[1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

[Februar '19]
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Arash
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[1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Arash »

Arash seufzte, während er langsam seine Kleidung ablegte. Die Jagdkleidung war schon wieder etwas abgewetzter. So etwas blieb bei einem Leben in der Wildnis nicht aus. Tia hatte ihm außerdem nahe gelegt endlich wieder Baden zu gehen. Allerdings hatte er keine Lust schon wieder in eines der Badehäuser in Genua zu gehen. Also würde dieser kleine See dafür herhalten müssen. Das Ufer war mit Schilf bewachsen und Seerosenblätter schwammen an der Oberfläche. Einige Libellen tanzten noch zusammen mit dem Sichelmond über die still daliegende Spiegelfläche des Wassers.

Das Jahr war schon fortgeschrittener und die Nächte wurden wieder länger. Aber die Temperaturen waren noch angenehm. Nicht das es den Gangrel gestört hätte, aber die Temperaturen sparten Blut. Am Himmel befanden sich nur einige Wolkenfetzen, die sich genauso wie der Mond im Wasser des Sees spiegelten. Seine Schritte machte er langsam, so dass möglichst wenig Wellen entstanden. Aber trotz dessen konnte Arash sein Bild nicht im See erkennen. So setzte er seinen Weg zur Mitte des Sees fort, wobei er anhielt, als das Wasser ihm beinahe bis zum Hals ging. So verharrte er einige Minuten und schloss die Augen. Genoss die nächtliche Ruhe und das leise surren der Libellen, ebenso leises Rauschen der Blätter, im leichten Wind und das rascheln des Schilfgrases. Es war eine wirklich idyllische Atmosphäre. Endlich einmal wohlige Stille in seinen Gedanken. Tia hatte recht gehabt. Dafür war es Zeit gewesen.
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Francesca Bianca
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Francesca Bianca »

Idylle ist selten von Dauer und Ruhe ist nur den Toten gegönnt. Kurz nachdem sich Arash ein wohlverdientes Bad gönnte, er langsam zur Ruhe kam und sich einen Moment der Entspannung erlaubte, brach jemand durch das Schilf bewachsene Ufer. Ein Tier warf sich mit Wucht in den kleinen See, sprang mit starken Gliedern vom Boden und landete mit einem lauten Klatschen im Wasser. Es war schwer im Dunkel zu erkennen was genau es war, aber es war groß genug um Besorgnis zu erregen.

Große, konzentrische Kreise bildeten sich auf der Wasseroberfläche von dem Punkt aus, in welchem die Stille soeben unterbrochen wurde. Doch von dem Störenfried war keine Spur, als hätte der See selbst ihn verschluckt. Einige Sekunden kehrte wieder die Muße an diesen Ort zurück, so als sei nichts gewesen. Bald jedoch regte sich etwas, nahe am Ufer...etwas ragte aus dem Wasser. Langsam und mit einem zufriedenem Seufzer stieg eine junge Frau empor, nackt wie Eva am ersten Tage. Ihre Haut war blass und makellose, ihr Haar glänzte wie golden Heu. Sie schien sich des unerwarteten Gastes entweder nicht bewusst oder gänzlich ohne Scheu, denn sie wusch ihr Haar sorgsam im Hüfthohen Wasser des Ufers.
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Arash
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Arash »

Arash öffnete die Augen, zwar träge, riss sie aber auf, als plötzlich das Tier aus der Dunkelheit preschte und in den See sprang. Direkt Angst hatte er nicht, aber Vorsichtig wurde er. Er wich einige Schritte zurück, so dass er nicht mehr ganz so tief im Wasser stand und es ihm nur noch bis zur Hüfte reichte.

Die Augen verengten sich und suchten die Wasseroberfläche aufmerksam ab. Wieso tauchte das Tier nicht direkt auf? Und welches Tier warf sich so in die Fluten? Ohne das es scheinbar verfolgt wurde? Oder hatte es sich vor etwas erschrocken? War es seinem Verfolger weit genug entkommen?

Überrascht hob er eine Augenbraue, als sich schließlich eine junge Frau mit makelloser Haut aus dem Wasser erhob. Sein Körper fror ein, weil er nicht damit gerechnet hatte. Während er den Neuankömmling musterte leckte er sich über die Lippen. Beute war dies nicht...es war keine Frau, die sich in den See geworfen hatte. Langsam begann er sich auf seine...Clansschwester? zu zu bewegen. Dabei machte er möglichst wenig Geräusche, aber vollkommen lautlos war er dabei nicht. Noch sprach er sie nicht an. Er wollte sie nicht erschrecken.
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Francesca Bianca
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Francesca Bianca »

Die junge Frau genoss das kühle Wasser ohne Scham oder Scheu. Nicht nur bewegte sie sich völlig frei sondern begann leise zu singen. Jene, die Fränkisch sprachen, konnten es sogar als ein Lied aus dem Frankenreich identifizieren. Eine Geschichte von unglücklicher Liebe, wie so oft. Ihre Stimme war nicht sonderlich schön oder geübt, doch es schien sie nicht zu kümmern.

Plötzlich hielt sie inne, das Geräusch einer Bewegung hinter ihr schien sie aus ihrer Trance gerissen zu haben. Mit einer ruckartigen Bewegung drehte sie sich um, mit einem Arm vor der Brust. Ihr Blick war wild, alles andere als zart.
"Wer schleicht umher, wie ein Meuchler in den Schatten?" Für einen Moment suchten ihre Augen das Ufer ab, dann das Wasser bis sie den Fremden erblickten. Sie sank tiefer ins Wasser, verdeckte mehr von ihrem nackten Körper doch ließ Arash nicht einen Moment aus den Augen.
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Arash
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Arash »

Arashs Augen, die selbst in der Dunkelheit, als Grün zu erkennen waren, betrachtete die Schönheit und blinzelte Träge, als sie sich blitzschnell umdrehte. Sein Blick glitt über ihren Körper, wobei er nach etwas zu suchen schien, was er vorerst nicht fand. Sein Körper war sehnig und bewegte sich geschmeidig weiter. Schien nie ganz still zu stehen.

Auch die Frage lies er vorerst im Raum stehen und sank genau wie seine neue Bekanntschaft tiefer in das Wasser. Auch, wenn es bei ihm eher so aussah, als würde er sprungbereit in eine Lauerstellung übergehen.
"Mein Name ist Arash." erwiderte er schließlich. "Und mit wem habe ich das Vergnügen?" Die Stimme des jungen Mannes hatte einen fremdartigen Akzent, welcher noch dadurch verstärkt wurde, dass ein schnurren? War das wirklich ein schnurren?, darin mitschwang.

Während sein Blick über den nackten Körper der Schönheit gewandert war, lag kein Begehren in seinen Augen. Eher war ein taxieren gewesen. Ein Einschätzen. Noch schien er zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen zu sein. Jetzt wo wieder Stille eingekehrt war, so konnte jemand mit gutem Gehör auch das beständige leise Schnurren, wie von einer Katze wahrnehmen, welches von dem jungen Mann ausging.
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Francesca Bianca
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Francesca Bianca »

Die junge Frau ließ sich noch tiefer ins Wasser sinken, nur ein Teil der Schultern und ihr Kopf ragten aus dem kühlen Nass. Ohne Zweifel musste sie hocken, es war nicht tief genug an dieser Stelle. Keinesfalls eine Position für Komfort aber daren schien momentan keiner von beiden zu denken.

"Arash?" Sie ließ den Namen im Raum hängen, rollte ihn über die Zunge und wunderte sich woher er wohl stammte. Klang sehr fremdartig in ihren Ohren. "Lauerst du oft junge Frauen des Nachts beim Baden auf, Arash?" Es lag eine gewisser Hohn in ihrer Stimme, nicht unbedingt Feindseligkeit jedoch. Für gute zehn Sekunden sagte sie nichts, starrte ihn nur an bevor sie wieder sprach. "Die meisten nennen mich Francesca", sagte sie schließlich. "Francesca Bianca." Trotz ihres Namens schwang ein fränkischer Akzent in ihrer Stimme mit, nicht aufdringlich aber doch hörbar, für solche mit entsprechender Erfahrung."Arash. Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Woher kommt er?"

Ihre Haltung entspannte sich etwas, die Hände lagen sanft auf der Wasseroberfläche, wie Treibgut auf stiller See.
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Arash
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Arash »

Beinahe belustigt sah Arash der jungen Frau zu, wie sie tiefer ins Wasser glitt, um ihren Körper zu verdecken. Ihm selbst machte Nacktheit nichts aus. Das Tier empfand Kleidung bisweilen als störend. Er selbst trug sie, weil sie praktisch war, nicht weil er etwas verstecken wollte. Frauen aber waren da spezieller. Das hatte er von Tia inzwischen gelernt.

"Ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen Francesca." entgegnete er schnurrend und entspannt. Sein Körper war im Wasser, genau wie der Francescas nicht zu sehen. Aber er machte nicht den Eindruck im Moment sprungbereit zu sein. "Ich lauere meiner Beute immer auf, aber ich gebe zu das selten ein Tier in den Teich springt und dann als schöne junge Frau wieder aus den Fluten auftaucht." ein lächeln legte sich auf sein Gesicht. "Daher ist der Vorwurf, dass ich jemandem beim Baden beobachte...etwas weit hergeholt oder?"

Ein träges Blinzeln war zu sehen, während er auf eine Reaktion der Dame wartete. Schließlich fuhr er aber fort. [/i]"Mein Name kommt aus dem Südosten. Ich vermute aus dem Gebiet der Sarazenen, oder noch weiter südlich, von jenseits des Meeres." Die Zunge fuhr über die Lippen des jungen Mannes. "Ich habe mir über die Herkunft nie Gedanken gemacht..." gab er letztendlich zu.
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Francesca Bianca
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Francesca Bianca »

"Ein Tier?" Francesca sah sich zu beiden Seiten um und hielt ihr Gesicht unter Wasser. Mit einem Lächeln kam sie wieder hervor und erwiderte:"Ich sehe kein Tier, springend noch schwimmend. Die Nacht muss euch einen üblen Streit gespielt haben, Arash. Seid Ihr sicher, dass es nicht Schatten waren?"

Trotz der Spannung, die zumindest auf Francescas Seite bestand, wollte sie sich nicht aus dem Wasser bewegen. Offensichtlich war es ihr nicht unangenehm genug um sicherere Gefilde aufzusuchen und so blieb sie genau wo sie war. "Beute? Und was jagt ihr nackt im Wasser, dass sich aufzulauern lohnt? Katzen und Streuner? Oder etwas größeres?"

"Ein fremder Name für unsere Gefilde. Sicherlich nicht einfach, nicht für einen Fremdem oder gar Schlimmeres gehalten zu werden. Warum nicht sich einen etwas heimischeren nehmen?"
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Arash
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Arash »

Arash seufzte und lächelte. "Ich verstehe. Ihr tut gut daran euer Wesen vor den Menschen geheim zu halten." wieder dieses dauerhafte Schnurren in der Stimme. "Ich bin mir allerdings ziemlich sicher das ich ein Tier gesehen, welches in den See sprang." schüttelte immer noch lächelnd den Kopf. "Mein Name wurde mir nicht von meinen Eltern gegeben, sondern von meiner zweiten Mutter." Seine Zunge glitt über seine Lippen.

"Werte Francesca Bianca, ich freue mich aber Eure Bekanntschaft zu machen." Kurz lies er diese Begrüßung noch einmal im Raum stehen. Sie versuchte es zu verbergen, aber sie war als Tier in den See gesprungen. Seine Augen waren gut genug dafür. Auch ohne die Kraft seines Blutes. Aber, wenn sie dieses Spiel spielen wollte...dann konnte er das auch.
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Francesca Bianca
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Re: [1022] Der Mond im See [Arash, Francesca]

Beitrag von Francesca Bianca »

"Ganz schön beharrlich", sagte Francesca schließlich mit einem Seufzen. "Nehmen wir einmal an", fuhr sie fort und setzte sich endlich in Bewegung. "Ein Tier sprang in den See, genau wie Ihr es sagt." Sie kam dem jungen Mann nun näher, ohne jede Angst oder Vorbehalt. "Und statt des Biests aus dem Wald sprang eine junge Frau aus dem Nass." Etwas mehr als eine Armeslänge trennte die beiden nun von einander.

"Klingt nach Teufelei in meinen Ohren. Und für Teufelei seid ihr erstaunlich ruhig." Ihre bohrte sich in Arash.
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