[1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, Sousanna (SL)]

[Mai '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Il Cavaliere
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[1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [Arash, Alain, Avelina, Ghazed, Vergonzo, Sousanna (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Spätsommer in Ravecca, die Hitze stand förmlich in den Gassen und Straßen, kein Lüftchen wehte, und doch trübte sie die Stimmung im Siestri nicht. Ausgelassen feierte man bereits seit dem frühen Nachmittag im Umfeld des Hauses von Senator di Mare. Allerlei wichtige und hochgestellte Personen hatten Einladungen erhalten und waren gekommen, hatten gratuliert und Geschenke überreicht. Spätestens jedoch als sich die Feier aus dem Räumlichkeiten des Hauses hinaus in den Garten und schließlich sogar bis in die umliegenden Straßen und Gassen ausgebreitet hatte, war nicht mehr wichtig ob man eingeladen war oder nicht. Die Leute kamen und feierten als ob es kein Morgen gäbe. Der Wein floss frei und in Strömen, Brot und sogar Obst wurden freigiebig verteilt. Der halb verborgenen Unzucht frönte man hier und da, Leidenschaft und Sünde umarmten einander und sicherlich machten auch Raveccas leichte Mädchen ihren Schnitt.

Als die Sonne im Westen verschwand wurden Kerzen und Lampen auf die herausgestellten Tische und halbleeren Fässer gestellt. Danielo die Mare ließ sich nicht Lumpen, 111 Jahre und man würde noch ewig davon reden wie sein Fest die Nacht zum Tag gemacht hätte. Einhunderelf Jahre, wie konnte das sein? Das fragte sich so mancher, log di Mare etwa? Doch weshalb sollte er das tun, zumal ihn etliche schon seit Ewigkeiten kannten. Vielleicht würde später etwas Licht ins Dunkel kommen, immerhin machte unter den Feiernden das Gerücht die Runde Danielo di Mare wolle nach in der Nacht eine Rede halten...
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Arash
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von Arash »

Tia schlenderte durch die Straßen. Die Hitze des Tages lies erst langsam nach. Sie war den ganzen Tag am Hafen gewesen. Sie hatte sich daher vorher umgezogen und sich ein leichteres Kleid von Sousannah geliehen. Nun trug sie ein leichtes, dunkelrotes Kleid, welches auch nicht nur luftig war, sondern im Gegenlicht auch ein wenig durchsichtig. Zumindest die Silhouette war gut zu erkennen, wenn auch keine Details.

Die Dunkelheit machte sich langsam in den Straßen breit und bald würde es sicher noch interessanter werden. Immerhin kamen nun die Nachtschwärmer noch dazu. Dieses Gebiet war Ideal für die Jagd auch, wenn bestimmt nicht alle hier jage durften. Sie schnappte sich einen Becher Wein, um sich näher an die Villa heran treiben zu lassen.
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Alain le Beau
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Wie ein Schmetterling flattert Alain zwischen den Gästen daher, wirft hier einer schönen Frau ein Lächeln zu, stößt dort mit einem jungen Edelmann an, greift sich eine Weintraube und zerbeißt sie genießerisch, lacht fröhlich über den Witz eines Zechers. Besonders aber interessiert den Tzimisce der Gastgeber, der auf so mysteriöse Weise dem Alter trotz. Natürlich hat Alain seine Theorien dazu, aber andererseits schadet es ja nicht, den Abend zu genießen, während man versucht, das Geheimnis zu lüften. Und nach einer Weile hat er seine selbstgestellte Mission schon fast vergessen.
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Il Cavaliere
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von Il Cavaliere »

Sowohl der hübschen Tia in ihrem sündhaften Kleid, als auch dem wohlgestalteten Alain flogen angeheiterte Lächeln und begehrliche Blicke zu. Hatte nicht sogar der junge Edelmann ihm beim Anstoßen zugezwinkert?

Die Stimmung blieb gut und wurde immer ausgelassener, trotz des stetigen Flusses an Wein kam es bisher zu keinen ernsthaften Prügeleien oder ähnlichem. Hier und da spielten Musikanten, teils von Herren Senator und Geburtstagskind bestellt, teils auf eigene Rechnung wohl.
Zwischendrin hörte man Sätze wie:

"Einhundertundelf Jahre, so knackig will ich in dem Alter auch noch sein!"

"Angeblich liegt es daran, dass di Mare einst mit der Roten Hexe schlief... weißte ja, dass Hexennächte jung halten."

"Weit über Hundert werden doch nur Heilige oder solche die mit dem Teufel im Bunde sind."

"Danielo betet viel und führt ein gottgefälliges Leben, der Herr hat ihn wohl belohnt wie einst Methusalem."

"Nie im Leben ist der 111 Jahre alt. Di Mare lügt, dass sich die Balken biegen. Naja vielleicht hat er die Aufmerksamkeit nötig.."


Zu etwas späterer Stunde mochte Alains Kennerblick dann auch auf Tias wohlgeformte Gestalt fallen, kannte er vielleicht gar das Kleid?
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Arash
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von Arash »

Tia erwiderte die Neckereien der anderen Gäste und Feiernden. Sie flirtete hier und da etwas mit gut aussehenden Männern und auch der ein oder anderen weiblichen Schönheit. Die immer noch jung aussehende Ghulin lauschte den Gerüchten und Kommentaren über das Alter des Gastgebers, sagte aber selbst wenig, da sie durchaus ihre eigene Vermutung hatte und diese gerne bestätigt hätte.

Daher lies sie sich in ihrem sündigen Kleid und immer wieder einem Becher Wein weiter in Richtung der Villa des Geburtstagskindes heran. Alain bemerkte sie nicht direkt. Der Wein zeigte auch langsam Wirkung und ihre Wangen färbten sich in einem leichten rötlichem Ton.
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Alain le Beau
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain wiederum hat Tia längst bemerkt, aber in diesem Fall stiehlt sich erst einmal nur ein Lächeln auf sein Gesicht - was seinen derzeitigen Gesprächspartner, einen fetten Händler, kurz irritiert. "Und ihr sagt, dass ihr ihn schon seit 40 Jahren kennt?" nimmt er dann den Faden des Gespräches wieder auf. "Erstaunlich! Wirklich erstaunlich!" Er schüttelt angemessen den Kopf und wendet sich dann der Bedienung zu. "Noch etwas Wein, meine Liebe. Und was ist an den Gerüchten mit dieser roten Hexe dran? Die klingt ja nach einer ganz besonders fähigen Käuflichen..."
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La Cronista
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von La Cronista »

Sowohl Alain als auch Tia, konnten zwischen den Feiernden ein Kainskind ausmachen, über das sich wohl niemand wunderte, dass sie hier war.
Die Königin der Sünde, die geheime Herrin des Alla Murra und Harpye der Domäne, würde keine Festlichkeit auslassen. Schon gar nicht die eines Senators Raveccas. Zu viel versprechend war die Aussicht auf die hohen Herren und Damen der sterblichen Gesellschaft zu treffen und natürlich erhitzte Leiber in teuren Kleidern, berauscht vom Wein und frei ihrer Hemmungen.

Gehüllt in einen Traum von Seide von warmen Rot und Orange tanzte Sousanna zwischen den Sterblichen umher. Anmutig und aufreizend wie eine dieser exotischen Tänzerinnen. Lachend und mit jeder Bewegung etwas mehr und weniger Haut zeigend, schmiegte sie sich an die Männer und Frauen, immer nur so kurz, dass sie es fühlen mussten und sofort Sehnsucht verspürten, so sie sich wieder von ihnen löste. Ein Hauch der Versuchung, wie ein flüchtiger Kuss und es verfehlte seine Wirkung nicht. Eine kleine Traube hatte sich bereits um die Schöne gebildet und jeder wollte mehr von ihr.
Hingen an ihren Kurven und Lippen.

Sowohl Tia als auch Alain erhielten ein Zwinkern und warmes Lächeln, als sich ihre Blicke trafen.
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Alain le Beau
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain seinerseits wird seinen Becher respektvoll ein kleines Stück heben, um den Gruß der Ravnos zu erwidern. Auch eine Niedere verdient gelegentlich Respekt - obwohl es in diesem Fall wohl weniger wegen Amt und Stellung und mehr wegen ihres exquisiten Geschmacks ist. In Stilfragen hält es der Tzimisce wie die Wandler auf dem Weg der Könige: Ehre, wem Ehre gebührt. Ansprechen aber wird er sie nicht. Wer weiß schon, welche Intrigen sie hier spinnt? Wenn sie seine Gesellschaft wünscht, wird sie es wohl zeigen.

Stattdessen fühlt kurz darauf Tia eine sanfte Berührung an ihrem Arm. Als sie sich umwendet, blickt sie in ein warmes Lächeln auf einem sehr ansehnlichen Gesicht. Alain reicht ihr einen frischen Becher mit gewürztem Wein - offenbar hat er den Moment, an dem der vorherige geleert war, abgewartet - und hebt seinerseits sein Getränk. "Auf die Otter im Wind und die Freiheit der See", bringt er einen Trinkspruch aus, in seinem seltsamen Akzent. "Wie schön, dich hier zu treffen!"
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Il Cavaliere
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von Il Cavaliere »

Der fette Händler, leicht angeheitert, ist wohl ganz erfreut jemanden zum Tratschen gefunden zu haben. Mit verschwörerischer Miene, etwas wird der Eindruck durch die geröteten Wangen und den glasigen Blick getrübt, raunt er Alain zu: "Und wenn ichs euch sage: 40 Jahre, ich war noch ein Lehrjunge und di Mare ist seit dem kaum gealtert. Der war schon damals ein Lebemann, es hieß er lasse sich aus den Freudenhäusern Raveccas die hübschesten Dinger kommen und trieb sich sogar mit so einem blaublütigen aus Mascharana herum. Di Floravanti oder so ähnlich... Diese Rote Hex von Broglio, naja vor Jahren, ach Jahrzehnten, gabs da so Gerüchte. Ein Geschäftskontakt aus Broglio erzählte damals sowas... Keine Ahnung, aber heißt es nicht, dass ihr Blut so feurig war, dass eine Nacht mit ihr einen sich einen Mann um Jahre jünger fühlen ließ?"

Je mehr der Abend voran schritt, desto näher kamen sie alle dem Haus des Senators. Angezogen wie Motten vom Licht. Oder eher wie Kainiten von der Macht und dem Rätsel hinter Di Mares Alter.
Derweil sprach sich rum, dass Juliano Brambilla, seines Zeichens ebenfalls Senator Raveccas, es sich nicht hatte nehmen lassen vor kurzem aufzukreuzen und sein Geburtstagsgeschenk persönlich zu überbringen. Je näher man also der Villa kam, desto mehr viel auf, dass neben den üblichen Hauswachen weitere zu finden waren. Wohl die Eskorte Brambillas.
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Vergonzo Faro
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Re: [1028] Der Einhundertelfzigste Geburtstag [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Auch Vergonzo hatte davon gehört. Eingeladen wurde man ja nie, da war man aber immer.
So kam es, das er sich ungesehen vor den Augen der Gäste im Hintergrund umtrieb um interessante Gesichter, Geschichten und Gespräche abzuschöpfen.
Auch wenn es ihn eher zu den lüsternen Ecken des Festes zog, so ermahnte er sich und musste sich immer wieder von dort los reißen.

So paarte sich Geschäft mit Vergnügen und es schien so oder so ein erfolgreicher Abend zu werden.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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