[1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

[März '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Gasparo
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo zuckte zusammen, als Tomas Faust auf den Tisch niedersauste. Er wich erneut zwei Schritte zrück in Richtung der Tür aber die nackte Wut des Herolds wich schnell einer kühlen Überheblichkeit, die einen Sterblichen hätte aufatmen lassen. Der Ventrue blieb angespannt, doch auf sein Gesicht kehrte die kühle Distanziertheit zurück, die die Etikette gebot.

Als der Tzimisce die Hand nach ihm ausstreckte betrachtete Gasparo sie als sei sie bedeckt mit einem schnell wirkenden Gift. Sollte Toma nicht gänzlich seinen Verstand verloren haben … und warum würde Aurore ihn dann noch im Amt behalten … war diese Kraft seines Blutes furchtbar, aber mächtig. Er würde darüber nachdenken müssen, was es bedeutete. Vor den Augen des Künstlers unterdrückte er einen Schauer als er sich fragte, ob Alain ebenfalls diese Fähigkeit beherrschte.

Schließlich fand die Unterhaltung wieder eine gemeinsame Basis, ein Verständnis, dass Gasparo nachvollziehen konnte. „Und das tut Ihr doch auch, nicht wahr? Ihr befehligt und kommandiert Untergebene, die Eure Existenz erleichtern und Eure Sicherheit bei Tag ermöglichen.“

Er nickte in Richtung der Tür. „Die Wachen vor dem A Tarda Ora zum Beispiel scheinen eine willkommene Verstärkung zu sein. Sicher keine Truppe, mit der man in den Krieg ziehen würde, aber doch abschreckend genug, um Konflikte vorab zu entmutigen.“

Gasparo strich den linken Ärmel seines Gewandes glatt, eine mondäne Geste um dem Gespräch den Anstrich von Normalität zu geben. „Insgesamt war es ein sehr … aufschlussreiches Treffen mit Euch, wohlwerter Toma. Es ist mir eine Ehre, endlich einen so wichtigen Vasall Genuas kennengelernt zu haben. Sollten wir bereits einen Termin für die Erstellung der Büste festlegen oder kann Euch einer meiner Diener in Zukunft kontaktieren, um etwas zu arrangieren?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Darauf schnaubte Toma abfällig oder war es amüsiert. Oh, wenn Gasparo nur wüsste, aber besser war es wenn nicht.
"Was sind schon diese paar und müssen wir die meisten nicht auch dazu zwingen? Selten sind sie bereit unsere Göttlichkeit wahrhaft anzunehmen. Nein vor den meisten müssen wir uns verstecken und sind doch so nichts anderes als wie ihr die Nosferatu seht." Leidig verzog er das Gesicht.

"Nun, es bekümmert nur sich darüber Gedanken zu machen...Werter Gasparo, obschon wir unsere Meinungsverschiedenheiten hatten empfand ich eure Anwesenheit als erfrischend, dessen könnt ihr euch sicher sein. Ich werde euch einen Diener schicken, wann wir die Büste beginnen können." Ging er darauf ein, dass der Ventrue wohl das Thema wechseln wollte und möglicherweise sich verabschieden.
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Gasparo
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Gasparo »

Der Lehrmeister machte eine schwankende Bewegung mit der linken Hand. „Die Sterblichen werden uns nie freiwillig folgen. Nicht, wenn sie uns sehen wie wir wirklich sind. Unsere Ahnen haben aus diesem Grund die Stille eingeführt. Es liegt an uns, sie anzuleiten auf eine Weise, die unsere Geheimnisse nicht gefährdet. Aber wir können ihren Geist beherrschen, ihren Körper überwältigen oder, so wir die Möglichkeiten haben …“ Er rieb den Daumen und Zeigefinger aneinander. „... oder wir bestechen Sie mit Gold, Frauen und sonstigen ihrer kleinen Bedürfnisse.“ Er machte eine wegwerfende Bewegung mit den Händen. "Aber dies wisst Ihr besser als ich, ist Euer Haushalt doch ungleich größer als der meine."

Als Toma wieder auf die Büste zu sprechen kam fühlte sich Gasparo erleichtert, auch wenn sein Gesichtsausdruck dies nicht verriet. „Ich kann mich nur bedanken, wohlwerter Herold. Die Dialektik, wie sie schon Sokrates und Platon zelebrierten, ist ein hohes, von mir geliebtes Gut. Durch sie lernen wir, erarbeiten Ideen und verstehen unser Gegenüber.“

Gasparo lächelte für einen Moment, ein Gesichtsausdruck, der dem Adligen aus Lucca nicht wirklich stand. Sein Gesicht verzog sich in eine ungeübte Grimasse und seine Augen strahlten keine Freude oder Wärme aus. Vielleicht hatte er diese allzu menschliche Geste bereits verlernt? „Ich für meinen Teil verlasse Euch in dieser Nacht nicht nur in Erwartung eines Kunstwerkes, nicht nur in dem Wissen, Eure Bekanntschaft gemacht zu haben, sondern auch gewachsen durch unser Gespräch. Habt Dank.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die Stille...er hasste die Stille...aber mittlerweile hatte er genug erlebt um zu wissen, dass auch die Menschen gefährlich sein konnten. So nickte er Gasparo zustimmend, wenn auch missmutig zu.
Bei dem was der Ventrue sagte, hörte Toma aber noch mal besonders auf.
Ihren Geist beherrschen? Er hatte da nun verschiedenen Dinge von gehört und erlebt.
„Werter Gasparo. Was meint ihr mit 'ihren Geist beherrschen'?“ Vielleicht doch nur das Blutsband, dass sie willig machte?
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Gasparo
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo runzelte für einen Moment die Stirn. Toma hatte doch betont, wie lange er schon ein Kainit war. Sollten ihm wirklich diese grundlegenden Kräfte nicht bekannt sein?

„Wohlwerter Toma, ich sprach von der Macht, die unserem Blut innewohnt. Sicherlich kann ich Euch nicht über diese Talente belehren, seid Ihr es doch, der Reisende aller Art in Genua willkommen heißt.“

Er legte die Hände hinter seinem Rücken ineinander. „Ich bin sicher, Eure Diener sind nicht minder loyal denn meine.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Unserem Blute wohnt viel Macht inne..und vor allem viel unterschiedliche." Toma erinnerte sich an Ravunthu, die gemeint hatte den Geist der Sterblichen gefügig machen zu können. War es nun eine Kraft von ihr oder allen Ventrue? Neugierig musterte Toma Gasparo, als würde die Antwort ihm ins Gesicht geschrieben stehen.
"Von den Ventrue sagt man ja sie seien auserwählt zu herrschen. ich frage mich gerade ob dies nur von den auserwählten Personen kommt oder dem was ihr Blut ihnen mitgibt." Er erwartete keine ehrliche Antwort darauf aber sah den Ventrue dabei kritisch an, wie seine Reaktion ausfallen würde.
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Gasparo
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo strich sich diesmal über die Brust seines Gewandes und schien sich zu recken, so schmerzhaft gerade stand er.

„Ihr beantwortet Eure Frage bereits selbst, wohlwerter Herold. Das Blut Ventrues verdient es nur an solche Individuen gegeben zu werden, die würdig sind zu leiten und zu führen. Mein Erschaffer, der verehrte Majorianus, sah diese Qualitäten in mir und machte mich zu einem Teil des Clans der Könige.“

Er erwiderte Tomas Blick und sein Gesicht schien erfüllt von Stolz und Souveränität. Manche würden den Ausdruck vielleicht auch als überheblich bezeichnen. Er schien von dem gleichen Geist beseelt wie zu dem Zeitpunkt, als er seinen Ahnenreihe zitierte.

„Mit unserem Blut kommt Bürde und Verantwortung, Ehre und Berufung. Ich bin mir sicher der Clan Tzimisce hält es ähnlich, aber meine Linie bildet seine Zöglinge sorgfältig und streng aus. Versagen ...“ Seine flache, rechte Hand sauste herab wie ein Beil. „ ... ist keine Option.

Durch all dies haben wir den Glauben … nein, die Gewissheit, dass wir es sind die für die Schlichten, die Untergebenen, die Niederen von Blut und Rang die Entscheidungen fällen müssen.“

Gasparo wusste nicht, ob Toma das Selbstverständnis und die Pflicht des Clans der Könige nachvollziehen konnte. Aber er würde seine Ahnen und seine Aufgabe nicht verleugnen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Das war eine andere Reaktion als er erwartet hatte, aber sie missfiel ihm zumindest nicht seinem neutralen Gesichtsausdruck zu schließen.

Zu leiten und zu führen. Qualitäten die Gasparo also schon als Mensch besessen haben musste. Etwas das Toma damals nicht besessen hatte und jetzt?

Toma nickte auf die Ausführungen des Ventrue.
„Unsere Clans ähneln sich in diesen Belangen. Ehre und Berufung. Sorgfalt und Strenge. Auch mein Blut herrscht im Osten. Jedoch hat das meine auch einen Hang zu Experimenten. So unterscheiden sich die Mitglieder meines Blutes sich mitunter auch stark voneinander.“ Wenn er so an Alain und Melissa dachte. Sie waren beide völlig anders als er vorgelebt und gelehrt bekommen hatte. „Während euer Blut tatsächlich recht gleichartig wirkt. Diszipliniert, edel, kühl, selbstbewusst.“ Er wies mit der Hand an Gasparo auf und ab. Tatsächlich respektierte er die Ventrue dafür.
Mehr noch jedoch respektierte er Personen mit Visionen und Ambitionen und konnten das alle von den Königen vorweisen?

Seine Frage wurde nicht beantwortet, aber er beließ es dabei.
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Gasparo
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Gasparo »

Gasparos Mundwinkel zuckten als er sich leicht verneigte. Die Anspannung schien aus der Unterhaltung entwichen zu sein und der Ventrue genoss nun die anerkennenden Worte, die Toma über seinen Clan und wohl auch ihn sprach. Dies war das Bild, das die Könige vermitteln wollten, auch wenn es natürlich unter seiner Art Vielfalt gab. Alleine die Geschichten, die sein Schöpfer von Brutia Livia erzählte ...

„Ihr seid großzügig mit Euren Komplimenten, habt aber die Tugenden meines Bluts treffend beschrieben. Ich kann das Kompliment an die Drachen nur zurückgeben. Ihr herrscht, aber seit wandelbar …“ Er deutete auf die Zeichnung, die er als Präsent mitgebracht hatte. „... wie die Hydra. Euer Rang als Herold zeigt, wie sehr Ihr persönlich in Genua geschätzt werdet.“

Für einen Moment schwieg er, bevor er aufblickte als sei ihm etwas eingefallen. „Ich sollte Eure Zeit aber nicht länger beanspruchen. Seien es Kunst oder Gäste, die Eurer Aufmerksamkeit bedürfen, so kann ich doch sehr zufrieden mit dem heute Nacht Erlebten das A Tarda Ora verlassen.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1026] Das Handwerk des Drachen [Toma, Gasparo]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"geschätzt..." wiederholte Toma fragend. "Ich weiss nicht ob ich wirklich geschätzt werde, aber das ist auch nicht von Belang." Weder für ihn, noch für das Amt des Herolds. "Aber ich danke euch für eure Worte und diesen Abend. Ich werde euch kontaktieren, sobald ich Eure Büste beginnen kann."
Der Tzimsice nickte dem Ventrue zu und sodann würde er ihm auch zur Tür führen.
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