erlaubt…“
 

Dann blickte er Titus an und hob eine Augenbraue, Skepsis zeichnete seine Züge. „Euch ins offene Messer laufen lassen? Wohl kaum. In einem solchen Fall wäre dies weitaus besser geplant gewesen, und wenn ich euch als meinen Feind sähe auch weitaus endgültiger. Es so zu versuchen wie ihr mir gerade vorhaltet wäre ziemlich dumm…“ Er winkte ab, wenn Titus das wirklich glauben würde wäre er nicht hier. „Vor allem aber halte ich euch für einen loyalen Vasallen, diese sind rar genug. Es liegt nicht in meinem Interesse ihre Zahl zu verringern. Was nun den werten Ajax betrifft, will ich nicht in euren Konflikt hineingezogen werden solange er die Domäne nicht gefährdet. Auch wenn ihr Vasall Genuas und er ein Wandler auf der Via Regalis ist bleibe ich neutral. Ich denke ihr und vor allem euer Orden können mit allem fertigwerden was Ajax und seine Brujahsöldner aufbieten können. Sollte er unterliegen, so rate ich euch jedoch ihn nicht zu vernichten. Bringt ihn vor unsere höchstverehrte Herrin, mag sie über ihn richten. Im geheimen, so dass es der Domäne nicht schadet sondern nutzt.“ Ernst sah er Titus an, auch als Geißel könnte eine solche Vernichtung negativ ausgelegt werden. Auch für Genua. „Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt: Ich glaube, dass eure Stärke größer ist als die des Brujah. Vermutlich auch im direkten Kampf, vor allem aber die eurer Streitkräfte… und da er nicht dumm ist wird er vielleicht nicht direkt euch angreifen sondern eure Verbündeten. Wie gesagt hoffe ich nicht hineingezogen zu werden, jedoch habe ich eurer Schwester im Blute bereits ein Dutzend normannische Panzerreiter ausgeliehen. Zum Schutz der Therme. Ich hoffe der werte Ajax sieht dies nicht als Parteinahme.

Dieser Konflikt verliert aber an Bedeutung angesichts dieser Bedrohung durch die Baali. Damals sagte ich euch kein wahrer Lasombra dient einem Dämon und ich bin nach wie vor fest entschlossen dieses Übel von Genua abzuwenden. Wenn möglich es endgültig vom Antlitz dieser Welt zu tilgen. Nur hält es sich bedeckt, keinerlei Anzeichen oder Spuren denen wir nachgehen könnten. Und so bleibt uns nur abzuwarten…“
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Re: [1015] Gespräch unter vier Augen [Titus, Ilario]

Beitrag von Titus »

"Wenn das der Wunsch der Prinzessin ist, die Sache auf sich beruhen zu lassen, dann werde ich dem Wunsch folgen."

Stellte er klar. Der Ärger war zwar noch nicht ganz verflogen, aber schien sich wieder ein wenig mehr zu fassen.

"Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ihr diesem Konflikt entgehen könnt, so rigoros und aggressiv, wie Ajax vorgeht. Ich glaube die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass Ihr und Eure Position auf kurz oder lang zum Ziel wird. Die Frage die sich stellt ist, wie mächtig Ihr ihn werden lassen wollt, bevor ihr handelt...eventuell könnte es dafür dann zu spät sein."

Titus runzelte leicht die Stirn.

"Aber er scheint für Euch ja auf irgendeine Weise nützlich, sonst würdet Ihr ihn nicht so gewähren lassen. Ich bete für Euch, dass sich das auszahlt. Was meine Streitkräfte und mein Einfluss angeht...so habe ich Vorkehrungen getroffen. Ein Teil seiner Machtbasis ist sein Söldnerhaufen...dem kann man bei kommen. Sei es militärisch, oder durch Gesetze und Verordnungen. Schließlich ist ein Massaker unter gläubigen Hilfsbedürftigen ein schweres Vergehen."

Zu Ilarios letztem Punkt nickte er.

"Ich nehme die Bedrohung durch die Baali sehr ernst. Deswegen gehe ich auch so wagen Hinweisen wie der Aussage einer Malkavianerin nach. Ich hoffe mir entgeht wegen Ajax Aktionen kein entscheidender Hinweis."
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