[1029] Jungfernfahrt [Arash, Alain]

[Alain le Beau]

"Oh, glaubt ja nicht, dass ich die Damenwelt nur mit Blumen und Worten befriedige", lacht Alain und sein Blick gleitet sicher rein zufällig über Tia. Seine Finger streicheln den Mast beinahe zärtlich. Dann lässt er den Mast los und wankt zur Reling, wo er sich mit eingeschränkter Grazie neben einem seiner Leibwächter niederlässt. "Ich bin froh darüber, dass mich die Haie meiden werden. Du allerdings...", sagt er zu dem Mann, der seinerseits schmerzhaft das Gesicht verzieht. "Ach Wandregisel, Wandregisel", lacht der Tzimisce. "Ich finde aber auch, dass du zum Anbeißen aussiehst."

Ein Blick auf das Segel, dann lehnt er sich nun etwas entspannter zurück und schließt die Augen, genießt den Wind auf seinem Gesicht, die salzige Luft...

[Arash]

Arash lächelte. "Natürlich nicht. Ihr gebt immer vollen Körpereinsatz habe ich mir sagen lassen." schnurrte der Gangrel. "Aber glaubt mir das dieselben Techniken nicht bei der See funktionieren." Arash folgte dem Tzimisce mit dem Blick, während dieser zur Reling wankte und sich dort niederlies. Dann schwnakte sein Blick zu Tia hinüber, die ein wenig Rot im Gesicht geworden war, als Alain sie angeblickt hatte. Ein Stirnrunzeln erschien, aber Tia schüttelte mit weit geöffneten Augen den Kopf. Sie hatte nicht noch einmal mit verkehrt. Der Gangrel nickte und blickte wieder auf die dunkle See hinaus.

[Alain le Beau]

Der Tzimisce blickt gedankenverloren über die dunklen Wasser und trommelt mit den Fingern auf dem Holz des Bootes. "Ich hörte...", sagt er so leise, dass Arash ihn kaum versteht, "...dass es Kainskinder gibt, die beinahe ihre gesamte Existenz hier draußen auf dem Wasser verbringen. Ist das nicht seltsam? Und gleichzeitig frage ich mich, ob nicht einige von unserer Art sogar vorziehen würden, im Wasser zu leben. Ein Königreich, zu dem kein Mensch Zutritt hat." Er lächelt leicht. "Ein einsames Reich, sicherlich, aber dennoch..."

Für einen Moment schweigt er, dann sieht er Arash interessiert an. "Ihr wart sicherlich schon einmal dort unten, nicht wahr? Was ist dort? Finsternis - oder mehr?"

[Arash]

"Immer hier draußen?" nun war auch Arash nachdenklich geworden und seine Stimme war schwer über die Geräuschkullisse des Schiffs und des Meeres zu vernehmen. "Vielleicht...ich glaube ich würde es bevorzugen, wenn die Nahrung für unsereins gegeben wäre. Aber auf so einem Fischerboot ist nicht ausreichend davon vorhanden."

Er zuckte mit den Schultern und begibt sich zum Bug des Schiffes. Lehnt sich dort an und schließt die Augen, bevor er Alain antwortet. "Dort unten ist in erster Linie Finsternis...dann noch Sand, Fels, Fische und ab und an ein Riff. Das dort unten hat seine eigene Schönheit. Es ist allein deswegen so schön, weil es nur von wenigen gesehen wird und die Eindrücke denen vorbehalten bleiben, die auch in absoluter Dunkelheit sehen können. Könnt ihr das Alain?" die Frage war harmlos gestellt, aber vielleicht verbarg sich sogar etwas mehr dahinter.

[Alain le Beau]

Alain hebt die Augenbraue. Dann schüttelt er den Kopf. "Nein. Nein, diese Kunst ist mir fremd, obgleich ich doch über eine... außergewöhnliche Sinneswahrnehmung verfüge. Das muss ja ein sehr nützlicher Trick sein." Er zuckt mit den Schultern. "Mir reicht das Mondlicht, um deutlich zu sehen, oder der Schein einer Kerze. Aber in völliger Dunkelheit müsste ich mich auf mein Gehör verlassen." Sein Finger tippt an das hübsche Kinn, während er Arashs Miene studiert. Dann sieht er wieder auf das Meer.

"Sand, Fels, Fische und ein Riff. Perfekte Szenerie. Perfekt..."

[Arash]

"Euer Gehör würde wohl neue Eindrücke erhalten dort unten." schmunzelte Arash. Er setzt sich bequem auf die Reling und schien kein Problem mit dem Auf und Ab des Schiffes zu haben. Er betrachtete Alain, bevor sein Blick in die Ferne schweifte. "Dort unten gibt es Töne, die ihr hier oben niemals hören werdet. Sie sind wunderschön und erschreckend geheimnisvoll. Ich muss eigentlich noch einmal dort hinunter." Seine Zunge fuhr über seine Lippen und das Lächeln wurde zu einem Grinsen. Es wurde wirklich mal wieder Zeit. "Wofür ist die Szenerie perfekt?" fragte er gen Alain gerichtet.

[Alain le Beau]

Alain blinzelt, dann lächelt er. "Nun, da unsereins ja keine Angst vor dem Ertrinken zu haben braucht, habe ich schon des öfteren überlegt, ob sich der Meeresgrund für ein romantisches Stelldichein eignet." Ein Zwinkern. "Und - gegeben den Fall dass man dort unten etwas sehen kann - erscheint mir eure Beschreibung perfekt dafür. Genug zu sehen, um nicht gelangweilt zu sein, aber nicht so viel, dass man vom Wichtigen abgelenkt wird."

Er hebt auffordernd die Augenbrauen. "Ihr sagtet, ihr wolltet noch einmal hinunter?"

[Arash]

Ein Schmunzeln überkam Arashs Gesicht, als der Tzimisce von einer romantischen Kulisse sprach. "Ich glaube zwar, dass ihr euch das schöner vorstellt als es ist, aber wenn ihr meint." er zuckte mit den Schultern und sah über die Schulter hinweg auf das schwarze Wasser über dem sich ein funkelnder Sternenhimmel zog.

"Ja. Ich werde bei Gelegenheit und, sollte ich wieder einige Nächte Ruhe haben wieder dort hinab steigen. Allerdings allein." seine grünen Augen in denen man sich verlieren konnte, starrte man sie zu lange an erfassten wieder den Bretonen. "Ihr solltet nur Kainitische Gespielinnen dort mit hinab nehmen.Bei Menschen könnte es schnell dazu führen, dass ihr mit einer Leiche verkehrt."

[Alain le Beau]

"Schönheit, wie eine mir bekannte Toreador zu sagen pflege, empfindet jeder von uns anders. Obgleich sie zugeben musste, dass der Anblick der Nosferatu universell verabscheuenswert ist." Alain grinst. "Wie dem auch sei, ich werde mir wohl einmal ein eigenes Bild machen müssen. Zu schade, dass ich eure einzigartige Gabe nicht besitze."

Er schaut in die schwarzen Wasser hinab. "Eine Leiche? Nun, es wäre nicht das erste..." Der Tzimisce unterbricht sich und blickt Arash an. "Vielleicht hätte die wohlwerte Harpye Interesse. Ich sollte sie einmal fragen. Aber was habt ihr dort unten gemacht?"

[Arash]

Auf den Satz mit der Schönheit zuckte Arash nur mit den Schultern. Er verstand schon was der Tzimisce meinte, liebte er doch die wilde, ungezähmte Schönheit der weiten Natur. Andere liebten Architektur oder...Rosen...bleiche Rosen. Schönheit blieb aber doch immer im Auge des Betrachters.

"Ich denke, wenn ihr nicht zu tief hinunter geht, wird euch auch eure sehr gute Sicht ausreichen, um noch etwas zu erkennen. Die wahre Finsternis beginnt erst sehr weit draußen und sehr tief unter den Wellen." die schnurrende Stimme des Gangrels mischte sich mit den Geräuschen des nächtlichen Meeres. Er hatte nicht laut gesprochen, aber sicher hatte Alain ihn verstehen können.

"Was ich getan habe? Ich habe dort unten nach Fischen und anderen Lebewesen gesucht. Walen oder Haien. Mit ihnen zu sprechen ist schwer, aber gerade die Wale haben einen faszinierenden Gesang, den man niemals zwischen Wellen und Himmel hört. Nur darunter." erklärte er beinahe poetisch.