[1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

[April '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Alain konnte das Tier hinter Tomas blauen Augen sehen, dass aufgekratzt und unruhig war. Nicht wusste was hier geschah aber bei Alains Worten noch unruhiger wurde.
Tomas Haltung hatte sich angespannt, leicht vorgebeugt, und er sah auf seine Hand.
Er hatte die Kraft.
Wenn er noch geatmet hätte, hätte sein Brustkorb sich unter tiefen Atemzügen bewegt, so jedoch ging kaum eine sichtbare Reaktion von ihm aus.
Er konnte alles sein...jung, alt, mann, frau...Es war nur eine Maske...egal was er tragen würde, er würde sich nicht verlieren...es war nur Fleisch...und er der Herr...es machte ihn nicht aus, es war ihm Untertan...

Tomas Hand griff in sein Gesicht und die Haut seiner rechten Seite bewegte sich unter seinen Fingern, verzog sich. Erst nur leicht, straffte sich etwas mehr, dann krallten sich seine Finger plötzlich tiefer rein und rissen sie weiter zurück, grotesk und weit. Ähnlich seinem alten selbst, aber chaotisch, wild und zerstörerisch. Tomas Mund war zu einem Schrei geöffnet.
Doch stattdem kamen Worte heraus, in einer Sprache die Alain nicht kannte.

"Nu așa. Prea mult."
...
"Mai mult." zischte er dann mehr.


Martha hatte die Sachen fallen gelassen und sich die Hände erschrocken vors Gesicht geschlagen, aber wagte nicht ihrem Herren jetzt zu nahe zu kommen.
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ja!" flüstert Alain mit fiebrigem Blick, während er die Metamorphose betrachtet. Seine Hände sind zu Fäusten geballt und er grinst irre, als sich das Monstrum aus Toma herausschält. "Das ist Veränderung! Stillstand bedeutet den Tod. Oh, Toma - Toma! Jede Nacht eine neue Erfahrung für mich, ein neuer Körper für euch!" Er schließt verzückt die Augen. "Nur so können wir die Ewigkeit ertragen. Nur so hat sie einen Sinn!"

Rasch reißt er die Augen wieder auf - immerhin steht Toma kurz davor, ein weiteres Mal zu rasen und sich subsequent in den Dornröschen-Schlaf prügeln zu lassen und das will der junge Tzimisce gerne vermeiden. Mit einer Handgeste signalisiert er Martha, sich zur Tür zu begeben, nur für den Fall. Möglichst so, dass sein Bruder diese Geste nicht bemerkt - wobei dieser ja gerade voll und ganz mit seiner Monsterwerdung beschäftigt scheint.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Tomas Hand bewegte sich in seinem Gesicht, verhärtete seine Haut und formte seltsame Abstufungen hinein.
Doch seine ganze Bewegung war verkrampft und zittrig. Mal zögerlich, mal wieder hektisch und immer wieder spie er Worte aus. Sprach mit sich selbst in einer Sprache die an latein erinnerte.

"Așteptați! Poate fi diferit. Trebuie să creștem"

Er sank auf die Knie.
In seinem Kopf zogen die letzten zwanzig Jahre vorbei. Viel hatte er erlebt und gelernt. Er hatte sich einst selbst verloren, so dachte er und doch gelernt, dass das nie der Fall gewesen war.
Er war wer er war. Was er selbst aus sich machte, aber nicht nur äußerlich. Innerlich hatte er versagt, Innerlich war er schwach gewesen und hatte nicht das sein Äußeres auch gezeigt? Doch sein Aussehen war nicht festgeschrieben für ihn. Sein Aussehen war veränderlich und das und alles was wir erleben formt uns. Formt uns innerlich und nicht äußerlich. Die Hülle kann ein Halt sein, ein Wirken nach Außen um der Welt zu zeigen, was sie sehen soll. Doch man selbst wuchs an anderen Dingen, an denen die einen verletzten und die man trotzdem überstand.

Er war ein Künstler, ein Schöpfer, ein Former. Er durfte sich keine eigenen Grenzen setzen. Musste weiter sehen, weiter gehen. Um immer mehr Neues zu erleben und zu erkennen.
Er hatte es anfangs als furchtbare Schande gesehen, doch eigentlich hatte es ihn stärker gemacht, hatte ihm eine neue Sicht auf die Welt gegeben. Hatte ihm Erkenntnisse gebracht, die er sonst nie gemacht hätte. Er hatte eine schlimme Erfahrung gemacht und wäre fast daran zerbrochen. Was hätte das über ihn ausgesagt? Dass er schwach wäre. Doch das war er nicht und das wollte er nicht sein. Er hatte zu viel Zeit vershwendet mit Angst und Selbstmitleid und Trauer. Es wurde Zeit einen neuen Weg zu gehen. Wieder nach vorn zu sehen. Neues zu entdecken und sein Aussehen sollte ihn nicht daran hindern. Keine Grenzen. Er konnte alles sein.

Seine Worte wurden von einem kontinuierlichen Knurren begleitet, das immer mal in Tonhöhe und Intensität variierte. Es wirkte wie ein Kampf. Ein Kampf gegen sich selbst.

"Vreau să fiu mai mult. Suntem conducători."

"Da. Putem fi totul. Nu vom mai ascunde nici de oameni, nici de Cainit.
Dar nici nu vom fi neglijenți. Vom fi diferiti. Vom supraviețui și vom fi mai buni.
Pentru eternitate."


"Putere. Eternitate."

"Nu corpul nostru trebuie să fie perfect, ci noi înșine. Carnea noastră este schimbabilă. Carnea noastră este o coajă care ne ajută."

"Ne schimbăm."

Dann war es still. Nur leise Schmerzensgeräusche gingen noch von dem Tzimisce aus und seine Hand wischte wieder weg, was es begonnen hatte.

---------------------------------
Spoiler!
Warte! Es kann anders sein. Wir müssen wachsen.

Ich will mehr. Wir sind Herrscher.

Ja.Wir können alles sein. Wir werden uns nicht mehr verstecken, weder vor Menschen, noch vor Kainiten. Wir werden aber auch nicht unvorsichtig sein. Wir werden anders sein. Wir werden überleben und besser werden. Für die Ewigkeit

Stärke. Ewigkeit.

Nicht unser Körper muss perfekt sein, sondern wir selbst. Unser Fleisch ist wandelbar. Unser Fleisch ist eine Hülle, die uns hilft.

Wir verändern uns.
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Alains Augen hängen an Toma, so als wolle er dessen Emotionen aufnehmen, trinken, wie das Blut eines Menschen. Auch wenn er die Worte nicht versteht und die erhofften Farben fehlen, so ist doch die Zerrissenheit seines Clansbruders unübersehbar, äußerlich wie innerlich. Seine Fingernägel bohren sich so tief in sein Fleisch, dass er zu bluten beginnen würde, wenn er noch ein Sterblicher wäre. Der Körper des jungen Tzimisce bebt voll unheiliger Lust und als Toma auf die Knie sinkt, geht auch Alain nieder, folgt unwillkürlich der Bewegung des Älteren.

Nachdem Toma seinen Höhepunkt erreicht hat, erbebt auch Alain ein letztes Mal. Befriedigt blickt er auf die niedergesunkene Gestalt vor ihm, wobei ihm jeder kleine Schmerzenslaut einen wohligen Schauer entlockt. Was für eine wundervolle Nacht! Lächelnd blickt er zu Martha.

[Auspex 2 @🐲 Alain le Noir (Anton): 7d10 >=8 f1 = (1 5 3 8 2 4 10, 1 success) = 1]
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Martha hatte dem Ganzen mit Entsetzen aber auch Faszination zugesehen. Wie kam es nun dazu? Was war hier geschehen, während sie weg war? Er veränderte sich wieder? Aber er sah so leidend aus. Was ging da vor? Martha blickte zu Alain, der sich daran ergötzte, solch eine Freude zur Schau trug. Sie war einfach nur verwirrt, aber sie hoffte und betete, dass es Toma damit wieder besser gehen würde. Dass es ihm gut ging.

Toma hatte zwar nichts mehr gesagt, aber seine Bewegungen hatten nicht aufgehört, seine Hand bewegte sich in seinem Gesicht, was nun Großteils von seinem langen Haar überhangen wurde und man konnte nur erahnen, was dort in seinem Gesicht vor sich ging. Was er aus sich machte.

Es dauerte und Martha wurde ungeduldig, verunsichert. Langsam ging sie so zu ihm dass sie vor ihm stand und ging auf die Knie herunter. Kam ihm aber auch nicht zu nah. Ließ ihm seinen Raum und versuchte nur in sein Gesicht zu schauen.

Er nahm sie gar nicht wahr oder ignorierte sie. Seine Finger befanden sich in einem Auge und immer wieder zischte er dabei oder gab ein anderes angestrengtes Geräusch von sich. Er war völlig auf sich selbst konzentriert und würde damit nicht aufhören bis er fertig war oder ihn jemand unterbrach.
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain für seinen Teil hat keine Absicht, Tomas in seinem Treiben zu unterbrechen. Er würde ja auch keinen Musiker mitten im Lied auf die Schulter fassen, keinen Tänzer einfach aus dem Reigen ziehen. Stattdessen steht er auf und begibt sich zum Tisch, wo er einen Stuhl heranzieht und sich darauf niederlässt. seinen Weinbecher in der Hand. Bedauerlicherweise wird Columbus den Mais erst in 500 Jahren aus der neuen Welt nach Europa bringen und erst weitere 300 Jahre später wird sich im Westen die Sitte verbreiten, diesen für einen Knalleffekt zu erhitzen - sonst würde Alain sich Popcorn machen lassen.

Aber auch so steht weiterhin ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Keiner wusste wie viel Zeit eigentlich verging. Fühlte es sich lang oder kurz an? Irgendwann nachdem Toma auf verschiedenen Arten in sein Gesicht gegriffen hatte. Mal streichend, mal drückend, warf er plötzlich den Kopf zurück und strich sich über sein Haar. Nun konnte man bereits die neuen Züge des Drachengesichts sehen, die in keinsterweise monströs geworden waren, wie früher, sondern menschlich blieben. Aber doch nun anders waren. Die Lippen waren schmaler geworden, dafür etwas breiter, die Nase und Kieferknochen ebenso schmaler und als seine Hand durch sein schwarzes Haar fuhr wurde es blond, wo er es berührte. Dann strich er sich nah am Schädel entlang und es wirkte als würden die Haare nun kürzer. Zogen sich zurück in den Körper?
Tatsächlich war von dem langen schwarzen Schleier kurze Zeit später nichts mehr übrig, stattdessen zierte nun hellblondes kurzes Haar seinen Kopf.

Martha starrte ihn fasziniert und verträumt an. Er war so mächtig. Seine Gestalt so wandlerisch. Wie ein Gott eben.

Nun war er jemand anderes. Sah so aus, doch die Augen die sie nun müde anblickten ließen keinen Zweifel an dem wahren Wesen dahinter. Anstatt blau strahlten sie ihr nun grün entgegen, doch es lag etwas lauerndes darin, das keinem Menschen gehörte.
Martha legte ihre Hände in sein Gesicht, berührte diese neue Form.

„Wir werden jetzt gehen.“ Sagte er und erhob sich wankend aus seiner knieenden Position und Martha tat es ihm gleich, eilte zu den Sachen, die sie hatte fallen lassen und brachte sie heran.

Dann wandte sich das neue Gesicht Alain zu und die Pupillen in den grünen Augen zogen sich für einen Moment zu schmalen Schlitzen zusammen.

„Wir danken euch, werter Bruder.“

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+WK
@🐩 Kleiner Schatten (Sam) rolled 31. (2 + 5 + 3 + 6 + 9 + 6 = 31) --> ein würfel zuviel, lezter gestrichen --> 3 Erfolge

https://imgur.com/a/YTUKumn
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Alain le Beau
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain erhebt sich zeitgleich mit Toma und betrachtet dessen neue Züge fasziniert. Dann nickt er und legt die Fingerspitzen aneinander, verneigt sich vor dem Herold des Wandels.

"Auf bald, wohlwerter Bruder. Mögen eure Nächte voller Veränderungen und neuer Erfahrungen sein."

Er schreitet zur Tür, öffnet diese und winkt. Sein Diener tritt heran. "Luca wird euch hinausführen", sagt er leise. Toma entgeht das warme Lächeln, das Alain dabei seiner Ghulin schenkt, keineswegs. Und Martha lächelt tatsächlich zurück - schwach, aber sie lächelt zurück.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1027] Ersehntes Erwachen [Alain, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Entweder Toma sah es nicht oder es war ihm egal, vielleicht waren seine Gedanken auch gerade wo anders oder zu ausgelaugt um sich darüber noch aufzuregen.
Er ließ sich von Martha die Kleidung geben, aber merkte schnell, dass es mit einem Arm fast unmöglich war sich das Hemd überzuziehen ohne sich lächerlich zu machen. Zudem schmerzte jede überzogene Bewegung. So wies er Martha an es aufzuhalten und sie half ihm sich anzukleiden. Schließlich band sie ihm eines ihrer Kopftücher um den Hals, dass die WUnde verdeckte.

Die ganze Zeit sprachen sie kein Wort und dann verließen der Tzimisce und sein Geschöpf den Palast, der nun ein Jahr ihr Unterschlupf gewesen war um zurückzukehren in ihr altes Leben, nur dass es nie wieder dasselbe sein würde. Was gut war.
Zusammenfassung:
Toma erwacht nach mehr als einem Jahr in Alains Obhut. Er gerät in Raserei und demoliert die EInrichtung seines Schlafraumes. Nachdem er sich beruhigt, setzen sich die Tzimisce zu einem Gespräch zusammen. Alain erzählt Toma von dem was er ihm eigentlich vor einem Jahr erzählen wollte, dass er angegriffen wurde. Die beiden tauschen Vermutungen darüber aus was es gewesen sein könnte und Toma zeigt sich interessiert an dem Wesen. Dann berichtet Alain von Ajax Aushang und Toma bringt ein paar seiner Neuigkeiten vor. Danach spricht Alain Tomas ungewöhnliches Verhalten und Aussehen der letzten vergangenen Jahre an. Toma reagiert recht aufgebracht. Schwankt zwischen Erklärungen und Vorwürfen, bis Alain in dazu auffordert es doch zu beweisen, dass er immer noch sich ändern könnte und nicht in Ketten läge.
Toma tut dies. Er wandelt sein Gesicht, doch scheint mit sich selbst im Kampf, aus dem er mit einem neuen aber scheinbar menschlichen Gesicht hervor geht.
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