[1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

[Juli '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò nickte ergeben - schließlich war er hier der Bittsteller. "Wie Ihr wünscht, Verehrte Acacia." Seine Hände waren unruhig hinter seinen Rücken, als er weitersprach, holte er sie scheinbar unbewusst hervor und gestikulierte untermalend seine Worte:
"Nun bezüglich der Gefälligkeit... wie ich erwähnte bin ich ebenfalls ein Medicus und wenn Ihr hinsichtlich dieser Befähigung eine Gefälligkeit erwartet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich dem nachkommen kann. Wenn es etwas anderes sein sollte, bitte ich Euch Verehrte Acacia, es mir zu nennen. Denn meine Begabungen liegen überwiegend auf den beiden genannten Feldern. Darüber hinaus werde ich mich sicherlich bemühen Euren Wünschen folge zu leisten, sollten wir uns Handelseinig werden, jedoch wären dies nicht unbedingt dann auch meine Stärken."
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Il Cavaliere
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

"Es mag sein, dass es euer Talent als Medicus erfordert oder auch nicht. Ich vermag nicht in die Zukunft zu blicken und somit auch nicht zu sagen welche Gefälligkeit ihr mir dereinst erweisen könnt. Nehmt das Schiff und die Ungewissheit oder auch nicht. Eure Entscheidung, euer Gewinn, eure Wahl."

Was mehr war als anderen zuteil geworden war, dennoch spielte sie den Ball zurück. Sollte sich der Neugeborene entscheiden, ihr war es fast einerlei. Wichtig war anderes.

"Sagt, habt ihr schon einmal den Namen Gaius Marcellus gehört?" Kalt wie eine Winternacht war der Klang ihrer Stimme, Acacias unverhohlene Abneigung gegenüber diesem Mann klang durch.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Es ist weniger die Ungewissenheit, weshalb ich nachfragte, Verehrte Acacia, denn ich würde äußerst gerne Euer großzügiges Angebot annehmen. Jedoch könnte ich nur solche Gefälligkeiten mit vollen Herzen ausführen, die nicht gegen meinen Pfad oder gegen meinen Erzeuger gerichtet wären und da Ihr mir so ein großzügiges Angebot macht, möchte ich offen und ehrlich sein. Denn alles was ich nicht mit vollem Herzen ausführen würde, wäre Eurem Angebot gegenüber nicht würdig." Nicolò senkte demütig seinen Kopf. "Möglicherweise wären diese... Einschränkungen für Euch aber noch akzeptabel?"

Nicolò zog eine Augenbraue hoch über den Themenwechsel. Sein Blick wurde etwas misstrauischer, zumindest konnte man es so deuten:
"Ich habe den Namen Gaius Marcellus tatsächlich schon gehört, doch hörte ich auch", Nicolo stieß einen künstlichen Atemzug aus, bevor er weiter sprach, "dass er momentan wohl nicht in Genua verweilt."
Es sah kurz so aus, als wollte Nicolò dem noch etwas hinzufügen, schwieg aber dann.
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Il Cavaliere
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Früher einmal hätte Acacia wohl verhandelt, hätte ihr Angebot verringert oder gefeilscht. Doch diese Nächte waren lang vorbei. "Nehmt es an oder lasst es bleiben. Eure Befindlichkeiten oder die eures Erzeugers sind euer Problem, nicht meines."
Verstimmt war sie allemal, und sie ließ es sich auch anmerken. Andere Kainiten handelten flexibler, waren offener, aber nicht Acacia. Nicht mehr.

Ihre Augen blitzten, fast ein wenige schadenfroh, und als sie über Gaius sprach wirkte Acacias Schatten irgendwie bedrohlicher. Als wäre er beseelt von einem eigenen Durst.


"Es ist wahr, er befindet sich nicht mehr in Genua. Aufgrund seiner Impertinenz und seinem an Dummheit grenzenden Ehrbegriff ist er in mailändischer Gefangenschaft. Was ist es das ihr über ihn gehört habt?"
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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"In dem Fall muss ich zu meinem Bedauern Euer großzügiges Angebot ablehnen, Verehrte Acacia, käme ich meiner Schuldigkeit sonst möglicherweise nicht ausreichend nach." Nicolò hob beschwichtigend seine Hände, als er dies sagte.

Dann wich sein Blick von ihren Augen hinüber zu dem Schatten, welcher scheinbar ein Eigenleben führte und er trat nervös einen Schritt zurück. Nicolò konzentrierte sich etwas genauer darauf, um zu ergründen, ob die Eindrücke real waren oder er tatsächlich immer noch einer Sinnestäuschung auflag.

"Ich weiß nicht viel über Gaius Marcellus , eben nur, dass er in der Obhut von Mailand sei, was Ihr mir gerade bestätigt habt und das er einst das Domus Medicorum leitete. Ich bin ihm nie begegnet, wie auch keinem anderen der Salubri hier in Genua. Jedoch erkundigte ich mich, welche anderen Salubri hier in Genua verweilen."

Seine Augen blickten immer noch leicht verwirrt drein, als würde er versuchen zu ergründen, warum ihr dieses Thema wichtig war.
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Il Cavaliere
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

"Gut, immerhin kennt ihr eure Grenzen."

Glatt und kalt wie ihr Antlitz war auch Acacias Stimme, ob darunter gut verborgener Unmut brodelte oder Gleichgültigkeit wusste wohl nur sie selbst.

"Gaius, befindet sich in der Obhut Mailands. Nur hat jemand dafür gesorgt, dass er auch wirklich lange von der Bildfläche verschwindet. Mein Dissens mit ihm ist kein Geheimnis gewesen und viele vermuten sicher ich wäre es gewesen die Fäden gesponnen und Gaius verdammt hätte. Nun will ich nicht verschweigen, dass mich sein Fall erfreut hat, dass er über seine Dreistigkeit und mangelnde Weitsicht gestolpert ist. Aber ich will wissen wer ihn zur Strecke gebracht hat, wessen Einfluss bis nach Mailand reicht."
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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Nicolò war bemüht um eine neutrale Mimik - so recht gelingen wollte es ihm nicht und man konnte eine gewisse Verunsicherung darüber erahnen, ob es richtig, war ihr Angebot ausgeschlagen zu haben.

Dann blickte er ihr wieder aufmerksam in die Augen:
"Nun ich bin noch neu in Genua und ich habe mich noch nicht eingelebt, daher fehlt mir natürlich der Hintergrund dazu. Aber es ist durchaus eine interessante Frage, der sich nachzugehen lohnt. Natürlich kann ich nichts versprechen, aber sollte ich hier Erkenntnisse gewinnen, würde ich Euch selbveständlich informieren, Verehrte Acacia."
Er blickte sie zunächst abschätzend an, dann strich Nacolò nachdenklich über seinen Bart und bevor sein Blick wieder ihre Augen suchten: "Da ich Gaius und den Vorfall nicht kenne, hoffe ich, dass Ihr mir die Nachfrage nachseht - Wie kam es dazu, dass er in die Gefangenschaft von Mailand geriet?"
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

"Diejenigen Kainiten Genuas die das Heer führten, die Krieger, versagten. Sie tappten in die Falle die Mailand ihnen stellte, wurden überrascht. Vermutlich mangelndes strategisches Verständnis. Gaius war bei den Kriegern wohl so etwas wie ein Primus inter Pares... und schnell gute Entscheidungen zu treffen war nicht seine Stärke. Sie wurden also geschlagen und die anderen Kriegerkainiten ergaben sich, beugten das Knie. Sie wurden Mailands Vasallen, während Gaius sich weigerte. Als Vasall Genuas und durch seine Starrköpfigkeit ging er in Gefangenschaft."

Nun schwieg sie und die kalten schwarzen Augen studierten Nicolos Gesicht, sogen jede Regung auf.

"Es gab eine Frist bis zu der sein sehr verehrter Erzeuger ihn hätte freikaufen können. Die Schriften des Rafakles waren der Preis. Sagen euch diese etwas?"
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Nicolo Trevisan
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

"Ein Heiler der dennoch die Krieger anführte, ungewöhnlich..." Nicolò faltete die Hände hinter seinen Rücken und schien versucht, auf und ab zu gehen. Er besann sich und legte dann wieder eine Hand an den Bart. Erst dann merkte er, dass Acacia ihn genau beobachtete. Er besann sich, strich sein Gewand glatt und faltete die Hände wieder hinter seinem Rücken zusammen.

"Leider kenne ich die Schriften des Rafakles nicht...
Ich vermute, dass er dann gegenüber seinem Erzeuger in Ungnade gefallen ist oder diese so wertvoll oder so schwierig zu beschaffen sind, dass sein Erzeuger den Preis nicht zahlen wollte oder konnte...
Immerhin erwies er sich treu gegenüber Genuas. Natürlich mag dies... nicht unbedingt... das klügste gewesen sein, doch man darf sich andererseits fragen, was ein Treueschwur wert ist, wenn dieser bei einer ernsten Prüfung verworfen wird."

Nicolò beobachtete Acacia und hob nahezu direkt beschwichtigend die Hand: "Ich bin aber weder hier um Gaius Beweggründe zu verteidigen, noch über ihn zu urteilen."
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Il Cavaliere
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Re: [1030] Ein Händler macht seine Aufwartung [Nicolò, Acacia (SL)]

Beitrag von Il Cavaliere »

Kalt lag der Blick ihrer alten dunklen Augen auf ihm, kalt aber auch irgendwie mit einem Hauch Wildheit. Ihr Schatten indes bleib reglos, auch wenn instinktiv fühlbar war, dass dieser irgendwie lauerte.

"Ein Heiler der die Krieger anführte, ungewöhnlich... aber nicht für Gaius. Er wollte immer mehr."

Seine weiteren Worte über den Wert von Schwüren, Ungnade oder Gnade von Erzeugern und Prüfungen, ließen Acacia eisig schweigen. Sie erhob nicht wieder das Wort und wartete ob Nicolo noch etwas zu sagen, weitere Anliegen hatte. Weiterhin verhielt sich der Schatten der Hüterin völlig regungslos. Verstörend wenn man anfing auf solche Details achten zu müssen.
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