[1031] Klopf, Klopf... Jemand zu Hause? [Avelina, Galeno]

[Nubis]

"Mhh .. mir wurde gesagt, ich solle meinen Ghul niemals hungern lassen, da dies Probleme schafft. Er würde sich Blut suchen. Vielleicht sind sie genau in dieser Situation gewesen? Sie wurden nicht mehr gefüttert mit dem Blut eines Kainiten und suchten sich eine neue Quelle und jemand bot sie ihnen. Oder manche der... Vielleicht sind sie auch der Grund einiger verschwundenen Kainiten? Ich hörte, dass noch einige verschwunden seien..."

Er schüttelte leicht mit dem Kopf.

"Wenn euch etwas zu Ohren kommt, wäre es natürlich schön, wenn ich davon auch etwas erfahren könnte."

Er wirkte kurz etwas unzufrieden, der Kiefer spannte und entspannte sich wieder.

"Sagt einmal.. Welches Amt würdet ihr mir eigentlich zutrauen?"

Die Frage kam irgendwie plötzlich, so richtig aus der Kalten.


Zu dem Brief musste er etwas schmunzeln. "Nun, sie meinte, ich hätte die richtige gefunden und sie würde darauf achten, dass der Brief niemandem in die Finger fallen würde, also ...nun.. ja.. sie hat ein Druckmittel gegen euch, falls ihr womöglich etwas gegen sie unternehmen wollen würdet, aber ansonsten denke ich nicht, dass sie ihn nutzen würde. Das Gespräch lief recht angenehm mit ihr und ihr wisst, dass ich in sozialen Angelegenheiten noch einiges zu lernen habe. Also denke ich nicht, dass ich dies geschafft hätte, hätte ich mit jemandem gesprochen, der und generell Böses will."

Er räusperte sich noch einmal.

"Ich konnte somit zum einen den Kontakt für euch herstellen und sie wird dann gern sich mit euch schreiben. Zum anderen konnte ich etwas für...uns erreichen. Etwas, was wir für die Feier der höchst verehrten Prinzessin nutzen können. Und dies wäre mein Preis für euch. Ich erklärte der Rose, dass wir in Genua gern etwas mehr Aufschwung hinein bringen wollen und dass gerade ausgelernte Handwerker dafür bestens geeignet wären. Sie erklärte sich dazu bereit, dass wir ein paar bekommen werden und ich erhielt eine Liste derer, die kommen werden. Eine Liste, mit der sowohl ihr, wie auch ich arbeiten können und die wir der höchst verehrten Aurore zum Geschenk machen können."

Er setzte kurz ab.

"Allerdings...ich hatte den Weg, ich suchte den Kontakt, was nicht sonderlich leicht war und ich hatte das Risiko des Gesprächs, weswegen ein Lohn in diesem Sinne ganz angebracht wäre. Deswegen möchte ich, dass wir die Handwerker auf der Liste untereinander aufteilen und gemeinsam der höchst verehrten Aurore jene Liste überreichen. Ich würde diese gut leserlich anfertigen. Zumal dies auch ein Zeichen setzen könnte. Unsere Gemeinschaft bringt gemeinsam neue Handwerker für den Aufschwung der Stadt. Die werte Rose aus Florenz wird für die Handwerker natürlich auch auf euch zukommen. Anders war es nicht möglich. Doch ich denke, dass dieser Handel in eurem Sinne liegt. Sollte jener Preis zu hoch sein, den die Rosen Florenz fordern werden, würde ich sehen, ob ich euch da dann nicht auch beistehen werde."

[Avelina di Braida]

„Uh.. ja, sie werden unausstehlich, wenn sie Blut wollen, zumindest einige von ihnen...“ Avelina starrte kurz in Gedanken vor sich hin, und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, bevor sie blinzelte und wieder ernst zu Galeno sah, „Ich werde vor allem die Ohren offen halten, was unseren... speziellen Freund angeht, der so unnatürlich viel Einfluss besitzt.“ ein kurzer, verschwörerischer Blick, dann lauschte sie wieder seinen Worten... reichlich irritiert wirkend, als unvermittelt die Frage nach dem Amt kam.

„Oh... ich... ich glaube ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht.“ erwiderte sie vorsichtig. Irgendwie klang es nach einer Fangfrage, und sie schlug so erstmal Zeit zum Nachdenken heraus, „Ich meine... die meisten Ämter scheinen vergeben. Für jene die noch nicht vierzig oder fünfzig Jahre in Genua weilen scheinen die Möglichkeiten begrenzt, es sei denn man möchte das Risiko eingehen jemanden aus seinem Amt zu vertreiben. Wir haben inzwischen sogar gleich zwei Herolde, eine eingesessene Harpyie, einen Kastellan, einen Blutvogt, eine Hüterin der Elysien, mehrere Liktoren und – Verzeihung sollte ich jemanden vergessen haben – nur das Amt der Geißel scheint momentan... ein ansteuerbarer Posten, sofern Titus sich weiter auf Sardinien aufhält und die höchst verehrte Majestät jemanden für geeignet hält. Abgesehen natürlich von eventuellen weiteren Liktoren. Was die Sitze der Mondsenatoren betrifft: ein hohes Ziel, womöglich zu hoch für den Anfang, zumal ältere und einflussreichere wie wir versuchen ihre Krallen darum zu schlagen und ich stark davon ausgehe, dass ihnen dies fast schon geglückt ist. Laut Aussage des Kastellans ist es auch nicht einmal so, dass mit der Erhebung ins Amt des Mondsenatoren das alte Amt frei wird. Eine... zweifelhafte Tatsache, wenn ihr mich fragt.“
Sie schwieg einen Moment um die Worte sinken zu lassen, und Galenos Reaktion darauf zu beobachten.

Den Worten über die fremde Clansschwester lauschte sie mit zur Seite geneigtem Kopf, und nickte schließlich, „Ich muss an dieser Stelle auf euer Urteilsvermögen vertrauen, wenngleich ich weiß, dass mein Clansblut dazu neigt... die dahinter liegenden Intentionen geschickt zu verschleiern. Alles in allem hoffe ich allerdings auf den Zusammenhalt des Clans, den wir trotz all unserer kleinen Streitigkeiten pflegen. Ich denke ebenso wenig, dass sie uns per se böses wollen könnte, dennoch ist es immer sehr vorteilhaft ein Druckmittel zu haben.“
Sie lächelte sacht und nickte, „Nun, ich denke Genua kann Kunsthandwerker gebrauchen. Immerhin soll die Stadt der strahlenden Erscheinung Aurores alle Ehre machen. Und Kunst kann es nie zu wenig geben. Eine interessante Idee mit dem Geschenk. Nicht nur ein Wachstum aus handwerklicher Sicht, sondern auch ein Anstieg der sterblichen Population – die wir bei dem Aufkommen der unsrigen gut gebrauchen können. Ich hoffe sie sieht dies ähnlich.“

Nach weiteren Momenten ein Nicken, „Bisher hattet ihr die ganze Arbeit, auch wenn mein Name darauf steht und die Entlohnung der Signora meine Aufgabe ist. Natürlich sollt ihr teilhaben, immerhin ist es auch ein Teil dessen was eine Gemeinschaft ausmacht, nicht wahr? Wir sorgen gemeinsam für den Glanz Genuas. Es kann nur umso mehr deutlich machen wie viel mehr man gemeinsam zu erreichen vermag. Ich sehe es... als eine Art... Botschaft.“

[Nubis]

"Wir werden sehen, ob sich herausfinden lässt, wer dahinter steckt...oder ob andere Massnahmen notwendig werden. Je gefährlicher die Situation für uns alle wird, umso drastischer werden die Kainiten damit verfahren..." meinte er knapp. "Lange wird es nicht mehr geduldet werden, denke ich."

Doch dann wandte er sich endgültig den anderen Dingen zu und blickte Avelina leicht verschwörerisch an. "Nun, wer sagt, dass es keine weitere Geissel nebst meines Clanbruders geben kann oder einen dritten Herold...oder aber dass einer der Posten nicht vielleicht frei wird. Bei all den Intrigen, die so laufen, bei all den Problemen, die wir jede Nacht haben?"

Er zuckte mit der Schulter.
"Es ging mir eher darum, wie ihr mein Wirken seht und wofür es geeignet wäre. Für mögliche Ziele..." meinte er lächelnd. "Und einen Posten habt ihr völlig aussen vor gelassen...der Senechall ist mir bisher auch nie benannt worden. Es gab allerdings mal einen....der nun andere Aufgaben erfüllt."

Dann räusperte er sich und schmunzelte. "Das ist schön, dass es da keine Probleme gibt. Wahrscheinlich wird man auf euch zukommen, wenn die Handwerker nach Genua aufbrechen. Ihr sagt mir dann einfach Bescheid? Und wir sehen dann, wer für wen in Frage kommt?"

[Avelina di Braida]

Als er so verschwörerisch zu ihr blickte, rückte sie etwas näher und lehnte sich mit ebenso verschwörerischem Blick in seine Richtung, bevor sie leiser antwortete, „Die Frage ist doch, was euch gefällt.“ sie schmunzelte sacht und lehnte sich wieder zurück, „Ihr liebt Mysterien offenbar genauso wie ich. Und im Gegensatz zu mir seid ihr nicht... nun, derart eingeschränkt was eure Mittel betrifft. Liktor wäre durchaus eine Möglichkeit, wenngleich – verzeiht wenn ich das sage – ihr nicht der kräftigste seid, solltet ihr in diesem Amt wirklich einmal Muskelstärke benötigen. Ich weiß nicht wirklich in wie fern dies von Nöten ist, wenn ich mir aber Arash, Amalia und Ajax ansehe... alle sicher fähige Kämpfer. Nichts desto trotz könnte es sicher gut jemanden gebrauchen, der sich wie ihr darauf versteht rein hiermit zu kämpfen.“ sie tippte sich an die Stirn, „Vielleicht ist dies allerdings auch gefährlicher. Ich kann mir so oder so nicht vorstellen, dass es ein ungefährliches Amt ist. Aber... vielleicht unterschätze ich euch auch diesbezüglich und ihr seid ein hervorragender Kämpfer, in diesem Falle verzeiht meine Worte vielmals.“

Sie schien nachdenklich und hob dann leicht die Schultern, „Sicher wäre Herold auch eine Möglichkeit. Womöglich ein Ausgleich zu den derzeitigen Verhältnissen, wenngleich ich keinerlei Idee habe wie sich Seresa in diesem Amt macht. Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen, und von Toma in der Stadt begrüßt zu werden war... hm... speziell.“ sie blinzelte, „Da wir gerade davon sprechen, was ist eigentlich aus dieser Rose geworden, dem Herrn der mich besuchen wollte nachdem er beim Herold vorsprechen war? Hm... eigenartig. Wie auch immer, ich denke es wäre nicht verkehrt ein freundliches Gesicht zu sehen, wenn man in die Stadt...“ sie hielt inne. Ihr kam wohl der Gedanke, dass dieses Gesicht nicht ewig so freundlich bleiben würde, seinem Clan entsprechend, „Äh... Nun, sicher auch eine Möglichkeit. Ein sehr interessantes Amt. Ich denke es würde sogar mir Freude machen, ich habe gerne neue Gesichter um mich.“ Sie hob die Schultern und kam wieder zum Thema zurück.

„Es gibt einen Seneschall?“ sie wirkte überrascht, „In der Tat wunderte ich mich, aber ich schob es auf die politischen Eigenarten Genuas, dass ich bisher nie einen derartigen Titel hörte. Ich fürchte allerdings bis ihr diesen Titel erreichen könnt müssen noch einige Dinge geschehen. Zunächst einmal sollten wir hoffen, dass wir uns die höchst verehrte Majestät gewogen machen können.“ sie lächelte sacht, bevor sie ihn noch einmal nachdenklich musterte.
„Hm, vielleicht wäre ein gänzlich neues Amt auch etwas. In Genua scheint vieles möglich. Aber... wenn wir schon einmal dabei sind... in welchem Amt würdet ihr mich sehen?“ fragte sie interessiert nach.

[Nubis]

Mit ihren Worten grübelte er mit, schien nachzudenken, sie nicht einfach fortzuwischen. Ihn hatte es offensichtlich wirklich interessiert, was sie dachte und es war eben nicht einfach nur eine Fangfrage gewesen, oder eine Floskel aus Höflichkeit und des netten Gesprächs wegen.
Als sie dann aber zum Amt kam, musste er schmunzeln und brauchte nicht lange zu überlegen.

"Ihr wärt wahrscheinlich als Harpiye ganz gut geeignet, könntet ihr damit der Stadt auch einen moralischen Stempel aufdrücken und vielleicht etwas besser darauf achten, dass gewisse Normen eingehalten werden, als das zur Zeit der Fall scheint. Auch die Gerüchteküche wäre sicherlich besser zugänglich, als im Moment. Wer traut sich dafür schon gern in ein Gasthaus, wie das Alla Murra mit diesem...Volk, was da unterwegs ist?
Zudem könnte ich mir auch eine Hüterin eines Elysiums vorstellen, aber ich denke, ihr arbeitet darauf ja schon hin mit eurem Garten?" Er schmunzelte leicht.
"Und nun, Herold wäre durchaus auch eine Option....eben wegen der freundlichen Begrüssung. Allerdings..." Er lachte leicht. "Solltet ihr dann nicht jeden anderen Weg mit einem schiefen Kopf betrachten."

Dann aber wurde er wieder ernst.
"Und Aschepriesterin des Weges der Mesnchlichkeit... auch das wäre eine Option, auch wenn dies kein direktes Amt ist, aber sicherlich auch für Ansehen sorgen könnte.."

[Avelina di Braida]

Sie seufzte leise und sinnierte einen Moment über seine Worte.
„Ich weiß nicht ob der Status der Harpyie ein geeigneter für mich wäre. Ein schwieriger... Titel und eigentlich ja weniger ein Amt. Klatsch und Tratsch verbreiten?“ sie schmunzelte sacht, „So seht ihr mich? Nicht gerade schmeichelhaft. Und ja, ich weiß der Titel ist wichtig. Nichts desto trotz scheint er mir gerade in Genua mehr als gefährlich. Ich habe lange darüber nachgedacht, er ist verlockend, gerade um unser Anliegen weiter zu verbreiten. Aber ich denke es würde sich nicht mit meinem Weg vertragen. Wie viele würden sich ins Fäustchen lachen und versuchen mich zu erpressen, damit Dinge zu ihren Gunsten verbreitet werden? Andererseits ist es natürlich auch ein Rang, der einem womöglich viele Gefallen verschafft. Aber... nun, das Amt ist besetzt, und Sousanna ist niemand mit dem ich mich anlegen möchte.“

Abermals folgte eine längere Pause in der sie ernst und nachdenklich wirkte.
„Aschepriesterin ist ein... seltsamer Titel. Aber meiner Auffassung nach ebensowenig ein wirkliches Amt, vielleicht eher eine Berufung. Ohne Frage stehe ich jedem bei, der sich bemühen möchte auf der Via Humanitas zu verweilen. Dazu braucht es allerdings auch keinen Titel.“

Es folgte eine zögerliche Geste, die ein wenig ihren Zwiespalt zeigte, „Nun, der Garten... in erster Linie ist es die Aufgabe, die mir durch den Herold zuteil wurde. Ich dachte Anfangs daran den Garten zum Elysium zu ernennen, aber das ist eigentlich unmöglich. Ein Garten wie dieser ist zu unübersichtlich, zu groß um wirklich die Oberhand zu bewahren, im Auge zu behalten ob die Kainiten ihre Gaben anwenden, oder ob irgendwo ein Streit aufzukommen droht. Ich habe eine Ersatzlösung ... nun, wenn nichts sonst geht, muss ich mich an das halten, was machbar ist. Aber glaubt mir, ich brenne nicht darauf jede Nacht in einem Elysium zu sitzen, zumal ausdrücklich gesagt wurde, der Garten soll für die unsrigen sein. Ich bin gerne unter Sterblichen, wie ihr wisst. Und was den Herold betrifft... ich male mir da keine sonderlichen Chancen aus. Immerhin gibt es bereits zwei, und eine Zusammenarbeit mit Toma und Seresa? Undenkbar.“

[Nubis]

Er musste lachen. "Nun, vielleicht unterliegen wir beide jeweils einer Fehleinschätzung des anderen..in einigen Punkten, vielleicht aber auch nicht."

Eine kurze Pause zog sich durch das Gespräch, dauerte aber tatsächlich nur wenige Sekunden. In keiner dieser Sekunden blinzelte der Kappadozianer. Seine Augen starrten und würden sich die Pupillen nicht bewegen, so könnte man beinahe meinen, er sei im Stehen wahrlich gestorben.

"Wie dem auch sei. Ich denke, dass die Zeit...denn so lange verweilen wir im Vergleich zu anderen auch noch nicht in dieser Stadt, einiges ergeben wird. Wir müssen geduldig sein und bei den richtigen Stellen anfragen, eingreifen und ... wenn sich Möglichkeiten ergeben, zuschlagen. Und wenn wir uns gemeinsam gegenseitig fördern, könnte das Ganze besser gelingen, denn einige Posten werden von recht wahrscheinlichen Einzelkämpfern besetzt."

Er lächelte wieder.

"Wer hat eigentlich gesagt, dass ihr im Elysium immer herumsitzen müsst. Sitzt die verehrte Acacia etwa in ihrem Elysium jede Nacht? Ich habe sie noch nie dort gesehen. Es stehen Wachen dort, die alles im Auge behalten sollen und sie scheint mächtig genug, dass sich ein jeder an die Regeln hält, oder sollte er nicht, wahrscheinlich trotzdem die Konsequenzen zu spüren hat. Das solltet ihr auch erreichen können. Irgendwann...auf eure Art und Weise."

Dann dachte er kurz nach. "Was das eine Mitglied der Rose betrifft, den ich kenne, nun, der hat Schlimmes bei dem Herold erfahren, seine Stimme wurde wohl genommen und ich weiss auch nicht, wo er steckt. Vielleicht ist er wieder gegangen. Ein recht trauriges Schicksal und ich finde, ein unerhörtes Verhalten des Herolds eines Neuzugangs gegenüber."

[Avelina di Braida]

Im Gegensatz zu ihm hatte sie es sich so gut es ging antrainiert sich menschlich zu geben... oder hatte sie es nie abgelegt sich so zu verhalten? Sie blinzelte, als er starrte und und neigte den Kopf zur Seite, dem Drang widerstehend ihn anzustubsen. Sie schien fast erleichtert, als er sich wieder regte.

„Oh, die Zeit kann auch gegen uns spielen. Und jüngeren, die genauer definierte Ziele haben den Weg ebnen. Und dennoch... irgendein Posten um des Postens willen? Das scheint mir falsch. Immerhin ist es mein Unleben, das ich damit verbringen muss. Ich meine... wir alle brauchen Macht und wenn es nur ist um uns selbst zu schützen. Aber wenn ich diese Macht mit einem Todesurteil erkaufe, worin liegt der Sinn? Dann habe ich das eine Übel gegen ein anderes getauscht und nichts erreicht.“

Auf seine nächste Frage hin seufzte sie ausgedehnt und schien betrübt, „Die verehrte Acacia hält sich im Hintergrund, ja. Etwas, das sie sich offenbar leisten kann, ihr sagt es ja selbst. Ich gehe mit euch, es wirkt eigenartig, dass die Hüterin der Elysien nie in San Donato zu sehen ist. Aber nun, sie hat auch ein paar beeindruckende Wachen.“

Beim nächsten Thema wurden ihre Augen zusehends größer und sie schwieg einen Moment – nun ähnlich tot starrend, wie Galeno zuvor. Unvermittelt und entsetzt hakte sie nach.
„Er hat... was?! Das kann nicht euer Ernst sein... Wieso? Ich meine... sicher sind der Herold und ich nicht die besten Freunde, wir hatten eine recht lebhafte Diskussion, und er... fragte recht unziemliche Dinge... aber er kann doch nicht einfach... ich meine warum sollte er...“ sie schüttelte den Kopf, „Wisst ihr wie es dazu kam? Gab es einen Streit?“
Sie war ganz Ohr. Es ging um ihren Clan. Ja, ihr Clan hatte in Genua einen schweren Stand. Das war vielleicht manchmal... nun, selbstverschuldet, aber dennoch... fast schien es inzwischen wie ein Muster. Vernichtete Rosen... jetzt womöglich vergraulte Rosen? Und wieder hallten in ihrer Erinnerung jene Worte über die schwarzen Rosen und die Brauen schoben sich ein wenig zusammen.

[Nubis]

"Ich sagte auch nicht, dass ihr irgendeinen Posten nehmen solltet, aber lasst die Hohen sich gegeneinander werfen... Streiten sich zwei, freut sich oftmals ein Dritter, oder nicht? "
Er liess das so im Raume stehen. Die Harpiye hatte sicher auch Feinde, genau wie die Hüterin. Wer weiss, wann es dazu kommen würde, dass jene angegriffen werden würden.
"Aber ja, die Zeit kann auch gegen uns arbeiten, doch wenn Jüngere klarer definierte Ziele haben, machen wir dann nicht etwas falsch? Sollten wir uns dann nicht fragen, ob unsere Ziele nicht klarer gesteckt werden müssten?"

Simons Schicksal war schon irgendwie ein Seltsames. Ein Schulterzucken signalisierte, dass er auch nicht viel wusste.
"Ich muss gestehen, ich habe ihn nur einmal getroffen, da ist er schon beim Herold vorstellig gewesen. Er war stumm und es stellte sich heraus, dass es Toma gewesen war. Dort Dieser Simon, wie er hiess, gab uns zu verstehen, dass er keine Genugtuung wünsche... Vielleicht hatte der Drache einen Grund die Rose verstummen zu lassen, vielleicht auch nicht. Dennoch halte ich es für eine recht derbe Strafe, denn die Stimme ist für die Meisten recht wichtig. Falls es wirklich eine ist. Ich glaube die werte Angelique und Livia waren recht erbost und hätten vielleicht eingreifen wollen, oder nun, zumindest Toma zur Rede stellen wollen, doch eben, er wollte es nicht. Er gab uns einen Fetzen eines alten Pergaments, auf welches er uns dies zu verstehen gegeben hatte."
Er musterte Avelina.
"Die Rosen Genuas scheinen nicht sonderlich lange hier zu verweilen... Lorenzo...Simon..." Er blickte zu ihr. "Euch kenne ich am Längsten von allen....ihr bleibt hartnäckig hier und verwurzelt mit der Stadt."
Und wieder war es eher eine Feststellung. Was würde es auch für einen Sinn machen, all die Probleme zu besprechen, wenn sie nicht bliebe?

[Avelina di Braida]

Sie nickte langsam zu seinen Worten, „Ja, vermutlich sollten wir unsere Ziele klarer stecken. Allerdings... mir ist mein Unleben lieb. Ich muss mir nicht um jeden Preis Feinde machen, um Macht zu erlangen. Das wäre gegen alles für das ich mich ausspreche. Und Risiken geht jeder von uns nächtlich sowieso schon mehr als genug ein. Es gibt vieles was mich in Sorge versetzt.“

Sie lauschte den Worten über Simon und schien nachdenklich, „Das scheint eine ganze Weile her zu sein. Nun... ich kenne diesen Simon nicht. Womöglich tatsächlich private Differenzen mit dem Herold. Allerdings... ich gebe euch Recht, seine Gaben zu nutzen um einem der unsrigen derartiges anzutun? Das ist... nun... recht drastisch. Womöglich kam er deswegen nicht zu mir. Ich kann schlecht ohne Reaktion zulassen, dass meinem Clan in dieser Stadt derartiges angetan wird, nach dem was er sowieso schon zu... nun.. erleiden hatte.“

Ein Schatten huschte über ihre Züge und die Brauen schoben sich düster über der Nasenwurzel zusammen. Sie nickte zu Galeno, „Ich will ehrlich sein, ich habe auch bereits das ein oder andere Mal mit dem Gedanken gespielt diese Stadt zu verlassen. Die meisten Rosen ziehen sich zurück in jene Städte in denen Kunst und Kultur erblühen. Doch... nun, jene Städte brauchen vermutlich nicht noch mehr Rosen. Und Genua ist ein Ort an dem man vielleicht wirklich noch etwas erschaffen kann. Ich habe nicht so lange durchgehalten um jetzt alles hinter mir zu lassen. Oh, Lorenzo weilt übrigens wieder in der Stadt. Allerdings... ihr habt Recht, unser Stand hier scheint nicht der einfachste. Leider konnte ich noch nicht wirklich herausfinden was die Ursache ist. Sicher, hier und da Hinweise, aber nichts Konkretes.“