[1015] Hexe im Kräuterbeet [Amalia; La Strega]

[La Strega]

Die Nacht war kühl und klar. Sterne und Mond standen hell am wolkenlosen Himmel und tauchten die Welt um Genua in ein trübes Licht. Die Hexe war auf dem Weg außerhalb der Mauern, um nach Kräutern zu suchen. La Strega war in ein wirres Konvult von Lumpen gehüllt und nur ihr Gesicht war unbedeckt. So wackelte sie mitten in der Nacht umher und bückte sich hier und da am Wegesrand nach der ein oder anderen Pflanze. Sie zupfte die Blätte ab, steckte sie in den Mund, kaute eine Weile darauf herum und spuckte sie dann wieder aus.

Schließlich kam sie an ein größeres Haus und entdeckte dort einen fein angelegten Kräutergarten. Leise und vergnügt kicherte die alte und näherte sich dem Käutergarten vorsichtig. Sie beobachtete das Haus eine Weile und näherte sich weiter. Durch ihre große Nase zog sie den Duft der Kräuter ein. Oh dort würde sie sicher fündig werden. Leise hockte sie sich am Rand des ersten Beetes nieder und zupfte ein Blättchen einer Pflanze heraus, um eine Kostprobe zu nehmen...oh wie wundervoll.

[Amalia]

Geschützt vom Geißblatt und auf einem Baumstamm sitzend hatte Amalia die Fremde schon bemerkt, sie selbst saß im Schatten und ein leichtes Knurren, zu ihrer Rechten gaben ihr eine Gewissheit … dort war jemand, der dort nichts verloren hatte ... und nach ein paar Minuten hatte sich die Albanierin erhoben und war mit interessierter Miene auf die Alte zugegangen … ihre Maske, hatte sie aufgesetzt. Begleitet wurde sie von zwei großen Hunden und ein sanfter, fremdländischer Akzent durchhallte die Nacht.

“Guten Abend Großmütterchen … seid ihr gestürzt? Benötigt ihr Hilfe?“

Ein Lächeln zierte die Lippen der Schönen während sie ruhig weitersprach.

“Ich hoffe ihr versucht nicht mich zu bestehlen … oder? Denn seht in meiner Heimat bekommen Diebe harte Strafen … und ich muss es wissen, schließlich habe ich gesehen wie sie verhängt wurden.“

[La Strega]

Etwas ruckartig richtete sich die Hexe auf...offenbar war sie überrascht, ertappt worden zu sein. Fahrig ging ihr Blick hierhin und dorthin. In der rechten Hand hatte sie eine Pflanze in der hand, die sie kurz vorher mit ihren Händen samt Wurzeln ausgegraben hatte. Erdklümpchen rieselten noch von den Wurzeln. Sie runzelte die faltige Stirn, als sie die Frau mit der Maske betrachtete.

[b)"Oh...äh...dieser Garten gehört Dir, mein Kind?"[/b]

Sie kicherte verlegen und begann das Kraut wieder einzugraben.´ließ dabei sie und die Hunde nicht aus den Augen.

"Nun...ich...äh...Du hast das völlig falsch eingegraben. Lavendel braucht mehr Platz und Abstand von anderen Pflanzen. Und der Eisenhut vergiftet die Wurzeln der anderen Kräuter...den solltest Du in ein eigenes Beet plfanzen, jaja."

Begann sie zu plappern und pflanzte die gerade ausgerissenen Kräuter mit bloßen Händen wieder ein.

[Amalia]

Vor lauter Überraschung wanderte die einzige sichtbare Braue der Salubri nach oben und sie spitze die Lippen.

“Oh hab ich das? Nun … dann sollte ich mich bei dem Kloster der Heiligen Agnes beschweren, nicht wahr? Sie waren es schließlich, welche mir die Samen verkauften … und damals die Tipps zum einpflanzen gaben … ich werde mich wohl mal ernsthaft mit der werten Seinfreda unterhalten müssen … habt Dank für eure … Tipps.“

Sie grinste schnippisch ehe sie erfreut kicherte.

“Nun liebes Großmütterchen … wollt ihr, wenn ihr meine Kräuter wieder eingegraben habt nicht mit reinkommen? Ihr seid sicher hungrig und durstig und mein … Helfer … hat bestimmt noch etwas Eintopf übrig.“

Die Geste wirkte einladend und wenig überraschend wenig bedrohlich.

“Dort könnt ihr mir noch ein paar Tipps geben für die Kräuterzucht.“

[La Strega]

Sie drückte noch einmal die Erde zurecht und blickte dann auf. Misstrauisch beäugte die Hexe die maskierte Frau und auch die Hunde. Sie begann zu kichern...ein wenig nervös...aber auch neugierig.

"In Dein Haus? Ähm also...das ist mir nicht geheuer. Warum trägst Du eine Maske? Und warum züchstest Du Pflanzen, mit denen Du ein ganzes Dorf töten könntest?"

Sie verengte die Augen ein wenig.

"Was sagt mir, dass Du mich in deinem Haus nicht auffressen willst?"

[Amalia]

Die Salubri blickte nun wirklich mehr als überrascht drein und die Überraschung lies sogar ihren Mund offen stehen …

“Oh … könnten sie das? Nun … warum versucht ihr mir sie dann vor der Nase weg zu schnappen? Doch keine Sorge … ich züchte diese Pflanzen aus einem ziemlich einfachen Grund …“

Sie schmunzelte

“Sie sehen schön aus und duften tun sie umso schöner …“

Als sie nach der Maske gefragt wurde seufzte sie und blickte traurig zu der Alten.

“Nun … in unserer Zeit und Gesellschaft wird viel Wert auf das Äußere gelegt … ich … ich hatte einen Unfall als Kind … ich … verschleiere das Unansehnliche … mehr müsst ihr erstmal nicht wissen.“

Zu guter Letzt vernahm sie die Befürchtungen der Alten, welche dafür sorgten, dass Amalia laut auflachen musste.

“Euch fressen? Nehmt es mir nicht Übel … doch, selbst wenn ich Menschen fressen würde … ich glaube ihr würdet weniger munden … ihr erscheint mir ein wenig zäh.“

Sie kicherte vergnügt und deutete auf die Bank.

“Nun … dann setzt euch zumindest auf die Bank … ich werde euch etwas zu essen bringen lassen … ich möchte mich gerne mit euch unterhalten … ihr scheint Ahnung von Kräutern und Gärten zu haben.“

Und mit einer freundlichen Geste ließ sie der Alten den Vortritt.

[La Strega]

"Richtig zubereitet, könnten sie das...ja."

Misstrauisch beäugte sie weiterhin die kräftige Frau mit der Halbmaske und sah ein paar Mal von der Bank zu ihr, dann zu den Hunden und wieder zur Bank. Schließlich wackelte sie langsam auf die Bank zu und ließ sich mit einem leisen Ächzen auf diese nieder. Würde sie sich nicht auf ihren Stock stützen, würde sie garantiert vorne über von der Bank kippen.

"Glaubst Du ich mache mir viel aus dem Äußeren, Kindchen? In welcher Gesellschaft verkehrst Du denn, dass man da so viel wert auf ein hübsches Gesicht legt? Und glaubst Du nicht, dass eine Maske nicht auch Aufmerksamkeit erregt?"

[Amalia]

Die Liktorin schmunzelte und setzte sich neben die Alte.

“Nun … ihr scheint dann offener zu sein als so manch ein anderer … und in welcher Gesellschaft ich verkehre … nun ich bin … Leibwache und als solche auf den nächtlichen Festen der Reichen und Schönen … und ihr könnt mir glauben, es ist ätzend.“

Sie kicherte auf die nächste Frage.

“Naja … ohne errege ich mehr und sehe dann weitaus weniger hübsch aus, doch genug von mir … erzählt mir etwas über euch und eure Kräutertipps … ich will schließlich einen schönen Garten haben.“

Und mit diesen Worten lehnte sich die Liktorin zurück und schlug die Beine über Kreuz.

[La Strega]

Ungläubig blinzelte die Alte Amalaia an.

"Leibwache!?"

Sie begann amüsiert und ein wenig gehässig an zu kichern.

"Eine maskierte Frau als Leibwächter...Dein Herr muss einen seltsamen Humor oder einen schaurig schönen Geschmack haben."

Auf den Kräutergarten angesprochen, blickte sie wieder diesen an.

"Schön ist der doch jetzt schon..."

Offenbar war klar, dass Amalia nicht allein die Schönheit gemeint hatte. Doch die Hexe ignorierte das...offensichtlich.

[Amalia]

Amalia schien es nicht so gut zu finden wie die Alte da kicherte und wurde nun etwas ernster.

“Ja … ein maskierte Frau … um genau zu sein … ein maskierte Frau, welche schon den Kopf eines manchen Mannes zu Mus zerquetschte … vor allem jener, welche meinten über mich Lachen zu müssen.“

Als sie dies sprach würde die Alte merken, dass die Frau, welche da neben ihr saß durchaus große Muskeln hatte, welche sich nun auch ein wenig anspannten.

“Aber genug davon … ihr habt recht, er ist schön … doch ihr spracht davon, dass ich Fehler gemacht hätte, bitte … fahrt fort? Welche Fehler habe ich gemach?“