[1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

[April '19]
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Toma Ianos Navodeanu
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[1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Er hatte sie umschmeichelt, sie geradezu umgarnt, was sie noch nie erlebt hatte. Niemand hatte je ein solches Interesse an ihr gezeigt und das war ihr mehr als unangenehm. Nicht weil er ihr Komplimente machte, sie betrachtete und berührte, das hatten schon andere, sondern weil sie eigentlich nur Toma liebte und ihm nahe sein wollte, auch wenn dieser dem menschlichen Akt ohnehin nichts abgewinnen konnte und sie ihn nie so haben können würde wie eine Frau ihren Mann, war es ihr unangenehm von einem anderen Kainiten so begehrt zu werden. Wusste nicht damit umzugehen. Sie wies Alains Avancen ab, so höflich und zurückhaltend es ihr möglich war, doch er war der Hausherr hier, er war ihr Gastgeber. Er versorgte sie sogar mit seinem Blut.
So war es nicht in der ersten Nacht, auch nicht in der nächsten, aber nach einigen Wochen des stetigen Zusammenseins und dem Umstand, dass Alain der einzige war, der ihr Nähe schenkte, erlag sie seinen Verführungen ohne dass er sie zwang. Sie hätte nie gedacht, dass einer der göttlichen Wesen noch so etwas tat. Toma war dem menschlichen Akt immer abgeneigt gewesen. Warum war Alain so anders? Martha war auch überrascht wie weniger kalt dessen Haut sein konnte. Man hätte fast meinen können er wäre noch ein Mensch.

Es war ein schöner Moment, einzigartig und für diesen einen Moment vergaß sie all die Sorgen, was sie nur schlechter fühlen ließ als es vorbei war, als sie zurück kehrte an das Bett ihres geliebten Herren und ihn in steter Bewegungslosigkeit zu sehen.
Tag wie Nacht blieb sie fast durchgängig an seine Seite. Schmiegte sich an seinen kalten Körper in seinem Bett und wartete, wartete auf die Nacht in der er endlich wieder erwachen würde.
Es war nur so lang. Ein Jahr...ein gutes Jahr. Jede Woche flößten sie ihm das Blut der Menschen ein, im Glauben, dass er das doch brauchen würde, doch es zeigte keine Wirkung, bis auf dass sich irgendwann eine leichte Röte auf der sonst weißen blassen Haut zeigte.

Und eines Nachts geschah etwas sehr seltsames, das Martha erschrocken zurückweichen ließ. Als Tomas Haut von seinem Körper fiel, sich in Blut verwandelte und in das Stroh seines Lagers sickerte, schrie sie panisch nach Hilfe.
Doch so plötzlich wie es begann, war es auch wieder vorbei. Alain sah sich das alles aufmerksam an und versuchte sie zu beruhigen, doch erst als sie sah, dass er nicht weiter verletzt war, dass sein Körper unter dem Blut so intakt schien wie er zuvor gewesen war, entspannte sie sich. Berührte ihn wieder und konnte keine Veränderung feststellen. Auch Alain schien nicht weiter besorgt, untersuchte das ganze aber.
Das zurückgebliebene Blut wusch sie Toma schließlich vom Körper und als Alain nicht mehr hinsah leckte auch ihre Zunge es auf.

Es blieb nicht bei dem einen Mal. Es geschah so oft. Wusste Alain wirklich was er tat? Martha war so verunsichert, aber noch war Toma immer noch unbeschadet.
Nach weiteren vielen Monaten hatte sie dann so viel Blut gesehen, dass es sie womöglich nie wieder kümmern würde.

Sie zählte die Nächte und als ein Jahr vorüber ging füllten Tränen ihre Augen. War es das letzte Mal wirklich ein Jahr gewesen, hatte sie sich da verzählt? Vielleicht war es noch gar nicht so weit? Oder vielleicht dauerte es nun nur noch länger, wie sie befürchtet hatte. Was wenn es zwei Jahre wären? Könnte sie das weiter durchhalten? Warten und warten und warten? Mit jeder Nacht mehr war sie sich nicht mehr sicher. War es nicht unnötig? Sollte sie sich etwas anderem widmen? Sie hatte so selten ihre Familie gesehen, so selten nur noch das Tageslicht, wirklich draußen zu sein.
Wenn Alain nicht wäre und dieses Leben das hier herrschte...Sie hätte nicht einmal mehr gewusst wann ein Tag zur Nacht wechselte.

In einer Nacht dann saß sie müde an die Wand gelehnt, nachdem sie ihn gefüttert hatten und sah wie so oft auf den starren Leib Tomas und erwartete das Blut wieder herausgeschwemmt zu sehen...doch es geschah nicht.
Martha blinzelte und sie brauchte ein paar längere Momente bis es ihr richtig auffiel.
Unvermittelt ging plötzlich ein Ruck durch den Körper des Tzimisce und es war kein langsames Erwachen wie aus einem Schlaf. Sein Rücken drückte sich durch, die Hand ballte sich zur Faust, die Augenlider schlugen auf und der Schmerz traf Toma so hart und unvorbereitet, dass er ihn in einem lauten Schrei Ausdruck verlieh. Ein Schrei der in ein kratziges Knurren überging.

Diesmal klebte er nicht an der Unterlage fest und er versuchte sich aufzusetzen, was nur in einen weiteren Schrei endetet. Sein Kopf drehte sich zur Seite und sein einer noch vorhandener Arm tastete seine Brust ab, seinen Schultern und die leere Stelle seines linken Armes.

Er wusste nicht wo er war, er hatte Schmerzen, er vermisste einen Teil von sich, er erinnerte sich an Zähne in seinem Hals, die Wut, das Reißen...Die Dunkelheit..schon wieder...
Er brüllte und knurrte wie ein Tier und sein Kopf warf sich von einer Seite auf die andere, sein unversehrter Arm schlug um sich und sein sehr schwer verwundeter Körper warf sich plötzlich ohne Probleme herum und rollte sich von dem Bett.

Martha die vor Überraschung und Freude aufgesprungen war und zu seinem Bett gekommen war, schreckte mit einem Mal wieder vor ihm zurück, schrie auf und sie wusste, dass sie nicht hier bleiben konnte. Sie taumelte zurück und erst jetzt schien Toma sie richtig wahrzunehmen, dass er hier gar nicht alleine war.
Sein Arm griff nach ihr, doch er verlor irgendwie die Balance ohne seinen zweiten Arm und konnte sie nicht gut genug zu fassen kriegen. Sie entging ihm um Haaresbreite und hechtete aus der Tür, gegen die er in dem Moment krachte, als sie sich hinter sich zu drückte.

„Alain!“ gellte Marthas Schrei durch die Gänge.
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Alains Nacht hat so gut angefangen. In den Armen eines jungen Burschen aufgewacht, ist der Tzimisce gerade dabei, von seinem Kammerdiener angekleidet zu werden - den ersten Becher gewürzten Blutes in der Hand - und sich dabei in einem Spiegel aus poliertem Metall zu bewundern, als plötzlich dieser Schrei durch die Gänge hallt. Alain reißt die Augen auf, schaut seinen Kammerdiener an, der zurückglotzt. Alains Gesichtsausdruck wird zu Ärger. "Hol Lucio - nicht die Rekruten! Und Blut! Den Alten!" Dann will er losrennen, bleibt stehen, stürzt hastig den Becher herunter, findet einen kurzen, süßen Moment inneren Friedens... und setzt sich in Bewegung.

Währenddessen sind Alains Leibwächter, die ja Tomas wie auch Alains Schlafgemach bewachen, losgestürzt und halten die Tür mit Martha gemeinsam. Zum Glück hat Alain bei seinem Palast weder Mühe noch Kosten gescheut. Die Tür ist massiv und obgleich der Riegel innen angebracht ist, ist die Kraft von drei Ghulen ausreichend, um sie vor einem geschwächten Kainskind zuzuhalten. Obgleich er in Raserei ist, fehlt Toma doch sein Arm, so dass immerhin nur eine zur Klaue verzogene Hand an dem Holz kratzt.

Alain für seinen Teil gleitet durch den Gang heran, erfasst die Situation relativ rasch und stemmt sich seinerseits mit gegen die Tür. "Ein... bisschen Geduld..." stößt er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Er... beruhigt sich... sicher gleich..."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Neben Marthas aufgeregtem Atmen und den Anstrengungsgeräuschen der anderen Guhle hört man das Fauchen Tomas hinter der Tür und mehrere wuchtige Schläge erschütterten das Holz, als dieser sich dagegen warf. Die Tür wurde dabei ein paar Millimeter aufgedrückt, doch sie hielten es und die Geräusche gingen in ein Kratzen über. Scharrend. Bis es sich weiter zog über die Wand daneben und im nächsten Moment etwas krachend an der anderen Seite des Raumes zerschellte. Erneut krachte es in dem Raum. Holz splitterte und schlug gegen die steinernen Wände unter aufgebrachtem Gebrülle des älteren Tzimisce.

Bis es leiser wurde. Das Wüten abbrach und nur noch Stille herrschte.
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain tauscht einen fragenden Blick mit Martha aus. Dann spricht er, so laut, dass es auch in dem Nebenraum hörbar sein dürfte. "Toma? Wohlwerter Bruder?" Er macht eine kurze Pause. "Habt ihr euch beruhigt? Martha ist recht verschreckt und..." er zwinkert der Ghulin zu "...würde doch so gern wieder einmal eure Gegenwart genießen. Ohne sich fürchten zu müssen."

Wieder pausiert er und horcht sehr genau auf die Reaktion hinter der Tür.

[Auspex I]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Für die anderen kaum hörbar, nahm Alain ein Knurren hinter der Tür wahr. Nicht direkt dahinter, irgendwo im Raum.

Schon wieder...wieder eine Starre..wo war er? War das Martha gewesen? Unverkennbar, also war er zu hause? Aber das hier sah nicht nach seinen Häusern aus. Dann viel ihm wieder ein wo er zuvor gewesen war. Just in dem Moment wo die Stimme seines Bruders durch die Tür klang.
Alain...
das beruhigte ihn zumindest ein wenig.

Aber ein Jahr, wieder hatte er ein Jahr vergeudet...oder waren es im schlimmsten Fall noch mehr? Sein Knurren wurde lauter und wechselte in einen wehleidigen Laut. Das durfte nicht sein. Das musste aufhören.

Seine Hand fuhr sich über den Hals und die zerfetzte Schulter, aus der nur noch der Schultergürtelknochen ragte.
Sein Arm war weg...wie sollte er nun...noch irgendwas schaffen?

Unruhig wandert er durch den Raum, zwischen den hölzernen Trümmern des Bettes und der Truhe umher, dem zerschmetternden Eimer der das enthaltene Wasser auf dem Boden verteilt hatte. Jede Bewegung sendetet stechenden Schmerz durch seinen Oberkörper, aber langsam konnte er sich daran gewöhnen.

Tomas Finger waren blutig gekratzt, doch heilten innerhalb weniger Sekunden. Nur sein Arm blieb das krude aufgerissenen Loch, das es war.
Frustriert biss er die Zähne zusammen und ballte die verbliebene Hand zur Faust. Verdammt!

Es dauerte noch einige Momente bevor Alain eine Antwort vernehmen konnte.

"Alain. Kommt herein oder lasst mich heraus."
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ah", sagt Alain leise und nickt seinen Leibwächtern zu, welche die Tür noch immer geschlossen hielten. Diese treten zurück und auch Alain gibt die Tür frei, öffnet sie einen Spalt und blickt hinein. Er lächelt Toma freundlich zu, dann öffnet er die Tür weiter. Toma sieht die Geste nicht, mit denen der junge Tzimisce seinen Leibwächtern befiehlt, wachsam zu bleiben. Martha dagegen schon. Alain tritt ein und wartet, bis auch Martha im Raum steht, bevor er seinen Blutsdienern wieder den Befehl gibt, die Tür zu schließen.

"Eine reine Vorsichtsmaßnahme", sagt er entschuldigend, zu Toma gewandt. "Ihr seid, mh, nicht in bester Verfassung." Toma hat das Gefühl, dass Alain damit mehr meint als nur seinen fehlenden Arm, denn sein Clansbruder tauscht einen Blick mit Martha aus, bevor er fortfährt: "Ich bin ausgesprochen froh, dass diese elende Warterei vorbei ist, Bruder. Und ihr seid sicher froh, wieder erwacht zu sein. Fühlt ihr euch gut genug, dass wir diese Unterhaltung an einem angenehmeren Ort fortführen können?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hätte die Arme verschränkt wenn er gekonnt hätte, so wollte sein rechter Arm dies dennoch tun, bis er merkte, dass es nicht funktionierte und wieder zur Seite herab fiel.
Martha sah ihren geliebten Herrn mit großen Augen an, aber näherte sich ihm zu erst nur zögerlich. Dann warf sie sich vor seine Füße und klammerte sich an sein Bein.
"Ihr seid endlich wieder wach. Ich..ich habe so lange gewartet." Seltsamerweise fühlte sie sich gar nicht so erleichtet, wie sie gedacht hätte, aber war dennoch froh, dass es vorbei war.
Toma blickte auf Martha herunter und dann wieder auf Alain.
"Ich möchte es fast gar nicht fragen: Aber wie lang?"
Dann erst bemerkte er, dass er diesmal gar nicht von Blut bedeckt war, wie zuvor.
"Gut genug." erwiderte er dann. Eigentlich fühlte er sich überhaupt nicht gut, aber besser er kam schnell auf den aktuellen Stand.
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain zögert für einen Moment, dann zuckt er mit den Schultern. "Ein Jahr... etwas mehr als ein Jahr." Erst jetzt fällt Toma auf, dass sich Alain verändert hat. Auf seinem Kopf trägt er wieder seidige Locken, wenngleich sie diesmal von dunkelstem Schwarz sind. Unter menschlichen Gesichtspunkten eine sehr attraktive Frisur. "Nach unserem, mh, Zusammenstoß haben der verehrte Brimir und der wohlwerte Ilario mir aufgetragen, mich um euch zu kümmern."

Er weist auf die nun verwüstete Kammer. "Hier habt ihr gelegen und Martha ist euch nicht von der Seite gewichen. Selbst als ihr..." Der junge Tzimisce senkt die Stimme etwas "...begonnen habt, euch zu häuten."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ein Jahr wieder, immerhin nicht länger. Dennoch war es eine Last. Mehr als die Hektik Jahre zuvor empfand er es nun mehr als Überdruss.
"Habt Dank für eure Fürsorge, Bruder." Auch wenn sie befohlen war...

Nun blickt Toma Alain auch genauer an, neigt den Kopf von einer Seite auf die andere.
„Es ist weg“ bemerkte er und runzelte die Stirn. Er war enttäuscht. All das nun und es hatte ihm nichts gebracht. „Ich bin mir bewusst, dass es nicht angebracht war euch einfach das Tuch vom Kopf zu reißen. Scheinbar habt ihr die Auswüchse darunter versteckt. Doch was war das? Warum sind sie nun wieder weg? Und ihr habt nun schwarzes Haar.“

„Ah das Häuten…also doch. Ja, seltsam nicht? Nach dem was ich den Beobachtungen des werten Ilarios entnehmen konnte, habt ihr es mit dem Blut wohl übertrieben. Obwohl die Art wie es abgetoßen wird doch recht ungewöhnlich ist.“ Erklärte Toma seine Theorie und lächelte. Es gefiel ihm selbst ein Mysterium zu sein. Und er fragte sich ob es bei Alain eigentlich ähnlich ablaufen würde…

„Nun, lasst uns also in einen anderen Raum gehen und bringt mich auf den aktuellen Stand. Ich nehme an, da Martha hier ist, dass ihr meine Guhle versorgt habt?“ Er hoffte dass sie noch nicht abtrünnig geworden waren. Kritisch blickte er zu Martha hinab die verunsichert zu ihm hinauf starrte und dann auch Alain einen unsicheren Blick zuwarf. Toma strich ihr mit der Hand über den nackten Schädel und ein Schauer rann ihren Rücken hinab.
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Alains Schultern senken sich erleichtert, als Toma sein Fehlverhalten eingesteht. Offenbar hätte er sich durchaus auch die Alternative vorstellen können. "Hier entlang, wohlwerter Bruder", sagt er freundlich und weist auf die Tür.

Nicht lange darauf sitzen die beiden an einer edleren Tafel zusammen als an jener, an der Alain damals mit Martha das gemeinsame Zusammenleben begonnen hatte. Im Verlauf des Jahres hat sich doch einiges getan in Alains Palazzo, nicht zuletzt eine deutliche Verbesserung des Möbelbestandes. Alain hat einen Teller voll köstlicher Vorspeisen vor sich stehen und dazu einen Becher Wein, während Toma ein Becher mit Blut gereicht wurde.

"Wir müssen ein wenig vorsichtig sein", erklärt Alain. "Nicht alle Bewohner meines Palastes sind eingeweiht. Wir werden eure Wunde mit einem Tuch bedecken müssen, sobald ihr dieses Stockwerk verlasst." Er zuckt mit den Schultern. "Ich arbeite daran."

Dann lehnt er sich zurück und legt die Hand ans Kinn. "Wo soll ich beginnen? Vielleicht mit meinen Haaren. Als ihr mich damals besucht habt, wollte ich euch genau zu diesem Phänomen befragen..." Bedauernd blickt er Toma an - die Gelegenheit war wohl vorbei. "Etwas hatte mich angegriffen. Ein seltsames Spinnenwesen, das die Liktoren bis heute in ihrer Unfähigkeit nicht festsetzen konnten. Das wird euch gefallen: Ich habe das Bein der Kreatur gegriffen - und sie hat es einfach abgeworfen! In meiner Raserei habe ich hineingebissen... ihr könnt euch nicht vorstellen, was es für eine Mühe war, die Stille zu bewahren! Nun, jedenfalls befürchte ich, dass mich das ekelhafte Blut der Kreatur vergiftet hat. Als ich meine Haarfarbe wechseln wollte, da wuchsen mir diese Tentakel, blutige Tentakel..."

Offenbar hat Alain sein Mitteilungsbedürfnis nicht verloren und so erfährt Toma alles über seine seltsame Entstellung, was er zu wissen begehrt. Alain ist jedenfalls fest davon überzeugt, vergiftet worden zu sein.

"Aber nun zu euch, wohlwerter Bruder. Ich habe natürlich eure Ghule versorgt..." Und euch, will Alain hinzufügen, besinnt sich dann aber eines besseren. Toma hat noch nicht versucht, ihn zu berühren. Ob er wohl überhaupt ein Blutsband zu Alain hat? Und wenn nicht - wer kontrolliert dann Toma? "...nun, regelmäßig, sie sind alle so gesund wie Martha hier. Aber nun erzählt mir, was es mit diesem Häuten auf sich hat! Eure Haut ist faszinierend..."
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