[1023] Alte und neue Masken [Achilla]

[Februar '19]
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma knurrte laut und seine Fänge blitzten zwischen den zurückgezogenen Lippen hervor als sie auflachte. Dann wurde er wieder ruhiger, aber blickten wenig amüsiert in ihre Augen.

„Dies ist kein Spiel. Es mag mir gefallen euch zu erkunden, aber es ist auch meine Pflicht. Und zu dieser gehört auch euch die wichtigen Informationen zu geben. Es ist nicht meine Aufgabe sicher zu gehen dass ihr eine angenehme Nacht hattet.“ Aber sie hatte nicht ganz unrecht. Tatsächlich wollte er nun lieber etwas anders tun, als ihr die Litanei der genuesischen Aufnahmeprozedur zu erklären. Doch er hatte es ja auch nur hinter sich haben wollen.

Seine Augen blicken in ihre.

„Aber ich kann mir es auch für den Schluss aufheben.“ fügte er an und zog sie mit einem Mal wieder weg von der Wand und hob sie auf den Tisch, nur um sie dann da plötzlich sitzen zu lassen und aus der Tür in den Gang zu schauen. „Ihr beide.“ hörte sie ihn sagen, wobei er auf jemanden zeigte. Dann kam er wieder zu ihr. „Ich bin gespannt ob ihr dies genießen werdet.“

Herein kamen zwei kräftige Männer.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Signora Achilla
Nosferatu
Beiträge: 1472
Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

Das Leben auf der Straße war kein leichtes und kein Nosferatu erwachte ohne Schmerzen in die Nacht. Der Umgang war rauh, die Welt hässlich und wer am Unterbauch der Gesellschaften lebte, der leistete sich nicht, wählerisch zu sein.
Und trotzdem - oder gerade deswegen - bewahrte die Signora sich gern diesen dünnen Luxus von Anschein: der Anschein von wenigstens einem Hauch von Gefallen und Benimm, wenn schon nicht von Anstand. Von etwas Schönem oder Zerbrechlichem, das eigentlich so schnell in den Staub getreten und zerbrochen sein müsste, dass es unwirklich wurde. Das waren oft nicht mehr als Gesten oder ein paar hübsche Worte, ein feineres Kleid oder die Masken.

Sie gab diese Dinge nicht gern her, doch manchmal gingen sie eben verloren. Ihre eigenen Fänge zeigten sich verschoben, scharf und wie gesplittert, als er sie auf den Tisch hob. Es war vielleicht gut, dass er sich in dem Moment abwandte. Es gab der Signora den kurzen Augenblick Zeit, um sich im Zaum zu halten und sortieren.

Sie richtete ihr Haar, das noch genauso gelockt, glänzend und schön war wie im Leben. Sie konnte etwas kleines, bewegliches unter ihrer eigenen Kopfhaut zappeln fühlen. Es wollte hinaus, an der Seite, wo es etwas losen Raum zwischen Knochen und Haut gab. Es konnte nicht hinaus. Nicht jetzt.
So, wie sie sich zurechtsetzte und kokett das Haar zurück warf, konnte sie leicht eitel wirken. In Wahrheit war das nur Schau. Sie sah auf die beiden Männer und ihren Gastgeber und überlegte schon im raschen Reflex, wie schnell sie zur nächsten Tür oder einem Fenster käme.

Doch stattdessen drückte sie den Rücken ein wenig durch, um zu posieren. Was wäre das im Leben wohl für ein Anblick gewesen? Dralle Kurven, warme Haut und reine Verlockung. Doch nun? Perfekt wie einst, teilweise. Verrottet, eingefallen und abgeblättert in anderen. Der Tanz der Motten senkte sich auf den Tisch und ihre Schultern herunter. Einige krochen zurück in ihren Unterschlupf, hungrig geworden in all der Aufregung.
Ihr gelang ein Lächeln für Toma und die beiden Männer, die sie sich von Kopf bis Fuß ansah. Vielleicht würden sie ihr wenigstens etwas Entsetzen zurück schenken?

“Vielversprechend…”, bemerkte sie und ließ es versöhnlich klingen. “Doch es kommt wohl darauf an, was Ihr weiteres im Sinn habt…?”
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die nächste Tür wäre die hinter Toma und seinen Dienern gewesen. Ein Fenster gab es nicht. So würde der Signora nur eine Flucht nach vorn bleiben, so sie dazu gezwungen wäre.

Die beiden Diener sahen das groteske Wesen da auf dem Tisch für einen Augenblick entsetzt an und folgten den umher flatternden Motten mit ihren Blicken, bevor sie sich soweit fangen konnten, dass sie den Blick abwandten. Sie hatten ja auch schon einiges gesehen, aber das war auch gänzlich neu. Nur angestarrt werden, das war immer zu unsicher bei Kainiten, ob die das gutheißen würden.

Toma kam auf Achilla zu: „Ihr wollt weiter sehen was ich genieße? Dann kommen wir jetzt gleich zum zweiten Teil der Untersuchung.“
Sein Blick wandte sich zu den beiden Männern um. „Haltet sie.“ und die beiden kamen ebenfalls auf die Nosferatu zu, einer um sie herum und während einer ihre Beine packte, griff der andere nach ihren Armen.

„Keine Sorge, das ist ein gängiges Prozedere. Wenn auch selten mit den beiden. Ich werde euch keinen anhaltenden Schaden zufügen.“ versuchte der Herold sie derweil zu beruhigen.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Signora Achilla
Nosferatu
Beiträge: 1472
Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

Es gab diesen einen Punkt, an dem alles kippen konnte, würde, musste. Ekstase, Erschlaffen. Wagemut, Entsetzen. Lust, Schmerz, Lust… . Die Signora sah mit Tomas Worten den beiden Männern entgegen und fand sich genau dort wieder. Flucht? Wie hoch war der Preis dafür? Dem Herold vertrauen? Töricht, tödlich.

Dieser eine Moment war zerbrechlich und kurz. In ihm brannte die Welt so klar wie sonst niemals. Alle Sinne waren wach, das Blut rauschte durch die Adern. Beinahe war da etwas wie Herzschlag, beinahe.
Der Moment war so kurz, weil es kein Zurück davon gab, und weil ihn zu finden immer gefährlich war. Angriff, Flucht. Jäger, Beute. Rausch, Abgrund.

Gleichgültig, was sie nun sagen würde, es wäre leer und unnötig. Sie verschwendete den Moment nicht mit Worten für jemand anderen.
Stattdessen griff sie zu, als die Männer zugriffen. War sie stark genug für zwei? Sie wusste es nicht. Blut machte alles möglich. Ihre Finger legten sich um seine Arme, noch während er ihre griff.
“Vorsicht vor dem, was du dir wünschst”, sagte sie, mehr zu sich selbst und kriechenden, flügelschlagenden, ewig hungrigen Gewühl von Leben in ihrem Leib. Sie sah zu Toma. “Und dennoch tanzen die Motten um die helle Flamme. Sehen wir, wie hell Euer Licht ist, Herold.”
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Der Diener war irritiert als sie plötzlich nach ihm griff, mit ihren spröden rauen Händen und er konnte sich ein Schaudern nicht verkneifen, aber was war er für ein Wächter wenn er vor dieser schrumpeligen Leiche sich zieren würde...Er atmete tief ein und griff fest um ihre Handgelenke zu, während sein Bruder es bei ihren Beinen tat. Ihre Unterschenkel auf den Tisch presste. WÄhrend Toma dem Guhl zwei Dinge vom Gürtel nahm. Einen Pflock und ein Messer.Es war ein grobes mit alter schartiger Klinge und kein gutes scharfes, wie sein übliches, aber es würde seinen Dienst tun.
SIe hatte nur einen Moment die Klinge in der Hand des Herolds zu sehen, bevor das Metall in ihren Körper drang, oberhalb ihrer Brust und sich seinen Weg hinab bahnte. Ihren seltsamen verrottenden Leib aufschnitt und dessen Inneres offenbarte.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Signora Achilla
Nosferatu
Beiträge: 1472
Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

So hell! Schartiger Stahl in Fleisch. Es brach und riss mehr als dass es schnitt. Achilla bäumte sich auf, was es nur schlimmer machte, ihre Finger gruben sich in die Arme des einen Dieners, der sie hielt. Tiefer und tiefer - schmerzte es ihn? Dies hieß, Schmerzen zu teilen!
Blut rauschte durch ihren Körper, für sie färbte sich die die Welt in pulsierendem Rot. Eine blutrot gleißende Flamme, um alles daran zu verbrennen! Mottentanz, gleich hier und jetzt. Sie spürte ihre Fänge, wie sie die eigenen Lippen zerrissen, die Klinge, wie sie ihren Bauch aufriss, die Hände, die sie hielten. Sie schrie, doch auch eine Kehle kann faulen und verrotten. Etwas brach in ihrem Hals auf und zahllose winzige Leiber strömten aus ihrem aufgerissenen Mund.
Er schnitt ihr Innerstes auf und sie ließ es heraus, was innen war, was sie selbst war, nur ohne jede Maske.

Und zugleich brach der Leib unter Tomas Hand auf. Blut rann heraus und damit quollen seidene Fäden aus dem Leib, braun und grau, eitrig gelb und faulig schwarz. Larven wanden sich in dem toten Fleisch und noch etwas anderes wollte dort hinaus. Schwarz von Blut und Nässe krochen sie heraus, Insekt um Insekt. Nasse Flügel, blutgetränkte Leiber, mehr und mehr und mehr und es wollte nicht enden. Sie bedeckten seine Hände, wollten hinauf zu den Armen und weiter, unter die Kleidung, in die Haare, in die Augen, die Öffnungen von Mund und Nase, die Ohren, ohne Verstand, in blinder Raserei, überall!

Die Falter erhoben sich, aus all diesen Ritzen und Rissen der toten Haut, aus den eingefallenen Fetzen und dem madenzerfressenen Fleisch. Es dauerte keinen Atemzug, da wurde die Luft dunkel von ihren Leibern, den pudrig grauen Flügeln. Den beiden Dienern, die die Signora hielten, erging es wohl eher schlechter als ihrem Herrn.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Urs war stark genug sie trotz ihrer Gegenwehr unten halten. Beide hielten sie den rottenden und brüchigen Leib, mit Bedenken dass er nicht eher noch unter ihren Händen zerbrechen könnte? Doch dann ergoß sich die ganze Breite kriecherischen Ekels über sie. Brach aus diesem Leib, als wäre es deren Kokon gewesen und ein urtümlicher Schrecken fuhr durch ihre Glieder. Sie war wahrlich eine Leiche, bedeckt und angefüllt von Maden, doch anstatt Fliegen, waren es Motten die ihren wilden Tanz um sie herum aufführten, deren graue und braune Flügel gegen ihre Gesichter und Körper schlugen. Kleine Tiere, die ihre Arme empor krochen.
Es drehte ihnen den Magen um, doch sie hielten Stand, sie hielten den Griff. Sie schlossen die Augen, wie in Tomas Werkstatt, wie bei den Ausweidungen, sie kannten all das eklige Gekröse in den Körpern...doch das? Das war tot, das war wirklich tot, das war tot und lange verrottet. Der Gestank war auch kaum auszuhalten.

Toma hatte für den Moment die Hand weggerissen, als es begann aus dem Schnitt zu brechen, doch seine Augen waren groß vor Faszination. Faszination und Ekel tanzten Hand in Hand in ihm in diesem Moment, wo aus dem Morast das mal Achillas Eingeweide waren tierisches Leben krabbelte.

Die Guhle zitterten und auch Tomas Hand schwebte zögerlich über ihren Körper. Sein Gesicht verzog sich, aber er konnte auch nicht wegsehen, er konnte sich nicht einfach abwenden. Das war etwas was er noch nie gesehen hatte. Etwas völlig erstaunliches, groteskes, ekelhaftes und war deshalb umso wundervoller!
Die Zerrissenheit der Emotionen des Tzimisce war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und mit einem Mal griff er in sie hinein. Trotz der Insekten, trotz der Raserei die den Leib der Nosferatu hin und herwarf. Seine Finger berührten ihre verkümmerten Organe, die Nester geworden waren, verbunden von seltsamen Strängen und Fäden und immer mehr geflügeltes und vielbeiniges Getier krabbelte seine Arme hinauf, seinen Hals und er konnte fühlen wie sie in seine Nase krabbelten. Er hätte sich die Nase verstopfen können und die Ohren, hätte sie einfach aussperren können, doch die Erfahrung...vielleicht war er wahnsinnig, aber er wollte es fühlen.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Signora Achilla
Nosferatu
Beiträge: 1472
Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

Was ist das schon, “Leben”? Es kroch dutzend- und vielleicht hundertfach in ihn hinein, wollte wieder heraus und konnte nicht, zerdrückte sich gegenseitig, starb. Im Wahnsinn, den der Schrei der Signora diktierte, paarten sie sich, eben genau dort, auf seiner Haut, wollten fressen, an ihm, an den Stoffen, von dem pudrigen, toten Fleisch, aus dem sie eben erst gestürzt waren.
Während sie sich unter den Händen wand, die sie hielten, verloschen Leben und neue wurde genau unter seinen Händen geboren, herausgerissen aus Kokons, gestohlenem Blut und totem Fleisch.
Es gab hier keinen Sinn außer der Raserei selbst. Selbst das Überleben, der erste und vielleicht letzte Sinn des Lebens, trat dahinter zurück, solange es andauerte.

Doch gleichzeitig machte dies jedes einzelne dieser winzigen, zerbrechlichen Leben kostbar. Gleich schon konnte alles vorbei sein, wie es weiter in Tomas Leib eindrang, vorwärts kroch, um nicht zerdrückt zu werden und dann vielleicht doch nur zu ersticken. Es war blind, sinnlos, dumm - aber ein paar der Nachtfalter überlebten und er konnte ihr Zucken und Tasten fühlen. Für jeden einzelnen, der so weit gekommen war, waren so viele andere erbärmlich zugrunde gegangen.
Der Anblick musste wohl abscheulich sein: schmieriger Schleim rann Toma wieder aus der Nase oder dem Mund oder den Ohren. Sie versuchten sogar, in seine Augen zu kriechen. Sie krochen unter die Kleidung, um zu fressen. Da war luft-leichter Flügelschlag an seinen Wangen, am Hals. Es war alles auf einmal, eine Kakophonie aus Insektenleibern.


Die Signora wandt sich und war dabei, sich auf dem Tisch umzudrehen. Da war kein großer Sinn, dahinter nur der Schmerz, die Raserei und der Hunger, der immer damit einherging. Blindlings versuchte sie, ihre Fänge in die Arme zu schlagen, die sie hielten.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
Benutzeravatar
Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
Beiträge: 4493
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 12:41

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Er konnte fühlen wie sie durch seine Nase seinen Rachen hinab wanderten, sich auch in seinen Mund verirrten den er extra geschlossengehalten hatte. Konnte das Gekrabbel und Gedränge in sich spüren. In seinem Magen und sogar seiner toten Lunge. Er versuchte es zurück zu halten, doch es ließ ihn würgen. Es war so viel. Es war in ihm, es starb, es wurde Asche.
Dann ließ er von ihr ab, krümmte sich zusammen und erbrach einen Schwall Blut auf den Boden neben den Tisch in dem sich Asche und noch lebendes Getier gemischt hatte.

Derweil versenkte Achilla ihre Fänge in den Arm des Guhles der ihre Arme hielt. Er schrie und riss seine Hände sogleich weg, ließ sie los und während er einen Schritt zurück machte zog er seinen Pflock. Die Motten stoben auf um ihn herum, nur um sich wieder immer wieder um ihn herum zu versammeln. Doch noch hatte er das Glück, dass das Gekreuche nicht sein Gesicht erreicht hatte, dass es nur die Flügel waren. Und es hörte nicht auf, immer mehr mehr gebahr das Nest dass sich Signora Achilla nannte, mehr des kleinen Lebens aus ihrem aufgeschnittenen Leib.

Sie wand sich nun nur noch unter den Händen des letzten Mannes, der ihre Knie auf den Tisch gepresst hatte bisher. Als er sah wie sie sich nach und nach befreite, wie der Schrecken weiter wütete, nahm er den Pflock, den Toma ihn zuvor abgenommen und bereit gelegt hatte, und stach damit nach ihrem Herz.

Das Holz fand sein Ziel durch das brüchige trockene Fleisch, aber ließ die Signora nicht völlig erstarrt zurück.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
Benutzeravatar
Signora Achilla
Nosferatu
Beiträge: 1472
Registriert: Do 7. Feb 2019, 23:24

Re: [1023] Alte und neue Masken [Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

Blut! Der Geruch war süß und schwer, salzig und lebendig - er war alles. Einmal gekostet, das zweite Mal geboren, nie wieder vergessen. Achilla lachte, obwohl ihr Leib aufgeschnitten war, obwohl sie tausend kleine Tode starb, überall um sich her. Sie lachte und sie schrie und es machte ohnehin keinen Unterschied - es klang wie der Wahnsinn, der es war!
Ihre Fänge gruben sich in Fleisch, kratzten über Knochen, irgend etwas darin riss und sie schmeckte Blut.
Was konnte sonst Bedeutung haben?

Und dann war da auf einmal der Schmerz, tief in der Brust. Sie griff mit einer Hand - plötzlich frei! - danach, fasste etwas, aber glitt ab. Das Blut auf ihrer Zunge war zu süß und schwer und zu köstlich. Also griff sie dann eben mit beiden Händen zu, um mehr zu bekommen, irgendwie.
Blut ist Leben.
Niemand kann auf Dauer eine Maske tragen. (Seneca)
Gesperrt

Zurück zu „1016-1025“