[1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

[Mai '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Arash
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Arash »

Die Zunge des Gangrels fuhr über seine Lippen. Seine Blick hob sich unwillkürlich etwas, als sie die Stimme erhob. Sein Blick glitt über die makellose weiße Haut, die Brüste der Toreador hatten ihre Faszination bereits verloren. Dafür erregte der freigelegte Bereich an ihrem Hals nun seine Aufmerksam. Die ganze Zeit ging ein leises Schnurren von ihm aus.

Auf die die offensichtliche Einladung ging er nicht direkt ein...sein Tier rebellierte, es hatte Hunger und wollte dich gleichzeitig nicht binden. "Für eine edle und süße Beute, muss es einen unwiderstehlicher Köder sein. Das lernt jeder Jäger, schon sehr bald." erwiderte er flüsternd. Er war nicht fähig lauter zu sprechen. Er schnupperte und nahm den Geruch der Rose in sich auf. Sie roch nach Feuchtigkeit, Badezusatz und Pfirsichen. Die Augen schlossen sich kurz, während er ihre Berührung seines Kinns genoss. Als sie sich zu ihm hinab beugte war sie ihm so nah, wie nur selten. Sein schnurren wurde etwas lauter, er folgte ihrem Geruch und schnupperte mehr. sog ihren Duft in sich auf.

Seine Fänge fuhren leicht kratzend über ihre weiße makellose Haut. Sein Tier heulte auf, die Gier gewann die Oberhand und schließlich durchstieß er den Hals der Toreador und begann ihr köstliches Blut zu trinken.
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Avelina di Braida
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Avelina di Braida »

Es war ein Spiel gewesen, nichts weiter. Ein Spiel wie jenes, das sie gerne mit ihrer Beute spielte. Sie rechnete nicht damit, dass ein Kainit darauf einging, dass es ernst wurde. Ihre Augen weiteten sich erschrocken und ein leiser, überraschter Laut entkam ihr, als die Fänge des Gangrel über ihre Haut kratzten. Sie erstarrte, gefolgt von einem weiteren erschrockenen Ton, als die Fangzähne ihren Hals durchbohrten. Doch der erste Schreck wurde bald übertüncht von dem wohligen Gefühl, das sich in ihr breit machte. Kurz zogen Erinnerungen an ihr vorbei, die inzwischen ein ganzes Menschenleben zurück lagen. Wie sich Sarinas Zähne in ihren Hals gebohrt hatten, wie sie sich in dem Kuss verloren hatte, bis sie... starb. Doch auch wenn dies als leise Warnung in ihrem Unterbewusstsein hallte, so war das was sie gerade spürte zu intensiv, als dass sie es enden lassen wollte. Mit einem wohligen Stöhnen Schloss sie die Augen, während ihre Finger sich in Arashs Haar gruben und sie den kühlen Körper an ihn drängte.

Ein leises Rumpeln drang an ihre Ohren und mit dem Ausdruck der Ekstase öffnete sie einen Spalt weit die Augen. Mit offenem Mund und überraschtem Blick stand Benita im Raum, so viel bekam sie mit, bevor sie sich dem Rausch der Gefühle wieder hingab. Dabei ein noch so leises „Αγάπη μου...“ hauchend.

~*~

Sie hatte nicht gelauscht... sie war nur in ihrer Nähe. Das war sie immer, wenn es irgendwie möglich war. Sie hatte vor der Tür gestanden und... naja, Wache gehalten. Und als sie den überraschten, erschrockenen Laut gehört hatte, das darauffolgende Stöhnen, da konnte sie nicht anders und in den Raum stürmen. Und hier stand sie nun, den vertrauten Ausdruck der Ekstase auf den Zügen ihrer Padrona, ihrer Geliebten ungläubig musternd.
Einen Moment schien sie wie festgefroren, unsicher was sie tun sollte. Ihre Gedanken rasten. Dieser Kainit trank von ihrem Engel! Oh, sie wusste wie es sich anfühlte, sie hatte es selbst oft genug mehr als nur genossen... Aber sie war ein Mensch gewesen! Bis sie selbst von ihrer Padrona getrunken hatte. Aber das war anders. Sie hatte keine Fänge und wenn sie trank schien dies auch nicht jenen verzückten Ausdruck auf die Züge ihrer Geliebten zu zaubern. War dies rechtens?

Für den Moment stand sie unentschlossen im Raum. Sollte sie einschreiten? Sollte sie fliehen? Sollte sie Bernardo oder Sophia rufen? In ihr rangen Verwirrung, Angst, Wut, Eifersucht und Sorge um die Vorherrschaft, doch schließlich rannte sie wie von Teufeln gejagt zur Tür hinaus.
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Arash
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Arash »

Das Blut war bei weitem nicht so dick, wie das von Brimir, seiner Erzeugerin, oder dass der Prinzessin. Aber trotzdem war Kainitenblut immer noch etwas anderes, als Menschenblut oder Tierblut. Es war dicker, süßer, köstlicher und deutlich nahrhafter.

Er spürte wie die Toreader ihn an sich zog. Sie wollte es auch. Arash beherrschte sich aber. Er hörte auf zu trinken. Nur den Biss behielt er weiter aufrecht. Ein Glück, dass sie keinen Herzschlag hatte, so sprudelte das Blut nicht, aber das Gefühl der Euphorie. Dieses blieb. Er schloss die Augen, genoss ihre Berührung.

So hielt er den Biss aufrecht. Das Tier war satt. Aber der Gangrel wollte diese Pose nicht aufgeben.
Instinkt gegen 6:

RPBotBOTheute um 18:25 Uhr
@🐺Arash (Daniel) rolled 22. (6 + 5 + 10 + 1 = 22)
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Avelina di Braida
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Avelina di Braida »

Noch während sie Benita hinterher sah, verschwamm die Gestalt ihrer Geliebten langsam vor ihren Augen und die Lider schienen schwer zu werden. Der Rausch den sie empfand war zu vereinnahmend. Ein Gefühl das man halten wollte, das jede Vorsicht für einen Moment vergessen ließ.
Die kurze Ablenkung sorgte allerdings dafür, dass die klaren Gedanken sich in den Vordergrund schieben wollten. Was wenn er weiter trank? Doch da spürte sie schon, dass er aufhörte. Und dennoch löste er sich nicht. Das Tier in ihr wisperte, es wollte dieses Spiel spielen. Es wollte kratzen, beißen, sich in dem Kuss verlieren. Ihre Fingernägel gruben sich in den Rücken des Gangrel, während die andere Hand sich weiterhin in sein dichtes Haar krallte, und sie ihn mit sanftem Druck gegen ihren Hals presste.
Spiel weiter!

Und doch glitten die Gedanken wieder zu Benita und die Stimme der Vernunft versuchte sich Gehör zu verschaffen.
Es ist nicht nötig. Er hat aufgehört zu trinken.
Was wenn er wieder anfing? Ein weiteres leises, genussvolles Stöhnen... doch dann drängte sich etwas anderes in ihren Geist, etwas das sie erstarren ließ. Erinnerungen. Bilder der Vergangenheit, der sterblichen Vergangenheit. Er mochte ein Kainit sein, aber er war ein Mann. Genau wie Bernardo. So riss sie die Augen auf und nahm ihre Hände von ihm, als hätte sie sich an einem Stück heißer Kohle verbrannt. Sie schubste ihn nicht weg, sie erstarrte eher wie ein ängstliches Reh. Und doch konnte sie das wundervolle, erregende Gefühl der Fänge in ihrem Hals nicht vertreiben...
Das willst du auch gar nicht.
So versuchte sie die Wirren ihrer Emotionen in den Griff zu bekommen, ihre eigene Stimme zu finden. Nicht die des Biestes, oder die der sterblichen Viscontessa...

=========================================
Selbstbeherrschung
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Arash
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Arash »

Arash spürte die Gier der Padrona. Anfangs mochte sie selbst nicht gewollt haben, aber das Tier und ihr Körper betrogen sie. Das taten sie immer, wenn der Biss erfolgte. Keiner war dagegen gefeit. Auch er nicht, dass hatte er durch seine Erzeugerin gelernt. Er gab ihrem Fordern nur zu gern nach. Aber er wünschte sich etwas ähnliches zu fühlen. Es sollte unerfüllt bleiben.

Er spürte wie sich ihr Körper versteifte, wie sich ihre Haltung änderte und sie ihre Hände zurück zog. Er öffnete die smaragdenen Augen und löste den Biss. Mit einem lecken der Zunge über den Hals Avelinas schloss er die Wunde, so dass nur malkellose blasse Haut zurück blieb. Nicht ein Blutstropfen war zurück geblieben. Keine Narbe, nichts deutete darauf hin, dass sie gebissen worden war. Sein Blick suchte den Ihren, als er sich zurück lehte und vor ihr in die Hocke ging. War sie noch schöner geworden? Hatte der Geruch sich durch den Biss intensiviert? Er leckte sich über die Lippen, auf denen noch eine winzige Spur ihres Geschmacks vorhanden war. "Ihr...schmeckt wunderbar." schnurrte er. Sein Blick war leicht glasig. Er genoß ihre Nähe nun noch mehr, als vor dem Biss. Irgendwo in seinen Gedanken, weit weg, jaulte das Tier, dass es mehr wollte, aber nciht jetzt. Nicht heute. "Ich..." er brachte den Satz nicht zuende, sondern schaute beschämt zur Seite.
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Avelina di Braida
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Avelina di Braida »

Müsste sie atmen, so hätte man gesehen wie sich ihr Brustkorb schneller heben und senken würde. Würde ihr Herz schlagen, so hätte man das leichte und schnelle Pulsieren unter der Haut erahnen können. Würde vom Herzen das Blut durch ihre Adern gepumpt werden, so hätte man wohl rote Wangen gesehen, als der Gangrel von ihr abließ. Aus großen Augen blickte sie ihn nun an, überfordert mit der Situation, wie es schien. Ein Moment unangenehmer Stille folgte. Noch immer war er über ihr, auch wenn er zur Seite blickte. Doch sie begann sich zu entspannen, auch wenn er ein Mann war, auch wenn er ihr so nahe war, auch wenn er... sie gebissen hatte.

Ihre Gedanken rasten. Sie wusste was passierte, wenn sie Sterblichen von ihrem Blut gab. Und sie wusste, dass es bei Kainiten ebenso wirkte. Sie hatte es von ihrer Schöpferin gelernt, sie hatte vom Blutsband der verehrten Majestät gehört und sie hatte es bei Amalia und Galeno gesehen. Zarte Falten zeigten sich auf ihrer Stirn und sie musterte den Gangrel intensiver. Er hatte nicht vor gehabt sie zu töten, dafür hatte er zu früh von ihr abgelassen... oder? Aber er musste wissen, was er damit getan hatte, oder nicht?
Zaghaft streckte sie die Hand aus, und legte die Fingerspitzen auf seine Wange, noch immer mit verwirrtem Ausdruck in den Augen.
„Warum... habt ihr...?“ es war nur ein Wispern, so leise, dass man es fast überhören konnte, „Ich meine... ich... ihr habt...“ wieder verstummte sie. Sie verstand es nicht, aber die richtigen Worte wollten ihr auch nicht in den Kopf kommen. Noch immer war das Gefühl greifbar nah, wie ein lange vergessenes Feuer, das durch ihren Körper floss. Ohne es zu wollen seufzte sie wohlig auf bei der Erinnerung, nur um auch sogleich peinlich berührt den Blick abzuwenden.
Schließlich fing sie sich ein wenig und meinte leise, „Ihr... ihr müsst... euch keine Sorgen machen. Ich werde... ich meine... wir sind...“ ...sie hatten es bereits viele Jahre zuvor besprochen. Sie wollten das versuchen, was unter Kainiten fast undenkbar schien. Eine Freundschaft, „...Freunde?“
Innerlich schallte sie sich selbst für ihr Gestammel. Dies ziemte sich absolut nicht für eine Toreador.
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Arash
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Arash »

Auch auf Arashs Gesicht war keine Rötung zu sehen. Kein heben des Brustkorbs. Er war genauso tot wie die Toreador. Aber in seinem Blick hatte sie es glitzern sehen. Dieses rare glitzern eines Menschen...ja Menschen...der etwas für den Gegenüber empfand. Mochte es Zuneigung oder Liebe sein? Vielleicht war es durch das Band entstanden? Aber nein. Es war schon vorher da gewesen. Nicht so stark, aber vorhanden war es bereits bei ihrem zweiten Treffen in der Villa der Padrona gewesen.

Die Reaktion des Gangrels machte klar, dass er es vielleicht selbst nicht direkt gewollt hatte. Allerdings schien er sich auch nicht schlecht zu fühlen. Wie auch, wenn er Liebe empfand. Egal, ob es die verdrehte Liebe des Bandes war oder echte. Oder war sie nur verstärkt worden? War es schon immer da gewesen? Arash leckte sich erneut über die Lippen und sah die Toreador wieder mit einem verliebten Blick an. "Ja...Freunde..." widerholte er langsam und entfernte sich einen weiteren Schritt von ihr. Entzog sich vorerst ihrer Berührung, obwohl offensichtlich war, dass er sich danach sehnte. "Wer mit dem Tier spielt...muss damit rechnen, dass es zubeißt." schnurrte er. Es war keine Entschuldigung für das was geschehen war, sondern eher eine Erklärung. "Ich hätte...es nicht tun dürfen...ich hätte das Tier nicht reiten dürfen..." noch einen Schritt ging er zurück. Wie ein Tier das gleich flüchten würde, wenn man es nicht aufhielt.
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Avelina di Braida
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Avelina di Braida »

Für einen Moment sah sie abgelenkt zum Glanz in seinen Augen, fasziniert von der Lebendigkeit in ihnen, welche im Kontrast zu der Kühle seiner Haut stand. Langsam setzte sie sich auf, als er sich zurück zog, ohne den forschenden, neugierigen Blick von ihm zu lassen.
Als sie noch am Leben war hatte sich ihr Gemahl oft genug ohne Rückfrage das genommen, was er wollte. Doch hier war es anders... zwar hatte der Gangrel sie überrumpelt, doch... er hatte sich dadurch selbst in eine Art... Abhängigkeit begeben. Und ja, sie hatte gespielt. Sie hatte es provoziert in gewisser Weise. Normalerweise ließen sich Kainiten aber nicht einfach zu so etwas hinreißen. Und genau diese Spontanität, dieser fast menschliche Gefühlsausbruch war es, der ihre Neugier weckte.

Sie wollte bereits die Hand ausstrecken, als er sich zurückzog, und irgendetwas in seinem Blick sagte ihr, dass es gesünder war ihn für den Moment nicht zu bedrängen. Stattdessen schenkte sie ihm ein warmes Lächeln und einen fast scheuen Blick.
„Ich... schätze ich muss noch viel über euren Weg lernen. Es tut mir leid, dass ich euch offenbar dazu... angestachelt habe.“
Kurz schob sich eine Szene der Vergangenheit in ihre Gedanken. Die Priester, die sie um Hilfe gebeten hatten. Die ihr erklärten, dass sie selbst an den Ausbrüchen ihres Gemahls die Schuld trug, nur weil sie eben so aussah, wie sie aussah. Und ebenso kurz zeigte sich auch der tief in sich begrabene Zorn darüber auf ihren Zügen, in ihren Augen. Nein, es war nicht ihre Schuld! Sie war eine eine Rose, und ihre Waffen, sowie ihre Verteidigung waren begrenzt.

Schnell wandte sie den Blick ab, den sie stattdessen kurz darauf wieder ein wenig beschämt zu Boden richtete. Mit nervösen Händen versuchte sie ihr nasses Kleid zurecht zu rücken, die darunter liegenden Konturen zu verbergen – wenig effektiv.
Eine seltsame Mischung an Emotionen wütete in ihrem Geist, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Bei ihrem Gemahl hatte sie sich benutzt gefühlt, wehrlos. Der Unterschied dieses mal war, dass sie es wirklich genossen hatte. Und dass sie damit auf gewisse Weise einen kleinen Sieg feiern konnte. Der Rausch den sie beide empfanden war für ihn nur der eines kurzen Augenblickes. Das Band, das geschlossen wurde würde jedoch länger anhalten. Ein Band das nur ihr zum Vorteil gereichen könnte.

Abermals schüttelte sie den Gedanken ab. Sie hatte nicht vor es auszunutzen.
„Ihr... ihr geht?“ fragte sie vorsichtig und mit einer nicht zu verachtenden Unsicherheit in der Stimme, als sie wieder aufblickte und ihn derart Sprungbereit sah, „Ich... ihr... eure Einladung steht noch? Dass ich... euch im Wald besuche?“
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Arash
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Arash »

Zwei Schritte war er von ihr entfernt. Eine Schönheit inmitten der Rosen. Unberührbar für ihn. Beißen war dumm gewesen. Das Tier rebellierte in ihm. Es wollte mehr und hasste es gleichzeitig. Nie war sein Tier bisher so zweigespalten gewesen. Es brüllte, hackte, zerfetzte, alles was in seinem Inneren irgendwie gegeben war. Er schloss die Augen, bracuhte Klarheit. Wollte das Tier reiten, aber eben hatte es etwas getan, wofür es sich selbst hasste? Was sollte er tun? Ein Knurren entrang sich seiner Kehle, als er ihre Worte hörte. Verstehen tat er sie nicht, das Tier war in diesem Moment zu laut. Wenn die Padrona ihn beobachtete sah sie den Inneren Kampf in ihm der zwischen Flucht und bleiben geführt wurde. Liebe und Selbsthass, wechselten sich auf dem Gesicht des Gangrels ab.

Schließlich schaute er wieder zu ihr auf. Die Hände zu Fäusten geballt. Die Knöchel würden weiß hervorsteche, wenn noch Blut durch sie fließen würde. Aber das tat es nicht. In seinem Blick stand Trauer, dass sie ihn nicht hielt. Auch, wenn ihre Worte sagten das sie ihn wieder treffen wollte. "Gehen...will...ich...nicht..." presste er hervor. Das Schnurren war beinahe ganz aus seiner Stimme verschwunden. Er klang tonlos und entmutigt. Vielleicht darauf zurück zu führen, dass der Kampf mit dem Tier anstrengend war. "Aber...ich will...euch auch nicht...belasten." fuhr er fort. Seine Zunge fuhr über Lippen. Ein wenig Hoffnung glomm in seinen Augen. "Ihr seit immer willkommen...immer." fügte er hinzu. Offenbar wirkte das Band bereits.
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Avelina di Braida
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Re: [1028] Wilde Rosen [Avelina, Arash]

Beitrag von Avelina di Braida »

Wenn es jemals einen Moment der Unsicherheit in ihrem Unleben gegeben hatte, dann war es wohl dieser. Diese Stadt hatte sie unendlich erschöpft in den letzten Jahrzehnten, Genua war voll von Neid und Missgunst unter den Kainskindern. Und hier war der erste, dem sie wohl... halbwegs vertrauen konnte nach diesem kleinen... Intermezzo. Zumindest so lange dieses Band anhielt. Und doch war es überfordernd. So nah hatte sie keinen Mann an sich heran gelassen, seit Bernardo. Außerdem war da noch Benita, sie musste mit ihr sprechen. Wer wusste schon was in ihrem Hitzkopf schon wieder vor sich ging, nach dem was sie beobachtet hatte.

Aber da war dieser Blick, dieser innere Kampf der ihr nicht verborgen blieb. Auch in ihren Augen zeigte sich wohl wie unsicher die Situation sie zurück ließ. Dann allerdings riss sie sich zusammen. Kurz schloss sie die Augen und sammelte sich, bevor sie ihn vorsichtig und warm anlächelte.
„Ihr... belastet mich nicht.“ erwiderte sie noch etwas zaghaft und rutschte ein kleines Stück näher, die Hand zögerlich auf seinen Arm legend.
„Auch müsst ihr nicht gehen... ich meine... ich habe euch gerne um mich, es sei denn ihr... plant mich leer zu trinken. Das.. wäre weniger in meinem Sinne.“ ein Mundwinkel hob sich vorsichtig bei dem Versuch zu scherzen. Sie hatte nie viel mit dem Clan des Tieres zu tun gehabt. Sie wusste nicht, was seine knurrenden Laute zu bedeuten hatten, seine Körpersprache war ihr fremd. Zumindest teilweise. Was ihr nicht fremd war war die Beherrschung mit der er rang. Sie sah seine geballten Fäuste, wie die Muskeln sich anspannten. Er rang eindeutig mit dem Biest und sie hatte keinerlei Idee, wie sie ihn dazu bringen konnte sich ein wenig zu entspannen. Er ging einen Weg der der Menschlichkeit so dermaßen fern war.

„Ich... braucht ihr irgendetwas? Seid ihr durstig?“ unbeabsichtigt hatte ihre Hand begonnen über seinen Arm zu streicheln. Ungeachtet ihres Alters schien tatsächlich noch sehr viel Menschlichkeit in ihr. Weder wirkten die Worte unaufrichtig, noch mit Hintergedanken gesprochen. Sie schien lediglich etwas ängstlich. Als wolle sie nicht Gefahr laufen, dass er abermals die Zähne in sie schlug, da sie unsicher war inwieweit sich ein Kainit auf dem Weg des Tieres zurückhalten konnte. Ihr war völlig klar, dass sie in diesem Falle wohl kaum eine Chance gegen ihn hatte.
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