[1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

[Mai '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa nahm einen falschen Atemzug, bevor sie Toma antwortete.

„Worauf ich hinauswollte ist, dass ich die Traditionen kenne, respektiere und achte. Entsprechend gibt es in meinen Augen keinen Grund, weshalb ihr mich an derlei offensichtliches erinnern müsstet, schließlich erinnere ich euch ebenso wenig daran, dass ihr beispielsweise nicht offen mit Gandac oder der unbedeckten Martha durch Broglio ziehen solltet. Oder gibt es einen begründeten Anlass für eure höfliche Fürsorglichkeit mir gegenüber?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Ihr wolltet draußen auf dem Vorplatz trainieren, wir sagten worauf ihr zu achten hättet. Ihr könnt euch persönlich daran stören, dass wir auf unser Heim achten, aber ist es dennoch unangebracht dies kund zu tun und sich so zu echauffieren." erwiderte Toma ungehalten.
"Ihr mögt die Traditionen achten, doch das ist eurer anderen Seite egal, wenn ihr wütend werdet und wenn ihr euch nicht kontrollieren könnt, dann werden die Wächter alles daran setzen euch zu vernichten und wenn ihr einen unbeteiligten Menschen anfallen solltet, werden sie euch jagen.
Aber verzeiht...wir erzählen euch vermutlich offensichtliches."
schloss er mit einem spürbar zynischem Unterton.
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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

„Ich störe mich nicht daran, so ihr gedenkt euer Heim zu schützen.“

Seresas Blick lag ernst auf dem Tzimiscen.

„Dennoch habe ich mich seit meiner Ankunft in Genua verändert und gerade von Jemandem wie euch, derartiges noch immer vorgeworfen zu bekommen, ist wahrlich… ernüchternd.“

Ihre Stimme hatte eine Mischung aus Enttäuschung, gepaart mit einem leicht knurrenden Unterton angenommen.

„Ich kenne mein Tier und sein Begehr weitaus besser, als ihr es annehmen wollt. Davon ab unterweise ich seit vielen Jahren Sterbliche. So ich mir nicht im Klaren über die damit verbundenen Vorteile einer Unterweisung auf dem Vorplatz wäre, hätte ich euch nicht gefragt, ob ihr euch daran stören würdet.“

Seresas Hände beschrieben eine sich öffnende Geste.

„Davon ab fragte ich euch immerhin und tat es nicht ohne eure Zustimmung, was für euch ein deutliches Zeichen sein sollte, dass ich noch immer nicht gegen euch arbeiten will, sondern mit euch. So ihr mir und meinen Absichten dennoch misstraut, so ist dies eure Entscheidung, doch denkt ebenso daran, dass ich weder euch oder den eurigen bisher jemals willentlich Schaden zugefügt habe, obwohl ich dies durchaus hätte tun können.“

Ihre Hände wanderten zurück auf ihren Schoss, während sie den Tzimiscen schweigend betrachtete.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Wir vertrauen jedem Kainiten nur in begrenztem Maße, denn wir können ihnen und euch nicht völlig vertrauen, allein aus dem Grund dass man ob jedem guten Vorsatz eben nicht alles kontrollieren kann.
Wir haben euch auch mit keinem Wort gesagt, dass wir glauben ihr würdet gegen uns arbeiten. Woher ihr diese Annahme nehmt ist uns nicht verständlich. Vielleicht weil es so ist?"


Mit einer gehobenen Augenbraue sah er sie musternd an aber wartete nicht auf eine Antwort.

"Wir verstehen auch nicht warum ihr eure Veränderung nun erwähnt. Habt ihr vorher nicht die Traditionen gewahrt?

Dass ihr weniger demütig geworden seid, zeigt zwar dass ihr scheinbar wisst was ihr wollt, aber es hat keinerlei Bedeutung für diese Thematik nun."


Da erhob sich der Tzimisce langsam von seinem Platz und auch Gandac neben ihm stellte sich auf seine acht Gliedmaßen.

„Wir vertrauen euch die Unterweisung unserer Diener an, oder nicht? Wir lassen euch frei in diesem Haus walten, oder nicht? Wir lassen euch selbstständig eurer Arbeit als Herold nachkommen. Wie viel Vertrauen wollt ihr noch?“
Er klang nicht erbost, aber wohl doch wenig geduldig oder freundlich. Sein Blick ging zur Tür und seiner ganzen Haltung war zu entnehmen, dass dieses Gespräch sogleich beendet für ihn war.
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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa hatte sich mit Toma erhoben, wenn nicht sogar etwas schneller als er, wobei der Stab mit spielerischer Leichtigkeit in ihre Hand gefunden hatte. Ruhig wanderte ihr Blick über den Tzimiscen, als würde sie versuchen ihn oder etwas an ihm einzuschätzen, bevor sie schließlich an ihn gewandt sprach.

„Ich habe stets die Traditionen gewahrt und niemals jemals auch nur mit einer einzigen gebrochen. Wovon ich sprach war der leidige Vorfall mit Sousanna, an welchen ich nicht wieder und wieder erinnert werden will. Ich habe meine Strafe erhalten und daraus gelernt, was ich mit der Veränderung gemeint hatte. Mein Umgang mit meinem Tier ist seither ein gänzlich anderer geworden. Davon ab erwarte ich weder blindes noch vollkommenes Vertrauen von euch. Doch hatte ich euch jemals einen Anlass gegeben, weshalb ihr zurecht an meinen Entscheidungen zweifeln müsstet?“

Fragend blickte sie auf den Drachen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Seresa sich erklärte in dem sie den Vorfall mit Sousanna zur Sprache brachte, zog Toma eine Augenbraue leicht nach oben.
"Nun, das kam uns gar nicht in den Sinn. Dass ihr daran erinnert wurdet liegt also ganz bei euch. Wie viel Kontrolle ihr damals über euch hattet und wie viel nun...das können wir kaum beurteilen. Dass ihr damals Sousanna angegriffen habt, erscheint uns jedoch nachvollziehbar. " Wusste er doch zu gut, dass diese Ravnos jeden Angriff verdient hätte, den sie erlitte.

"Wir zweifeln nicht an euren Entscheidungen. Wir gaben einen Hinweis."

Unerfreut sah er zu ihr hinab, nachdem er den kleinen Korb wieder aufgenommen hatte, den er zu Anfang auf den Tisch gestellt hatte und während er an ihr vorbei ging.
"Damit sollte auch alles gesagt sein. Vincenco wird eine Nacht in der Woche frei bekommen, wo ihr ihn unterrichten könnt."
Mit diesen Worten öffnete er die Tür zum Gang und pfiff dann Gandac nach draußen.
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Seresa
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa nickte leicht, schien sie dagegen keine Einwände zu haben und auch die Antwort schien für sie zufriedenstellend zu sein, auch wenn er ihr keine tatsächliche Antwort auf ihre Frage gegeben hatte. Bevor Toma jedoch die Tür öffnen konnte, hatte sich Seresas Hand leicht dagegen gelegt. Nicht so fest, dass der Drache sie nicht dennoch hätte öffnen können, so er es hätte wollen. Viel mehr wirkte es wie eine sanfte, bittende Geste.

„Ich würde gerne mit euch noch eine Kleinigkeit bezüglich des Amtes besprechen, so ihr noch einen kurzen Moment für mich entbehren wollt.“

Entsprechend ließ sie die Hand sinken und blickte zu ihm auf.

„Mir ist in den vergangenen Jahren aufgefallen, dass Vertreter unserer Art einreisen und von den Herolden Aufgaben erhalten, welchen sie zum Wohle der Domäne nachgehen sollen, doch haben wir keine Übersicht darüber, wer sich von ihnen derzeit überhaupt noch in der Domäne aufhält, oder? Ob sie aus freien Stücken ausgereist sind oder ihnen gar schlimmeres zugestoßen ist. Ich denke entsprechend darüber nach, ob eine Art jährliche Zählung oder Meldung ein sinnvoller Vorschlag wäre, welche unserem höchst verehrten Prinzen unterbreitet werden sollte. Es schadet in meinen Augen der Domäne, sofern wichtigen, übertragenen Aufgaben nicht nachgegangen wird. Deshalb überlegte ich bereits vor einigen Jahren, als ich noch als Schreiberin in Sousannas Diensten stand, ob eine Kontaktliste aller Vertreter unserer Art - geführt durch die Harpyie - eine sinnvolle Idee wäre. Bedauerlicherweise hat Sousanna diese Überlegung nicht aufgegriffen und hat seit ihrem Amtsantritt auch sonst nur wenige mir bekannten Veranstaltungen organisiert, bei welchen eine diskrete Ermittlung der in der Domäne Genua anwesenden Vertreter unserer Art, möglich gewesen wäre. Ich wollte Euch fragen, wie ihr zu jener Überlegung stehen mögt. Ob ihr sie selbst teilen würdet oder welche Alternativen ihr seht.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Seine Augen glitten zu ihrer Hand und dann zu ihrem Gesicht. Hörte ihre Idee noch an, dachte darüber nach und nickte dann. Dies würde Möglichkeiten eröffnen.

"Ihr habt recht, dass Kainiten zu leicht einfach verschwinden und wir nicht wissen welchen Aufgaben tatsächlich nachgegangen wird...hierzu sollten wir einen Aushang anfertigen, damit alle Kainiten wissen, dass sie sich bei uns abzumelden haben, wenn sie die Stadt verlassen und sonst als vermisst angesehen werden müssen.
Eure Idee einer Kontaktliste ist dazu noch etwas anderes. Wer sollte alles darauf stehen? Wo sollte diese zu finden sein? Auf keinen Fall sollte die Harpye darüber verfügen. Wir sind die Anlaufstelle für Neuankömmlinge, nicht diese..."
Ein Knurren folgte, dass die vermutlich beleidigenden Worte des Drachen verschluckte.
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Tomas Knurren lockte ein fast amüsiert wirkendes Schmunzeln auf Seresas Lippen, bevor sie dem Drachen beipflichten zunickte.

„Sie hatte ihre Chance.“

Die Stimme der Gelehrten klang gleichgültig darüber, dass Sousanna diese Liste nicht führen sollte, während ein unausgesprochenes ´Und sie hat sie nicht genutzt´ in ihren Worten mitzuschwingen schien, welches wiederspiegelte, dass die Brujah nicht traurig über den Einwand Tomas war.

„Bei der Liste dachte ich an Benedetto oder Maximinianus. Ihre Aufgabe für die Domäne birgt mögliche Überschneidungen und beide verfügen über sichere Domänen. Womöglich führen oder führten sie ohnehin bereits derartige Listen ohne unser Wissen und wären an einer entsprechenden Zusammenarbeit interessiert. Hattet ihr mit ihnen diesbezüglich bereits einmal seit eurem Amtsantritt gesprochen? Die Alternative würde für Ilario sprechen, verfügt er als Kastellan wohl über weitreichende Kontakte und ebenfalls über eine sichere Domäne, wobei wir hier stärker darauf angewiesen wären, dass Jene, welche sich bisher in der Domäne Genua verborgen gehalten haben, sich zu erkennen geben würden. Womöglich würde uns die Befürwortung der Geißel oder auch des Blutvogts bezüglich dieser Überlegung weiterhelfen können.“

Seresa schwieg für einen kurzen Moment.

„Doch einerlei, wer eine solche Liste führen und schützen würde, seine Loyalität zu unserer höchst verehrten Herrin Aurore und ihrer rechtmäßigen Domäne Genua sollte außer Frage stehen, vor allem in dunklen und gefährlichen Zeiten wie diesen.“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1028] Von Pflicht und Loyalität [Toma, Seresa]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Leicht zogen sich die Augen des Tzimisce nachdenklich zusammen.

„Uns schien ihr spracht von einer Liste mit den Kontaktmöglichkeiten der wichtigsten Persönlichkeiten. Was bringt es eine solche Liste bei einem einzigen Botschafter oder dem Chronisten liegen zu haben? Eure Worte deuten daraufhin dass ihr die Liste sicher wissen wollt, aber wozu eine überhaupt anfertigen wenn sie dann niemand einfach einsehen kann und nur wenigen oder einem einzigen Nütze sind?
Und warum sollten alle unserer Art darauf stehen? Zum einen würde das nicht jeder gut heißen, vermuten wir und wenn man doch ohne ihr Wissen eine solche anfertigen würde, was würde sie dann bringen, wenn man sie nicht verbreiten kann dann? Welchen Sinn seht ihr in diesem Unterfangen außer dass es eine wertvolle Liste wäre für denjenigen der sie besitzt?“

Er sah die Vorteile darin, aber auch die Problematik.
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