[1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

[Mai '19]
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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

„Die Domäne als Ganzes wird schwächer mit jedem Vertreter unserer Art, welcher unwissentlich verschwindet. Zumal die Feinde Genuas zahlreich sind und je weniger über den Verbleib einzelner Vertreter unserer Art bekannt ist, umso leichter machen wir es ihnen, langjährige Gäste oder gar Vasallen unserer höchst verehrten Herrin Aurore zu verschleppen… oder gar schlimmeres.“

Ruhig blickte sie auf den Tzimiscen vor sich.

„Ohne Zweifel eine solche Liste würde ein hohes Risiko bergen, weshalb sie in meinen Augen an einem sicheren Ort und mehrfach gesichert verwahrt sein sollte, doch sie bietet ebenso Möglichkeiten. Die Liktoren wüssten, wo und wie sie einzelne Vertreter unserer Art kontaktieren können, bei möglichen Vorkommnissen und ebenso ermöglicht es anders herum, mit ihnen in Kontakt zu treten, sollte es zu unbeabsichtigten Stillebrüchen oder ähnlichem kommen. Die Geißel wüsste, wer in der Domäne angekommen ist oder wer sich darin versteckt hält und somit mit den Traditionen bricht. Die Harpyie hätte - so sie denn Interesse daran zeigen würde - die Möglichkeit, die gesellschaftliche Bühne mehr zu beleben und wir Herolde könnten offenstehende, wichtige Aufgaben zum Wohl der Domäne besser besetzen, was dafür sorgen könnte, dass dem was aufgetragen wurde, wahrlich nachgegangen wird. Eine Einsicht in einzelne Teile einer solchen Liste, würde ich nicht grundsätzlich verneinen, doch sollte dies kontrolliert sein. Doch ihr erwähntet gerade eine Kontaktmöglichkeit der wichtigsten Persönlichkeiten. An wen denkt ihr hierbei und welchen Nutzen hätte dies in Euren Augen?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Wenn es eine Liste mit allen Anwesenden gäbe, würden wir es Angreifern sogar noch leichter machen, so sie sie in die Finger bekämen.“ Erwiderte Toma.

"Was bringt eine Liste, wenn jemand entführt wurde? Dadurch finden kann man denjenigen nicht, nur wissen dass er weg ist, wenn niemand zu Hause ist. Aber das würde man über dessen Diener auch erfahren.

Die Geißel wüsste nur dann wer sich in der Domäne aufhält, so sich dieser in die Liste eintragen lassen würde. Zumal die Geißel ohnehin von uns informiert wird wer neu anwesend ist."


Toma setzte sich wieder zurück an den Tisch, stellten den Korb wieder dort ab und legte die Hände vor sich zusammen.

"Wir sollten eure Idee einmal getrennt betrachten, denn ihr vermischt hier einige Dinge miteinander. Eine Liste aller Aufgaben die wir verteilen, mit einer Kontaktliste für die Harype, mit einer Anwesenheits und Abwesenheitsliste, mit Zufluchten damit die Liktoren jemanden aufsuchen können? Wie viele Dinge wollt ihr damit abdecken?

Wir würden hier erst einmal zwei Listen betrachten.
Eine Liste für wichtige Kontaktpersonen und eine mit allen Anwesenden.

Erstere hat ohne jeden Zweifel ihren Nutzen.

Letztere führt dazu, dass zum einen derjenige der sie besitzt sich bezahlen lassen kann dafür diese Informationen auszugeben und dass diejenigen die es sodann bezahlen einfach bei jedem vor der Tür stehen können. So wir nicht Herold wären und ohnehin jeder wissen muss wo man uns finden kann, würden wir so etwas nicht wollen.

Den einzigen Ort dem ich eine solche Liste anvertrauen würde wäre so ohnehin nur beim Prinzen, wenn es doch um die Sicherheit der Domäne geht.

Wie gesagt bringt eine solche Liste denen die darauf stehen jedoch nichts. Sondern nur denen die nach ihnen suche. Wie den Liktoren. Aber auch nicht wenn diese vermisst werden, sondern nur dann wenn sie befragt werden müssten.

Einen solchen Vorschlag könnte man dem höchstverehrten Prinzen sicher unterbreiten, jedoch vermuten wir dass sich nicht alle melden würden oder falsche Angaben vorbrächten. Und so dies so wäre, wäre ihr Nutzen bereits wieder nichtig. Zudem würdet ihr sagen der Nutzen hebt die Gefahren auf?

Eine Liste aller wichtigen Amtspersonen könnte hingegen sogar im Elysium ausgehangen werden. Auf dieser Liste müssten ja keine Zufluchten stehen, nur Kontaktmöglichkeiten, die viele von uns ohnehin haben."
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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresas Augen waren Toma gefolgt, als dieser sich zurück an den Tisch gesetzt hatte. Für einen Moment glitt ihr Blick aus den Augenwinkeln heraus auf Gandac. Länger als nötig taxierte die Gelehrte ihn, während sie selbst zum Tisch zurückging, nur um sich ähnlich geschmeidig wie zuvor zu setzen. Den Stab stets wachsam führend oder zumindest in ihrer Nähe wissend.

„Eine Liste hätte viele Probleme auf einmal lösen können, doch ich verstehe die Problematik durchaus, doch nun gut.“

Ihre Hand beschrieb eine sich öffnende Geste.

„So wir einzelne Aspekte des Ganzen angehen wollen, sollten wir uns zuerst dem widmen, was für das Amt des Herolds am Wichtigsten erscheint. Die Frage danach, wer in der Domäne Genua verweilt, abgereist ist oder vermisst wird. Welchen Aufgaben für und zum Wohl der Domäne Genua derzeit nicht oder nicht ausreichend nachgegangen wird. Euer Einwand bezüglich der Diener mag dabei gerechtfertigt sein, doch geht ihr davon aus, dass diese überleben. Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein.“

Die Brujah schwieg für einen kurzen Moment, bevor sie leicht mit den Schultern zuckte.

„Doch was wäre euer alternativer Vorschlag diesbezüglich?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Gandac sah irritiert zurück zu Toma, als dieser seine eigentliche Intention die Tür zu öffnen verworfen hatte und nun wieder am Tisch sah. Es gab ein wimmerndes Geräusch von sich als sein Blick auf den Korb fiel, der nun wieder auf dem Tisch stand. Aus ihrer stehenden Haltung konnte Seresa nun auch sehen, dass der Weidenkorb Fleisch enthielt. Rohes.
gandac stackste zum Tisch und legte seine vorderen Arme auf den Tisch, da knurrte Toma nun tierisch und warf dem Wesen einen drohenden Blick zu, was wohl wirkte, denn Gandac stellte sich wieder auf seine acht Beine, was seinen Kopf knapp über die Tischkante gucken ließ und wackelte unruhig in dem kleinen Raum umher.

"Alternativer Vorschlag? Wir haben euch so eben unsere Vorschläge genannt." fragte der Tzimisce dann irritiert. "Ob die Liktoren eine Hilfe durch eine umfangreiche Liste bekommen ist uns recht egal. Es ist deren Sache wie sie ihrer Aufgabe nachgehen. Kümmert euch das wegen eures Clansbruders oder weil es so wichtig für die Domäne wäre?" neugierig blickten die grünen Augen sie an.
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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresas Schulter hatte sich ruhig nach hinten gedreht, als Gandac so nahe am Tisch stand, doch sie ging nicht weiter gegen ihn vor, sondern hielt den Blick auf dem Tzimiscen. Als er geendet hatte, schüttelte Seresa nur kurz den Kopf.

„Ob die Liktoren eine umfängliche Liste bekommen oder nicht, ist für mich letzten Endes unerheblich. So jedoch wichtige Aufgaben zum Wohl der Domäne Genua unbesetzt bleiben und die Herde unserer höchst verehrten Herrin Aurore darunter leidet, wird womöglich zurecht die Frage aufkommen, weshalb wir dies zugelassen und nichts dagegen getan haben, um diesen Missstand zu beseitigen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma schloss für einen Moment die Augen.
„Haben wir euch nicht schon gesagt dass wir eine solche Liste für gut heißen? Daran gab es gar keinen Zweifel. Ihr spracht jedoch den Umstand Verschwundener an, dass es schwierig wäre diese zu finden, was eine Sache der Liktoren ist.“ Sie hatten das Gefühl hier irgendwo den Faden verloren zu haben.

„Machen wir es kurz, wir haben keine Zeit für solcherlei Dinge…Ihr erstellt einen Aushang für das Elysium indem ihr alle Anwesenden dazu aufruft sich abzumelden so sie die Domäne verlassen. Zusätzlich wird im Elysium auch eine Liste der Kontaktmöglichkeiten der wichtigsten Amtspersonen aushängen. Herolde, Harpye, Kastellan, Geißel und Blutvogt, so diese zustimmen. Fragt sie.“

Damit erhob der Tzimisce sich auch wieder, was Gandac gerdezu freudig zur Tür klackern ließ.
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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Doch Gandacs Freude sollte getrübt werden, denn sein Herr folgte ihm nicht umgehend, was daran lag, dass Seresa sich erhoben hatte und sich Toma in den Weg gestellt hatte. Ruhig blickte sie zu dem Tzimiscen auf. Als sie sprach lag eine Ernsthaftigkeit, Klarheit und Überzeugung in ihrer Stimme, welche widerspiegelte, dass sich Seresa über die Jahre verändert hatte. Sie wusste sehr genau wer und was sie war und wer oder was nicht.

„Ich bin nicht euer Diener.“

Ein längeres Schweigen folgte, welches die Gewichtigkeit dieser Worte nachwirken ließ. Seresa hielt noch einen Moment den Blick, bevor sie bei Seite trat und mit der freien Hand in Richtung Gandac und somit der Tür deutete.

„Doch ich bin ebenso wenig hier, um euch von offenkundig Wichtigerem, als eurem gewissenhaften Dienst als Herold und Vasall der Domäne Genua abzuhalten.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Seresa sich Toma in den Weg stellte, schaute dieser beinahe drohend auf sie hinab. Noch einmal würde er sich nicht von ihr aufhalten lassen. Und auch Gandac stackste sofort näher und wurde nur davon aufgehalten dass Toma ihm die Hand geöffnet entgegen streckte.

Gerade als Toma antworten wollte, trat die Brujah aus dem Weg und die grünen Augen des Drachen folgten ihr.

„Wir haben für euch und diese Domäne eine Entscheidung getroffen.“ knurrte er und es war nicht schwer erkennbar dass ihm ihre Worte nicht gefallen hatten.
„Ihr seid Schreiber oder nicht? Wenn ihr es nicht tun wollt, dann lassen wir es Johann schreiben.“

Damit ging er auch zur Tür und öffnete nun diese und würde im Gang verschwinden, so sie ihn nicht noch einmal aufhielt.
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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Erneut stellte Seresa sich in das Blickfeld des Tzimiscen und ihre Stimme klang weiterhin ernst.

„Ich benötige Niemanden, welcher meint für mich eine Entscheidung treffen zu müssen. So ihr künftig jedoch bevorzugt allein zu arbeiten und eure eigenen Wege zu gehen, so werde ich euch sicherlich nicht aufhalten. So ihr in diesem Fall jedoch meine Dienste als Schreiberin in Anspruch nehmen wollt, werdet ihr mich für meine Arbeit bezahlen. Ganz so, wie jeder andere auch.“

Ihre Hand deutete ins Freie der Tür.

„Anderenfalls könnt ihr euren eigenen Aushang gerne Johann schreiben lassen. Wie gut er darin ist, wissen wir Beide schließlich mehr als zu genüge.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma war schon auf dem Weg hinaus und den Gang entlang zur Treppe ins obere Stockwerk. Er wollte nicht noch mehr hören und wollte nicht wissen was sie ihm noch zu sagen hatte. Konnte sie nicht einfach tun was man ihr sagte? Er lies sie einfach stehen und sprach nur noch, ohne sie anzusehen in den Gang hinein, sodass sie es trotzdem hörte.
„Wenn ihr etwas für das Amt des Herolds tun wollt, dann tut es oder lasst es. Wir werden euch nicht dafür bezahlen. Und nun solltet ihr gehen.“

Gandac sah Seresa noch einen Moment an, dann stackste es hinter Toma her.
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