[1021] Was der Fluss so anschleppt (offen)

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Livia
Jünger des Seth
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Re: [1021] Was der Fluss so anschleppt (offen)

Beitrag von Livia »

Der Soldat wollte sich das Auftreten des Seemanns nicht einfach gefallen lassen. Auch er plusterte die gestoßene Brust auf, ließ sein teures Kettenhemd wie ein Statussymbol klimpern. Zwar näherte sich seine Hand nicht den Waffen, aber er machte sich breit.
"Meinem Weib die Arbeit abnehmen? Kannste machen. Bist zwar nicht viel hübscher als sie, aber wie bei ihr gilt auch für dich, Kerze aus und bücken! Von hinten siehste sicher gut aus."

Sein Kamerad indess verdrehte die Augen. "Ruhig Blut. Wenn die Kleine euch nicht will, müsst ihr mit leben, Jungs!" Sprach er beide Gockel an.

Aber er war nicht der Einzige, der herübersah.
Ein paar Augen mehr - lange nicht alle - aber eben ein paar mehr, richteten sich auf die zwei.
Darunter war eine dem Capitano bekannte Gestalt. Er hatte sie im Zelt auf Sardinien gesehen.
War sie mit den Soldaten gekommen oder schon hier gewesen? Schwer zu sagen...
Es war eine unauffällige hübsche und schlanke Frau, sie trug einen weiten Umhang, ein grünes Kopftuch und darunter rötliche Haare - wie Mathis, nur edler.
Sie beobachtete an der Seite zweier weiterer dieser Rittersleute die Szene. Wartete wohl ab, ob es ein Problem geben würde...
Oder beobachtete sie Francesca? Starrte sie geradezu an?

Schwer zu sagen in dem Getümmel.
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Francesca Bianca
Gangrel
Beiträge: 70
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Re: [1021] Was der Fluss so anschleppt (offen)

Beitrag von Francesca Bianca »

"Sofern der Herr beschließt, dass unsere Wege sich noch einmal kreuzen sollen, werden wir sehen was er für Euch geplant hat", sagte sie ob der Versprechen des 'Halunken'. Noch bevor Mathis zu ihrer Verteidigung springen konnte, gab sie dem Rüpel ein ganz kurzes Nicken und war schon dabei sich abzuwenden. Dann jedoch erschien der Seemann mit Bravado und offensichtlich ohne Furcht. Dieses Schauspiel ließ sie inne halten und sie wandte sich erneut um. Einen Schritt näher an den rothaarigen Recken, stand sie schließlich neben ihm.

"Herrje, dass ich soviel Streit unter Männern von Welt auslöse diesen Abend war wahrlich nicht meine Absicht." Sie sah dem davon stampfenden Grobian noch hinterher streckte ihm die Zunge raus, sehr erwachsen und würdevoll, bevor den Rotschopf anstrahlte. "Was für ein Schauspiel", kicherte sie begeistert und leicht geröteten Wangen. "Ich bin Euch zu Dank verpflichtet. Der Kerl war dumm wie ein Esel und zweimal so hässlich, aber leider groß wie eine Eiche." Etwas besorgt schaute sie noch einmal gen Dorf, um sich zu vergewissern, dass er eine andere Beschäftigung gefunden hatte.

Sie vollführte einen kurzen Knicks, mit überraschendem Geschick, und musterte ihr gegenüber kurz.
"Ein Abenteurer sagt ihr? Oh, wohin seid ihr gereist? Gen Osten?" Ihre grünen Augen funkelten voll Wissbegierde und sie faltete die Hände vor der Brust, flehend für eine Geschichte von großen Taten. "Habt ihr gegen die Gottlosen gekämpft? Oder seid ihr etwa ein Pirat?"
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Mareno
Toreador
Beiträge: 279
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 00:03

Re: [1021] Was der Fluss so anschleppt (offen)

Beitrag von Mareno »

Matthis strahlte förmlich auf. Das er mal so ein Glück hatte konnte er kaum fassen. Sonst bekam immer der Capitano die schönen Frauen ab. Er bemühte sich weiter, die Aufmerksamkeit der Schönheit auf sich zu lenken, geriet wohl aber ins Straucheln, da seine "Rettung vor dem Unhold" bei der Damenwelt bisher eher wenig Anklang gefunden hatte. Meist war er nämlich derjenige, der als der Unhold wahrgenommen wurde. Und dann war da natürlich noch diese Wut, diese Wut die Matthis erst in dieses ganze Schlamassel von Seefahrerei gebracht hatte. Hätte er seinen Schwager doch nur mit der Faust, anstatt mit der Gusseisernen Bratpfanne geschlagen. Er würde noch heute mit ihm gemeinsam am Tisch sitzen, und sich von seiner Schwester durchfüttern lassen. Die Worte die Matthis nun wählte waren einfach, und auch in seiner Sprache klang der starke fränkische Akzent mit, den man bei den Männern der Nenuphar gewohnt war.


Oh Äh.. Nichts zu Danken Meine Schöne ! Ich hatte ehrlich gesagt damit gerechnet das wir uns jetzt prügeln, und du die Gesellschaft eines anderen suchst, aber isr ja auch mal schön, wenn Dinge anders laufen als gedacht Oder ? Eigentlich wollte ich nie Seemann sein, aber heute kann ich von Glück sagen das ich einer bin, hätte dich doch sonst nie getroffen! [Abenteuer hab ich wirklich viele erlebt !
Mein Kapitän Mareno hat mir dabei mehr als einmal den Hintern gerettet. Der segelt mit uns zusammen auf der Nenuphar, ein wirklich wunderschönes Schiff, hab an Land noch nie so gut geschlafen wie an Deck.
Jedenfalls sind wir alle sind Veteranen des Sardinienfeldzugs musst du wissen. Da sind wir auch nur von einem Massaker ins nächste gestolpert. Aber die anderen sahen am Ende stets schlimmer aus, Und das ists woraufs ankommt. Sagt zumindest der Käptn. Den Krieg ham wa jedenfalls gewonnen. Reicher als vorher sind wir dadurch auch nicht geworden, aber zumindestens haben wir diesen Muselacken mal gezeigt das wir uns auch wehren können ! Haben in Marseille viel zu lange Frauen und Kinder geschlachtet die Bastarde !
Die Schwester der Schwägerin von meiner Cousine mütterlicherseits ham se geschändet. Hat ihr KInd ganz braun werden lassen... Hat sich dann von ner Klippe gestürzt die Arme. Aber ich merk schon, ich erzähl dir hier meine halbe Lebensgeschichte, und sollte eigentlich viel mehr daran arbeiten das du was trinkst. Magst du noch was trinken meine Schöne ? Kannst mir ja dabei deinen schönen Namen verraten, und wo du dich so rumgetrieben hast in den letzten Jahren !



Mathis war sicherlich nicht der hellste Stern am Himmel, erzählen tat er offenbar auch gerne, aber die für raue Seemänner typische Ehrlichkeit ließ in ihm einen Mann durchscheinen, der trotz aller Einfachheit Momente hatte in denen er Schwelgen konnte. Momente in denen er Schönheit oder Grausamkeit anders wahrnahm, als es der gewöhnliche Bauer tat.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
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Francesca Bianca
Gangrel
Beiträge: 70
Registriert: Mi 30. Jan 2019, 00:05

Re: [1021] Was der Fluss so anschleppt (offen)

Beitrag von Francesca Bianca »

Francesca verlagerte ihr Gewicht von einem Bein auf das andere und lauschte gespannt der Geschichte, die sich so vor ihr ausbreitete. Mit einem Schmunzeln und nahm sie die tölpelhaften Komplimente entgegen und nickte hier und da. Mittlerweile schien sie entspannter als noch zuvor. Wenn sie lachte, berührte sie den Seemann an der Schulter.

"Fürwahr, die Sarazenen sind die Plage des Herrn auf unseren Häuptern. Welch Glück, dass starke und mutige Männer sich ihnen widersetzen." Mit schneller Bewegung ahmte sie ein Kreuz und ließ den Blick gen Boden schweifen. "Um eure...Verwandte tut es mir leid. Tragisches Schicksal."

Sie ließ die Worte kurz in der Luft hängen bevor sie ihr Lächeln wieder aufsetzte. "Euer Kapitän scheint ein gestandener Mann von Welt zu sein. Besitzt sein eigenes Schiff, bringt seine Mannschaft zu Krieg gegen Heiden und Monster und steht in gutem Ruf mit seinen Männern. Er ist nicht zufällig hinter dem Schilf dort?"
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La Cronista
Erzähler
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Registriert: Sa 15. Dez 2018, 20:22

Re: [1021] Was der Fluss so anschleppt (offen)

Beitrag von La Cronista »

[von Mod geschlossen] Zusammenfassung:
Die junge Gangrel Francesca trifft bei Flussmund auf eine Gruppe Reiter, die sich dort mit den Dörflern unterhalten und trinken. Dazu kommt eine Mannschaft Seeleute, in ebensolcher Feierlaune. Beide Gruppen scharen sich um die Schöne. Nach einigen Geschäker zieht die Gangrel jedoch lieber von dannen, ob dieser Flut an Aufmerksamkeit.
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