[1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

[Arash]

Er schüttelte leicht mit dem Kopf. "Nicht jeden Tag. Aber, wenn ich es nicht zurück in mein Revier schaffe, übertage ich an anderer Stelle." er zuckte leicht mit den Schultern. "Aber macht euch keine Sorgen. Ich benötige keines eurer Zimmer. Mir reicht der Garten völlig aus." schnurrte er schmunzelnd.

Bei ihren nächsten Worten kräuselte sich seine Nase, als er wohl versuchte ihre Stimmlage zu deuten. "Wenn es euch zu unangenehm ist..." er lies den Satz unbeendet, als sie ihn quasi anbot ihn herum zu führen. Ein scheinbar echtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Ganz anders, als die katzenhaften Angewohnheiten schien dieses wirklich menschlich zu sein. Ganz ohne das Tier zu involvieren.

Er folge ihr mit schleichenden lautlosen Schritten, wie auf Samtpfoten. Der Gangrel schaute sich das Haus an, war aber offenbar immer auf Fenster, oder Ausgänge bedacht. Räume schienen ihm nicht sonderlich zu liegen. In der Küche sah er sich am längsten und am gründlichsten um. Immerhin sollte hier immer jemand sein, mit dem er sprechen konnte.

[Avelina di Braida]

Sie hielt inne und sah ihn perplex an, „Unangenehm? Dass ihr hier übertagt? Aber nicht doch, dann hätte ich euch nicht gefragt. Ihr seid Gast in meinem Haus, und die Gastfreundschaft ist Tradition, nicht wahr? Zudem... wir wollen mit gutem Beispiel voran gehen. Ich... glaube daran. Auch... wenn das manch einem als töricht erscheinen mag.“ gegen Ende wurde sie leiser, schüttelte dann den Kopf, und führte ihn weiter.

Ihm würde eventuell auffallen, dass die Türen aus besonders hartem, schweren Holz waren und große Schlösser aufwiesen. Sicher etwas was man nicht häufig sah. Zudem gab es wohl die Möglichkeit sie von außen zu verriegeln.

Eine Tür, in einem eher verlassen wirkenden Gang, würde ihm sicherlich besonders ins Auge stechen. Unter anderem deswegen, weil von ihr ein vertrauter Geruch ausging. Wenn auch alt und modrig, so war der Duft getrocknetem Blutes noch immer vorhanden, als hätte er sich in die Mauern gesogen. Womöglich sogar... Vitae? Nichts was einen unbedingt hungrig machte, dazu war es zu... unwirklich, zu lange her.
Sie hielt inne und seufzte leise, „Ihr wisst woher ich das Haus habe?“ fragte sie leise. Sie konnte sich denken, dass ihm sicher Fragen durch den Kopf gingen. Wem würde es nicht so ergehen?

[Arash]

Der Gangrel nahm all die Eindrücke des Hauses in sich auf. Wie ein Raubtier in einem neuen Jagdgebiet. Als sie den Gang mit dem Geruch nach Blut passierten knurrte der Gangrel unbewusst auf. "Ich weiß tatsächlich nicht woher ihr dieses Haus habt. Bisher war es allerdings auch nicht wichtig...so wie ihr es sagt...scheint es das aber doch zu sein?" fragte er schnurrend, während er weiter an der Seite der Padrona durch das Haus schlich. Er genoss den Geruch der von ihr ausging und der im ganzen Haus hing.

"Auch, wenn ich die Wälder bevorzuge. Ihr habt ein wahrlich schönes Heim. Es ist alten Göttern gewidmet und euer Duft hängt überall." Arash ging nur einen Schritt neben Avelina und die Nase sog immer wieder die Luft ein. Dies war auch eine der wenigen Gelegenheiten, wo er dies tun konnte, ohne das sie ihn die ganze Zeit ansah und angespannt war, weil er ihr so nah war.

[Avelina di Braida]

Sie verzog ein wenig das Gesicht. Speziell diese Stelle des Hauses schien ihr nicht zu gefallen.
„Danke.. schätze ich. Aber dieser Teil des Hauses...“ sie schloss kurz die Augen und ging schnell weiter. Ja, wenn so genau wie er sie beobachtete konnte er bemerken, dass sie sich tatsächlich unwohl in der Nähe dieser Tür zu fühlen schien.
„Nun... ja, es ist wichtig. Ich bekam dieses Haus... als Geschenk. Ein Geschenk bei dem ablehnen keinerlei Option war. Nicht, dass ich es nicht wenigstens versucht hätte. Zumindest in so weit dies möglich war in Anbetracht der Umstände.“

Sie hielt inne und wandte sich ihm zu, den Kopf leicht zur Seite neigend, „Ihr wisst ich habe euren Ältesten getroffen. Ein sehr... erhellendes und interessantes Treffen. Ich muss zugeben ich war beeindruckt. Seine scheinbare Offenheit und Ehrlichkeit war erfrischend, etwas das man nicht allzu oft unter den Unsrigen trifft. Es heißt die Signora die mir das Haus zum Geschenk machte stünde ihm recht nahe.“ sie blickte ihn forschend an, schien zu versuchen aus seiner Reaktion zu lesen.

[Arash]

Arash nickte. "Ja natürlich. Die verehrte Acaccia Ancilla des Clans der Schatten. Es stimmt. Sie zählt tatsächlich zu den engsten Vertrauten meines Ältesten. Ich hatte bisher allerdings nicht die Möglichkeit sie zu treffen." er leckte sich über die Lippen. "Aber ich denke es ist vielleicht besser so. Ihr eilt ein entsprechender Ruf voraus."

Träge blinzelte er, bevor er noch einmal fortfuhr. "Wie kommt es, dass ihr dieses Anwesen von ihr geschenkt bekommen habt? Welchen Zweck verfolgt die Ancilla der Lasombra damit?" Es war interessant, dass hier Geschenke gemacht wurden. Vor allem welche Pläne der Ältesten dadurch gefördert wurden.

[Avelina di Braida]

Sie hob sacht die Schultern auf seine Frage hin, „Mein Clansfluch verhinderte jegliche Nachfrage. Ich könnte nur raten bislang. Sie wird auf jeden Fall einen Gefallen einfordern, und ich schätze dieser könnte... mein endgültiger Tod sein.“ sie wurde gegen Ende hin leiser und starrte einen Moment lang Löcher in die Luft, so als hätte sie die letzten Worte gar nicht an Arash gerichtet, sondern schlicht laut gedacht.

Erst nach einer Weile sah sie wieder aus großen, grünen Augen zu ihm und seufzte leise, „Ich hatte gehofft ihr könntet mir mehr sagen. Ich bin nicht die erste Toreador an der sie Interesse zeigt, wie ich hörte. Allerdings... existieren die anderen nicht mehr. Aber... wir sollten in dieser Nacht nicht von derart verdrießlichen Dingen sprechen.“ sie ging weiter, führte ihn zum Atrium des Hauses, dem kleinen begrünten Innenhof.

[Arash]

Er nickte. "Ja, einen Gefallen könnte Sie tatsächlich fordern." schnurrte er. "Aber was eure Vernichtung angeht...." ein Knurren entkam seiner Kehle, während er weiter neben ihr Schritt. Lautlos, wie eine Wildkatze auf der Pirsch. "So sagt mir bescheid, sobald sie dies tut. Ich werde euch helfen." das Knurren war wieder aus der Stimme verschwunden und hatte wieder dem üblichen Schnurren platz gemacht.

Als die beiden Kainiten das Atrium betraten konnte man wahrlich sehen, wie sich der Körper des Gangrel entspannte. Seine Haltung lockerte sich und er richtete sich etwas mehr auf. Die Ohren zuckten und die Nase nahm die neuen Gerüche schnuppernd auf. Offenbar war ihm der Gang durch das Haus schwerer gefallen, als er sich es hatte anmerken lassen. Erst jetzt, als sie wieder unter den Sternenhimmel traten, war dies wirklich ersichtlich.

[Avelina di Braida]

Sie musste kurz etwas schmunzeln, „Sofern ich Gelegenheit habe euch zu informieren, sobald ich vernichtet werde...“ der Schalk blitzte in ihren Augen, aber gleichzeitig noch etwas anderes. Faszination und etwas... allzu menschliches. Dankbarkeit.
Sie sah wie er sich entspannte sobald sie sich dem Atrium näherten und hielt inne, „Ich schätze wir sollten... uns langsam zurück ziehen. Die Sonne wird bald aufgehen und ich möchte nur ungern unter freiem Himmel umfallen.“

Ein wenig zögerlich stand sie da, die Hände unsicher vor dem Körper gefaltet. Es war einer jener Momente, in denen man hinter die Maske der Viscontessa blicken konnte und die unschuldige junge Frau erkennen konnte, die sich dahinter verbarg. Sie schien mit sich zu hadern, zu überlegen, und schließlich lehnte sie sich in einer schneller bewegung vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, begleitet von einem geflüsterten „Danke.“, bevor sie sich mit einem leicht scheuen Lächeln wieder zurück zog.

[Arash]

Arash nickte der Viscontessa zu und erstarrte kurz, als sie ihm einen Kuss aufhauchte. Würde er noch atmen, so würde er jetzt wahrscheinlich rot werden. So geschah aber nichts weiter, außer das sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Anschließend gingen beide Kainiten ruhen.
Arash besucht Avelina ohne Ankündigung und die beiden Kainiten unterhalten sich über Dinge die geschehen sind, wobei Avelina das Tier in Arash soweit reizt, dass er sie beißt und tatsächlich ihr Blut trinkt. Schließlich eröffnet er ihr, dass er ihr etwas imm Wald zeigen möchte und sie bittet ihn zu begleiten. Beide sind sich einig, dass in 3 Tagen zu tun. Solange bleibt Arash bei Avelina und sie zeigt ihm dafür noch das Haus.