[1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

[Juni '19]
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Signora Achilla
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

Die Signora machte eine langsame, beschwichtigende Geste. Vielleicht tat sie dies ganz unbewusst, vielleicht einfach als Reaktion auf seine Haltung, auf das Lauern. Schlug die Stimmung um? Achilla wusste es nicht und schauderte unter Flickenstoff und Leder.

“Womit kann eine wie ich dir helfen, Arash?” fragte sie milde. “Und ist es Hilfe für dich oder Hilfe für eine Geißel in den Diensten Genuas?”
Die dritte Frage blieb unausgesprochen - noch, jedenfalls. Sie war ohnehin selbstverständlich, oder nicht? ”Und was springt für mich dabei heraus?” Die Signora wartete zunächst, um zu sehen, was ihr Gegenüber tatsächlich wollte.
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Arash
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Arash »

Das Grinsen eines Raubtiers erschien wieder auf dem Gesicht des Gangrels. Ein wenig genoss er die Angst seiner Gesprächspartnerin. Auch, wenn durch die Kleidung und die Maske kaum etwas zu sehen war. Auch der Geruch war bei Kainiten keine zuverlässige Angstquelle. Bei Menschen war dies anders...

Lautlos bewegte sich der Jäger noch zwei Schritte näher an die Nosferatu heran. Er streckte seinen Finger aus und deutete auf das Gesicht der Signora. Nein nicht das Gesicht. Die Maske. "Ich brauche Holzmasken. Zehn Stück an der Zahl. Jede Maske einem anderen Tier des Waldes nachempfunden. Nehmt etwas wie Fuchs, Hirsch, Wildschwein, Wolf, Rabe, Eule und was euch sonst noch so einfällt. Ihr müsstet nur noch einen Preis nennen." schnurrte er.
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Signora Achilla
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

Es kostete Achilla einiges, in diesem Augenblick nicht weiter zurück zu weichen. Für gewöhnlich wäre das ihre Natur gewesen: Die Verborgenen gaben sich selten dem Luxus von Stolz und größeren Gesten hin. Überleben und ein gesunder Pragmatismus waren häufiger.
Manchmal aber war es nötig, seinen Stand zu machen. Und er musste ja nicht fest und greifbar sein, nicht wahr?

Die Signora folgte der Geste Arashs mit einer eigenen und griff sich sacht an die eigene Maske, auf die er zeigte.
“Das kann ich wohl tun, zehn Masken, mit Gesichtern der Tiere des Waldes”, sagte sie. “Und als Preis? Was ich mir wünsche, ist die feste Bleibe in Genua. Auch wenn zehn Masken gewiss keine Fürsprache aufwiegen, kannst du doch ein gutes Wort für mich einlegen? Beim Blutvogt vielleicht, der dich, deine Art und dein Wort wohl schätzt?”

Worte, das wusste die Signora, waren keine greifbaren Dinge. Arash würde sie wohl betrügen können, wenn er nur wollte - doch auch daraus würde sie etwas lernen und wissen. Und für gewöhnlich galten Handel wie dieser, wenn sie denn geschlossen wurden, und das Wort eines Kainiten hatte Gewicht und Bedeutung.
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Arash
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Arash »

In Arashs Augen blitzte kurz Anerkennung auf, als die Nosferatu stehen blieb und nicht weiter zurück wich. Dafür machte er einen Schritt zurück, als Achilla zu sprechen begann. Er hörte zu. Leicht gebeugt, jederzeit zum Sprung bereit. Dann verzog er allerdings das Gesicht. Der Handel war verständlich aber nicht durchführbar. Nicht so.

Er leckte sich nachdenklich über die Lippen und blinzelte träge, während er nachdachte. "Ich kann euch keine Bleibe in der Stadt beschaffen, da ich keine Kontakte in diesen Mauern habe." schnurrte er langsam. Gleichzeitig schüttelte er sich innerlich. Er hasste die Stadt mit ihren hohen Mauern und war froh außerhalb zu sein. "Ich kann euch aber Kontakt zu jemandem vermitteln der sicherlich gerne eine Bleibe innerhalb der Stadt für euch sucht."

Dann wurde sein Blick wieder aufmerksamer und er betrachtete die Nosferatu erneut wie ein Raubtier. "Was meinen Ältesten angeht, ist die Frage wofür ihr ein gutes Wort bei ihm benötigt. Er kennt euch vermutlich nicht und wird meine Worte womöglich ignorieren. Oder benötigt ihr etwas gutes, nachdem ihr etwas getan hat, was möglicherweise die Stille bricht, oder die Domäne bedroht?" die Stimme des Gangrel war dabei immer tiefer geworden und ins Knurrende abgerutscht. Aber war nicht wild, sondern ruhig. Was es vielleicht noch schlimmer machte.
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Signora Achilla
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

Da stockte die Signora kurz, bevor sie sich dann beeilte, zu sagen: “Da haben meine Worte wohl irre geführt, eh?”
Langsam machte sie eine beschwichtigende Geste, vielleicht mehr an die Bestie in ihm gerichtet als zum Angesicht des Menschen, der Arash einmal gewesen war.

“Eine Bleibe habe ich wohl unter den meinen.” Das konnte die Fahrenden bedeuten, mit denen sie hier vor der Stadt gelagert hatte. Vielleicht bedeutete es auch die Verborgenen. Vielleicht auch beides - die Signora ließ es wohl offen. “Nach solchen Dingen will ich nicht fragen. Die erringt sich einer selbst.” Sie schloss ihre Hand zur Faust dabei als griffe sie wirklich nach ihrem Glück in der Stadt.

“Nein, was ich versuche, ist mir ein Gast- und ein Jagdrecht zu verdienen. Auch wenn am Ende die Herrin der Domäne selbst darüber entscheidet, sind doch genug andere da. Was ich versuche, Arash, das ist, mir einen Namen zu machen.”
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Arash
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Arash »

Die Worte der Signora schienen den Gangrel zumindest zu beruhigen. Immerhin erhob er sich wieder vollkommen und kam aus der sprungbereiten Haltung heraus. Träge blinzelte er während er die Nosferatu erneut musterte. "Einen Namen wollt ihr euch machen?" Ein verschmitztes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. "Das wollen alle aber viel stellen fest, dass ein Name nicht unbedingt das ist, was einen in dieser Welt hält."

Sein Kopf ruckte abrupt gen der Baumwipfel über ihnen und kehrte nur langsam zu Achilla zurück. Hatte der Gangrel etwas gehört? Etwas wahrgenommen, was der Nosferatu entgangen war? Schwer zu sagen. Er ging zumindest nicht weiter darauf ein, sondern ging einige Schritte vor uns zurück. "Nein. Eine Fürsprache machen diese Masken nicht wett. Aber sie sind ein Anfang. Er schien zu überlegen. "Aber was könntet ihr tun, um meine Fürsprache zu erlangen?" Er schien noch keine Idee zu haben.
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Signora Achilla
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

“Mach dir nicht zu schwere Gedanken um solche Dinge”, meinte die Signora da. “Ein gutes Wort bei denen, die dir auch zuhören, vielleicht? Wenn der Blutvogt keinen Sinn für solche Sachen hat, dann kennst du vielleicht ein paar andere, die schon zu Genua gehören? Und wenn du ein paar weißt, die vielleicht sogar eine Freude an der einen oder anderen Vorstellung hätten, schick sie zum Platz der Wunder und zu Maestro Mauricios Truppe. Dann lernt man sich eben so kennen.”

Sie zuckte mit den Schultern. “‘s ist mehr eine Sache, bei der eine Hand die andere wäscht, eh? Und falls je einer fragt, woher die Masken sind, kannst du es auch sagen.”
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Arash »

Nachdenklich nickte der Gangrel. Vielleicht war das so keine schlechte Idee. Die Masken waren keine Kainitische Gabe. Es war etwas durchaus irdisches und daher keine Fürsprache wert. "Ihr habt recht. Dann machen wir es so. Solltet ihr noch Interesse an der Fürsprache für euren STatus als Gast haben...könnten wir bereinbaren, dass ihr mir einen Gefallen schuldet, den ich später einlösen würde."

Der Blik mit dem Arash Achilla nun musterte war der eines Raubtiers. Nicht mehr, auch nicht weniger.
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Signora Achilla
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Signora Achilla »

Sie nickte. Die Miene der Signora war nicht zu lesen - die Maske machte es stets zunichte, doch für gewöhnlich machte sie dies mit Körperhaltung, Gesten und Stimme wett. Das waren die Werkzeuge der Bühne, zu der sie wohl gehörte. Im Augenblick jedoch stand sie still und das machte sie schwer lesbar.

“Einen Monat für die Masken, dann bringe ich sie hier heraus und zeige sie dir. Wenn du dann etwas anders willst, kannst du es sagen und es wird gemacht. Wenn du in diesem Monat deine Hand mit drin haben willst, dann musst du zu mir kommen, wo sie gefertigt werden. Du könntest auch jemanden schicken, so dass du nicht rein musst, zwischen die Mauern.” Das klang ganz handfest und sachlich.

“Wegen der Fürsprache: Wenn die Entscheidung ihrer Hoheit, la principessa, näher rückt, dann will ich dich vielleicht noch einmal bitten und ja, dann gäbe ich dir so eine offene Schuld. Schwer zu tragen, so etwas, aber genau dann wäre deine Fürsprache auch viel wert. Für nun aber lass es uns bei dem einfachen Handel bewenden. ‘s ist auch gleichzeitig die Art, wie zwei sich kennen lernen, die in der Zukunft noch den einen oder anderen Handel gut machen können. Das hat seinen eigenen Wert, eh?”
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Arash
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Re: [1029] Das Tor vor der Nase [Arash, Achilla]

Beitrag von Arash »

Arash blieb beinahe ruhig, während er sich die Dinge der Signora anhörte. Wäre da nicht die ständige Bewegung gewesen in der sein Körper gewesen wäre. Vor zurück, nach rechts, nach links. Fast, als wäre stillstand etwas, dass ihn umbringen würe. Was es natürlich nicht tat, immerhin war er bereits tot. Aber das schien den Gangrel nicht zu stören. Er tat es scheinbar vollkommen ohne darüber nachzudenken.

"Das hört sich einem guten Handel an." schnurrte er. "Ich werde in einem Monat hier warten. Sollten sich Änderungen ergeben, werde ich euch jemanden schicken, der die Änderungen anweist." er leckte sich über Lippen. "Was die Fürsprache angeht, klingt das für mich ebenso gut. Ich denke wir werden in Zukunft noch einigen Handel treiben können, werte Achilla." zufrieden blickte er zu der Nosferatu. Dieses Treffen war erfolgreicher und besser verlaufen, als er es für möglich gehalten hätte, auch, wenn er nicht das bekomen hatte, weswegen er eigentlich hier war.
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