[1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

[Januar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Strega
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von La Strega »

Die alte Hexe humpele weiter hinter dem Wolf her und horchte den Geschichten des Raben, interessiert, neugierig...ein kluger Vogel. Sie lernte viel aus der Geschichte über das Volk von dem Brimir abstammt. Ein Volk von leichtgläubigen Angebern und Lügnern also...sie kicherte...offenbar über die Geschichte und musterte den Ring an der Klaue des Raben...sehr schön.
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Brimir
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von Brimir »

Und der Vogel plaperte und plaperte. Wie er damals mit Brimir auf der See war und Piraten gejagt hat. ER habe das Schiff der Feinde gestellt... nunja zumindest gefunden. Meilen um Meilen ist er geflogen und hat das ganze Meer abgesucht. Das war ein Abenteuer. Und dann... Schatten... ... das ganze Meer wurde dunkel. Aber Munin behauptet felsenfest mutig geblieben zu sein.

So ging das die ganze Reise über. Die beiden Wölfe im Dickicht trieben Tiere zurück und Frekki lief voran. Am Dorf angekommen blieb er dann stehen. Munin stieß sich - in seiner Geschichte unterbrochen - in die Nacht ab und verschwand irgendwo in den Lichtern der Wege Luccolis.

Irgendwann tat sich was. Die Wachen am Tor wurden abgelöst. Munin kehrte zurück. Dann erhoben sich die Wölfe wieder und steuerten direkt auf die Milizionäre zu, als sei es das Normalse auf der Welt. Frekki tappste wieder vor der Hexe her und nickte mit dem Kopf mitzukommen.
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La Strega
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von La Strega »

La Strega zog ein Kopftuch über den Kopf, sodass nur ihr Gesicht zu sehen war. Sie war zwar immernoch ausgesprochen hässlich, doch nicht mehr so monströs, wie es bei den Nosferatu sonst üblich war. Und alte Weiber durften ja hässlich sein.

Als sich die alte Strega den Milizionären näherte, begaffte sie diese. Musterte sie genau. Körperbau, Ausrüstung, Bewaffnung, Auftreten und achtete sehr auf Details. Etwaige Reaktionen auf ihre Hässlichkeit ignorierte sie...sie war es gewohnt.
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Brimir
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von Brimir »

Doch genau Letztere fiel aus. Die Beiden waren durchaus trainiert... der eine Nordmann mit Axt, Speer und Schild bewaffnet. Der andere Italiener. Statt einer Axt trug er ein Schwert - Luccoli Meisterhandwerk versteht sich. Und jener war es dann auch, der sich verneigte.

"Er erwartet euch...", sagte er und deutete auf den Nordmann, der nun die Führung der Alten übernahm. Die Wölfe blieben außerhalb der Mauer. Nur Munin... der setzte sich wieder auf die Schulter der Frau.
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La Strega
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von La Strega »

Mit einem halb lüsternen und halb neugierigen Blick betrachtete sie die kräftigen Burschen und gluckste leicht vernügt. Mit großer Aufmerksamkeit folgte sie dem Nordmann auf dem Weg zum Ältesten der Gangrel.
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Brimir
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von Brimir »

Der Nordmann war ein Jüngling im Vergleich zu ihr; Ende 20, muskolös und in der Blüte seines Lebens. Aber wer wusste schon, wie alt er wirklich war. Jedenfalls schwieg er den ganzen, kurzen Weg bis zu dem Haus, dass sich von Außen in das Dorfbild einfügte. Vielleicht war es ein wenig länger, aber an sich gab es nichts Auffälliges zu sehen... bis der Wikinger die Türe öffnete und den Weg für Strega frei machte. Nochmals verneigte er sich, ihr rein folgen würde er wohl nicht.

Drinnen war die Welt eine Andere. Das ganze Haus war durchgehend. Nur am anderen Ende war ein Teil abgetrennt. Betten waren dort zu erkennen. Der Rest wirkte mehr wie eine Halle in der man Feste feiern konnte. Bänke, Tische. In der Mitte eine Feuerstelle, in der momentan nur ein kleines Feuer brannte und sonst die Glut loderte. Auf der linken Seite des Feuers im Zentrum des Langhauses stand ein großer Stuhl, auf dem Felle ruhten. Auf den Armlehnen lag eine große Zweihandaxt... die Waffe eines Henkers. Ein Schild und eine deutlich grazilere Einhandaxt standen an den 'Thron' gelehnt.

Das Ziel ihres Besuchs jedoch kauerte am Feuer, ganz ohne Scheu und ohne, dass die Bestie aufschrie. Entweder hatte er das Tier so feste eingesperrt, dass es nicht ausbrach... oder die beiden bildeten wirklich eine Einheit, die auf tiefsten Vertrauen zueinander basierte. Immer wieder drehte Brimir den Kopf von einer Seite zur Anderen.

Er musste es einfach sein: Die Pfauenzeichnungen an den Kopfseiten, die bersteinenen Wolfsaugen. Doch da waren auch Dinge, die man ihr nicht erzählt hatte, weil der Clan Nosferatu noch nicht davon wusste. Seine Fingernägel waren Klauen - nicht die Waffen, die der Gangrel sonst nutzte, sondern die eines Raubtieres. Und in seinem Gesicht prangerte statt der menschlichen Nase die schwarze Haut eines Hundes oder Wolfes. Flacher, breiter, runder... so gar nicht menschlich. Das Alter war dabei den Gangrel immer weiter zu zeichnen.
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La Strega
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von La Strega »

La Strega wackelte ein paar Schritte in den Raum hinein und sah sich neugierig und aufmerksam um. Auch der Gangrel wurde fixiert, gemustert und begutachtet. Sie beobachtete Ihn eine Weile, wie er so da saß, ins Feuer starrte, den Kopf drehte und wieder ins Feuer starrte. Die Stille, die nur durch ihre Schritte kurz gestört wurden, breitete sich erneut aus. Nur das leise Prasseln des Feuers war zu hören.

Plötzlich flackerte das niedrige Feuer kurz auf und die Hexe verengt ihre Augen. Wissend über die Bedeutung dieses Momentes der Vision und mit in die Flammen gerichteten Blick erhob sie die kratzige Stimme.


"Was siehst Du?"

Ehrfurcht und Weisheit lag in der Stimme. Aber auch die Neugier über das, was der alte Gangrel in den Flammen sah. Sie riss den Blick von den Flammen los und richtete ihn auf Brimir.
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Brimir
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von Brimir »

Es tat sich... Nichts. Weder hob Brimir den Kopf, noch schien er antworten zu wollen. Hatte er die Frage überhaupt mitbekommen? Dann ein Flüstern. Das Knurren eines Wolfes mischte sich in seine Stimme. Aber nicht so, wie vorhin Strega mit Munin gekrächzt hat. Das hier war seine Stimme... war es das Biest das redete?

"Flammen... ein Hinterhalt... ... das Ende einer Jagd.... eines Jägers... ... ... Asche auf dem Boden... von den Winden zerstreut. Doch die Jagd endet nie... ihr Ende... ist nur der beginn einer Neuen. Aus Beute werden Jäger... aus Jägern Beute."

Dann erhob sich der Mann, der immer mehr von seinem Menschsein verlor, je länger sie ihn beobachtete. Die Bewegungen waren fließend, leicht. Und seine Haltung lauernd, während aus den toten Augen das Biest aufmerksam hinaus blickte, bereit loszuschlagen, wenn es notwendig ist und dabei die Gewissheit zu haben, dass Brimir es nicht aufhalten würde.

Schließlich mustert Brimir den Gast, der sich noch nicht vorgestellt hat genauer... und runzelt die Stirn. Eine Erinnerung, die sich dort auf seinem Gesicht zeigte.

"Wenn das nicht die Hexe von Revecca ist. Einen interessanten Ort zum Leben hast du dir da ausgesucht... ... Dann hatte Matteo doch recht, dass Godeoc und seine Verborgenen ihre Finger im Spiel haben."
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La Strega
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von La Strega »

Die alte Strega beugte sich noch ein wenig weiter vor, wohl um sich zu verbeugen. Allerdings sah es im ersten Moment aus, als würde die gebrechliche Frau vorne über auf ihr Gesicht fallen. Doch schließlich konnte sie ihr Körpergewicht durch ihren Stock auffangen und kehrte in ihre gewohnte Körperhaltungs zurück. Den Gangrel, der sie um einiges überragte sah sie von unten in einer ungemütlichen Kopfhaltung an und grinste...was ihre unappetitlichen dreckigen Zähne zeigte.

"Ja die bin ich. Zu dieser Zeit noch sterblich aber schon alt und hässlich. Der Ort war mir eine Heimat im Leben und ist nun eine Heimat im Tod...es gefällt mir dort und er ist mein..."

Sie kicherte.

"Ich grüße Dich, Jäger Brimir und ich danke Dir, dass ich Dein Revier betreten darf."
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Re: [1015] Bestiae sumus [Brimir; La Strega]

Beitrag von Brimir »

Brimir machte sich Nichts aus Schönheit oder Hässlichkeit. Sein Blick blieb aufmerksam und das intensivierte sich noch, als die Alte fast umfiel. Fast mochte man meinen, dass er in dieser Geste einen Hinterhalt erwartete. Brimir war vorsichtiger geworden, seit seine Zeit als Neugeborener vorbei ist. Oder war es nur sein Pfad, der ihm riet Vorsicht walten zu lassen?`

"Einige von uns sahen in dir tatsächlich eine Gefahr... hätten dich fast umgebracht, wenn uns nicht... ... " Brimir schien kurz zu überlegen, aber ihm wollte nicht einfallen, was der tatsächliche Grund war, dass die Alte noch lebte... oder zumindest noch existierte. "... Wichtigeres dazwischen gekommen wäre. Ich habe dich da nur einige Male beobachtet, bevor das Interesse zu Geschäften... unserer Art gelenkt wurden."

Damals war sie nur eine Nebenfigur, die einen kleinen, unbedeuteten Auftritt auf der Bühne hatte. Heute jedoch wurde ihrer Rolle deutlich mehr Beachtung geschenkt. Bei der Anrede Jäger nickte der Nordmann kaum merklich.

"Wenn du damals noch gelebt hast... bist du entweder ein altes Kind... oder eine sehr junge Neugeborene. Da du mir gegenüber im Vorteil bist und mich kennst... ... sei doch so gut und sage mir, mit wem ich es zu tun habe und wer dein Erzeuger ist." Es mochte, wie eine Bitte klingen. Doch, wenn man genau hinhörte, konnte man meinen, dass dies der Preis dafür sei überhaupt eingeladen worden zu sein... ... oder länger verweilen zu dürfen.
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