[1026] Gruftgrüße (Sofia, Seinfreda)

[März '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Vedova
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Re: [1026] Gruftgrüße (Sofia, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Aufmerksam hörte Soror Samira der scheinbar jungen Frau zu. Sie unterbrach sie auch nicht, als sie sprach und sagte auch nichts, als sie endete und ihren gedanken weiter nachging.
Nach einer Weile streckte sie vorsichtig die Hand nach der Schulter Sofias aus. "Manchmal können Worte nicht ausdrücken, was wir empfinden...", flüsterte sie beinahe. "Mir scheint, Ihr seid ruhelos? Auf der Suche nach etwas oder vielleicht aufgewühlt und erschöpft zugleich? Würde Eurem Geist ein gemeinsames Gebet in der Kapelle vielleicht etwas Linderung verschaffen?"
Sie deutete hinüber zur Friedhofskapelle, wo inzwischen zwei ihrer Schwestern standen, beinahe so als würden sie warten.
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Sofia Caruso
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Re: [1026] Gruftgrüße (Sofia, Seinfreda)

Beitrag von Sofia Caruso »

Ruhelos...? Sie?
Diese Anmerkung hinterließ sie nachdenklich. Nicht, dass es äußerlich einen Unterschied gemacht hätte, schien Sofia doch ohnehin oft in Gedanken zu sein.
"Ich danke Euch für Eure Worte." erwiderte sie anschließend sachte und folgte ihrer Geste zur Kapelle. Einen Augenblick lang ruhte ihr Blick auf der Kapelle und den anderen Personen dort. "Sofern ich Euch nicht aufhalte, würde es mich freuen, Euch ein Stück zu begleiten und sich einem gemeinsamen Gebet zu widmen." Sofia richtete ihre Aufmerksamkeit wieder der Nonne zu. "Aber ich... ich möchte Euch von nichts abhalten. Also... lasst Euch von mir bitte nicht aufhalten, falls Ihr weiter müsst."
“Ich habe so viele Leichen seziert und nie eine Seele gefunden.”
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La Vedova
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Re: [1026] Gruftgrüße (Sofia, Seinfreda)

Beitrag von La Vedova »

Die Nonne gab ihr ein gutmütiges Lächeln und einen Wink in Richtung der Kapelle. Dann ging sie mit bedächtigen Schritten voran.
Drei der anderen Nonnen betraten mit ihnen gemeinsam die Kapelle. Eine von ihnen stellte sich als Maria vor, die andere als Magdalena und die letzte als Agnes.
Diese, die letzte, war eine sehr blasse Frau mit hohen Wangenknochen, die umso spitzer aus ihrem Gesicht herausstrachen, da ihre Wangen eingefallen wirkten. Sie bedachte Sofia mit einem neugierigen Blick aus ihren tief liegenden Augen, sah dann zu Samira und schien kurz zu überlegen.
"Buona notte", begrüßte sie Sofia schließlich freundlich "Ihr möchtet uns beiwohnen? Das freut mich sehr. Ich dachte an ein Gebet zum Heiligen Lazarus, was meint Ihr?"
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Sofia Caruso
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Re: [1026] Gruftgrüße (Sofia, Seinfreda)

Beitrag von Sofia Caruso »

Dort angekommen grüßte Sofia die Anwesenden mit einer ruhiger Stimme, die gut an einen Ort wie diesen passte. Einem jeden schenkte sie dabei einen Moment ihrer Aufmerksamkeit und studierte die Gesichter interessiert. Dann lächelte sie freundlich und wendete sich Agnes zu, die das Wort an sie gerichtet hatte.

"Soror Samira hatte mir vorgeschlagen beizuwohnen." erklärte Sofia leise. "Die Wahl des Gebets überlasse ich gerne Euch. Ich... ich möchte keinesfalls stören oder dergleichen. Im Gegenteil... Lasst Euch durch meine Anwesenheit doch bitte nicht in irgendeiner Weise beeinflussen... Bitte ich...also ich richte mich ganz nach Euch."

Zurückhaltend senkte sie kurzzeitig den Blick und strich sich das Haar behutsam zurück, ehe sie ihn wieder hob und Agnes aus graublauen Augen entgegen sah.
“Ich habe so viele Leichen seziert und nie eine Seele gefunden.”
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Sofia Caruso
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Re: [1026] Gruftgrüße (Sofia, Seinfreda)

Beitrag von Sofia Caruso »

Die Runde fand sich daraufhin im gemeinsamen Gebet zusammen.

Im Anschluss verabschiedeten sich alle voneinander und jeder ging seiner Wege, um sich seinen Aufgaben zu widmen.
Auf dem Friedhof begegnen sich zufällig Soror Samira und Sofia und führen ein Gespräch über Zerstreuung und dem Nachgehen von Gedankengängen, ebenso wie über das sich fremd fühlen an bekannten und unbekannten Orten.
Samira lädt Sofia zum gemeinsamen Gebet ein, wo Sofia die anderen Schwestern und auch eine gewisse Schwester Agnes kennen lernt.
Sie finden sich zum gemeinsamen Gebet zusammen und gehen anschließend jeder wieder seiner Wege.
“Ich habe so viele Leichen seziert und nie eine Seele gefunden.”
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