[1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nubis
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[1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Nubis »

Noch 1030 kam Bruder Luciano auf Tia zu und informierte sie darüber, dass sein Herr den ihrigen in dringenden Angelegenheiten sprechen wolle, Angelegenheiten, die auch die Liktoren betreffen würden.
Ausserdem würden die Lehrstunden wieder weiter gehen, um die einst Arash gebeten und mit denen noch vor der Reise begonnen wurde.

An Bruder Luciano hatte sich eigentlich so gar nichts geändert. Er war noch immer der lebensfrohe Mönch, auch wenn er durchaus etwas gehetzt wirkte zu dieser Stunde.
Der Treffpunkt möge gern ausserhalb der Stadt liegen, vielleicht wieder die Brücke, die schon beim letzten Mal dafür hergehalten hatte. Und um die Mitternacht, auch wie das letzte Mal.

Er würde sich dann recht hastig wieder verabschieden und weitereilen.
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Arash
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Arash »

Wer sich des Nachts der Brücke näherte keine ganz so schlechten Augen hatte, konnte eine beinahe zierliche Gestalt erkennen, die dort am Geländer lehnte und scheinbar etwas im Flussbett beobachtete. Wer näher kam konnte Tia erkennen. Die blonde Ghulin hatte ihre Unterarme auf das Geländer gestütz und schwang ein Bein immer wieder vor und zurück. Sie schien fröhlich zu sein. Neben ihr stand ein runder Korb, der mit einem Tuch abgedeckt war. Von Arash war nichts zu sehen. Aber er hatte zugesagt in dieser Nacht zugegen zu sein.
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Nubis
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Nubis »

Luciano war der Fackelträger der kleinen Reisegesellschaft, die noch Galeno komplett machte. Der grosse Mönch hatte die Kapuze zurückgeschlagen und lief recht locker hinter Galeno her, der dieses Mal nicht als Mönch, sondern in völlig normaler, mittelständiger Kleidung durchaus eine gute Figur machte. Ein Reiseumhang mit Gugel, die er sich ins Gesicht gezogen hatte, war zum Verbergen schliesslich auch geeignet.

Als sie an der Brücke erschienen, nickte Galeno Tia zu und auch Luciano grüsste sie freundlich. Dennoch sahen sich die beiden kurz auch ein wenig fragend um, als wenn Tie nicht allein reichte.
"Kommt der wohlwerte Arash heute doch nicht?" wollte Galeno dann wissen.
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Arash
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Arash »

Tia verbeugte sich entsprechend vor Galeno und schenkte Luciano ein freundliches Lächeln. Als Galeno die Frage nach Arashs fernbleiben stellte kicherte sie. "Oh er ist hier." sie kicherte. "Schaut doch einmal nach unten." Sie zeigte hinab in das Flussbett. Dort hockte Arash am Ufer des Flusses. Gerade, als die Mönche hinab sagen schoss eine Hand des Gangrels nach unten und förderte etwas aus dem Wasser zutage. Es spritzte und auf dem Uferstreifen landete ein kleiner Fisch. Dieser zappelte noch einige Momente und versuchte wohl wieder ins Wasser zu kommen, aber die Klaue des Gangrels war schneller und beendete das Leben des Fischs.
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Nubis
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Nubis »

Galeno beobachtete, was Arash da tat und wunderte sich. Trainierte er so sein Geschick? Denn das Blut dieser kleinen Fische würde sicherlich nicht genug sein, wenn es denn überhaupt zum Sättigen geeignet wäre.
Wieder wanderte sein Blick zu Tia, denn er wollte Arash nicht gleich bei seiner Tätigkeit stören.
"Er fischt? Wieso? Euer Abendessen?" Natürlich meinte er damit dann nur Tia, vielleicht noch diesen kleinen Otter, der Arash das letzte Mal begleitet hatte, doch konnte der auch selbst fischen.

Luciano blieb ruhig, hatte Tia angelächelt und auch etwas das Schauspiel beobachtet. Jedoch war all dies im Moment wohl eher Arbeit, statt Vergnügen und das sah man dem gutmütigen Mönch an. Er blieb wachsam, aus was für Gründen auch immer und überblickte manches Mal das Gelände.
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Arash
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Arash »

Tia sah wieder zu dem Gangrel hinunter. "Er tut es aus Spaß daran und er nähert sich einem Tier an...etwas...was in seinem Blut liegt." antwortete die Ghulin dann. Rief aber schließlich nach ihrem Herren. "Arash! Sie sind da!"

Der Kopf des Gangrels zuckte hoch, als er die Stimme hörte und kurz war in seinem Blick nur ein wildes Tier zu sehen, welches erneute Beute witterte. Dann aber erhob er sich aus der Hocke und streifte unsichtbaren Dreck von seiner einfachen Jagdkleidung. Mit behenden Schritten ketterte er die Böschung empor und trat schließlich auf die Brücke. Er nickte Galeno zu und spannte kurz den gesamten Körper an, als würde er sich recken.

"Werter Galeno...ich hoffe eure Reise verlief erfolgreich?" schnurrte der Gangrel. Im ersten Moment gab es keine weiteren Anzeichen des Tieres. Außer das Schnurren.

Tia hingegen lächelte Luciano zu. Sie hob den Korb an den sie dabei hatte. "Wollen wir vielleicht einne Kleinigkeit essen und unsere Herren in Ruhe reden lassen?" Das Tuch offenbarte einige Köstlichkeiten wie Oliven, gebratenen Fisch und Süßspeisen.
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Nubis
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Nubis »

Die Augen Galenos verfolgten die Bewegungen des Gangrel. Wie nah konnte dieser wohl einem Tier kommen? Und würde er irgendwann genauso seltsam in der Erscheinung aussehen, wie sein Ancilla?
Er nickte ihm zu, als dieser ihn schnurrend grüsste und nach der Reise fragte, wurde aber ein wenig durch Tias Vorschlag unterbrochen und dem abwartenden Blick, dem ihm Bruder Luciano entgegen brachte.
Galeno nickte den beiden bestätigend zu und so lächelte dann Bruder Galeno in Richtung Tia.
"Scheint, als könnte ich die Einladung annehmen."
Und so würde er sich mit Tia etwas zurückziehen, lebensfroh, wie immer und vielleicht mit einer leichten Röte auf den Wangen.

Galeno unterdess hatte sich nun wieder ganz Arash gewidmet. Er stand aufrecht und ruhig da, sah ihn ernst, aber nicht all zu verbissen an und meinte dann:
"Nun, ich bin zumindest in einem Stück zurückgekehrt." Er schmunzelte leicht.
"Die Reise verlief ganz angenehm und ob sie erfolgreich war, wird sich noch zeigen müssen. Das Zurückkommen sorgte allerdings für einige Überraschungen. Ich lernte gleich einen neuen Kainiten in unserer Stadt kennen, musste feststellen, dass nur noch wenige Jahre bis zu einem höchst erfreulichen Ereignis Zeit verbleibt, in der man sich darauf vorbereiten kann und dass jemand als verschwunden gilt und jemand anderer schon wieder seine Gestalt verändert hat. Ich hoffe inständig, dass die letzten beiden Ereignisse nichts direkt miteinander zu tun haben."

Er räusperte sich.

"Und wie ist es euch ergangen? Ich hörte, ihr seid viel beschäftigt. Sehr viel Arbeit zu erledigen für die Liktoren? Oder gab es in ihren Reihen womöglich wider einige Wechsel? Womöglich jemanden, der sich noch als geeignet herausgestellt hat?"
Er benannte gerade nur die positiven Dinge des Wechsels, aber es war irgendwie in seinem Blick erkennbar, dass er auch die Schattenseite meinte.

"Wie kommt ihr und Tia mit den ersten Lektionen zurecht? hattet ihr Zeit, dies ein wenig zu vertiefen, oder noch nicht? Wann möchtet ihr fortfahren?"
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Arash
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Arash »

"Sehr schön!" sie lächelt und deutet dem Mönch ihr zu folgen. Die Ghulin nimmt den Korb und tritt von der Brücke herab ins Flussbett, wo sie noch einige Meter entlang geht, um dort an einer Stelle, die etwas breiter war am Ufer eine Decke auszubreiten.

"Das sieht man." meint Arash nachdenklich, während er dem Kappadozianer weiter beobachtete und ihm zuhörte. Schließlich blinzelte er träge, als der andere Kainit geendet hatte. Allerdings dauerte es noch etwas, bis der Gangrel antwortete. "Die Lektionen mussten in letzter Zeit hinter meinen Aufgaben als Liktor anstehen. Es gibt viel zu tun und nun auch noch Grenzstreitigkeiten bei den westlichen Dörfern. Meine Aufmerksamkeit war die letzten Jahre daher eher in diese Richtung gerichtet."

Der Gangrel leckte sich über die Lippen. "Die Liktoren sind noch zu verstreut...es ist zu viel...für zu Wenige. Würden die Kräfte gebündelt, würde es schneller gehen...einige sind allerdings nicht...sonderlich gut bei der Sache." ein leises Knurren hatte sich in den schnurrenden Ton der Stimme Arashs gemischt.
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Nubis »

Bruder Luciano folgte Tia und half ihr auch beim Ausbreiten der Decke. Er liess auch die Dame zuerst sich setzen und nahm dann einen Platz ein, der noch frei war. Er war eben immer so, recht zuvorkommend und stets freundlich. Und zu etwas Gutem zu Essen sagte man nie nein. Das wäre doch unhöflich. Nun gut, ausser es kam von jemandem, den man nicht leiden konnte. Aber Tia?

Galeno lehnte sich nachdenklich ans Brückengeländer, die Arme vor der Brust verschränkt.
"Grenzstreitigkeiten, Probleme in Broglio, vermisste Kainiten" Er seufzte. "Ja, ich kann mir denken, dass dies für die wenigen Liktoren und jene, die ihre Aufgabe auch wirklich ernst sehen, wirklich schwierig ist. Ich nehme stark an, dass den grössten Teil ihr und vermutlich noch Livia übernehmt? Da lässt sich dann natürlich wenig bündeln. Und wahrscheinlich wird sich dies in nächster Zeit auch nicht bessern. Ich glaube nicht, dass das Problem mit Broglio sehr schnell gelöst werden wird."

Und ja, daran hing im Moment die Aufgabe für weitere Liktoren. Es mochte aber auch wieder solch eine Aufgabe sein, bei der man einfach ungewollte Kainiten loswerden wollen würde.
"Kann man euch irgendwie helfen? Auch wenn ich selbst viel zu tun habe, denn ich strebe noch immer an Liktor zu werden, so kann vielleicht eine andere Sicht auf die Dinge Klarheit bringen?"
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Re: [1031] Schwierige Zeiten [Galeno, Arash]

Beitrag von Arash »

Tia teilte sich das Essen mit dem beleibten Mönch und versank mit ihm in Schwärmereien über Essen und zubereitung von Speisen. Etwas über das sie mit Arash bedauerlicherweise nicht mehr sprechen konnte.

Fragend runzelte Arash die Stirn. "Verschwindene Kainiten? Wer ist verschwunden?" Die Stimme war vorsichtig geworden. Irgendetwas ging in Genua vor, was er nicht überblickte. Die Stat im Innern der Mauern war ihm immer noch zu fremd. Er mochte es dort nicht und deswegen waren seine Informationen von dort sehr löchrig, wenn überhaupt vorhanden.

Schließlich aber nickte er. "Die werte Livia und ich scheinen im Moment die einzigen Liktoren zu sein, die aktiv etwas tun. Daher wäre Hilfe sicher willkommen." Schnurrend begann er auf und ab zu tigern, während er weiter sprach. Es war eine innere Unruhe in ihm zu erkennen, die aber keine aggressiven Auswirkungen zu haben schien.

"Die Grenzstreitigkeiten wurden mir allein übertragen...direkt von der Prinzessin. Die Domäne Savonna scheint das Dorf Votori im Westen ebenfalls für sich zu beanspruchen. Diesem Anspruch wiederspricht die höchtsverehrte Aurore natürlich. So ist es meine Aufgabe den Einfluss von Savonna aus dem Dorf zu entfernen und es zu halten. Dies fordert einiges an Aufmerksamkeit und einige meiner Gefolgsleute." erklärte der katzenhafte Gangrel geduldig.

Dann aber fixierte er Galeno wieder mit dem Blick und blieb stehen. Er richtete sich vollends auf und fuhr fort. "Wenn ihr helfen wollt werden sicher Informationen insbesondere über die verschwundenen Kainiten nützlich sein. Auch sonst sämtliche Informationen denen ihr über Broglio oder anderen Vorkommnissen der Unruhe und dem Bruch der Stille innerhalb der Mauern der Stadt, nützlich sein. Dort sind meine Augen und Ohren nicht sonderlich gut."
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