[1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

[Februar '19]
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Tomas Kopf neigte sich leicht schräg und fragend sah er sie kurz an, bevor er wieder auf sie zuschritt.
"Werte Sofia, ihr würdest es uns beiden leichter machen, wenn ihr diese Angst und Scham ablegen würdet. Meine Hand wird dann noch viel tiefer in euch sein." erklärte der Herold ruhig und legte seine Hand auf ihren Bauch, dessen Haut er dann zerschneiden würde, um freizulegen was darunter war.
Erneut wanderte sie wieder tiefer zwischen ihre Beine, während seine linke an ihrer Taille lag und sie notfalls würde festhalten, so sie sich wieder wegbewege.

Es war durchaus kein angenehmes Gefühl, zumal der kainitische Körper recht ausgetrocknet war. Dennoch hatte sie es irgendwann überstanden, nur um nun zum zweiteren, viel größeren Schritt zu kommen.

Toma machte ein paar Schritte von ihr weg und sah Seresa an, die bisher schweigend im Raum gestanden hatte.
"Ich erinnere mich, dass ich euch das Innere eines Menschen zeigte...nun könnt ihr endlich einen Vergleich zu einem kainitischen sehen. Oder seid ihr auch erst noch an ihrem Äußeren interessiert? Es ist wenig bemerkenswert." Kaum der Rede oder Zeit wert. Dennoch ließ er ihr die Wahl. Erinnerte sich auch daran wie ausgiebig die Brujah Martha einst mal begutachtet hatte.
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Seresa
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa nickte bejahend.

„Sofern Ihr Euch nicht daran stört.“

Ihr Blick war auf Toma gerichtet. Ob Sofia dies wollte, war offenkundig in diesem Moment nicht weiter von Belang. Sofern der Drache verwehrende Worte von sich gegeben hätte, wäre sie hinter Toma stehen geblieben und hätte nichts getan.

Anderenfalls wäre sie auf Sofia zugegangen, nur um einen Schritt seitlich an ihr vorbei zu gehen. In einer unnatürlich geschmeidigen Bewegung wäre sie in die Hocke gegangen, um den Umhang vom Boden aufzunehmen, wobei Sofia noch einmal den roten, fingerdicken Strich in Seresas Nacken vom Haaransatz bis hin zum Kragen ihrer Kleidung gesehen hätte, so diese zu ihr hinabgeblickt hätte.

„Ein Jeder ist bemerkenswert auf gänzlich eigene Art und Weise.“

Die Worte waren weder direkt an Toma noch an Sofia gerichtet, weshalb unklar war, wen sie damit meinte. Die Brujah erhob sich fließend, schüttelte den Stoff kurz aus, bevor sie den Umhang quer nahm und ihn wie ein Tuch vor die Kappadozianerin hielt, mit dem sich Sofia hätte bedecken können. So sie die Arme gehoben hätte, hätte Seresa den Stoff unter den Achseln der jungen Frau hindurchgewickelt und ihn über ihrer Brust festgesteckt. So Sofia selbst danach gegriffen hätte, um sich zu bedecken, hätte sie den Umhang freigegeben. Dass die Brujah Sofia untersuchen würde stand außer Frage und nicht zur Diskussion, doch die Gelehrte ging sichtlich anders dabei vor als der Drache.

Ihre ruhige und sanfte Stimme begleitete die Bewegungen ihrer Hände, die trotz der anderen Herangehensweise an die Untersuchung nicht weniger drückend und forschend waren als die des Tzimiscen. Ihre braunen Augen musterten aufmerksam den Körper doch einzig an der Stelle, welche sie in diesem Moment untersuchte. Sie bewegte den Körper der Kappadozianerin ohne Gewalt, aber dennoch bestimmt, nachdem sie zuvor sagte, was sie als nächstes Tun würde und Sofia die Möglichkeit gab, dieser Bewegung zu folgen. Seresas Hände wanderten über den zierlichen Körper. Beginnend mit jedem einzelnen Finger zuerst den einen Arm hinauf bis zur Schulter. Dann dasselbe mit dem anderen Arm wiederholend. Die Schultern und der unbedeckte Teil der Brust folgte, bevor sie zum Hals und dem Kopf der Kappadozianerin überging. Zuletzt tasteten ihre Finger die Zahnreihen ab und offenkundig hatte sie dabei keine Furcht vor den Fangzähnen der jungen Frau.

Immer weiter wanderten die Hände der Brujah über den schlanken Körper, während Seresa stehts anmerkte, wo sie sie als nächstes berühren würde. Wo und wie sie was gedreht haben wollte oder selbst drehen würde. Gelegentlich war da ein Bitte oder auch ein Danke zu vernehmen, während sie ihrer Pflicht nachging. Die Brujah strahlte bei allem was sie tat eine für den Clan ungewohnte Ruhe aus. Sexuelles Interesse hatte sie bei der Untersuchung sichtlich keines. Auch nicht, als sie die Kappadozianerin bat den Umhang zu lockern, so dass sie sich den Rücken ansehen konnte. Sofern Sofia ihn nicht gelockert hätte, hätte Seresa schlicht die Stofflagen mit einer ruhigen, aber bestimmten Bewegung hochgeschoben, so dass sie Zugang zu dem hatte, was sie derzeit untersuchte. Bei den Füßen ging sie vor wie bei den Armen vor. Von den Zehen bis zur Hüfte, ohne dabei intim zu werden. Ihre kleinen Finger fuhren die Muskeln nach, um Veränderungen unter der Haut zu ertasten, während ihre Augen nach Muttermalen, Narben oder sonstigen Auffälligkeiten suchten. Dass sie gelegentlich vor Sofia in der Hocke dabei war, schien die Brujah weniger zur stören. Wenig später stand sie schließlich erneut vor ihr und blickte ihr in die Augen.

„So Ihr bitte den Stoff etwas absenken würdet, werte Sofia, ich werde als Nächstes Eure Brust untersuchen. Sobald ich damit fertig bin, könnt Ihr sie erneut bedecken.“

Seresa hätte Sofia einen Moment Zeit gelassen der Aufforderung selbst nachzukommen. Anderenfalls wären ihre Hände - ohne eine sichtbare Gesichtsregung, die über ihre Gefühle dabei sprach - bestimmt unter den Stoff gefahren und hätten ihn nach unten geschoben, um zu tun, was sie sagte. So Sofia nicht entgegengekommen wäre, wäre wohl in diesem Moment der schutzbietende Umhang zu Boden gefallen, so sie ihn nicht festgehalten hätte. Nach dem Seresa mit der Brust fertig war, wanderte sie weiter über die Rippen und den Bauch der Kappadozianerin, bevor auch sie - wie Toma zuvor - zu den intimen Stellen der jungen Frau gelangte. Sie gewissenhaft erkundeten, bevor zwei Finger den zierlichen Körper eindringlicher untersuchten. Seresas freie Hand war von dem unteren Rücken, auf welchen sie zuvor geruht hatte, um ein zurückweichen von Sofia zu verhindern, nun auf den Unterleib gewandert. Als die Gelehrte mit dem was sie tastete zufrieden war, wanderten die Finger der freien Hand weiter nach hinten, um den letzten geheimen Ort zu ergründen, bevor sie sich schließlich gänzlich und zwei Schritte von Sofia zurückzog, bevor sie ihr zunickte.

„Ich bin mit der äußeren Untersuchung fertig. Habt Dank, werte Sofia.“

Dann blickte sie auf Toma und nickte auch diesem zu. Der Dank galt offensichtlich auch ihm, auch wenn sie es nicht verbal aussprach.

„Wir können von meiner Seite aus mit der inneren Untersuchung fortfahren.“

Damit trat erneut hinter Toma zurück und ließ ihn fortfahren.
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Sofia Caruso
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Sofia Caruso »

Den kurzen Augenblick, in welchem sie nicht im Fokus stand, nutzte Sofia, um ihre Ruhe wieder zu finden. Und zu einem kleinen Anteil gelang es ihr auch. Es war wie ein kurzes Aufatmen - wenn sie es denn noch hätte tun müssen - bei welchem man die Gelegenheit hatte, sich neu zu orientieren.

Als Seresa sich ihr zuwendete, ihr den schützenden Umhang reichte, nahm die Kappadozianerin diesen tatsächlich entgegen. Ihre Mimik spiegelte dabei einen neutralen Ausdruck wider.

Auch wenn der Herold anders vorging als der vorherige, so war es für Sofia nicht minder unangenehm. Sie fühlte sich unwohl und wenngleich sie auch bemüht kontrollierter war, so konnte man ihr eine gewisse Anspannung einfach ansehen.
Den Stoff senkte auf Aufforderung hin sogar nach einem kurzen Zögern zaghaft ab, ließ die Prozedur über sich ergehen.

Als Seresas Finger jedoch - wie auch Tomas wenige Augenblicke zuvor - in intimere Regionen des zierlichen Körpers vor- und eindrangen, verspannte sich der Körper merklich. Unter ihrer Hand konnte die Brujah den Impuls des Zurückweichens spüren, doch schien sich Sofia zusammen zu reißen und es blieb bei dem kurzen Impuls, welcher nicht zu Ende ausgeführt wurde.

Der Herold ließ irgendwann von Sofia ab und sie blieb mit starren Blick gen Boden zurück. Nie hatte ihren Körper jemand so gründlich erforscht, geschweige denn war irgendwer jemals in sie eingedrungen. Und nun gleich zwei Personen hintereinander. Natürlich war ihr klar, dass das Ganze rein forschender Natur war, doch dennoch... Es war ihr unangenehm und sie hoffte, dass diesem Teil der Untersuchung damit wenigstens Genüge getan war. Dass sich so etwas nicht wiederholen würde.

Immer noch den Blick gesenkt beruhigten sich ihre Gedanken nach und nach. Wanderten zu dem Punkt, der als nächstes bevorstehen würde: Die innere Untersuchung. Und hier schien sich langsam eine leichte Veränderung in der Körperhaltung der Kappadozianerin auszumachen. Leicht streckte sie den Rücken durch und auch wenn ihr Blick immer noch Richtung Boden gerichtet war, so bekam ihr Blick auch einen Hauch Neugierde, ja beinahe Vorfreude - auch wenn ihr natürlich klar war, dass es alles andere als angenehm werden würde. Doch im Vergleich zu dem, was sie gerade mitmachen musste, erschien es ihr wie die willkommene Belohnung für eine harte Prüfung zu sein.

Langsam hob sie den Blick, den Umhang immer noch um den Körper geschlungen, und sah vorsichtig zu Toma herüber.
“Ich habe so viele Leichen seziert und nie eine Seele gefunden.”
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hatte der erneuten Untersuchung von Sofia, diesmal durch Seresa abwartend zugesehen. Auch wenn er es wenig interessant noch fand, schließlich hatte er sie gerade selbst schon genaustens in Augenschei genommen, so hetzte er die Brujah nicht und bedachte mehr sie mit seinen Blicken, wie sie vorging, als dass er Sofia groß Aufmerksamkeit schenkte.

Danach wies er mit der Hand auf den Tisch im Raum, an dem Hand- und Fußschellen baumelten.
"Nun, werte Sofia, wenn ihr euch hier hin legen würdet..."
Er wartete dass sie seiner Aufforderung nachkommen würde. So sie dies wieder nicht tat und zögern würde, würde er sie auch einfach selbst darauf heben.

Sodann schloss er auch die Fesseln um ihre Gelenke und ging zu einer Werkbank hinüber wo er aus einer Schublade ein Messer zog. Eine schmale scharfe Klinge.
Er trat an eine der Längsseiten des Tisches und ohne Sofia einen Moment der Vorbereitung zu geben, senkte er die Klinge direkt in ihr Fleisch oberhalb ihrer Brust.
Es hätte ohnehin keinen Sinn gemacht ihr zu sagen, dass sie ruhig bleiben sollte, sie würde es ohnehin nicht.
Die Klinge durchschnitt die untote Haut und legte das Innere der jungen Kappadozianerin offen.
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Seresa
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa hätte derweil in einer ruhigen Bewegung den Umhang von Sofia zur Seite geschlagen, sofern diese dies nicht selbst bereits freiwillig getan hätte und sich an die gegenüberliegende Seite gestellt, um Toma bei seiner Arbeit nicht im Weg zu stehen. Ihr Blick war auf ihn gerichtet, als sie aufmerksam verfolgte, welches Messer er wählte und wie er den Schnitt ansetzen würde. Wie tief er damit in den Körper eindringen würde und wie er die Klinge dabei hielt.

Zuvor jedoch war ihr Blick von ihm, auf Sofia, zur Tür, wieder auf Sofia und letztlich auf Toma zurückgewandert, ganz so als würde sie ihn nonverbal fragen wollen, ob er nicht etwas vergessen hätte oder aber zumindest darüber nachzudenken, weshalb sie bei seiner Herangehensweise einen Fehler meinte zu sehen, welchen der Tzimisce trotz langjähriger Erfahrung entweder nicht sah oder nicht sehen wollte.
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Sofia Caruso
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Sofia Caruso »

Es war soweit und Sofias Blick wurde wacher, aufmerksamer und huschte kurz zu dem von Toma angewiesenen Tisch.

Es würde nicht leicht werden... nicht für sie. Doch war es auch eine Chance und sie ging langsam und sehr ruhig auf den Tisch zu. Zärtlich fuhr sie mit den Fingern über das Holz der Kante - diesen Moment nahm sie sich.
War sie zuvor von Zögern und Hadern ergriffen gewesen, war nur noch schwach der Anschein davon zu sehen. Dies hier war eine völlig andere Situation.

Der Umhang fiel zu Boden - sie würde ja ohnehin ausgeliefert auf dem Tisch liegen - und die Kappadozianerin begab sich auf den Tisch. Zu behaupten, dass sie nicht auch Unbehagen und eine Spur Angst verspürte, wäre eine Lüge gewesen. Doch was all dies überlagerte war ihr Wissensdurst und Neugier. Wann hatte man schon die Möglichkeit so einen Anblick zu erhaschen, geschweige denn ein Abbild zu bekommen...

Sie sagte nichts, sprach kein Wort... zu wertvoll schien ihr der Moment zu sein.

Und dann durchschnitt Eisen ihre Haut.

Ihr Körper verkrampfte als sich die Klinge ihren Weg durch ihr Fleisch bahnte. Sofia rang mit ihrer Beherrschung, rang um die Kontrolle ihres Geistes.

Die Fesseln saßen straff, gaben Halt, doch als ob ihr Tier verstehen würde, wie wichtig es nun war ruhig zu sein... wie wertvoll dieser Moment war...

Es schmerzte. Der Schnitt schmerzte und Sofia entfuhr ein Fauchen, als sie weiter um ihre Beherrschung kämpfte. Das Tier zurückdrängte und wieder in die Ketten zwang in die es gehörte. Es hatte hier nichts verloren und sie würde ihm keinen Raum geben. Würde ihm nicht erlauben diese Erfahrung zu zerstören mit seiner Unkontrolliertheit.

Es gehörte nicht hierher.

Endlos schien ihr der innere Kampf um ihren Verstand zu dauern. Doch dann irgendwann entspannte sich der Körper der Kainitin einen Augenblick.

Und Ruhe kehrte ein.

Der Schmerz war noch immer da - den Körper komplett aufgeschnitten zu bekommen war schließlich alles andere als angenehm - doch sie riss sich zusammen. Griff nach ihrer inneren Ruhe und auch wenn der Schmerz dazu führte, dass die Ruhe ihren Körper nicht gänzlich ergreifen konnte, so zappelte sie dennoch nicht herum, sondern lag still mit leicht verkrampften Körper offen vor Toma.

Und zu ihm glitt Sofias Blick auch als erstes. Sie musterte ihn kurz, bevor sie dann begann an sich selber herab zu blicken. Eine Erfahrung, den vermutlich nicht allzu viele mit ihr Teilen konnten.



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20. Apr 2019, 18:12
9 Runden bis Raserei gegen sk 6 geschafft
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hatte Seresas Blick gesehen und sie aber nur verwirrt angeblickt. Ungerührt fuhr er mit seiner Arbeit fort.

Er hatte nicht erwartet dass sie sich zurückhalten konnte, dass sie nicht wütette, geifte und knurrte. Dass sie ihr Tier so unter Kontrolle hatte.
Es machte die Untersuchung deutlich einfacher. Noch während die Kappadozianerin mit sich rang, den Schmerz versuchte zu ertragen, schlug Toma die Haut ihres Rumpfes zur Seite und offenbarte ihnen allen die kümmerlichen Eingeweide der Kainitin.
Jeder von ihnen hatte schon einmal das Innere eines Menschen gesehen, die vom Blut und anderen Absonderungen feuchten Organe, die sich alle einen so begrenzten Platz teilten, dass es mitunter schwer war, sie alle wieder hineinzubekommen, wenn man sie einmal herausgenommen hatte. Doch hier, bei Sofia sah es ganz anders aus.Gewöhnlich und bekannt für den Tzimisce, wohl auch für Sofia, die tote Menschen gesehen hatte. Doch waren selbst diese nicht gänzlich vergleichbar. Auch ein frischer toter Körper war feucht, entwickelte später sogar noch mehr Schleim und Nässe, wenn sich der Körper begann aufzulösen. Doch ein Kainit war einfach nur ausgetrocknet, die Organe alle noch vorhanden, doch zu einem Bruchteil ihrer einztigen Größe zusammengeschrumpft wie verdorrtes Obst.
Nur durch den Magen und das Herz, als auch die Muskeln lief noch mitunter Blut, das den Organen einen rötlichen Schimmer gab, aber sonst war alles bläulich, lilafarben oder einfach fahl. Blutleer.
So hatte Sofia und auch alle anderen Kainiten auch weitaus mehr Platz in ihrem Rumpf als ein Mensch.

Toma fassste in den geöffneten Körper hinein und berührte die kümmerlichen Fleischhaufen, was Sofia deutlich spüren konnte.
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Sofia Caruso
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Sofia Caruso »

Eine morbide Faszination ergiff die Kappadozianerin. Wies es doch, soweit sie es sehen konnte, durchaus Ähnlichkeiten auf und doch war es eine ganz eigene Welt für sich. Trügerischer Anschein des Hauchs von Leben fand sich ein in die toten Innereien des kainitischen Körpers. Das Zusammenspiel der Farben miteinander... die einzelnen Furchen und Erhebungen der zusammengeschrumpften Organe... Sie wollte darüber fahren, mit den Fingern ertasten und erspüren...

Doch jemand anderes kam ihr zuvor, was sie ohnehin nicht hätte tun können, weil sie in Fesseln lag. Und abrupt und grausam brach der kurze Moment der Schönheit ab und eine erneute Welle unangenehmen Schmerzes holte sie zurück in die grausame Welt.
Sofias Körper verkrampfte ein weiteres mal und sie biss sich auf die Lippe, um sich nicht von dem unangenehmen Gefühl, das von ihrem inneren in den restlichen Körper ausstrahlte, hinreißen zu lassen.

Ihr Blick glitt starr an die Decke des Raumes, und sie konzentrierte sich abermals darauf, ihren Geist zu beruhigen und die Kontrolle zu behalten. Den Schmerz zu erdulden... Geduldig zu warten...
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Es war nicht nur ein Moment des Schmerzes, nicht nur eine Berührung. Sie konnte die Hände des Tzimisce überall in sich spüren, wie er sie wie zuvor abtastete. Er musste dies nun noch genauer tun als normalerweise, wollte sie doch ein Abbild ihres inneren Leibes und er würde sich besser daran erinnern können, wenn er es gefühlt hatte. Die Formen und Beschaffenheit.

Besonderheiten fanden sich in der Kappadozianerin jedoch nicht. Keine fehlenden Organe, keine anderen, keine Seltsamkeiten. Weder etwas das von ihrem früheren Leben sprach, noch etwas unmenschliches...wenn man von der ganzen Art ihres Seins absah.

Er nahm seine Hände wieder zurück und betrachtete den geöffneten Leib der Kainitin. Dann kam ihm ein Gedanke. Etwas das er bisher nie verglichen hatte.

Gerade noch mochte Sofia geglaubt haben, dass es vorbei war, dass es keinen weiteren Schmerz geben würde, da griff Toma erneut zu und riss kurzerhand ein kleines Organ aus ihr heraus.

Innerlich zählte er und beobachtete dabei das trockenen Stück Gekröse, bis es in seiner Hand zerbröckelte. Noch keine feine Asche, aber kaum mehr als Staub.

Langsam ließ er die Reste neben Sofia auf den Tisch rieseln, bevor er Seresa erwartungsvoll anschaute. Würde sie sie nun ebenfalls berühren wollen.
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Seresa
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Re: [1023] Eine Tote stellt sich vor [Toma, Sofia, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Das Fauchen Sofias hatte dafür gesorgt, dass Seresas Blick zur Tür gewandert war. Wachsamkeit und Bereitschaft zu handeln waren in ihrem Körper zu sehen gewesen, doch als keine Geräusche vom Nebenraum erklangen waren, war ihr Blick wieder auf die Kappadozianerin gegangen, welche ihr Tier niederkämpfte. Dass die Ketten halten würden, daran schien Seresa keine Zweifel zu haben.

In ihren Augen lag ein leichtes Funkeln, als Toma schließlich die Haut des Rumpfes zur Seite geschoben hatte. Doch sie schwieg, während sie stumm über das wanderten, was sich ihr offenbarte. Für einen Moment war ihr Blick zu Toma gegangen, bevor er in den geöffneten Körper zurückfand. Sie beobachtete schweigend aber aufmerksam, wie Toma bei der Untersuchung vorging. Wo er anfing. Wo er aufhörte. Wie er es berührte. Wie er es absuchte.

Da war keine Faszination für den geöffneten Körper bei Seresa zu sehen gewesen, nur eine gewisse undefinierbare eigene Nachdenklichkeit. Die Daumen ihrer vor dem Körper ruhenden Hände hatten wieder und wieder aufeinander getippelt, während sie in das Gesicht der Kappadozianerin blickte, ganz so, als versuchte sie darin ihre wahren Gefühle über das alles zu lesen. Wie sie sich selbst sah und selbst sehen wollte.

Seresas Blick senkte sich gegen Boden, bevor er zur Seite ins Leere weg driftete und schließlich wieder zum Körper zurückfand. Als Toma seine Hände zurückgenommen hatte, hörten ihre Daumen auf gegeneinander zu tippeln und ihre Haltung wurde erneut ruhig. Erst nachdem die Hände des Drachens so plötzlich in Sofia erneut eindrangen und etwas herausrissen, verfinsterte Seresas Gesicht sich von einem Moment auf den Anderen schlagartig. Die Zeit schien eingefroren zu sein, während ihre braunen Augen ungläubig zwischen Toma, Sofia, deren Körper und dem Überrest geblickt hatte, welcher sich nach einigen Momenten in Staub verwandelt hatte.

Die Fangzähne der Brujah waren sichtbar ausgefahren, als sie einen falschen tiefen Atemzug nahm und hielt. Abwechselnd sah sie zwischen seiner Hand und seinen erwartungsvollen Augen hin und her. Es dauerte einen Moment und noch einen Moment länger, indem ihr wütender Blick einzig auf den Tzimisce gerichtet war. Ihre Hand zur geschlossenen Faust geballt und diese festumschlossen haltend. Kurzzeitig sah es aus, als würde Seresa gleich im nächsten Augenblick neben dem Tzimiscen stehen und diesem eine krachende Ohrfeige verpassen wollen, doch stattdessen blickte Seresa einzig auf Sofia und… ging.

Die Hand der Brujah griff nach dem Stab, welcher neben der Tür gelehnt hatte und ohne ein weiteres Wort zu sprechen, hatte Seresa den Raum verlassen. Im Wartebereich sprach die Gelehrte kein Wort und Raffaele kannte die Launen seine Herrin gut genug, dass dieser zügig das Richtige tat. Ohne ein Wort zu sprechen, erhob er sich, reichte Seresa den Umhang dar, während er ihr den Stab hielt.

Es waren nur wenige Wimpernschläge vergangen, bevor das ungleiche Paar die Räumlichkeiten des Tzimiscen wortlos verlassen hatte.
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