[1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nubis
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Re: [1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

Beitrag von Nubis »

Er lächelte die alte Dame weiterhin an und schüttelte mit dem Kopf. "Nein, alles gut. Ich benötige keine Hilfe. Ich bin in der Obhut meiner Brüder stets gut aufgehoben."

Bruder Luciano nickte, als Galeno so sprach, um ihn zu unterstützen.
"Ein altes Kräuterweib in dieser Stadt dürfte vielleicht so mancher Seele hier helfen."
Auch wenn die Medizin von Kräuterfrauen sicherlich nicht so wirksam waren, Galeno wusste, dass sie trotz allem auch Erfahrung mit den Heilkräutern hatten, die auch die Mönche nutzten und noch einigen mehr, die aber eher als Hexen. oder Teufelswerk bekannt waren.
Aber wenn es den menschen half, warum sollte man dann das Weib verurteilen? Anders wäre es bei Flüchen oder Verzauberungen, sofern dies in ihrer Macht liegen würde. Manche dachten jedenfalls so.

La Strega, die Hexe... ob sie auch andere Personen verzaubern und verhexen konnte? Galeno hatte nun jemanden direkt vor sich, der sich womöglich damit aus kannte und vielleicht würde das ganz interessant sein.
Er musterte sie genauer, um Feinheiten zu entdecken, die ihm vielleicht klar machen würden, ob sie etwas Besonderes an sich hatte. Es waren vielleicht Gesichtsregungen oder der Blick ihrer Augen, Atem oder nicht und so weiter. So viele Kainiten, wie es hier in Genua gab, so könnte sie womöglich euch einer sein, doch auch anderes könnte von Interesse sein, vielleicht hatten ja auch Hexen besondere Eigenheiten, die sei von normalen Menschen unterschieden, bis auf das Äussere, was schon ziemlich einem Nosferaten gleich kam, aber bei Weitem noch nicht so sehr verdreht war, dass es hätte die Stille gefährden können. Doch konnte dies auch einfach ihr Alter sein, dass die Haut sich dermassen verändert hatte. Falten, Altersflecke, alles hing irgendwie herab. Und dann waren da noch die schiefen Zähne, wenn sie sprach und diese Fehlstellung der Augen, die sie hatte. Insgesamt für die meisten kein schöner Anblick.

@💀Galeno (Iris): 6d10 >=5 f1 Wahrnehmung inkl. 1 Punkt Auspex = (5 5 2 3 10 5, 4 successes) = 4
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La Strega
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Re: [1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

Beitrag von La Strega »

"Ist das so?"

Das erste was seine über die menschlichen Grenzen hinaus geschärften Sinne in sich aufnahmen war der Gestank, der von der Frau ausging. Der war für sterbliche Nasen unangenehm, doch für Galeno über die Schmerzgrenze hinaus widerlich. Urin und Kot kaum unterscheidbar, ob von Tier oder Mensch, verfaultes altes Fleisch, innereien. Gemischt vom seltsamen Geruch von Kräutern...manche süß, manche bitter, manche faul. Der Geruch von Harzen und Salzen...von Pilzen und Hölzern. Wie die Augen, die direkt in die Sonne starrten, wurde Galenos Geruchsinn von der schiren Masse und Intensität der Gerüche "geblendet".

Bei weitem nicht so schlimm aber dennoch deutlich war der Katzenjammer auf dem Hügel nun für seine Ohren zu hören. Ein Geräusch, dass die Menschen schon um den Schlag brachte tausendfach verstärkt...Galeno schützte in diesem Augenblick wahrscheinlich nur die weite Entfernung der Katzen vor einer Ertaubung. Ein Herzschlag war nicht zu hören...aber wer konnte auch einen Herzschlag bei diesem Lärm hören?

Für seine Augen war schwer zu sagen, ob die Frau unter diesen vielen Lagen widerlich stinkender Lumpen atmete. Zumindest tat sie dass um zu sprechen.


"Also mein Junge...wenn Du nicht krank bist...warum bist Du hier? Hast Du vielleicht Probleme mit Deiner Manneskraft? Ich kenne da ein paar Tränke und Tinkturen."

Sie deutete ungeniert mit den Händen auf sein Geschlecht, dass sich irgendwo unter der Robe befand.
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Nubis
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Re: [1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

Beitrag von Nubis »

Er versuchte nicht all zu sehr das Gesicht zu verziehen, denn schlimme Gerüche war er gewohnt, aber so verstärkt war es dann doch stark übertrieben. Zu dumm, dass er nichts weiter erkennen konnte, da jedes Nebengeräusch nun in den Ohren klingelte, jeder Geruch die Sinne betäubte und die Augen nichts weiter her gaben.

Er hustete und versuchte ein wenig weg zu treten, sein Gesicht auch weiter vor ihr wieder abzuschirmen. Er hustete, als wenn es gerade zu seinem Äusseren mit dazu gehören würde.
"Nein...nein...wie gsagt..nur...ehem...Neugier..."

Während er sich wieder etwas zu fassen versuchte, meinte er, noch immer ein wenig von einem Husten geplagt: "Ihr habt also Kräuter und Tinkturen gegen jedes Leiden. Sammelt ihr die Kräuter alle im Wald, draussen vor der Stadt? Denn hier ist es ja doch recht...karg. Und versteht ihr euch auch auf Flüche? So, wie es wohl ab und an die Bauern einer Strega nachsagen?"
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La Strega
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Re: [1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

Beitrag von La Strega »

Sie kicherte bösartig und wackelte vergnügt mit dem Kopf.

"Jaja ...ich verstehe mich auf allerlei Kräuter, Salben. Tinkturen und Aufgüssen. Die Kräuter sammel ich überall dort wo sie wachsen...wenn man was von Kräutern versteht weiß man, wo man suchen muss. Meine Sammelstellen sind mein Geheimniss."

Das sie offenbar nicht so einfach ausplaudert würde. Als es um die Flüche ging, verengte sie erneut misstrauisch die Auge.

"Oh Flüche...naja Du als gelehrter Junge weißt ja, dass es ein Aberglaube ist, mit dem Mann die Bauern verängstigt, nicht wahr?"
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Nubis
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Re: [1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

Beitrag von Nubis »

Er nickte "Ja. Das war nur so eine Frage. Aus reinem Interesse. Eben, man trifft nicht so oft eine Hexe, zumindest seid ihr die Erste, die ich bisher getroffen habe. Oder dies sich als solche vorstellt."

In seinen Worten lag absolut keine Wertung, weiterhin blieb er ruhig und freundlich.

"Ich beschäftige mich auch gern mit Kräutern und ihre Wirkung für die Heilung von armen Seelen. Ich schreibe dies auch für die Nachwelt auf, auf dass man aus den Zeichnungen und den Schriften erste Erkenntnisse für weitere Forschung gewinnen kann."

Etwas Gutes hatte der kahle Hügel, seine frostige Umarmung konnte nur nach und nach in dieser Nacht durch das Absinken der Temperatur in seiner Umgebung festgestellt werden, nicht noch durch Pflanzen, die am Boden wuchsen.

Er entschied sich aber dennoch, die Stelle, an der er stand, zu wechseln. Damit sich die kalte Luft ein wenig anders verbreiten konnte. Aber es sollte auch nicht wie eine Flucht wirken.
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Re: [1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

Beitrag von La Strega »

Zunächst brabbelte sie etwas unverständlich, dann schüttelte sie sachte den Kopf.

"Naja die Kirche ist wie eine fette Spinne, die auf dem Wissen der Jahrhunderte sitzt und sie eifersüchtig hütet. Die Nachwelt, für Die Du das Wissen bewahren willst, mein Junge, muss demnach also lesen können...was die Mönche und Priester können...ein glücklicher Zufall, nicht wahr?"

Die Hexe kicherte bitter und schüttelte noch einmal bedauernd den Kopf.

"Und wir Kräuterfrauen, die es wagen unsere Töchter mit dem Wissen zu füttern werden Hexen genannt, wenn wir nicht in ein Kloster wollen. Jaja die alte Strega hat das schon einige Male gehört."
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Nubis
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Re: [1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

Beitrag von Nubis »

Er lächelte sachte. "Nicht nur Mönche und Priester können es. Ich kenne in dieser Stadt durchaus ein paar mehr, die lesen und schreiben können und nicht der Priesterschaft oder dem Mönchskloster zugehörig sind."

Dann blickt er kurz zu Luciano, wechselt aber dann wieder zu ihr.

"Ich strebe an, mein Wissen auch ausserhalb eines Klosters weiter zu reichen, an diejenigen, die es lernen wollen. Noch ist es nicht all zu viel, doch mit den Jahren wird es wachsen. Aber ich bin noch ein Jüngling, wie ihr schon festgestellt habt und es wird Zeit brauchen. Vielleicht also werden diese in Zukunft dann auch weniger auf die Kräuterweiber schimpfen, die doch eigentlich ihnen Gutes tun könnten. Es wird wahrscheinlich nicht die Welt verändern und die vielen Ansichten der vielen Menschen, aber es kann zumindest im Kleinen etwas bewirken..in einer Region, wie hier in Genua zum Beispiel."
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Re: [1017] Alles wie verhext (Galeno, La Strega)

Beitrag von Nubis »

Alles in allem war Galeno bei dem Gespräch mit der alten Frau nicht sonderlich wohl. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass da noch mehr dahinter steckte, jedoch wollte er auch nicht unhöflich sein. Somit beendete er dann irgendwann das Gespräch, indem er langsam aber sicher wieder zurück müssen und wünschte ihr noch eine schöne Nacht.
Die Katzen, die ihn die ganze Zeit beäugten, stimmten ihn missmutig. Das hier wurde nicht sein Lieblingsort.

Zusammenfassung:


Galeno findet ein altes Haus auf einem Hügel, auf dem alles verdorrt scheint und ist neugierig. Als er drinnen niemanden sieht, nur Kräuter, will er sich wieder davon stehlen und wird von einer alten Frau Namens La Strega aufgehalten. Sie unterhalten sich darüber, warum er hier sei, über Hexen und Kräuterwissen und dann aber wird es Galeno doch etwas zu unangenehm, denn die Katzen starren ihn dauernd so an. Also verlässt er die Alte wieder, ohne in Erfahrung zu bringen, was sie tatsächlich ist.
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