[1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

[Mai '19]
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Seresa
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa nahm einen kurzen, tiefen und falschen Atemzug, bevor sie dem Kappadozianer antwortete.

„Ihr kennt meine Meinung bezüglich des Vertrauens. Ich teilte sie Euch vor nun bald fünfzehn Jahren mit. Seither hat sich diesbezüglich meinerseits nichts geändert. Auch nicht bezüglich der Zusicherung, es dennoch mit Euch zu versuchen.“

Ihr Blick war gleichsam ruhig auf Galeno gerichtet, wie der Klang ihrer Stimme in der Dunkelheit der Nacht gedämpft ertönte.

„Was Eure Frage nach meiner Meinung bezüglich den Melissiden anbelangt, so ist dies ein weites Feld. Ein Thema, welches nicht mit einem einzelnen Satz oder gar einer kurzen Antwort gänzlich und umfassend zu beantworten wäre. Es ist vielschichtig wie ein Salatkopf - wie es Eure Schwester im Blute Seinfreda wohl sagen würde.“

Seresa schwieg für einen Moment, bevor sie schließlich leicht mit den Schultern zuckte.

„Stark vereinfacht gesprochen würde ich wohl sagen, ich störe mich insofern nicht an den Melissiden, als dass ich - als Nachfahre Brujah - durchaus verstehen kann, dass sie bereit sind für das einzustehen, was ihnen wichtig erscheint und sie mit allen Mitteln dafür kämpfen werden.“

Eine kurze Sprechpause folgte, bevor sie fortfuhr.

„Dennoch störe ich mich ebenso an ihnen, wenden sie sich in einer nicht tolerierbaren Art und Weise gegen Jene meines Blutes.“
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Nubis
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

"Fünfzehn Jahre ist auch für uns eine lange Zeit..." meinte er. "In dieser sind einige Ereignisse vorgefallen und wir hatten so gut wie nie Kontakt. Bei anderen Vertrauten stellte sich heraus, dass belanglose Gerüchte ausreichen, um ihre Meinung zu ändern und ich sie leider nicht mehr als Vertraute betrachten kann."

Er wirkte bei diesen Worten müde und traurig. Der Blick war aufs Meer gerichtet, welches Welle um Welle Sand, Muscheln und anderes an den steinigen Strand spühlte.

Dass sie gerade sagte, dass sie erst die Vielschichtige Sache nicht mit wenig Worten abtun könne und es dann doch tat, schien er zu ignorieren und ging nicht mehr darauf ein. Jedoch war das Gleichnis mit einem Salatkopf durchaus ein Hochziehen einer Braue würdig. Seine Schwester im Blute nutzte wohl seltsame Vergleiche ab und an.

"Ich denke, dass man es bei allen Lebewesen zu schätzen wissen sollte, dass sie verteidigen, was sie geschaffen haben oder an dem sie hängen. Und dennoch kann man sie nicht gewähren lassen. Denn sie könnten sich mehr und mehr zu einer Gefahr entwickeln.
Würdet ihr bei der Suche nach den Mellissiden und deren Gönner, sei es nun ein anderer Kainit oder diese Meilissa selbst, helfen wollen?"


Er sprach leise, das Rauschen des Meeres trug viele Worte hinfort und löste sie auf. Würde man nur etwas entfernt von ihnen stehen, so würde man wohl nichts mehr wirklich verstehen können.
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Seresa
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Für einen Moment betrachtete sie den Kappadozianer nachdenklich, bevor sie ihm mit einer ruhigen und sanften Stimme antwortete.

„Dies hinge zum einen Teil davon ab, was Ihr gedenkt zu tun, so Ihr sie finden würdet und zum anderen, was ich selbst davon hätte.“

Fragend und schweigend betrachtete sie Galeno.
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Nubis
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

"Vorerst Informationen suchen, sammeln und erst dann überlegen, wie man wo ansetzen könnte. Und Informationen jeweils so sammeln, wie es ein jeder nun einmal kann, was in seinem jeweiligen Ermessen liegt. Jeder sollte da seine eigene Stärke gewinnbringend einbringen. Und was ihr davon habt?"
Er blickte sie etwas ungläubig an. "Nun, die Stille zu wahren, denn diese scheint durch sie stark gefährdet. Und somit auch euch davor zu schützen, nicht dass es hier irgendwann eskaliert. Wir könnten versuchen etwas zu unternehmen, ohne dass gleich wieder die ganze Stadt in Flammen auf geht oder etwas in der Art...Oder liegt euch nichts an der Stadt und seiner Bewohner? Kainiten mit eingeschlossen."
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Seresa
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Die Brujah hatte unweigerlich ihre Augen zusammengekniffen, als der Kappadozianer geendet hatte und ihre Knöchelchen waren am Stab erneut deutlich sichtbar hervorgetreten. Als sie schließlich sprach, klangen ihre Worte gepresst und wenig amüsiert, während ihre Fangzähne erneut für den Kappadozianer deutlich zu sehen waren.

„Ich habe einen Schwur geleistet, Galeno Fiore, auch wenn Ihr offenkundig weder wisst noch versteht, was dies wahrlich bedeuten mag.“

Die Verärgerung über seine Unterstellung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben und sie machte keine Anstalten, dies zu verheimlichen. Dennoch sah sie davon ab, ihn anders als verbal zu züchtigen. Entsprechend schüttelte sie den Kopf, schlug mit ihrer freien Hand den Überwurf über ihr Haupt, bevor sie aus braunen Augen noch einen Moment lang streng zu ihm aufblickte.

„Auch für Euch, solltet Ihr denn eines nachts die Ehre erhalten, selbst dienen zu dürfen. Doch solange Ihr die Pflicht, welche mit dem Amt einher geht noch nicht begriffen habt, sehe ich wahrlich keinen einzigen Grund, weshalb ich Euch bei Eurer Aufgabe und Euer damit verbundenen Bestrebung Liktor unseres höchst verehrten Prinzen zu werden, unterstützen sollte.“
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Nubis
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

Er musterte ihre Reaktion, blickte auf die Hand, die den Stab hielt und die Knöchel, die hervor traten. Die Fänge waren schon wieder draussen. Irgendwie war sie gereizter als früher.
Er schloss die Augen und stiess künstlich etwas Luft aus.

"Mir scheint, ihr wertet alles zur Zeit zu sehr als einen Angriff gegen euch. Ihr wirkt recht gereizt und ich erachte es daher nicht für ratsam, weiter dieses Gespräch zu führen. Denn ich fürchte, dass meine Meinung dazu und eine detailliertere Klärung des Ganzen nur weiterhin von euch missinterpretiert werden könnte."

Er setzte kurz ab und blickte sie dann wieder ernst an.

"Ich erwartete von euch keine Hilfe, noch fragte ich danach. Also fühlt euch nicht genötigt, mich zu unterstützen. Ich fragte euch damals etwas und erhielt bis heute keine Antwort. Auch wenn ihr es mit mir versuchen wollt, so scheint mir, seid ihr selbst noch nicht bereit den nächsten Schritt zu gehen. Eine Zusammenarbeit aus freien Stücken, nicht von Pflicht und Loyalität getragen, sondern dem eigenen Willen."


Er blickte zu dem Stab und dann wieder zu ihr.

"Ich denke, ich werde mich nun entschuldigen, wohlwerte Seresa. Ich möchte euch nicht weiter verärgern und fürchte, dass dieses Treffen irgendwann darauf hinaus laufen wird, je länger es dauern wird. Diese Nacht scheint dafür nicht unter guten Sternen zu liegen und nicht für uns bestimmt zu sein."
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Seresa schloss die Lider und nahm einen tiefen, langsamen Atemzug. Dann einen zweiten, bevor sie schließlich noch einen dritten tat. Sie war dennoch aufmerksam, nahm ihre Umgebung bewusst wahr und konzentrierte sich auf mögliche Geräusche. Als sie die braunen Augen erneut öffnete, waren ihre Fangzähne eingefahren und der Griff um ihren Stab, war deutlich entspannter geworden. Für einen Moment blickte sie den Kappadozianer vor sich schweigend an, bevor sie tief seufzte.

„Nun gut, Ihr sagt, Ihr wollt mich nicht weiter verärgern?“

Fragend legte sich ihr Kopf leicht zur Seite, während ihre freie Hand eine sich öffnende Geste beschrieb.

„Doch was denkt Ihr hätten Ajax oder auch Titus wohl mit Euch getan, so Ihr ihnen gegenüber angedeutet hättet, sie würden ihre geschworene Pflicht nicht ernst nehmen oder sie gar vernachlässigen?“

Die Gelehrte pausierte für einen kurzen Moment, bevor sie fortfuhr.

„Und was meint Ihr, hätte Eure damit verbundene Respektlosigkeit für die Domäne Genua bedeuten können?“

Noch immer ruhten die braunen Augen auf dem Mönch vor ihr.

„Denkt Ihr überhaupt soweit? Habt Ihr überhaupt den Hauch eines Gefühls davon, welche schwerwiegenden Konsequenzen Eure leichtsinnigen Handlungen haben können? Glaubt Ihr denn allen Ernstes, ich sagte Euch damals ohne einen guten Grund, dass Ihr bezüglich Eurer Überlegungen Euren Ältesten fragen solltet?“

Seresa schüttelte den Kopf.

„Ich bin nicht hier, um Euch jedes meiner Worte oder Eurer Missinterpretationen erklären zu müssen, geschweige denn meine Handlungen zum Wohl der Domäne, doch so Ihr meint, mich noch einmal wissentlich und willentlich beleidigen zu müssen, werde ich das tun, worum Ihr mich gebeten habt. Ich werde meine Pflicht und Loyalität hintenanstellen und wahrlich meinem eigenen Willen folgen, indem ich Euch beibringe, weshalb Ihr Respekt haben und zeigen solltet, so Ihr dies nicht von allein tun wollt.“

Eine bedeutungsschwere Pause entstand.

„Habt Ihr das verstanden, Galeno Fiore?“
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Nubis
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

Er hob eine Braue, als sie sprach, schloss die Augen und schüttelte dann mit dem Kopf.

"Wissentlich und willentlich beleidigen? Ich fragte euch lediglich etwas als Antwort zu eurer höchst seltsamen Frage. Seltsam für mich in dem Bezug, dass ich stets davon ausgegangen bin, dass ihr anders seid, anders als manch andere Kainiten. Und dennoch habt ihr danach gefragt, was ihr davon habt. Ja, ich mag in diesem Belang naiv sein, jedoch lehrte mich einst mein Dasein als Mönch, dass man einen Dienst verrichten kann, ohne etwas selbst davon zu haben und das aus vollem Herzen oder vollster Überzeugung. Warum also stellt ihr solch eine Frage, wenn es euch danach erzürnt, die Meinung oder eine Frage dazu offen und ehrlich präsentiert zu bekommen.
Gerade weil ich euch respektiere, hielt ich es stets so, dass ich mit euch offen spreche."


Er hielt kurz inne, sprach dann aber noch weiter.

"Ihr solltet zudem stets davon ausgehen, dass ich viele Dinge auch mit meinem verehrten Ältesten abspreche, bevor ich diese in die Tat umsetze. Vor allem auch, wenn es wichtige Angelegenheiten sind. Das teilte ich euch auch schon vorher mit. Allerdings hatte ich gehofft, ihr würdet euer Interesse bekunden oder nicht, vorerst unabhängig davon, was mein verehrter Ältester dazu meint. Meine Frage an euch war eine reine Interessenabfrage. Ihr sagtet weder ja noch nein. Mir wäre ein "ja, sofern es euer Ältester gut heisst" oder eben ein "Nein" lieber gewesen, als keine Antwort oder nur der Hinweis, vorher zu fragen."

Er setzte kurz ab und räusperte sich.
"Aber das ist ohnehin vergangen und sehr viel Zeit ins Land geflossen. Ob das alles ohnehin noch aktuell ist, dürfte fraglich sein. Es gibt anderes mit höheren Prioritäten. Und vielleicht werde ich in den kommenden Jahren auch nicht mehr zugegen sein...wer weiss das schon. Gottes Wege sind schliesslich unergründlich."
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Seresa »

Schweigend betrachtete Seresa den Kappadozianer einen Moment vor sich, bevor sie sanft den Kopf schüttelte.

„Keiner von uns vermag zu wissen, was die kommende Nacht wahrlich bringen mag. Ob wir weiter existieren dürfen oder ob wir mit dem was wir tun, die ewige Vernichtung finden werden oder gar schlimmeres. Das Einzige was zählt ist, dass wir mit all unserer Macht für das Einstehen, woran wir tief in unserem eigenen Inneren glauben, denn das ist es, wonach wir dereinst gerichtet werden, so wir vor unseren Herrn treten. Doch bin ich nicht einzig unserem Herrn gegenüber Rechenschaft schuldig, sondern auch meiner höchst verehrten Herrin. Ich trat dereinst freien Willens vor, da ich nach bestem Wissen und Gewissen dienen wollte, wissend dass die Nacht lang ist und voller Prüfungen.

Ich erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an.
Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte.
Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen.


Diese Worte sind ein mit Blut besiegelter Eid, Galeno Fiore.“


Ihre braunen Augen blickten auf den Mönch, bevor sie nach einer kurzen Unterbrechung ihre freie Hand öffnend zur Seite führte und sie mit ruhigen Worten fortfuhr.

„Es ging bei meiner Frage entsprechend nie darum, ob mir nichts an der Stadt und seinen Bewohnern - Kainiten mit eingeschlossen - liegt, denn meine Handlungen werden ohnehin - unabhängig von dem was Ihr gedenkt zu tun - stets zum Wohle meiner höchst verehrten Herrin Aurore und der Domäne Genua sein. Zumal ich Euch nicht gefragt hätte, was Ihr gedenkt zu tun, so dem anders wäre. Davon ab hättet Ihr viele richtige Antworten geben können, doch mich mit einer rhetorischen Frage an etwas erinnern oder gar zu etwas zwingen zu wollen, was der Vasallenschwur ohnehin beinhaltet, ist - ohne jeden Zweifel - die Falsche. Meine Pflicht gilt meiner höchst verehrten Herrin und ihrer rechtmäßigen Domäne Genua, sowie deren Wohl. Sie gilt entsprechend weder Eurem selbstsüchtig wirkendem Bestreben Liktor zu werden noch Eurer damit verbundenen Aufgabe. Und was Euren Ältesten anbelangt.“

Seresas Blick ging leicht über die Schulter in Richtung San Marcellino, bevor sie wieder zu Galeno sah.

Mir ist durchaus bewusst, was Ihr wolltet, weshalb ich Euch eben jenen Hinweis als Antwort gab.“

´Und nicht mehr´, schien die Brujah damit zu sagen, ohne es tatsächlich auszusprechen.

„Doch habt Ihr in einem wohl recht: Es gibt derzeit anderes mit höheren Prioritäten.“
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Nubis
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Re: [1028] Wohin der Weg uns führen mag [Galeno, Seresa]

Beitrag von Nubis »

"Mh.. gleiches mit gleichem vergelten?" meinte er leise, als er die Augen schloss und durchaus auch damit zu kämpfen hatte, was da gerade Seresa von sich gegeben hatte. In diesem Punkt waren sie sich wohl beide sehr ähnlich.
Das Biest kratzte stets gefährlich an der Oberfläche und sein Frust war deutlich zu erkennen, wenn er den Mund nun öffnen würde. Seine Fänge waren ausgefahren und er biss die Zähne deutlich zusammen, die Anspannung des Kiefers war auch von Aussen zu erkennen.

"Wahrscheinlich können wir beide schlecht damit umgehen, wenn uns jemand derart ... angreift. Mein Bestreben war und ist nie ein anderes, als für die Domäne da zu sein. Meine Handlungen sind nicht darauf ausgelegt schnellstmöglich Liktor zu werden, ganz im Gegenteil. Ich sagte sogar dem verehrten Brimir, dass es mir egal, ist, ob ich Liktor werde, oder nicht. Nicht weil mir das Amt in seiner Funktion egal ist, sondern weil ich das, was andere damit verbunden sehen, nicht benötige. Selbst ohne Aussicht auf irgendein Amt würde ich genauso handeln, wie ich es tat. Ich heilte Quinto al Mare nicht, weil ich es als Aufgabe gestellt bekommen habe. Und auch die Sache mit den Melissiden ist ernst zu nehmen und wie ich es schon sagte, gehe ich dies so an, wie ich es für richtig halte, egal, ob dies auch die Weise ist, die dann zu diesem Amt führt oder nicht.

Zudem kam ich nicht zu euch und bat um Hilfe. Ich arbeite mit denen zusammen, die mit mir arbeiten wollen, weil wir gemeinsam dies wahrscheinlich besser und schneller schaffen können und ich mag ungern daraus ein Geschäft machen.

Und auch wenn es nicht offiziell bekannt ist, so leistete auch ich einen Schwur auf diese Domäne und ich hoffe, dass all mein Bestreben auch nach meiner hoffentlichen Rückkehr Früchte tragen wird und Genua erstarken wird."

Er sah nach seinen Ghulen, die beide abseits von ihnen standen und sich zu unterhalten schienen. Allerdings nicht auf all zu freundliche Art.
Luciano warf auch immer mal wieder einen wachsamen Blick auf Galeno, war sehr aufmerksam und würde sofort reagieren, wenn er etwas wollen würde. Doch noch zeigte sein Herr keine Regung, die ihn zu etwas veranlassen würde und so ging der Disput mit dem Neuen weiter.

Galenos Blick wanderte wieder zu Seresa.
"Wir werden uns vielleicht in ein oder zwei Jahren wieder sehen, vielleicht aber auch erst wieder viel, viel später oder gar nicht. Wir werden sehen.
Wohlwerte Seresa, ich werde mich nun verabschieden. Ich muss noch Vorbereitungen treffen und jemanden bestrafen. Somit entschuldige ich mich nun und danke für das aufschlussreiche Gespräch."


Seine Fänge waren auch schon wieder eingefahren. Und er wirkte in sich ruhig und gelassen.
So vollführte er ein Nicken, welches beinahe einer Verbeugung gleich kam und den Abschied unterstützen sollte.
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