[1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

“Aufgabe? Für dein Recht, zu bleiben?”
Das Interesse der Signora schien allerdings abzuflauen. Sie war wohl nicht unbedingt jemand, der sich mehr als nötig um solche Dinge kümmerte.
“Erzähle etwas anderes über Genua. Etwas, das für dich die Stadt ausmacht. Verdient sie ihren Beinamen? ‘Die Stolze’?”
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Arash
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

"Jeder der in Genua das Gastrecht erwerben will und innerhalb der Mauern jagen will, bekommt vom Herold der Domäne eine Aufgabe zugewiesen. Diese muss innerhalb der ersten fünf Jahre begonnen, aber nicht beendet werden." erklärte der Gangrel nun schnurrend, während er weiter neben Achilla her schlich. "Die Wacht über die Stille hat aber nichts mit damit zu tun. Ich bin Liktor ihrer Majestät und daher ist es meine Pflicht auf die Wahrung der Stille zu achten." Dann verstummte er kurz und schien über ihre Frage nachzudenken. Letztendlich fuhr er aber schnurrend fort. "Wenn ihr mehr über die Stadt wissen wollt und, ob sie den Namen "die Stolze" verdient, solltet ihr jemand Anderen fragen. Ich selbst halte mich selten innerhalb der Mauern auf und kann mit den engen steinernen Straßenschluchten wenig anfangen. Lieber genieße ich die Freiheit hier draußen. Wie ist es mit euch? Ihr seit vom Fahrenden Volk. Liebt ihr den trügerischen Schutz der Mauern, oder genießt ihr die Weite der Wildnis?"
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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

“Ha.” Das war ein eher trockenes Auflachen der Signora. “Du sagst es selbst. ‘Trügerische’ Sicherheit.”
Als er sie umrundete, blieb sie stehen und drehte sich erneut mit ihm. Es war gerade genug Mondlicht, um seine Bewegungen zu bewundern.
“Dort drinnen ist auch Wildnis. Sie stinkt nur mehr, hat Läuse, spricht Sprachen und lernte, zu lächeln und sich zu verbeugen und dass Adel und Volk voneinander entfernt sind wie feine Lilienblüten und gewöhnliches Gras.”
Das war kein Spott, mit dem die Signora sprach. Das waren gelebte Wahrheiten und so klangen sie auch. Aber dann wieder hatte sie das Leben wohl hinter sich gelassen.
“Fahrende sind überall zuhaus, wo man sie lässt”, gab sie leichthin dazu. “‘s sind auch die ersten, die davongejagt werden, wenn es hart auf hart kommt. Die besten Sündenböcke, auch.”
Sie zuckte mit den Schultern. “Was ist ein Liktor? Ein alter Titel? Welchen Wert hat er hier draußen?”
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Arash
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

Der Mundwinkel des Gangrels hob sich leicht, während er den Worten der Signora lauschte. Seine Beweungen waren weiterhin leicht und fließend. Keine Hast lag darin und gleichzeitig mochte man denken, dass der Gangrel ohnehin nie wirklich still stand. Träge blinzelte er, bevor er weiter fortfuhr.

"Ich glaube der Vergleich ist nicht gut. Wildnis ist etwas anderes, als diese Jecken in ihren bunten Kostümen, die durch die engen Gassen krauchen und sich dort sicher und geborgen fühlen, während sie sich selbst mit großen Steinmauern umschließen, in die sie dann Löcher machen, um die Wölfe hereinzulassen, die durch die Herde streichen wie bei einem gut gedeckten Buffet." ein Knurren hatte sich in seine Stimme geschlichen. Ein Knurren, welches nicht unbedingt aggressiv, eher überzeugt klang.

"Der Liktor ist in der Domäne für alle Arten der Stillebrüche zuständig. An uns ist es diese aufzuklären und die Kainiten welche sie begangen haben anzuklagen und sie vor den Blutvogt oder die Geißel zu bringen. Je nachdem wie schwerwiegend der Bruch war. Der Titel scheint aber etwas Genuaeigenes zu sein. Ich habe solche Kainiten in keiner anderen Domäne bisher kennen gelernt. Ich komme daher meiner Aufgabe auch hier im Umland nach, da es genauso zur Domäne zählt, wie die Stadt selbst."
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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

“Ich glaube, du machst es dir zu leicht. Von hier draußen kann man leicht auf drinnen herabsehen. Die drinnen sehen auf hier draußen herab. Beide Seiten nennen Gründe, aber hinter der Maske der Worte stecken dieselben Gründe.”

Sie ging weiter und nun bald auf dem schmalen Pfad zurück in Richtung ihres Lagers. “Für unsereins ist es am Ende gleich. Wir sind tot. Wir können nicht Teil irgendeiner Wildnis sein. Und auch nicht von irgendeinem Stadtleben zwischen Gestank, Gosse, Duftkissen, Goldkisten und luftigem Adelssitz. Ich denke, wir sind für die Jagd gemacht. Einer wie du ist hier draußen stärker, denn so ist dein Blut. Eine Rose hat es da drinnen leichter, denn so sind sie gemacht. Und eine wie ich?”
Sie zuckte mit den Schultern und breitete die Arme etwas aus. “Wir finden unseren Platz, eh? Es gibt immer was zu finden.”
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

Arash zuckte mit den Schultern. "Natürlich ist es eine leichte Entscheidung und alle unserer Art, insbesondere wir jungen, sind immer auf der Suche. Jeder sucht seinen Platz..aber wer bleibt an dem ersten Platz den er gefunden hat?" Schnurrend betrachtete er seine Gesprächspartnerin, während seine Schritte ihn leise neben ihr hergehen ließen. Immer auf einer Höhe bleiben.

"Alle haben Ambitionen Macht zu suchen oder ihre eigenen Ziele zu verfolgen." Wieder zuckte er mit den Schultern. "Wieso sollte ich die Kainiten in der Stadt gleichwertig sehen? Was findet ein Ventrue hier draußen? Nahrung? Die Rosen? Die Meisten wohl nichts, auch wenn die Schönheit der Natur manche hier her führt. Die Schatten?" ein Grinsen ging über sein Gesicht. "Ich kann in der Stadt jagen und hier draußen. Mein Blut macht es mir möglich. Was tun sie, wenn die Stadt brennt? Wie es hier schon vorkam? Sie alle fliehen daraus, weil sie das Feuer scheuen. Aber hier überleben...tun nur die Wenigsten. Ihr seit eine Ausnahme. Ihr habt die Freiheit euch weiter zu bewegen. Sperrt euch selbst nicht ein und das tue ich auch nicht."

Sein Kopf ruckte plötzlich in den Himmel und seine Blicke huschten über die Baumkronen die hoch oben thronten. Hatte er etwas gehört? Da schien nichts zu sein. Sein Körper entspannte sich langsam wieder. "Wieso sollte ich unterscheiden, wo doch auch die, die in den Mauern auf uns herab blicken? Ich gebe ihnen was sie erwarten. So lassen sie mich in Ruhe."
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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

“Du blickst auf sie herab, weil du denkst, dass sie hier draußen nicht taugen. Sie blicken auf dich herab, weil du in ihrer Welt ein Wilder von draußen bist - ist es das?”
Sie hatte mit ihm innegehalten und gelauscht, als er so alarmiert gewesen war, nun ging sie wieder voran, den Pfad entlang.
“Ich selbst gehe gut in beidem. Wer es sich leisten kann, den Unterschied zu machen und auf die andere Seite herab zu schauen, der soll’s tun.” Sie sah ihn an, um seine Reaktion zu beobachten.
“Diese Welt ist zu groß und wundervoll, um sich von Stadtmauern ein- oder ausschließen zu lassen. Oder sich darum zu scheren, dass andere solche Grenzen ziehen.”
Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie dann nach Genua. “Dort drinnen wartet eine ganze Welt neuer Dinge auf mich.”
Sie machte eine kurze, etwas ernüchterte Pause und ihr ausgestreckter Arm sank etwas herab. “Wenn sie mich herein lassen.”

Doch dann fuhr sie fort: “Ich werde mich nicht selbst aussperren.” Mit einem Lachen in der Stimme fügte sie noch hinzu: “Herabschauen wollen sie alle. Sogar du, hier draußen, auf die dort drinnen.”
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

"Ihr grfallt mir." schnurrte der Gangrel. "Auch, wenn unsere Ansichten sich unterscheiden mögen, seit ihr nicht wie viele Andere unserer Art, die Dinge einseitig sehen." Wieder schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht. "Wir könnten sicher noch Nächtelang über die Definition von Freiheit diskutieren und würden nie auf einen Nenner kommen. Freiheit ist etwas sehr individuelles und jeder muss sie für sich selbt definieren. Ich versuche den Menschen und anderen unserer Art meine Sicht zu lehren, so sie dies wollen." er zuckt mit den Schultern. "Aber das tun Wenige...die die es wollen...empfinden es aber als befreiend."

Er stieg über einen umgestürzten Baum, ohne wirklich darauf achtenn. Sein Körper schien ohne weiteres zutun auf die Umgebung zu reagieren. "Sicher werden sie euch hineinlassen. Aber um bleiben zu müssen, solltet ihr eure Aufgabe beginnen und die Fürsprecher vorweisen können." sein Körper reckte sich im Gehen und wurde wieder locker, wie fließendes Wasser schien er durche den Wald zu gleiten. "Und euch natürlich an die Gesetze der Nacht halten." schnurrte er.
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Signora Achilla
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Signora Achilla »

Nun war es die Signora, die sich ein wenig anstrengen musste, um mit ihm Schritt zu halten. Sie besaß nicht dieselbe, raubtierhafte Eleganz wie er, doch sie wusste ihre Schritte gut genug zu setzen, um leise zu bleiben.

“Ich verstehe”, sagte sie zu seinen Erklärungen. “Sag mir, was ist es wert, das Wort eines Fürsprechers? Was kostet es ihn und was lässt er es sich kosten?” Es war eine recht charmant gestellte Frage und es war mit ihrem Blick zu ihm deutlich genug, dass sie damit nicht irgendeinen gesichtslosen Fürsprecher irgendwo meinte sondern wohl Arash selbst.
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Re: [1023] Himmelweit (Arash, Achilla)

Beitrag von Arash »

Arash nahm durchaus wahr, dass die Signora wusste wie sie sich leise bewegte. Sein Lächeln war ebenso still, wie seine Schritte. Sein Nicken bestätigte Ihre Worte, aber er dachte kurz noch einmal darüber nach. Er war sich nicht sicher was er verlangen sollte und leckte sich über nachdenklich über die Lippen.

"Es kostet einen Fürsprecher in erster Linie sein Wort vor dem Mondsenat. Sollte derjenige für den er Eintritt und eine Empfehlung ausspricht sich falsch verhalten und unangenehm auffallen, so fällt dies auch auf die Fürsprecher zurück. Das macht die Fürsprache zu einem begehrten Handelsgut." Seine Augen blitzten auf und sein Kopf wandte sich der Signora zu.

"Sollte ich euch meine Fürsprache geben...dann wäre ich an Informationen über Durchsuchungen von Waren und Handelsgut an den Statdtoren Genuas interessiert. Es gibt die Anweisung an die Stadtwache alle Kisten und sogar Särge zu öffnen, die in die Stadt gebracht werden. Angeblich um Schmuggel einzudämmen. Aber es ist eine Gefahr für reisende Kainiten, die bei Tag ankommen." Kurz hielt er inne, um zu sehen, ob Achilla die Worte nachvollziehen konnte. Dann fuhr er allerdings fort. "Wir versuchen derzeit herauszufinden welcher Kainit etwas mit diesem Gesetz zu tun hat, damit wir es kippen können...aber solange wäre es vielleicht gut den Schmuggel selbst einzudämmen. Die Schmuggler werden über kurz oder lang andere Wege finden. Daher wäre es gut, wenn ihr ein Augen offen halten könntet, welche Wege Schmuggelware hinein oder hinaus nimmt. Fahrendes Volk sieht viel." Sein Blick war ernst. Es war keine einfache Aufgabe, aber Fürsprache war auch keine leichtfertige Sache.
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