[1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

[Februar '19]
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Livia
Jünger des Seth
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Livia »

Livia schien - wie der Toreador es ja durchaus gewöhnt war - angetan von seinem ersten Auftritt.
"Sehr aufmerksam, werter Herr."
Auch sie neigte sie kurz süß lächelnd.

"Eure eigene Vorstellung - die wäre mir noch eine Freude."
Gab sie dann grinsend zu.

Auf seine vielen Vermutungen lächelte sie nur vielsagend. Er... hatte gewissermaßen recht. Sie war ein recht bunter Vogel. Adlige und Hure gleichermaßen. Kurz lächelte sie über diesen Gedanken.

"Ich bin Vasallin Genuas, nicht Mailands, aber eure Worte schmeicheln mir dennoch. Heute werdet ihr sicherlich vieles über mich erfahren - und ich hoffentlich ebenso über euch?
Über euch weiß ich jedoch noch fast nichts...
Das solltet ihr auch lieber selbst präsentieren."

Sie lächelte einladend.

"Mein Blut entstammt dem Blute Sets. Doch wirken wir seit zwei Millenien als große Jäger und Künstler in der westlichen Welt.
Das Blut der Rosen fließt nicht in meinen Adern.
Ich muss euch entteuschen."

Gab sie spielerisch zu.
Aber auf eine Art und Weise...
Dass man deutlich merkte, dass sich hier mehr verbarg.
Und das Geheimnis eher ein Spiel war.


"Es freut mich sehr, ein weiteres Kind vom Clan der Schönheit in Genua grüßen zu dürfen.
Ihr engagiert euch in unserem Kriege...
Ich hoffe also, ihr habt vor länger hier zu bleiben?"
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Mareno
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Mareno »

Fast nichts ? Ich weiß nicht ob ich enttäuscht oder befriedigt sein soll.

Kurz räusperte er sich und versuchte die doch etwas enttäuschte Mimik abzulegen, setze dann mit einer etwas zu sehr geschwollten Brust zu seiner Vorstellung an, man könnte meinen er wollte einen Herold karikieren.

"Mareno di Piave, Neugeborener vom Clan der Rose,
Sohn des Jacque Monjeau, Ancilla vom Clan der Rose.

Ich bin Kapitän der Nenuphar, habe in Marseille lange Jahre gegen die Sarazenen gekämpft,die sich in den Stammländern eures Clans an die Macht gedrängt haben. Doch die Sarazenen haben mehr als die Zerstörung meiner Heimatstadt vollbracht. Ihnen verdanke ich die Via Communitatis, meinen Weg durch die Nacht.


Wenig beeindruckend schien Marenos Ahnenlinie, so man sie überhaupt als solche bezeichnen konnte. Vielleicht war es eher ein Ahnenstrich.

Wenn ihr aber diesen Krieg als den euren bezeichnet, lasst ihr viele Chancen für potentielle Verbündete außer Acht. Dieser Krieg ist ein Krieg der westlichen Welt, denn die Sarazenen sind nicht Teil unserer Gemeinschaft und trachten uns daher verständlicherweise nach unseren Ressourcen und anderen Errungenschaften. Ich bin nach Genua gekommen um den Krieg zu beenden, der in meiner Heimat begonnen wurde. Ich werde also so lange bleiben wie es notwendig ist, kann aber sagen das ich auch nach verrichteter Arbeit in Genua eine Domäne sehe, in die ich gerne investieren will."


Marenos Lächeln wurde spitzer, kam einem schelmischen Grinsen näher ehe er sich zu einer letzten Anmerkung hinreißen ließ.

"Wisst ihr, gewissermaßen bin ich ja froh, das ihr zwar Haar und Schönheit der Rosen besitzt, aber dennoch nicht von meinem Blut seid. Zuneigung unter engen Blutsverwandten gilt doch noch immer als wenig fruchtbar."

Mareno dachte an eine ganz bestimmte Clansschwester, der er vielleicht zu ähnlich war. Doch auch die Doppeldeutigkeit der menschlichen Zuneigung war durchaus beabsichtigt. Vor 20 Jahrzehnten hätte er nicht gezögert mit Livia hübsche rothaarige Kinder zu zeugen, doch diese Art der Gemeinschaftsproduktion war ihm nun nicht mehr möglich.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
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Livia
Jünger des Seth
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Livia »

"Es ist mir eine Freude, werter Mareno."
Wiederholte sie sich nun nochmal förmlich. Aber ein Blitzen in ihren Augen sprach eine andere Sprache.

"Die Via Communitatis?" Sie hob fragend die Braue. Der Begriff war ihr... fremd. Nein, die Via war ihr fremd.

Als Marenos Abneigung gegen die Sarazenen deutlich wurde, glühten ihre schönen grünen Augen erneut auf. Sie sog seine Worte auf. Nickte. "Ihr sprecht mir aus der Seele... werter Toreador.
Ja... ob wir im Jenseits nun noch an den Hernn glauben oder nicht - die Trennung der Kulturen ist tiefgreifend. Umfassend.
Es erfreut mih zu hören, wie ihr sprecht, was ihr sprecht...
Und ob ihr in Genua eine neue Heimat findet..." Sie lächelte.
"Ein Toreador mit Tatendrang und Selbstbewusstsein täte der Domäne sicherlich gut."

Des Toreador letzten anzüglichen Spruch fand die rothaarige Schönheit dann doch wohl etwas zu viel. Nach einigen Momenten schenkte sie ihm dennoch ein Grinsen. Gewissermaßen besaßen seine Worte... großen Wert.
Wenn er sie denn nicht nur wie ein Mann gedacht hatte.
"Und wenige Geblüter ergeben solch eine Zusammenarbeit, wie das Blute Arikel und das Blute Merkurs..."
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Mareno
Toreador
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Mareno »

Es gefiel Mareno sichtlich, Livia in Verlegenheit gebracht zu haben. Weiterhin zog er seine Kreise um Livia herum, ehe er ihr sanft eine Hand auf den Rücken zu legen, und bekannt schelmisch die ersten beiden Sätze ins Ohr zu flüstern, ehe er von ihr abließ und sich ihr gegenübersetzte.Egal ob auf den Boden, oder eine Sitzgelegenheit.


Es wundert mich, das ihr die Via Communitatis nicht kennt Livia von Genua. Wenn man euch so von der Trennung der Kulturen reden hört, strahlt euch die Aura der Gemeinschaft doch gradezu aus dem hübschen Gesicht heraus.ich erzähle euch gerne mehr von meiner Via,doch in der heutigen Nacht ist nicht der richtige Zeitpunkt. Wir werden uns sicher einmal in Genua wiedersehen, solltet ihr dann immer noch Interesse an meiner Via haben, erzähle ich euch gerne mehr.

Die Äußerung die Toreador betreffend reagierte Mareno ungehalten, ganz so als müsste er die Anschuldigungen entkräften, um weniger Angriffsfläche zu bieten.


Ich kann euch versichern das der Clan der Rose mehr als eine Blüte in Genua erblühen lässt, die über Selbstbewusstsein und Tatendrang verfügt. Meiner Clansschwester Avelina di Braida fehlt es sicher nicht an Selbstbewusstsein, ihr Tatendrang im Angesicht des Krieges wird lediglich dadurch gebremst das sie ihre menschlichen Moralvorstellungen als Maßstäbe auch an ihren Gegenüber anlegt. Und auch alles was ich bisher von meinem stummen Verwandten erzählt bekommen habe, lässt nicht auf einen Mann von wenig Selbstbewusstsein schließen. Clan Toreador steht zusammen. Aber genug von mir. Ihr wolltet mir Angebote unterbreiten ? Ich bin äußerst gespannt was ihr neben eurem äußerst symphatischen ersten Eindruck zu bieten habt."


Kokettieren war dann eben doch nicht alles für den Toreador. Abwartend sah er Livia an, neugierig auf das was sie ihm nun auf seine Offenbarungen offenbaren würde.
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Livia
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Livia »

Livia nahm das Flüstern der Rose wie die Einflüsterungen der göttlichen Schlange Edens auf und lächelte angetan.
"Eine Wissenslücke. Ich danke euch, dass ihr sie schließen werdet.
Dafür werdet ihr dann wohl ein weiteres Treffen mit mir bekommen.
Ein erster Erfolg für den Abend?" Fragte sie ebenso neckisch wie der Toreador.
War es eine Jagd?
Eine Jagd wie bei den Menschen...

Den menschlichen...
"Oh, eine selbstbewusste Toreador gibt es sicherlich. Ich kenne die werte Vicontessa, ich gab ihr gar meine Fürsprache, als sie letzte Dekade in der Domäne ankam." Schritt sie einen Schritt auf den Toreador zu. Blickte ihn herausfordernd an. Wie stünde es um ihn, in jener Angelegenheit?

"Weswegen ich euch rufen lies... Viele Schiffe sind gesunken, eures schwimmt noch und ist besonders mobil.
Wenn ich euch Sonderfahrten für Logistikzwecke zuteilen würde, würdet ihr diese übernhemen? Eure Männer würden eine gewisse Zusatzrationierungen erhalten als Lohn."
Eine kleinere menschliche Aufgabe - aber eine erste Möglichkeit, sich zu erproben.

"Und nach dem Krieg... wenn ihr in Genua bleiben wollt...
Nun. Ich bin Händlerin, ich unterhalte einen kleinen Hafen und Warenströme...
Ihr habt sicherlich viele Bekannte und Kontakte in fremde Häfen?" Fragte sie einladend - zum Geschäft einladend?
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Mareno
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von Mareno »

Er erwiderte Livias Blick spielend leicht. War da Hochmut in seiner Selbstüberzeugten Art ?.

Da werden sich meine Männer aber freuen.Doch wie sieht es mit Zusatzrationen für den Kapitän aus ? Der Krieg sorgt für Appetit in so vielen Belangen.

Der Appetit schien nicht nur Nahrung, Blut und Gefallen zu gelten. Auch Livia wurde wiederholt gemustert, vielleicht in der Hoffnung etwas zu finden, das er zuvor bei ihr nicht entdecken konnte. Es erinnerte ein wenig an Arikels Fluch, doch war es kein Starren sondern eher der Versuch, Livias Persönlichkeit zu ergründen. Es war also neben der Anerkennnung die der Toreador sich selbst zukommen ließ, noch Platz dafür dem Gegenüber Aufmerksamkeit zukommen zu lassen."


Was wisst ihr über die See, werte Livia ?
Ihr mögt eine Händlerin sein, doch habt ihr je die Nässe der Wellen gespürt? H
Habt ihr euch je gefragt was die Gemeinschaft von Seeleuten ausmacht?
Ihr erwähnt einen Hafen und Warenströme, aber keine Schiffe. Ist es das was euch fehlt?

Ich bin ein genügsamer Mann der weiß was er will, werte Livia.
Wenn ich eure Wünsche wahr werden lasse, will ich das ihr mir helft meinen Traum zu verwirklichen.
Ich bin mir vorsichtig gesagt jedoch unsicher, ob sich mein Traum mit eurem ausgeprägten Geschäftssinn versteht.
Mein Traum verflüchtigt sich meist, wenn andere Kainiten im Spiel sind. Es ist der Traum einer abgeschiedenen Gemeinschaft.
Der Traum der Existenz einer Gesellschaft von menschlichen Rosen. Hübsch und verschwiegen, der Dorn im Fleisch ihrer Feinde.

Marenos Traum mochte seltsam wirken, und dennoch trug er ihn mit überzeugter Stimme vor.
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La Cronista
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Re: [1017] Jungfräuliche Welten (Mareno)

Beitrag von La Cronista »

Zusammenfassung:
Mareno und Livia treffen sich im Herrlager auf Sardinien, lernen sich das erste Mal kennen und besprechen die Situation.
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