[1030] Kleine Gossengeschichten [Anastasia, Alain]

[Juli '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Alain le Beau
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Alain le Beau »

"Ich wollte zuviel wissen", sagt der junge Mann und grinst ein dreckiges Grinsen. Dann kommt er schwankend auf die Beine. "In meinem Namen... und im Namen meines Freundes hier..." Er nickt zu dem Schlafenden "...habt dank für die milde Gabe, guter Herr." Mit einer nicht gerade überzeugenden Geste verneigt er sich zweimal, was er offenbar für einen köstlichen Scherz hält. Dann wankt er davon. Die drei Schatten in der Gasse folgen ihm, die Hände an ihre Waffen gelegt.
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Anastasia
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Anastasia »

Toni nickt und geht ebenfalls.

Zwei Nächte später ist er mit einer dürren Gestallt im Gasthaus. Ihr Haar ist hochgesteckt, der untere Bereich des Gesichtes verschleiert, die Augen sehen sich wachsam um. Sie sitzt in einer Ecke, neben einem Fenster und er trinkt ein Bier.

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Alain le Beau
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Alain le Beau »

Das 'Gasthaus vor den Toren' stellt sich als deutlich größer heraus, als gedacht. Offenbar ist es eine beliebte Anlaufstelle für Händler und andere Reisende, die nicht in der Stadt selbst nächtigen wollen. Eine junge Frau hat die beiden zu einem Tisch in der Ecke geführt, unter den Blicken des Wirtes, der insbesondere Toni mit einem längeren Blick bedacht hat. Dort können sie dem Treiben im Schankraum zusehen. Einige Händler lassen auf einem Tisch die Würfel rollen, mit lauten Rufen, wenn ein guter Wurf gelingt. Ein Betrunkener macht der Bedienung schöne Augen. Ein Kerl mit Mantel und schwarzer Kapuze sitzt mysteriös in der Ecke und wartet auf junge Abenteurer. Zwei Karawanenwachen messen sich im Armdrücken. Und der Wirt wirft immer noch gelegentliche Blicke auf Toni.

Nach einer Weile tritt ein muskulöser, durchaus gutaussehender Kerl ein, bahnt sich seinen Weg zur Theke und spricht leise mit dem Wirt. Dieser nickt in Anastasias Richtung. Der andere verschwindet wieder.

Es dauert nicht lange, da öffnet sich die Tür des Wirtshauses und vier Personen treten ein. Ein junger Mann, dessen feine Kleidung und aufrechte Haltung ihn als wohlhabend, wenn nicht gar adlig ausweisen. Er wird begleitet von dem Mann, der eben mit dem Wirt gesprochen hat, und zwei weiteren Personen, die Anastasia unschwer als Leibwächter identifizieren kann. Der brutale Zug in den Gesichtern, der selbstsichere Gang, die Waffen - alles gewohnte Anblicke. Auffällig ist nur, dass diese Leibwächter allesamt hübsch sind und ihre Kleidung unter den Lederrüstungen ebenfalls durchaus fein wirkt.

Der Jüngling steuert ohne Zögern auf den Tisch der Verschleierten zu, bleibt aber dann stehen und sieht die beiden freundlich an. "Ist hier noch ein Platz frei?" fragt er in einem Tonfall, der deutlich macht, dass die Antwort nur 'ja' lauten kann.
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Anastasia
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Anastasia »

Schüchtern sieht ihn das Mädchen von unten an. Nur ein sehr guter Beobachter bemerkt, dass Toni erst mit ja antwortet, als sie kaum merklich nickt. Dafür hat es etwas länger gedauert, so als sei sie vielleicht schüchtern. Oder aber, vielleicht, als wollte sie ihr gegenüber warten lassen. Ein Hauch nur, vielleicht auch Zufall.
Das Mädchen senkt schnell den Blick, gut erzogen.
"Wollt Ihr etwas trinken?" Fragt Toni, der sich offensichtlich nach einem möglichen Fluchtweg umsieht, durch die drei Begleiter etwas verunsichert.
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Alain le Beau
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Alain le Beau »

"Eine exzellente Idee", sagt der Jüngling und nickt einem seiner Begleiter zu. "Sergio, sag... dem Wirt, er soll vom Besten bringen, was er hat!"

Grazil lässt er sich auf den Stuhl sinken und legt die Hände übereinander, sieht von Toni zu der Verschleierten. "Euer Freund hier...", beginnt er leise "...hat einem Bettler erzählt, dass ihr jemanden sucht. Ich möchte euch helfen, wenn ich kann." Sergio kommt mit einem Krug und mehreren Bechern und füllt diese, während der Jüngling weiterspricht. "Ich bin Alain", sagt er. "Ich bin immerzu interessiert an vielem." Toni wird das Gefühl nicht los, diesen Akzent schon einmal gehört zu haben, diese Stimme. Aber wo?
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Anastasia
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Anastasia »

Die Frau sieht Toni an. "Geh an der Theke trinken." Toni sieht nicht glücklich aus, fügt sich aber. Die Stimme der Verschleierten klingt sehr jung, sie spricht relativ leise. "Anastasia, ich bin erfreut euch zu sprechen, Alain." Die drei Männer scheint sie nicht zu registrieren.
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Alain le Beau
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Alain le Beau »

"Die Freude ist ganz meinerseits", sagt Alain höflich und reicht der Verschleierten einen der Becher. Dann trinkt er seinen mit einem Zug leer. Er lächelt versonnen und fährt sich mit der Zunge über die Lippen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf die seltsame Fremde richtet. "Ich muss sagen, euer Freund dort hat sich recht geheimnisvoll gegeben. Gegenüber dem Bettler, meine ich. Das hat natürlich mein Interesse geweckt."

Der Jüngling legt den Kopf leicht schief und Anastasia hat das Gefühl, dass er versucht, durch ihren Schleier hindurch zu blicken. "Ich weiß nicht was ich davon halten soll", sagt er schließlich. "Sprecht also: Warum bin ich hier?"
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Anastasia »

Ein leises angenehmes Lachen.
"Weil Ihr ein verdammt neugieriger Mann seid, und gerne Wissen wollt wer diese Neue in der Stadt ist." Das Lachen nimmt dem Gesagten den Ernst. "Und das macht mich wiederrum froh. Aber ob Ihr mir helfen könnt? Nun, dafür müsste ich wissen, was Ihr tun könnt... vielleicht seid ihr ja nur eim Irrer, der sich gerne am Blut unschuldiger junger Frauen labt und wollt mich in eine Falle locken." Sie lacht leise, klingt aber Neugierig, vielleicht sogar hoffnungsvoll.
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Alain le Beau »

"Ihr könnt unbesorgt sein", sagt Alain und zieht den Mundwinkel hoch. "Ich bin keinesfalls ein Irrer." Dann beugt er sich vor. "Noch bin ich an jeder gewöhnlichen Gossengöre interessiert, die nach Genua kommt, auch wenn sie einen Beschützer und einen Hang zu Rätseln hat." Ein kurzes Schweigen. Der Jüngling lehnt sich wieder zurück und studiert erneut den Schleier. "Ihr trinkt euren Wein ja gar nicht, meine Liebe. Seid ihr nicht durstig?"
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Anastasia
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Re: [1030] Kleine Gossengeschichten (Anastasia, Alain)

Beitrag von Anastasia »

"Gossengöre.. was für ein schönes Wort. Vielleicht mag die Gossengöre keinen Wein. Aber was erwartet Ihr? Dass ich euch meine Lebensgeschichte auf den Tisch lege, ohne auch nur Ansatzweise zu wissen, ob Ihr der Richtige seid? Vielleicht wäre das mal etwas anderes." Sie macht eine kurze nachdenkliche Pause. "Und Ihr seid sicher, dass ihr nicht auf die Sache mit dem Blut steht?" Ihre Stimme ist nach wie vor leise, für Menschen bestimmt nicht wahrnehmbar. "Na gut, ich wurde geboren, versprochen, verstümmelt, zum Mörder. Und Ihr?"
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