[1026] Ein neues, prunkvolles Anwesen (Alain, Ajax)

[Alain le Beau]

Alain schließt kurz die Augen, dann sieht er Ajax betont freundlich an. "Jemand hat euch nahegelegt, Mondsenator zu werden. Es gibt einen freien Posten. Ein Posten, für den ihr um meine Zustimmung ersuchen müsstet, wenn ihr ihn bekleiden wolltet - zumindest schließe ich das aus eurem Besuch. Oder aber euch schwebt ein anderer Handel vor. Diesen Posten für mich, gegen meine Unterstützung beim Erwerb eines höherwertigen in der Stadt, etwa." Er trinkt ebenfalls von dem Blut.

"Es erscheint mir allerdings etwas seltsam...", fährt der Tzimisce langsam fort "...dass ihr als Liktor offenbar politische Ambitionen hegt. Ich hatte euch eher für den, mh, kämpferischen Typus gehalten. Wer würde euch so etwas nahelegen? Wollt ihr diesen Posten überhaupt selbst?" Interessiert betrachtet er Ajax' Reaktion.

[Ajax]

Ajax erwidert den Blick Alains ebenso freundlich. Er zeigt Amusement aber auch einen konzentrierten Blick. Sein Körper war leicht nach vorne gebeugt, seinem Gesprächspartner zugewandt und man konnte ehrliches Interesse erkennen.

„In Bavari habe ich bereits Fuß gefasst und Nervi würde ich gerne zukünftig erschließen. Da ihr auch neben eurem Bauwerk bereits Blut in den Boden dieses Dorfes habt fließen lassen, ist es mir jedoch ein Anliegen dies als Partner und nicht als Konkurrenz geschehen zu lassen. Sollte ich euch als Mondsenator vertreten so könnt ihr euch sicher sein, dass ihr sofern die Stille des Blutes gesichert ist, ihr tun und lassen könnt was auch immer Ihr wollt.“ eine kurze Stille kehrte ein, die letzten fünf Wörter hatte er besonders betont.

„Ob ich diesen Posten selbst will hat keinerlei Wichtigkeit“ seine Worte legten Nahe, dass er auch ganz gut ohne einen Mondsenatorensposten auskommen würde. „Der kämpferische Typus sagt ihr... hm... jede Münze hat zwei Seiten nicht wahr? Ich jedenfalls habe ein gesteigertes Interesse daran, dass wir miteinander auskommen. Wie seht ihr das?“

[Alain le Beau]

Der Tzimisce lächelt immer noch, aber es ist ein kühles Lächeln. "Ich bin mir sicher, wir könnten zu einem entsprechenden Arrangement kommen. Ich verstehe euch recht darin, dass ihr mir im Gegenzug die Möglichkeit gebt, Quinto und Bavari zu 'erschließen'?" Er faltet die Arme vor der Brust. "Es ist zudem ausgesprochen freundlich, mir die Freiheiten zu versichern, die ich bereits besitze. Und nicht zuletzt diese Geheimnisse - ich liebe Geheimnisse! Wahrlich, nicht zu wissen, wer hinter euch steht und zukünftig über mich und die meinen seine derart großzügige und schützende Hand hält, erfüllt mich mit Freude!"

Alain stützt die Ellenbogen auf dem Tisch auf und sieht den Brujah über ineinander verschränkten Finger schweigend an. Dann spricht er leise weiter.

"Es gäbe Kainskinder, die euer Angebot als Beleidigung oder Drohung fehldeuten würden, während ich verstehe, was ihr bezweckt. Ihr wollt natürlich nur herausfinden, ob ich ein würdiger 'Partner' wäre, nicht wahr?" Er tippt mit den Zeigefingerspitzen aufeinander. "In diesem Fall denke ich, dass ich den Test bestanden habe und wir tatsächlich wie Partner miteinander sprechen sollten."

[Ajax]

Ein Seufzen von Seiten des Brujah war zu vernehmen. Diese ungestüme Art imponierte ihm und langweilte ihn im gleichen Zug. Es war jedoch nicht der Fehler des Tzemiscze und so ließ er ihn gewähren.

„Ihr liegt falsch werter Alain. Eine Drohung oder eine Beleidigung ...gar ein Angriff wäre es wenn ich gar nicht erst um dieses Gespräch mit euch ersucht hätte. Euch meine Ziele, zu Teilen, nicht offenbart hätte. Und einfach eure Einflussphären, öffentlich oder im Verborgenen, ausgeschaltet oder mir zu eigen gemacht hätte.[....] Die Freiheiten von denen ihr redet, mögt ihr vermeintlich besitzen, aber wart ihr vor den Nachstellungen der werten Amalia wirklich sicher oder haben sie euch trotzdem betroffen? Und zu guter Letzt... die Geheimnisse von denen ihr sprecht...Ich erinnere mich an einen Kainiten der vor nicht allzu langer Zeit vehement die Möglichkeit ausschloss auch nur ein Wort über die Liebe zu verlieren die seine Geschicke lenkt...“

„Ich bin hier als Zeichen meines guten Willens werter Alain. Ich bin immer noch hier weil Ich mich nachdem Ich erfuhr das ihr der Bauherr seid dazu entschieden habe, mit euch zu verhandeln. Und ja ich würde euch sogar unterstützen in Bavari oder Quinto Fuß zu fassen...“ er fuhr sich über die gerunzelte Stirn so als ob er starke Kopfschmerzen hätte.

„Warum scheinen die jungen Kainiten dieser Tage alles als einen Angriff auf sie, ihre Ehre und ihren Stolz zu begreifen...wenn ich Euch drohen hätte wollen werter Alain... dann wüsstet ihr es und müsstet es euch nicht erschließen.“

[Alain le Beau]

Alain zieht die Augenbraue hoch und hört geduldig zu, wobei Ajax sehen kann, dass er seine Hände bei einigen Worten des Brujah hart zusammenpresst, so dass die rosigen Knöchel so weiß werden wie die eines Untoten. Als Ajax davon spricht, wie er 'einfach' Alains Eigentum hätte zerstören können, öffnet der Tzimisce leicht den Mund, beißt dann aber die Zähne zusammen und zeigt ein sehr freudloses Grinsen. Und als Ajax von 'jungen Kainiten' spricht, beginnt sein Auge leicht zu zucken.

"Ich denke nicht...", beginnt Alain langsam, als Ajax geendet hat "...dass ich falsch liege, denn wie ich sagte: Ein Test. Keine Drohung, keine Beleidigung, ein Test. Nun lasst mich, von Partner zu Partner, meine Antwort geben."

Wenn Ajax erwartet hat, dass Alain nun weiterspricht, wird er enttäuscht. Sein Gegenüber schweigt und blickt auf seine gefalteten Hände, wobei er offenbar angestrengt nachdenkt. Dann sieht er wieder auf. "Ich habe mich schon vor Jahren... Jahrzehnten in Nervi niedergelassen. Ich habe Zeit, Kosten und Blut investiert. Ich betrachte es als mein Heim." Er faltet die Arme. "Ihr seid hier, also versteht ihr das. Aber respektiert ihr es auch?"

Der Tzimisce lehnt sich zurück. "Ich bin nur ein demütiger Gast ihrer Majestät, der höchst verehrten Aurore, und doch habe ich bereits mit dem werten Arash ein ähnliches Gespräch geführt, wie mit euch. Er hat meinen Anspruch weise anerkannt und im Gegenzug lasse ich seine Dienerin hier fischen. Ein ähnliches Arrangement könnte ich mir mit euch vorstellen. 'Erschließen' aber ist mir zu unkonkret - und zu umfassend."

Dann reibt er sich das Kinn. "Was den Mondsenat angeht, so bittet ihr mich um eine Menge. Auch ich habe bereits erwogen, dieses Amt - für diese Region - anzustreben. Aber ich bin bereit, meine eigenen Ambitionen... umzulenken und euch nicht nur anzuerkennen, sondern sogar zu unterstützen. Für einen Preis."

Er lehnt sich vor. "Nach dem Angriff auf mich habe ich etwas begriffen: Alle Leibwächter der Welt ersetzen nicht eigenes Kampfgeschick, so wie alle Höflinge der Welt nicht den eigenen Witz ersetzen können. Ich möchte die Kunst des Zweikampfes erlernen - und ihr seid ein Meister darin. Ihr werdet mich den Speerkampf lehren, mich und einen meiner Ghule. Vor allem aber wünsche ich, so schnell zu sein wie ihr. Zumindest annähernd."

Für einen kurzen Moment lässt er das einsinken. Dann fährt er fort. "Ich erwarte nicht, dass ihr sofort einschlagt. Solche Handel verlangen Bedenkzeit, denn die Einsätze sind monumental. Aber ihr habt recht: Eine gütliche Einigung sollte für uns alle besser sein."

Er lächelt milde. "Vielleicht grüßt ihr in der Zwischenzeit die wohlwerte Amalia von mir, wo ihr sie schon erwähntet. Sie sucht ja derzeit um meine Gunst - richtet ihr also aus, dass ich Nachricht von ihr schon sehnsüchtig erwarte, in der Sache, die sie für mich erledigt. Und oh, wo ich gerade darüber nachdenke: Habt ihr bereits das Wesen gefunden, das mich attackierte und für den Tod meines Ghuls verantwortlich ist? Ich meine, ich habe ja meinen Teil getan und die Stille gewahrt, aber ich warte noch immer auf eine Erfolgsmeldung..."

Alain verfällt wieder in sein scheinbar luftiges Geplapper, aber Ajax macht sich keine Illusionen: Jeder dieser letzten, fröhlichen Sätze, enthält eine Botschaft. Das sagt ihm der Blick des Tzimisce, der im Vergleich zu Alains Tonfall stechend und todernst ist.

[Ajax]

Ajax beobachtete Alain ganz genau. Aber auch er lässt einige Zeichen erkennen. Als Alain wieder von einem Test spricht schüttelt er leicht den Kopf aber unterbricht den anderen Kainiten nicht. Er bermerkte, dass er Alain bereits an die Grenzen seiner Gutmütigkeit gebracht hatte und er hatte andere Pläne als die Geduld seines Gastgebers unnötigerweise zu strapazieren, auch wenn gewissen Standpunkte ausgesprochen werden wollten. Der Brujah wirkte als ob er jeden Schrit sorgfältig kalkulieren würde bevor er ihn tat. Vielleicht hatte der Tzemiscze auch Recht...in gewisser Weise war es ein Test. Er setzte den Maßstab an dem er sich maß an jeden potentiellen Bündnisspartner an und wer dem Druck nicht standhalten konnte...der war es nicht wert. Ajax Stirn lag weiter in Falten während er zuhörte und sich durch den Bart fuhr.

Die lange Pause die Alain einfließen ließ quittierte Ajax mit einem leichten respektvollen Nicken. Er hatte verstanden und würde den Drachen in Zukunft entsprechend behandeln.

"Was ich respektiere ist Durchsetzungsfähigkeit werter Alain. Eine Eigenschaft die die wenigstens besitzen." ob er dies bei Alain erkannte ließ er offen.

"Ein Arangement mit dem werten Arash...Nun ich bin nicht der werte Arash." sein Blick wird für einen Moment düster und jede Faser seines Körpers deutete darauf hin, dass er nie wieder mit einem Hund, einem Mitglied der niederen Clans, verglichen werden würde. "Ich präzisiere euch gerne meine Vorstellung von Erschließen. Ich habe einen Protege dessen ursprüngliche Heimat Nervi ist, er ist vielversprechend. Wenn er sich beweist werde ich ihn in die Reihe meiner Diener aufnehmen und ich würde ihn gerne in Nervi wirken sehen. In welcher Position wird davon abhängen welche Fähigkeiten er aufweist. Sicher ist eins, ich würde gerne dafür Sorgen dass dieser Ort mehr ist als nur ein Fischernest mit dem Sitz des Bischos in der Nähe. Vielleicht eine Hafenstraße zusammen mit Quinto in Richtung Osten. Kleine Schiffe. Ladung die schnell von einem Ort zum anderen gebracht werden muss. Anschluss nach Genua. Ihr seht...ich habe größere Pläne als ein Paar Welse aus dem Wasser zu ziehen. Über die Details können wir sicher zu einem anderen Zeitpunkt sprechen, aber so habt ihr eine grobe Vorstellung." die folgende Pause zog sich gefühlt ewig hin. Der Tyrann wog vorsichtig die verschiedenen Möglichkeiten ab. Er war ein König und sein Wort hatte Bedeutung und so musste er vorsichtig wählen welche Zugeständnisse er machen würde.

"So schnell wie ich ...." sprach er mehr vor sich selbst als zu seinem Gegenüber. Dann blieb sein Blick kurz in der Peripheri des Raumes hängen und man konnte erkennen, dass sich Ajax Pupillen weiteten, doch nur wenige Augenblicke später lag sein Fokus wieder ganz auf Alain.

Er schlug dem Drachen einen Handel vor, den man sicherlich noch tiefergehend besprechen oder verändern würde können, doch der in seinen Grundfesten unumstößlich war.

Das Thema Amalia ließ er komplett unter den Tisch fallen. Sie würde heute Nacht keine weitere Rolle spielen. Zumindest wenn es nach ihm ginge.

[Alain le Beau]

"Nein", sagt Alain leise. "Ihr seid fürwahr nicht Arash." Er betrachtet Ajax und spielt mit seinem Becher, dreht diesen ziellos in seinen dünnen, schlanken Fingern hin und her. "Ich fürchte, eure Pläne widersprechen den meinigen", sagt er dann nachdenklich. "Ich habe mich in Nervi niedergelassen, gerade weil es ein Fischernest ist, uninteressant und abgelegen. Reisende machen in Quinto halt, oder wandern gleich nach Genua durch. Das ist ein Zustand, der mir sehr gefällt. Eine... Grundvoraussetzung für andere Dinge, wenn ihr so wollt."

Er legt den Kopf schief. "Nun bin ich sicher, dass euer Protegé..." Aus Alains Mund klingt das Wort anders, sanfter, natürlicher "...sich auch anderswo beweisen kann. Wahrscheinlich würde es ihm sogar gut tun. Wenn es um Handelsdinge geht, bin ich gerne bereit, ihn an Freunde zu vermitteln, die ihn den Umgang mit dem schnöden Mammon lehren. Weit in der Ferne. Ihr wisst ja offenbar selbst, wie gut ein wenig Abstand von der Heimat den Geist erweitern kann." Sein Blick wird wehmütig. "Ah, Aremorica, deine weißen Strände - wie wenig habe ich sie zu schätzen gewusst!"

Seine Augen finden wieder die des Brujah. "Das, um was ich euch gebeten habe, scheint mir ein ähnlich großer Gefallen zu sein. Aber ich sehe ein, dass ihr nicht einfach auf das Wort eines Sünders vertraut - weise! - und frage euch deswegen: Welche Art von Prüfung stellt ihr euch vor?" Seine weiteren Worte sorgen für ein Stirnrunzeln bei Alain. "Ihr wollt das Amt des Liktoren einfach aufgeben? Ist es denn nicht eine ehrenvolle Position, trotz gewisser Flecken, die andere, mh, Inhaber darauf hinterlassen haben? Nun, wie ihr meint. Vielleicht kann ich euch ja in einer eurer letzten Aufgaben unter die Arme greifen, um zu beweisen, dass es mir ernst ist."

[Ajax]

Ajax Kiefer verhärtete sich sichtlich als der Tzmiscze so selbstverständlich daherlamentierte. Ungläubig verzog er die gesamte Mimik.

"Ich habe euch ein Angebot gemacht, doch anstatt dieses wirklich zu bedenken, oder einen Gegenvorschlag zu präsentieren und was es bedeutet scheint Ihr euch lieber damit beschäftigen zu wollen was es noch zu kritisieren gibt. Gewagt...werter Alain... gewagt." der Körper des Liktors bekam etwas lauerndes und vorerst würde kein Wort mehr über seine Lippen kommen.

[Alain le Beau]

Alains Mund verhärtet sich kurz, als Ajax so plötzlich aggressiv wird. Aber dann setzt er ein beruhigendes - und wahrscheinlich einstudiertes - Lächeln auf. "Es ist diese Sprache, n'est-ce pas? Man sollte meinen, dass ich sie mittlerweile beherrsche. Nun - also - ich habe mich offensichtlich undeutlich ausgedrückt: Mein Gegenangebot, Nervi betreffend, ist simpel. Ihr lasst mir meinen Frieden hier und im Gegenzeug kann euer Getreuer bei einem meiner erfahrenen Händler in die Lehre gehen. Dort wird er einiges lernen, sicherlich bald auf eigenen Beinen stehen und euch Reichtümer einbringen. Eine 'Entwicklung' Nervis möchte ich nicht."

Er faltet die Hände. "Was euren Senatsposten angeht, so wünsche ich eure Prüfung zu hören, damit ich damit alsbald beginnen kann. Und die Gegenleistung erhalte. Insbesondere habe ich angeboten, euch bei euren Liktorenpflichten zu helfen, was ja wiederum ein gutes Licht auf euch werfen und euch dem ersehnten Posten näherbringen würde." Diesmal spricht Alain langsamer als zuvor, ernster und deutlicher, wobei er nach jedem Punkt den Brujah ansieht, ob dieser ihm auch folgen kann.

[Alain le Beau]

Einiges von Wichtigkeit wurde in dieser Nacht zwischen den beiden Kainiten besprochen - und irgendwann gingen die Parteien auseinander.
Zusammenfassung: Alain und Ajax treffen sich in Alains Palast. Ajax möchte eine Zusammenarbeit: Alain soll ihm helfen, Mondsenator zu werden. Außerdem will er Zugriff auf Nervi. Zu ersterem scheint Alain bereit, bei dem zweiteren zögert der Tzimisce.