[Fluff] Ospedale Militare [Galeno]

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Nubis
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[Fluff] Ospedale Militare [Galeno]

Beitrag von Nubis »

Was hatte er ein Glück, dass er nicht im Sinne der Menschlichkeit handeln musste.

Galeno war, da er einen Eid geschworen hatte, nach Sardinien mitgekommen, um dort als Vasall Genuas und Ilarios - wenn auch noch nicht ganz auf Papier und offiziell - im Lazarett zu helfen. Sein Ghul und einige andere halfen ihm dabei, denn es gab zu viel zu tun und nicht alles konnte er umsetzen. Das Problem der kalten Finger und das mit dem Feuer hinderten ihn daran. Die Verwundeten des eigenen Lagers wurden also von ihm und seinem Team versorgt und davon gab es reichlich....

Hier ein Mann, dessen Arm durch ein Schwert abgetrennt worden war. Sie brannten die Wunde aus und da er noch laufen und mit Links ein Schwert halten konnte und zum allgemeinen Fussvolk zählte, sollte er wieder in die Schlacht.

Er ward nie wieder gesehen, möchte man meinen. Doch, als man die Toten begrub.

Ein anderer hatte mehr Glück und sein Bein verloren. Er musste nicht wieder zurück in die Schlacht. Doch was tat man mit einem Krüppel, den man nur durchzufüttern hatte und der auch zu Hause nicht mehr das Feld bestellen konnte?

Auch er lag alsbald unter der Erde.

Doch waren nicht nur körperliche Wunden das Problem. Manch einer fügte sich einen Stich in den Fuss selbst zu, um nicht mehr kämpfen zu müssen. Doch das verband man und schickte ihn wieder hinein, egal, ob es sich entzünden würde, oder nicht. Diese Person war nicht mehr all zu wichtig.

Es gab Menschen, die zitterten, waren nervös, paranoid, sahen überall den Feind. Je nach Verfassung wurde mit ihnen gesprochen, Mittel zur Beruhigung gegeben. Und dann schickte man sie wieder los. Den einen oder anderen bot man einen anderen Platz an, unter anderem auch die Möglichkeit der Mithilfe im Lazarett, doch konnte man dies nicht mit allen tun. Jene, die eine grosse Gefahr fürs eigene Heer darstellten, wurden festgesetzt und beim nächsten Angriff an vorderste Front geschickt, andere wurden erlöst von diesem Leiden, ihrem Wahn.

Die richtige und wichtige Hilfe erhielten jene, die hohen Status genossen und um diese wurde sich wirklich gekümmert. Sie durften auch länger liegen bleiben und sich auskurieren, ganz besonders die im Blute Kains geborenen.
Auch unter ihnen gab es Verletzte und um diese kümmerte sich Galeno besonders, denn dann war es auch kein Problem, dass derjenige die Kälte seiner Finger zu spüren bekam.

Für das Heilen von Wunden war Blut in reichlichen Mengen vorhanden. Opfer mit tödlichen Wunden, oder jene, die verrückt geworden waren, gaben gute Blutbeutel her und erfüllten dann wenigstens noch einen Sinn.

Der Krieg war grausam und Galeno fühlte sich oftmals nicht wohl. Seine Prinzipien musste er hier zurück stecken.

Gut, dass er nicht der Menschlichkeit folgte.

Er tötete nicht grundlos, doch er tötete.
Er nahm die Toten und forschte.
Er nahm sie und trainierte.
Womöglich war so manch einer, der voll gerüstet erneut in die Schlacht zog, nicht mehr wirklich am Leben. Doch wen interessierte das?

Zum einen gefiel es ihm, dass er forschen konnte.
Und dennoch, er mochte diesen Krieg und dieses viele Sterben nicht.
Er mochte es nicht, manches Mal nichts weiter tun zu können.
Und er hatte zwar Zeit zu Forschen, aber nie genügend.
Ein Jahr war für das eine zu lang, für das andere zu kurz.

Irgendwie war er froh, als es wieder nach Genua zurück ging und irgendwie auch traurig.
Denn er verliess ein Schlachtfeld, um zu einem anderen zurückzukehren.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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