[1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

[März '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Avelina di Braida
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Und wie der Kastellan weiterhin recht Wortkarg blieb, so wurde scheinbar auch Avelina Wortkarger.
„Ich danke euch und hoffe euch in Zukunft nich mehr wegen derlei Lapalien belästigen zu müssen.“
Noch einmal bekam er einen nachdenklichen Blick, bevor sie höflich auf seine Frage einging.
„Nun, ja, das habe ich. Allerdings nicht in Mascharana direkt, sondern an den Grenzen.“ das mochte dann auch erklären wieso sie Ilario diesbezüglich noch nicht informiert hatte.
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Ilario
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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„Oh, keineswegs werte Avelina. Ich betrachte diese Geste, dieses Ersuchen eurerseits an meine verehrte Älteste weder als Lappalie, noch belästigt ihr mich damit. Vielmehr schätze ich auch die Gelegenheit zu einem geistreichen Austausch mit euch.“ Es war wohl nicht seine Absicht gewesen wortkarg zu wirken oder abweisend. Dementsprechend öffnete Ilario sich ein wenig. „An der Grenze also, eine gute Wahl. So könnt ihr die Vorzüge zweier Siestri vereinen… Was nun eure Botschaft an die verehrte Hüterin betrifft, so sind diese klug gewählt. Interpretierbar, eröffnen sie Möglichkeiten, schaffen ein Angebot und gleichzeitig die Option des Rückzugs. Wenn ihr möchtet präzisiert eure Absichten mir gegenüber, dann könnte ich mich dafür einsetzen.“ Unterbreitete der Kastellan ein Angebot, eine Idee, aber darauf bedacht nicht wie ein Krämer zu erscheinen.

Entsprechenden Raum für weiter Ausführungen der Toreador lassend, entschloss sich Ilario dann ein weiteres Thema anzuschneiden.
„Unsere Bemühungen, meine ebenso wie vermutlich auch eure und die anderer Parteien, sind zumindest bis jetzt von Erfolg gewesen. Ihre höchstverehrte Majestät wandelt bis jetzt zumindest nicht auf fremden Pfaden. Wiewohl die Gefahr noch lange nicht gebannt ist, sowohl seitens der Sünder wie auch der Himmlischen… als auch abseitigerer Pfade. Vielleicht vermag ein Garten wie ihr ihn plant im Verbund mit menschlicher Zerstreuung hilfreich sein.“
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Avelina di Braida
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie lächelte mit einem sachten nicken, den geistigen Austausch betreffend. Bei den nächsten Worten schien eine lästige Falte am Ärmel ihres Gewandes ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sie zupfte ihn zurecht, wobei sie allerdings nicht mit der Antwort auf sich warten ließ.
„Es wäre vermutlich wünschenswerter gewesen den Garten Mascharana zum Ruhme zu gestalten, doch leider ergeben sich manche Möglichkeiten nicht. So sah ich mich gezwungen die mir gegebene Chance zu ergreifen. Natürlich wurde die wohlwerte Harpyie bereits von mir konsultiert. Sie ist wohl der Meinung, dass in Mascharana... sagen wir... unschöne Dinge passieren können. Raubmord, Leichen über den Hecken... die wohlwerte Sousanna war da recht detailiert in ihren Ausführungen.“ da blickte sie wieder auf, dem Kastellan direkt in die Augen, „Eine Schande, dass man solche... Übergriffe so nah an der Grenze Mascharanas zu erwarten hat. Womöglich sollte man dagegen etwas tun, sonst ist der Adel in dieser Stadt ja bald selbst nicht mehr vor solchen Unsitten sicher, wenn ein scheinbar derart lasterhaftes Viertel direkt an dieses Gebiet angrenzt.“

Bei diesen Worten zeigte sich nicht das gewohnte Lächeln auf ihren Lippen, sie schien ernst, tatsächlich ein wenig verärgert.
Doch dieser Ausdruck hielt sich nicht lange auf ihren Zügen und schien Vergangenheit, als sie sich dem nächsten Thema zuwandte.
„Oh, nun, ich meine es wie ich es sagte. Zwar werde ich mich hüten zu behaupten ich wüsste viel über die verehrte Älteste der Schatten, doch es ist unschwer zu ahnen und zu sehen, dass sie sehr beschäftigt sein muss. Mein Weg führte mich in den Nächten der letzten Jahre oft ins Elysium, doch die Hüterin selbst war nie anzutreffen. Ihre Worte an mich waren klar formuliert, und so liegt es mir natürlich am Herzen eben jene Gastfreundschaft Genuas aufrecht zu erhalten. Was im Falle der unsrigen ganz klar in erster Linie ein Elysium betrifft. Jenes Grundstück das ich bekommen konnte verfügt über ein Gebäude. Ich würde es gerne erhalten und Möglichkeiten schaffen auch bei schlechtem Wetter einen adäquaten Raum zu bieten, in dem sich die unsrigen auf neutralem Boden begegnen können ohne Übergriffe befürchten zu müssen. Sollte alles gut gehen, würde ich es womöglich gerne zum Elysium ausrufen lassen.“ offenbarte sie ihren Plan, „Ich kann allerdings schlecht von der Hüterin der Elysien verlangen sich auch noch darum zu kümmern.“
Mehr musste sie wohl für den Moment nicht dazu sagen. Der Kastellan würde sicher verstehen worauf sie hinaus wollte?

„Was die höchst verehrte Majestät betrifft, so werde ich in Bälde eine Audienz bei ihr haben.“ eröffnete sie ihm möglicherweise überraschend, „Ich weiß nicht, ob der Garten zur Sprache kommen wird, aber ich denke sie wird so oder so davon erfahren. Solltet ihr jedoch noch eine Idee oder einen Ratschlag haben, wie man bezüglich des Weges an sie heran treten könnte, so sprecht doch bitte. Ich würde nichts lieber tun, als meinen Wunsch aussprechen weitere Anhänger meiner Via in Genua begrüßen zu dürfen, doch derartiges wäre äußerst unangebracht.“
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Ilario
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

Beitrag von Ilario »

„Oh, Ravecca meint ihr… ein ganz wundervolles Siestri.“ Meinte der Lasombra voller Ernst, anders als Mascharana aber dennoch von ganz eigenem Charme. „Und die werte Sousanna beantwortete eure Anfrage mit subtilen Anfrage um Schutzgeld ja? Interessant… Nun ich bin sicher solcher Ärger wird nicht nach Mascharana schwappen, der sterbliche Pöbel weiß was ihm blüht, wenn er die Großen Familien bedroht. Die werte Harpye möchte vermutlich nur ihren Anteil. Ob dieser angemessen ist oder ob ihr ihren Unmut riskieren wollt müsst ihr entscheiden. Einerseits ist es inoffiziell quasi so etwas wie ihr Territorium und ihr Amt macht die Sache nicht einfacher, andererseits kann man auch nicht alles mit sich machen lassen. Ein Mittelweg wäre gut meine ich… eventuell könnte ich auch vermitteln falls die Situation zu festgefahren scheint.“

Ihre folgenden Worte bezüglich Elysien und deren Hüterinnen ließen Ilario sanft lächeln und verstehend nicken.
„Ein kluges Vorgehen, ich wünsche euch viel Erfolg.
Die Audienz bei ihrer höchst verehrten Majestät betreffend, von der ich aus anderer Quelle hörte, gebe ich euch zweierlei Rat: Zum einen seid behutsam und reizt sie nicht, seid behutsamer als ihr es einem Ahnen gegenüber ohnehin schon sein würdet. Zum anderen empfehle ich euch und den anderen in Zukunft das Protokoll zu achten und nicht den Kastellan als Amtsträger ihrer höchst verehrten Majestät zu übergehen. Ich nehme an dies war ein Versehen, mehr nicht.“
Weiterhin lächelte der Lasombra sacht, als sei das keine große Sache. Mit Galeno aber würde er noch ein ernstes Wörtchen reden müssen…
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Avelina di Braida
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Ihre Braue wanderte in die Höhe bei Ilarios ersten Worten.
„Schutzgeld... Nun, das sind sehr eigenartige Methoden, wenn es darum geht den Wünschen der verehrten Ältesten der Schatten nachzukommen. Allerdings... kamen wir nicht dazu die Höhe dieses Schutzgeldes auszudiskutieren.“ man hätte meinen können der Viscontessa wäre an dieser Stelle die Röte ins Gesicht gestiegen, wäre dies nicht unmöglich.
„Nun, ich denke sie wird sich dies betreffend noch einmal melden. Dann werde ich wohl einen besseren Einblick haben, wie sich das ganze gestalten soll.“

Ihre Brauen schnellten in die Höhe bei der doch leichten Rüge seitens des Kastellan, dann jedoch legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen.
„Es lag durchaus nicht in meiner Absicht euch zu übergehen, wohlwerter Kastellan. Immerhin wisst ihr schon lange von meinem Bestreben eine Audienz bei der höchst verehrten Majestät zu erreichen. Ihr wisst im Allgemeinen wahrscheinlich mehr über mich und mein Ansinnen als die meisten anderen Kainiten der Domäne, und ich stehe zu meinem Wort. Ich habe euch versprochen euch zu unterstützen und eine Rose gibt solche Versprechen nicht leichtsinnig. Ihr wisst wie sehr ich die Tugend der Gemeinschaft auch unter den unsrigen in Ehren halte. Ich ging davon aus, dass ihr es zu schätzen wisst tatkräftige Unterstützer an eurer Seite zu haben, die durchaus in der Lage sind Dinge selbst in die Hand zu nehmen, statt euch zu belästigen.“
Ihr Kopf neigte sich zur Seite und sie sah ihn einen Moment forschend an, „Offen gesprochen, wohlwerter Signore Contarini.... Ich bin inzwischen lange genug in dieser Domäne um zu verstehen, dass jeder jedem misstraut und hinter jeder kleinen Geste, oder jedem Wort eine Falle vermutet. Und ganz sicher wird dies umso... nötiger, je höher das Amt ist in dem man sitzt. Ich halte euch jedoch für einen Mann, der zu unterscheiden weiß, zwischen jenen die seine Ziele zu sabotieren gedenken, und jenen die gewillt sind Bündnisse einzugehen. Ihr wisst mir liegt es am Herzen diese Domäne zu einem besseren Ort zu machen. Ich habe mich deshalb an euch gewandt, und keinen anderen Senator. Weil ich denke ihr seid derjenige, dessen Ziele unterstützenswert sind. Es schmerzt zu sehen, dass ihr an meinen Absichten zu zweifeln scheint. Wie kommt es dazu? Habe ich etwas getan, das meine Loyalität euch gegenüber in Frage stellt?“
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Langsam, sehr langsam schüttelte Ilario sein Haupt. „Ich hege keinen Zweifel an euren Absichten werte Viscontessa. Ganz im Gegenteil scheint ihr eine der verlässlichsten Kainiten der Stadt zu sein. Allerdings solltet ihr auch wissen, dass das Protokoll aus gutem Grund existiert. Aber sei es drum, es ist ja kein Schaden entstanden. Mein Misstrauen rührt im Übrigen nicht aus den Umständen der Domäne oder des Umgangs der Kainiten hier miteinander sondern aus der schmerzlichen Lektion eines Ahnen. Doch seid noch einmal versichert: Es gilt nicht euch.“ Er starrte in die Schatten, als ob dort Etwas lauern mochte. In der Welt eines Schattenmystikers gar nicht einmal unwahrscheinlich. Da war jedoch nichts und so wandte der Kastellan sich wieder Avelina zu. „Einst sagtet ihr euch lägen besonders die Töchter am Herzen, das vermeintlich schwache Geschlecht. Könntet ihr dies ein wenig ausführen?“ Ziemlich sicher war dies nicht nur Plauderei, Ilario wollte auf etwas hinaus. Doch er tastete sich langsam vor und fiel nicht gleich mit der Tür ins Haus.
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Sie nickte leicht, wenn auch zögerlich auf die Worte des Kastellan und neigte ein wenig den Kopf zur Seite, seinem starrenden Blick zu den Schatten folgend.
„Nun, ich hoffe euer Misstrauen gilt auch nicht dem werten Galeno. Letztendlich geschah dies auf mein Betreiben. Ich war es, die sich mit dem Diener der höchst verehrten Majestät traf und die Audienz in die Wege leitete. Ich kann nur noch einmal betonen, dass es mir sehr leid tut, wenn ich damit gegen das Protokoll verstoßen habe. Ich ging fälschlicherweise davon aus, dass ich handeln konnte, wo ihr doch von meinem Ansinnen wusstet. Aber... nun, ihr wisst es jetzt, und noch fand die Audienz nicht statt.“

Auf die Frage nach den Töchtern Genuas zeigten sich zarte Falten auf ihrer Stirn und es dauerte einen Moment bis sie antwortete.
„Ein umfangreicheres Thema... ihr mögt es ein persönliches Anliegen nennen. Ich bin interessiert daran, dass sich die Situation der weiblichen Bevölkerung Genuas bessert. Wie ich sagte, mir liegt an der Gesundheit und dem Wachstum der Herde, und die Frauen der Stadt haben daran einen nicht unerheblichen Teil.“ sie schmunzelte sacht bei diesem Einwurf, wurde allerdings umgehend wieder ernster, „Zudem kennt ihr meine Überzeugung, dass Kunst, Kultur und Bildung die Grundlage einer auch geistig gesunden Herde sind. Dinge, die den Frauen Genuas doch eher spärlich zuteil werden. Wieso fragt ihr?“
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Mit einer beschwichtigenden Handbewegung tat Ilario das Thema ab. Die Audienz war vorbereitet und er war nicht bereit seine Zeit damit zu verschwenden seinen Verbündeten zu grollen. Das andere Thema war wesentlich interessanter. „Frauen Kunst, Kultur und Bildung angedeihen zu lassen… ein hehres Anliegen. Welches ich durchaus unterstützen möchte, wenn man es auch subtil handhaben muss angesichts der männerdominierten Welt der Sterblichen. Viel Potenzial geht verloren dadurch, durch diese Beschränktheit der Menschen. Einst fragte ich einen höchst verehrten Prinzen, einen Ahnen meines Clans, danach wieso sich unter den Unsrigen so wenige Frauen finden. Er antwortete, dass die Welt der Menschen das Erkennen von Potenzial bei Frauen erschwert… was sich dann besonders im Blut der Schatten niederschlägt, da es Talent ist nach dem wir über allem anderen Ausschau halten. Aber nicht nur das, auch die Einflussmöglichkeiten die man über gebildete Frauen auf die Gesellschaft der Menschen ausüben kann sind für mich von Interesse. Sie sind wesentlich subtiler und für mich persönlich spielt das Geschlecht keine Rolle solange der Mensch Talent oder Potenzial hat.“
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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Ilario erntete einen doch recht skeptischen Blick von der Viscontessa. Das mochte daran liegen, dass er ein Mann war... oder aber es war etwas völlig anderes, das Misstrauen in ihr aufkeimen ließ.
Sie nahm sich einen Moment bis sie antwortete, „Nun, ihr sagt es ja selbst. Die Welt der Sterblichen ist von Männern dominiert. Und auch wenn ich immer wieder höre, dass bei den unsrigen das Geschlecht keine Rolle spielt, oder viel mehr, dass es einen solchen Unterschied gar nicht gäbe, so möchte ich dem widersprechen. Seht euch an. Euch sind weit andere Mittel gegeben mit der Welt der Sterblichen zu interagieren als mir.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu, „Welche dieser Mittel nun Erfolgversprechender sind sei dahin gestellt und dies ist wohl auch sehr vom einzelnen Fall abhängig.“
Noch einmal hielt sie inne, und tippte die Spitzen ihrer Zeigefinger nachdenklich aneinander.
„Doch nun, wir sprachen von den Sterblichen. Frauen sind es, welche für das Blühen der Herde zuständig sind. Es kann nicht in unserem Interesse sein sie vernachlässigt zu sehen. Viele der Unsrigen kamen vor und nach dem Krieg in Genua an, wie ich hörte. Und auch wenn es mir derzeit nicht so erscheinen mag - sind doch lediglich zwei bei mir vorstellig geworden - so muss die Herde wachsen um eine Versorgung sicher zu stellen. Die Stadt muss wachsen. Das ist essentiell um uns ohne Schwierigkeiten zu nähren, die Stille aufrecht zu erhalten... und... womöglich die Revierstreitigkeiten im Zaum zu halten. Ich hörte immer mehr Frauen der unteren Schichten seien gezwungen ihr Überleben zu sichern indem sie ihr Geld als Dirne verdienen. Das mag einträglich für manch einen für uns sein, aber der Gemeinschaft, wenn wir sie einmal so nennen wollen, schadet es.“
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Re: [1026] Im Spiel um Damen und Könige... [Ilario, Avelina]

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„Sicher sind da Unterschiede, die Möglichkeiten andere… Doch eine Wertung wie sie die Menschen treffen ist unter Unsereins nicht angebracht, eine Frau nicht weniger wert. Meine verehrte Älteste ist ebenso ein weiblicher Kainit wie meine Lehsherrin, meine Princeps, der meine Treue und Verehrung gilt.“ Er widersprach nicht direkt, sondern legte nur seine Sichtweise dar. „Doch will ich meine Absicht präzisieren: Es ist nicht in meinem Interesse, dass die Frauen der Embriaci nur hübsch anzusehendes Beiwerk ihrer Männer sind oder nur als Mittel zum Zweck des Fortbestandes der Familien gesehen werden. Nein, diese Frauen könnten vielmehr auch mit ihrem Engagement und ihrer Intelligenz zum Wohl der Familie beitragen. Auch wenn das Kriege führen und im Senat sprechen Männersache ist, warum soll eine Frau nicht die Güter verwalten, wenn sie sich darauf besser versteht als ihr Mann beispielsweise?“
Auch wenn Ilario Menschen eher als Werkzeuge betrachtete und sie nach ihrem Nutzen beurteilte, hasste er die Verschwendung von Talent. Der Dienst an einer höheren Sache, in diesem Fall der Familie, erhob den Menschen. Nicht Abstammung oder Geschlecht.


„Nun, ihr habt recht. Die Herde muss gedeihen und wachsen, je besser es den Menschen geht desto besser auch uns. Ebenso stimme ich mit eurer Bewertung des horizontalen Gewerbes überein. Natürlich wird es dies immer geben, ebenso wie die kainitischen Profiteure desselben. Aber es darf eben auch nicht überhandnehmen. Es ist die Verzweiflung die diese Frauen dazu bringt sich zu verkaufen, dämmt man die Verzweiflung ein und bekämpft ihre Ursachen, so wird sich auch die Zahl der Prostituierten verringern. Habt ihr denn Vermutungen welcher der Unsrigen in diesem Milieu aktiv ist?“
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