[1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

[Februar '19]
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Livia
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[1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Livia »

Die Felder lagen noch in der Ernte, aber an vielen Stellen würden sie nicht geerntet werden.
Die Häuser lagen still. Die meisten Höfe waren verlassen. Das Volk war in die Berge geflohen.

Die Natur blieb jungfräulich.
Nur die Natur.

Nun mussten sie hungern, völlig grundlos.

Aber hier könnte sowieso keiner Ernten, denn hier war der Feind, hier war der Eroberer, hier war der Genuese - hier waren sie.

Das Zeltlager stand nah an der Küste, es war stark erhellt im äußeren Kranz, doch wenig im Inneren. Es lag schmutzig und freudig zugleich da. Wachen standen da, ein paar letzte Huren besuchten die Zelte und erste Betrunkene wurden von ihren Vorgesetzten gescholten.

Einige Männer einer genuesischen Gruppe hatten sich zu den Seesöldnern die mit im Lager waren genähert. Sie sahen nicht aus, als wären sie auf Ärger aus.
Aber andererseits wusste man nie.

Ein älterer und sehr hartgesottener Söldner fragte nach dem Capitano des Schiffes. Es gab wohl Gesprächsbedarf - eine Beschwerde? Eine Herausforderung? Oder ein Angebot?
Sicherlich eine hübsche Jungfer! Um die ging es immer!
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Mareno
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Mareno »

Der alte Mann wurde von der Gruppe Seesöldner an einen Mann namens Leon verwiesen, einen Seemann den man schon von weitem erkennen konnte, und der nicht weit von der Gruppe der Seesöldner in deren Lager arbeitete. Ein Hüne von einem Mann, mit einer großen Narbe über dem linken Auge, die wohl von einem Säbel stammte. Grade schleppte er Kisten ins Lager hinein die wohl mit Proviant gefüllt waren. Auch er wirkte nicht mehr wie der jüngste, trug offensichtlich aber schwere Kisten durch die Gegend, als wären es Strohsäcke. Ungewöhnlich schien es, die Kontaktperson arbeiten zu sehen, während die einfachen Besatzungsmitglieder Karten spielten und sich die Nacht schön tranken.

"Mit dem Capitano sprechen willste also ? Na, da gehste besser erstmal zu Leon da drüben, der Käptn spricht nicht mit jedem, zumindestens nicht mit jedem der so ausschaut wie du."... "Ach Nathan halts Maul, du musstest gestern erst zum Baden gezwungen werden !".... "Na und ? Gestank ist gut gegen diese sarazenischen Abschaum ! gibt nix besseres zur Ablenkung als ne saftige Schelle mit dem Geruch von Schweineschmalz !" ...." Also ich glaube das der Schmalz viel eher aus deiner Fotze kam, als vom Schwein. Und ich schlaf über dir, also muss ichs wissen.!".... "Pass auf was du sagst, sonst bin ich bald derjenige der über dir schläft Marco !"

Ein derbes, aber durchaus geselliges Treiben war offenbar bei den Seeleuten an der Tagesordnung, ständig rechnete man mit einer Prügelei, aber häufiger wurde die Situation dann durch ein herzliches Lachen oder einen grummelnden Schluck aus dem Weinschlauch entschärft. Der Sergeant wäre vermutlich trotzdem gut beraten, sich nicht allzu lange im Kreis der Seesöldner aufzuhalten, wurde ihm doch schon gradezu aufdringlich Wein und Glücksspiel angeboten. Für diese Männer hatte die ausbleibende sardische Ernte keinen Platz in ihren Sorgen. Sie wirkten mit ihren roten Haaren und den grünen Umhängen gänzlich fremd in Sardinien, schienen sich aber ganz und gar nicht daran zu stören, hatten sie doch bereits eine Heimat gefunden, der sie sich verbunden fühlten.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
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Livia
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Livia »

Der Söldner wirkte wenig eingeschüchtert, auch er und seine Jungs hatten Blut gesehen, nicht nur in diesem Krieg. Sie alle waren sicher schon im zweiten Zyklus des Dienstes... Aber er nickte einigen dennoch anerkennend zu und als der diesen... übermäßigen Mann sah.
Da blickte er durchaus beeindruckt drein.

Er nickte. "Leon? Zum Gruße. Ich bin Hegdor. Seargant der pontedecimschen Sturmfalken.
Und ja, euren Capitano hätte ich gern gesprochen. Also eher mein Chef, aber ich soll fragen."
Er neigte leicht das Haupt, dann verzog er grinsend das Gesicht und hob die Schultern an.

"Also?
Kannst auch sicher mitkommen."
Er blickte an ihm auf und nieder. Nickte nochmal.
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Mareno
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Mareno »

Leons Stimme war harsch, aber nicht unfreundlich. die rot gefärbte Haarpracht war kurz geschoren, und der grüne Umhang lag eng am massigen Körper. Eingehend musterte er Hedgor, ließ sich dann aber doch zu einem kurzen Kommentar hinreißen. Etikette war offensichtlich nichts was Leon wichtig war, beschränkte er sein Gespräch doch auf die Vermittlung von Informationen und unterließ weitestgehend Höflichkeiten.

Wenn dein Chef den Capitano sprechen will soll er selbst kommen, aber ich seh schon : bist ja letztlich auch nur Laufbursche und kannst für die Alüren deines Chefs wenig. Ich werds dem Capitano mal ausrichten. Wo finden wir deinen Chef denn ? Und warum will er den Capitano sprechen ?


Wieder schien der Blick des Hünen den pontedecinischen Sturmfalken eingehend zu mustern.
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Livia
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Livia »

"Es gab ne Empfehlung." Sagte der Seargant grinsend.
"Da wollte man Mal persönlich bekannt sein.
Habt euch wohl gut benommen und noch besser gefeiert an nem Dorffest, wa?"

Dann winkte er ab. "Nein, nein, alles in Ordnung. ICh glaube es geht um Logistik, Schiffsverkehr, Hafen und so Geschichten..." Er hob die Schultern.

"Mein Chef ist im großen Zelt dort drüben. Da wo unser Lager ist." Er deutete auf einen anderen Teil des Feldlagers, näher am Zentrum, am Feldherrenzelt, wo ein kleiner Wimpel der Sturmfalken im lauen Nachtwind mehr flachlag, als flatterte.
Erneut hob der Seargant die Schultern.
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Mareno
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Mareno »

Leon musterte den Sergeant erst skeptisch, bevor er in ein besonders herzliches Lachen ausbrach, und seine Stimme durchs Lager peitschen ließ.

" Simone du Lüstling ! Wehe du konntest deine Finger wieder nicht bei dir behalten ! Geh die Marcos holen, die sollen mit dem Captain bei diesen komischen Vögeln vorbeischauen. Wollen wohl mit uns Handel treiben." [/b

Ruhiger wendete er sich dann wieder an den Seargant, sprach ihm mit einem Abschiedsnicken gut zu.

Der Capitano kommt gleich mit den Marcos vorbei, kannst hier gerne warten und mit den Faulpelzen drüben Karten spielen, kannst aber auch wieder gehen, wie es dir lieber ist. Ich hab hier Arbeit.

Während der erste Maat sich wieder seine Arbeit zuwandte, konnte der Sergeant so er im Lager blieb tatsächlich beobachten, wie plötzlich Leben im Lager aufzukommen schien. Zwei Seeleute machten sich einen Spaß daraus einen dritten mit einem Eimer Wasser zu übergießen, während ein vierter mit frischer Kleidung auf den durchnässten Kameraden zuhielt. An anderer Stelle konnte man tatsächlich sehen, wie sich einer der Seeleute mit einem Bündel Kräuter über den Körper fuhr, wohl um üblen Geruch loszuwerden. Wenig später dann trat dann der Capitano höchstselbst aus seinem Zelt, zupfte den grünen Umhang mit der goldenen Windrose zurecht, und deute den beiden Seeleuten, die sich grade hatten zurecht machen lassen, ihm zu folgen. Sie hielten auf das Lager der Sturmfalken zu, offensichtlich mit Entermessern bewaffnet, die sie aber falschseitig zu tragen schienen. Würde man sie ungehindert bis zum Zelt des "Chefs" kommen lassen, würde Mareno mit den beiden Marcos eintreten. Die Eile mit der sich der Capitano bewegte wirkte einnehmend, offenbar war er es nicht gewohnt, das man ihn warten ließ, oder der Tod persönlich saß ihm im Nacken.
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Livia
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Livia »

Der Seargant setzte sich zum Kartenspielen, zwei seiner Kumpane mit, ein dritter Trank ein paar Schlücke und spaßte über fette Frauen. Die "kochte" er wohl am liebsten so richtig durch.

Irgendwann blickte der Seargant hoch. "Ganz miese Nummer."
Hauchte er dem Gegenüber zu.
"Ganz miese Nummer..."
Er schüttelte den Kopf.

"In Genua werden betrüger ins Hafenbecken geworfen wie der rote Teufel." Er schüttelte den Kopf.
"Vor allem schlechte Betrüger...

Dein Ärmel, er ist fast offen zu sehen.
Wie du dein Handgelenkt verkrampfst.
Anfängerfehler..."
Erneut schüttelte er ganz langsam den Kopf.

"Hast das Schummeln wohl bei einem Florentiner gelernt, oder?
Nichtmal das bekommen die richtig hin...
Kein Fingerspitzengefühl.
Was glaubst du warum all deren Frauen bei uns sind."

Er hielt den Blick mit dem Mann, hatte sich nicht viel bewegt und völlig ruhig gesprochen.
Erst beim letzten Satz grinste er dreckig und zeigte seine Hand - die trotz des Kartentausches des Seesöldners besser war.
Die Anspannung der Situation war kaum zu spüren und hinter dem Grinsen verborgen. Aber doch nur verdeckt.

Vor dem Zelt hingegen traf der Capitano auf drei Mann, auch drum herum waren in paar Dutzend am Ruhen und Rasten. Als er mit den 'Marcos' herbeikam, schritten sie zur Seite, kamen aber nach.

In dem großen Zelt der Sturmfalken stand ein richtiger Stecktisch, an dem saß ein relativ junger aber sehr muskulös wirkender Miles, er trug auch im Lager noch sein Kettenhemd und hatte sein Schwert um den Stuhl gehängt.
Eine Bedienstete, Hure oder seine Tochter - was war schon der Unterschied heutzutage - war bei ihm?

"Ah. Zum Gruße!" Er erhob sich, als die drei Mannen hereinkamen.
"Seid willkommen in Pontedecimer Lager, genießt die Gastfreundschaft, müssen all die Männer hier sein?" Er sah dabei auch zu seinen, die die SChultern hoben - man wartete wohl auf die Reaktion der markos.
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Mareno
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Mareno »

Eher schlecht als Recht, versuchte der Schummler sich aus seinem Betrug rauszustammeln und dem Sergeant eine angemessene Erklärung zu bieten. Schnell wurde allerdings klar das er selbst von den eigenen Leuten verlacht wurde, was wohl aber eher der Tatsache geschuldet war das er sich hatte erwischen lassen. Dabei waren sie jedoch nicht frei von jedem Kameradschaftsgeist, straffte sich ihre Körperhaltung doch merklich und ging der Griff hier und da zu einem Messer, wohl um für die Auseinandersetzung gewappnet zu sein, die so ein Betrug schnell einmal auslösen konnte. Das Vorgehen war für einfache Seeleute eher ungewöhnlich, erinnerte viel eher an den Tanz der Beutelschneider in den gefüllten Gassen Genuas.


"Yves du Spacken ! Hast du deine Nüsse grade echt an einen von den komischen Vögeln verloren? Ha da wird dich der Capitano aber schelten ! He Horatio ! Sag Urbain das sein Latrinendienst vorbei ist ! Yves hats doch tatsächlich geschafft sich beim Schummeln erwischen zu lassen."


Der neue Wortführer rückte etwas näher an den Sergeant, streckte ihm offenbar eine freundschaftlich gemeinte Grußhand hin. Der Seemann namens Yves hingegen blickte nur sehr missmutig drein, griff dann kurz an seinen Hals und riss ein Beutelchen ab, das er bisher offenbar wie eine Kette getragen hatte und warf es dem Sergeant an die Brust. Anschließend machte er sich grummelnd auf den Weg in Richtung der Latrinen. Der grüßende Seeman machte sich unterdessen daran, dem Sergeant den recht ungewöhnlichen Brauch zu erklären.

"Yves hat sich erwischen lassn, also wurd er kaschtriert. Seine Nüsse gehören jetzt dir, kannscht verkaufen und dir nen wirklich sehr schönen Abend in der Taverne von machen. Ist nicht so nen billiger Walnussscheiß wie du ihn an jeder Ecke findest. Ich würd die sofort gegen 2 Hühner eintauschen ! Nette Idee vom Capitano, tut echt weh wenn du die verlierst, sorgt aber nicht dafür das du nich kämpfen kannst, und saut auch nicht so rumm wie ne echte Kaschtration. Ich bin jedenfalls der Otello, freut mich das wir hier so ungezwungen quatschen könn, wäre ja auch echt zu Blöd wenn wir einander vermöbeln anstatt die Sarazenen was ?"

Otello ließ noch ein schiefes Lächeln sehen-einige Zähne fehlten ihm wohl auch schon. Dann machte er sich daran die Karten erneut auszuteilen, schien diesesmal jedoch ohne Einsatz spielen zu wollen. Zumindestens erwähnte er nichts derartiges.


Im großen Zelt der Sturmfalken angekommen, wartete Mareno die Begrüßung des offensichtlichen Anführers ab. Er bedachte seine Worte mit einer hochgezogenen Augenbraue, ehe er selbst zu einer Antwort ansetzte.


"Gastfreundschaft schön und gut, aber du solltest dir überlegen ob du gleich zwei von drei Gästen vor die Tür bitten willst,nachdem du ihnen die Gastfreundschaft angeboten hast. Wir schlafen im selben Heerlager, also geh ich mal nicht davon aus das du uns an die Kehle willst, trotzdem haben sich die beiden jetzt völlig umsonst zurecht gemacht.. Aber is okay, die Marcos setzen sich gerne mit deinen Leuten nach draußen, dann können wir in Ruhe quatschen. Ich bin übrigens Mareno di Piave, Capitano der Nenuphar. Aber das weißte ja sicher, sonst würdest du dich nicht mit mir treffen wollen. Bin ja schon gespannt drauf zu erfahren wer du eigentlich bist."

Mareno wirkte wie ein ordentlicher Mann, ein freundliches Gesicht und eine schmeichelnde Stimme ließen wenig Anlass zur Sorge, das er ein Gespräch in Feindseeligkeit suchen würde. die Schelte die er dem Chef zukommen ließ, machte eher den Eindruck eines freundlichen Ratschlags , auch wenn der flüchtige Beobachter wohl nicht zweifelsfrei sagen könnten, ob Mareno diesen Eindruck absichtlich herbeigeführt hatte Die Marcos verließen nach Marenos Worten seltsamerweise eher erleichtert das Zelt, und mischten sich unter das Lager der Sturmfalken,versuchten Proviant und Wein zu schnabulieren.
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Livia »

Der Mann nickte. "Ich verstehe. Nennen wir es eine Ausnahme." Er grinste und machte den Blick damit auf die Frau an seiner Seite frei.

Mareno kannte die Frau. Sie war in den Lagerbesprechungen dabei gewesen. Eine Kainitin Genuas. Die Logistikerin.

"Die Nacht zum Gruße, werter Mareno." Grüßte sie ihn lächelnd und nickte sanft.
Sie sprach die Sprache der Franken, fließend, wohlgemerkt.


"Es freut mich, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid. Ich würde euch gerne persönlich kennen lernen, einige Dinge besprechen."
Sie lächelte einnehmend, irgendwo zwischen interessiert und geschäftig. Im Krieg war sie stets sehr... professionell... aufgetreten. Aber Mareno kannte auch ihre andere Seite aus den Erzählungen seines Ghules.

"Ich bin Livia Alesia von Genua, Neugeborene aus dem Hause Merkurs,
Kind des Roman Sertus, Ankilla aus dem Hause Merkurs,
Kind der Lucretia Maria, Ankilla aus dem Hause Merkurs,
Kind der Olivia, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Aelia Eudoxia, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind des Gaius Maecenas, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Artemia von Syrakus, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Maatkare, der Geliebten des Mondes, Ahnherrin aus dem Hause Merkurs,
Kind Seths, des Kometen Merkurs,
Kind Zillas, der Allschönen,
Kind Kains, des Ersten.“

Stellte sie sich fließend vor. Die römisch geprägte und durchgehende Ahnenlinie formell präsentierend.
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Mareno
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Mareno »

Respektvoll nickte der Franke ihr zu, offenbar war er erfreut die Sprache seiner Heimat zu hören. Seinerseits antwortete der Franke im Regiolekt der Hafenstadt Marseille, in einer Stimmlage die wohl selbst Sarazenen zum Verrat an ihren Herren bringen konnte.

"Eure Einladung ehrt mich. Hättet ihr sie nur direkt ausgesprochen. Der Anlass wäre sicher passend von mir gewürdigt worden. Euer Name eilt euch bereits voraus, ähnlich wie es euch offenbar möglich war, bereits einige Dinge über mich in Erfahrung zu bringen. Egal wie unser Gespräch verlaufen wird: Ich bin sicher ihr werdet mich kennenlernen, und ich hoffe am Ende des Gesprächs gleiches über euch sagen zu können.

Interessiert sah Mareno die Setitin an, ging mit musternden Schritt um sie herum, viel dabei nicht aus seinem Gleichgewicht. Gradezu Katzenhaft wirkte seine Haltung, die Stimme war jedoch weiterhin wie die sanfte Gischt der gebrochenen Wellen, das Gesicht weiterhin das der freundlichen Erscheinung, die Livia aus einer Zeit bekannt schien, die vor Genua lag.

"Ihr seid eine Sängerin, die ihre Verbundenheit zu Genua betont. Ihr kontrolliert offenbar die Söldner Pontedecimos. Vielleicht sogar den Freiherrn? Dann seid ihr vermutlich eine Vasallin Mailands, doch sprecht ihr fließendes fränkisch... und dann noch euer aufreizendes Äußeres. Ihr seid eine Rose, werte Livia Alesia. Auch, oder grade weil mir das Haus "Merkur" nichts sagt macht ihr mich neugierig. Doch ich lasse euch wohl besser selbst erzählen wer ihr seid und was ihr bereits über mich in Erfahrung bringen konntet. Ihr habt einen aufmerksamen Zuhörer in mir gefunden."
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