[1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, Sousanna (SL)]

[August '19]
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Alain le Beau
Tzimisce
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[1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, Sousanna (SL)]

Beitrag von Alain le Beau »

Im Frühling Anno Domini 1031 ergeht eine seltsame Einladung an mehrere ausgewählte Kainskinder der Stadt Genua. Boten warten im Elysium oder suchen die besagten Kainiten direkt auf: Gasparo, den Lehrmeister der Ventrue, die schöne Avelina vom Clan der Rose sowie den Fischer Arash. Die Boten stellen sich respektvoll vor und bringen - je nach Ansprechpartner - ihr Anliegen mehr oder weniger elaboriert vor. Die Botschaft ist jedoch immer dieselbe:

"Werte(r) [Name],

unsere höchst verehrte Herrscherin wünscht den Austausch zwischen den Kainskindern Genuas zu fördern. Zu diesem Zweck hat sie die Einrichtung einer jährlichen Gesprächsrunde mit wechselnden Teilnehmern und wechselnden Themen angeordnet. Mir wird die Ehre zuteil, diese Treffen auszurichten, mit tatkräftiger Unterstützung unserer wohlwerten Harpye. Die erste dieser Zusammenkünfte steht unter dem Motto 'Viele Wege führen nach Genua'. Ihr seid einer von drei Gästen, die zu dieser Veranstaltung eingeladen worden sind. Wir hoffen auf eure Zusage. Möge euch die Nacht wohlgesonnen sein.

Alain,
Neugeborener der Tzimisce"

Die relative Informalität der Einladung geht einher mit einer Wegbeschreibung. Einer seltsamen Wegbeschreibung, führt sie doch entlang der Straße zu dem kleinen und wenig bedeutsamen Fischerdorf Nervi. Und nicht nur das: Sie weist die Gäste auch noch an, kurz davor die Straße zu verlassen und einem kleineren Weg zu folgen Allein Arash weiß, was sich dort befindet...
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Avelina di Braida
Toreador
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, SL]

Beitrag von Avelina di Braida »

Avelina nahm die Nachricht mit einer gewissen Skepsis auf. Zum einen war sie verwundert darüber, warum ausgerechnet Alain diese Nachricht überbringen sollte und diese ganze Sache... nun... beaufsichtigte? Sousanna schien laut den Worten auch teil zu haben? Zu gerne hätte sie gewusst wer diese anderen drei Gäste sein würden. Ajax, Titus und Toma? Das klang doch zumindest mal nach einer vergnüglichen Runde...

Als nächstes las sie die Wegbeschreibung und der Blick wurde zusehends kritischer. Nervi? Das Dorf war nicht wirklich um die Ecke. Es würde mehrere Stunden brauchen dorthin zu kommen. Weit draußen für ein für einen Austausch. Warum nicht in San Donato? War ein Elysium nicht ein treffenderer Ort für ein derartiges Vorhaben? Zumal das Motto „Viele Wege führen nach Genua“ genannt wurde. Welch Ironie.

Sie dachte kurz darüber nach den Kastellan über jene Gesprächsrunde zu befragen, doch sollte dies alles seine Richtigkeit haben so wäre das recht unangebracht, und er hatte sicher wichtigen Aufgaben nachzugehen, die keine Störung duldeten. Galeno womöglich? Hatte er nicht mit diesem Fischerdorf zu tun gehabt? Nein... das war Quinto al Mare, zumindest die gleiche Richtung, aber wesentlich näher.
Nun, blieb nur noch einer, der ihr womöglich helfen konnte. Und so bekam zunächst Tia eine Nachricht an ihren Herren mit. Sie wartete seine Antwort ab - die sie zugegebenermaßen ein wenig beruhigte - bevor sie ein Schreiben an Alain aufsetzte.
Werter Alain,

Der Wunsch der höchst verehrten Majestät ist mir stets ein Befehl, und so es ihr Ansinnen ist mich bei jenem Treffen zu sehen, werde ich der Einladung natürlich folgen.
Möge die Nacht bis dahin ihren Schleier schützend über euch halten.

Viscontessa Avelina di Braida, Neugeborene im Blute der Rosen,
Tochter der Baronessa Sarina di Lerone, Ancilla vom Clan der Rosen
Sie würde sicherstellen, dass genug Leute wussten wo sie war. Man konnte nie vorsichtig genug sein.
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Arash
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, SL]

Beitrag von Arash »

Tia nahm die Nachricht für Arash entgegen. Sie runzelte zwar die Stirn aber natürlich würde sie den Gangrel über diese Einladung informieren. Der Bote bekam allerdings keine direkte Rückantwort. Was einfach daran lag, dass sie eine Rückantwort von Arash abwarten musste.

Auch der zweite Bote, der sie zum selben Thema erreichte, bekam keine direkte Antwort auf seine Anfrage, da auch hier der Gangrel nicht direkt zugegen war. Der Liktor war wirklich schwer zu erreichen, was natürlich daran lag, dass er sich selten in zivilisierterenGebieten aufhielt, sondern meist zwischen der Stadt und den umliegenden Dörfern weilte.

Zwei Tage später aber, während Tia wieder einmal Fisch bei der Villa de Fiori abgab überbrachte sie eine Nachricht für die Hausherrin. Arash würde sie gerne zu dem Treffen begleiten, auch wenn er misstrauisch gegenüber Alain war. Die Neugier war aber stärker. Sollte sich die Padrona also mit ihm an der Seite sicherer fühlen, so würde er sie zum Palast begleiten.

Alain selbst bekam in diesem Zusammenhang allerdings keine Rückmeldung mehr von Arash. Ob er es vergessen oder gar nicht vorhatte zu erscheinen? Schwer zu sagen. Nun war das Verhältniss zwischen beiden Kainiten ohnehin keines das auf sonderlicher Vertrauensbasis beruhte. Es war eher geschäftlicher Natur. Alain würde in diesem Fall einfach abwarten müssen, ob der Gangrel sein Domizil doch noch aufsuchte. Der Gangrel wusste immerhin was ihn erwartete.
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Gasparo
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, SL]

Beitrag von Gasparo »

Tiefe Furchen waren auf Gasparos Stirn zu sehen, als er die Nachricht las. Er hatte Alain seit vielen Jahren nicht gesehen und war nicht sicher gewesen, ob der eigensinnige Drache überhaupt noch in Genua verweilte. Scheinbar war er in ein Fischerdorf außerhalb der Stadt gezogen. Nun eine Einladung zu erhalten von Alain und, scheinbar zumindest, der Harpyie vom Klan der Wanderer war für den Lehrmeister eher beunruhigend.

Er legte kurz das Schreiben beiseite und sah seine Diener an.

„Nervi … sagt Euch das etwas?“ Crispianus schüttelte einmal den Kopf. Sixtus schien betroffener zu sein, dass er seinem Herrn nicht mit einer Auskunft dienen konnte, und sah betreten und händeringend auf den Boden. Gasparos Blick fand dann Alains Boten, der etwas verdattert die Entfernung auf vier bis fünf Stunden Fußweg schätzte.

Der Ventrue presste die Lippen zusammen, als er dies hörte. Eine solche Reise würde bedeuten, dass er auch in der Nacht auf die Gastfreundschaft des Drachen angewiesen war, wo auch immer dieser Ort sein möge.

Aber es war auch undenkbar, einem Wunsch des Prinzen nicht Folge zu leisten.

Erneut starrte er auf den Boten herab, der sich unter dem stechenden Blick Gasparos deutlich unwohl fühlte. „Richtet dem werten Alain aus, dass es mir eine Freude ist, dem Wunsch ihrer höchstverehrten Majestät zu entsprechen. Weist Ihn allerdings darauf hin, dass meine Kenntnisse der Wildnis um Genua herum Lücken aufweisen. Ich wäre dankbar, wenn er mir einen Führer zur Verfügung stellen würde. Ein Transportmittel, um diese Strecke hinter mich zu bringen, wäre auch wünschenswert. Ebenfalls benötige ich seine Zusicherung, dass er mir und meinen Dienern Zuflucht gewährt für den nächsten Tag und ich würde es schätzen, wenn er die Identität der anderen Gäste preisgibt.“

Er machte einen Schritt auf den Boten zu. Der hagere Mann konnte durch seine Haltung und seine Stimme bedrohlich wirken. „Oder weisst Du, wer noch eingeladen wurde? Hast Du noch andere Besuche in Genua durchgeführt?“ Seine Stimme war eindringlich und fordernd.
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, SL]

Beitrag von Alain le Beau »

In Avelinas Fall nimmt der Bote die Rückmeldung dankend entgegen, verneigt sich tief und verschwindet dann in der Nacht. Auch bei Tia wird die Nicht-Antwort mit Würde entgegengenommen.

Was Gasparo angeht, so lauscht der Bote aufmerksam und nickt schließlich. Die Drohung dagegen lässt ihn zusammenfahren, aber er schüttelt nur nervös den Kopf: Von weiteren Besuchen wisse er nichts, es habe aber auch zwei weitere Boten gegeben, vielleicht wüssten die ja mehr? Dann verabschiedet er sich respektvoll und kehrt in der nächsten Nacht mit Alains Antwort zurück: Wenn es dem Herrn genehm wäre, möge sich der Herr in der besagten Nacht so früh wie möglich am 'Gasthaus vor den Toren' einfinden. Dort würden Führer und Transportmittel auf ihn warten. Die Identität der Gäste sei kein Geheimnis, es handele sich dabei um den werten Herrn Arash und die werte Dame Avelina. Alain lasse außerdem ausrichten, dass der werte Herr Gasparo sich keine Sorgen machen müsse: Alain biete ihm die Gastfreundschaft der Drachen an.

Wenn die drei Gäste keine weiteren Fragen haben, wird in der Tat in der besagten Nacht eine Sänfte am Gasthaus vor den Toren warten, getragen von vier kräftigen Kerlen. Ein weiterer Mann, recht ansehnlich, wenngleich nicht mehr der jüngste, stellt sich Gasparo unterwürfig als "Luca" vor. Er werde sein Führer zum Ort der Versammlungsort sein.
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Gasparo
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, Sousanna (SL)]

Beitrag von Gasparo »

Die Gruppe, die in jener Nacht am „Gasthaus vor den Toren“ ankam, war klein. Gasparo trug ein feines, schwarzes Gewand mit grünen Ärmeln, dem man ansah, wie kostspielig der Stoff war. Sein Amulett, ohne das man ihn bisher noch nicht sah, hing an einer Kette um seinen Hals. Begleitet wurde er vom finster dreinblickenden Crispianus, der ein Schwert und eine makellos gepflegte Lederrüstung trug, und einem vergreisten Diener, Barto. Barto trug schlichte, aber saubere Kleidung und hatte einen Leinensack über die Schulter geschwungen.

Der Ventrue erinnerte sich, wie er beim verlassen des Kastells Sixtus letzte Instruktionen gegeben hatte. „Sollte ich in zwei Tagen nicht zurückgekehrt sein wirst Du meine Nachrichten an unsere Verbündeten und an Il Omnivore verteilen. Hast Du verstanden?“ Sixtus hatte unter Tränen geschworen, diese Aufgabe zu erfüllen, aber die Verzweiflung stand ihm wieder einmal ins Gesicht geschrieben. Gasparo hoffte, dass sein Diener besonnen genug blieb, um diese Tat auch durchzuführen. Ohne seine Aufsicht war Sixtus in letzter Zeit unzuverlässig geworden.

Aber vielleicht würde es dazu nicht kommen müssen. Misstrauisch beäugte er die Sänftenträger. Sie würden ihn also mehr als vier Stunden durch die Landschaft ans Ziel bringen? Dies schien höchst unpraktisch, aber etwas in ihm fand auch gefallen an dem Gedanken.

So ließ er sich in die Höhle des Typhon tragen, auf Geheiß des Prinzen und der Harpyie. Es war nicht Furcht, die ihn auf diesem Marsch begleitete, sondern ein Gefühl der Machtlosigkeit. Eine einfache Lüge, eine simple Unwahrheit würde genügen, um sich freiwillig dem unverschämten Drachen auszuliefern.

Er blickte auf Crispianus, der hinter der Sänfte seinem Herrn folgte. Gasparo wusste, dass er sich auf das Schwert des Kämpfers verlassen konnte. Aber konnte er gegen fünf Gegner bestehen, gegen zehn oder zwanzig?

Der Lehrmeister verbannte die finsteren Gedanken. Während seine Finger auf dem Amulett trommelten kehrte sein Geist zu Ovids Metamorphosen zurück, dem Werk, das er in den letzten Nächten mit einigen Schülern behandelt hatte. Er hatte den Jungen erklärt, dass es sich bei den Verwandlungen in dem Werk nicht um Flüche handelte sondern um Allegorien, die als Warnung dienen sollten, schöner und wichtiger als ähnliche Stellen in der Bibel. Seine Schüler schienen diese Lektion zu verstehen, aber er würde noch eimal auf die eine oder andere Stelle eingehen müssen. Die Bestrafungen hatten die jüngeren Schüler erschreckt, doch er wollte keinen feigen Hühnerhaufen großziehen sondern Anführer. Die Aufgabe würde lauten, selbst Vergehen und magische Bestrafungen zu erfinden. Die Eleganz der Poesie war zweitrangig. Es ging ihm darum zu sehen, wie kreativ und bösartig seine Klasse inzwischen war.

Diese Vorstellung schaffte es dann doch, das ein schiefes Lächeln auf sein Gesicht kroch, während er ins Unbekannte getragen wurde.
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Avelina di Braida
Toreador
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, Sousanna (SL)]

Beitrag von Avelina di Braida »

Aber ja, natürlich doch fühlte sich die Viscontessa mit Arash an ihrer Seite sicherer! Zumindest was ihre körperliche Unversehrtheit betraf. Die seelische stand auf einem anderen Blatt. Und so stand sie nun in Nervi und wartete auf den Gangrel, begleitet von jenem blonden Hünen, der immerzu grimmig in die Gegend blickte, scheinbar bereit seine Padrona vor jeder Widrigkeit zu schützen. Sie hatte einen Platz zum übertagen gefunden, dies hatte sie Arash bereits berichtet. Auch für ihn, wenngleich er sowieso die Wälder bevorzugen würde. In dieser Hinsicht wirklich praktisch. Wenn sie es nur auch so leicht gehabt hätte einen Schlafplatz zu finden.

Auch zuhause hatte sie vorgesorgt für diese kleine Reise, die noch immer viel zu viele Fragen aufwarf. Die Mädchen waren versorgt und beaufsichtigt. Dennoch hoffte sie recht bald wieder in ihren schützenden vier Wänden zu sein. Denn eines stand fest: reisen war nicht gerade etwas angenehmes. Doch sie hatte in Genua gelernt flexibel zu sein und ihrer natürlichen Schönheit tat der Umstand sich in einem kleinen, einfachen Zimmer zurecht machen zu müssen keinen Abbruch. Doch dies blieb zunächst unter dem dunklen Kapuzenumhang verborgen.

„Sobald Arash hier auftaucht kannst du zurück auf's Zimmer. Und ich will deswegen keine Widerrede hören. Du musst dir nicht mit anderen Bediensteten die Nacht um die Ohren schlagen. Ich habe einen Gangrel an meiner Seite.“
Bernardo knurrte leise und sah nicht wirklich begeistert aus. Eine Tatsache, die der Viscontessa ein sanftes Lächeln entlockte und sie strich ihm beruhigend über den Arm. Das Lächeln verschwand allerdings schnell wieder und die Sorge kehrte zurück in ihren Blick.
„Ich brauche dich hier draußen. Und wenn ich nicht mindestens eine Stunde vor Sonnenaufgang zurück im Zimmer bin, so weißt du was du zu tun hast.“
Wohl schien ihr bei der ganzen Sache noch immer nicht.
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Arash
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, Sousanna (SL)]

Beitrag von Arash »

Arash hatte sich bereits am Vortag bei Nervi niedergelassen und in der Nähe übertagt. Daher musste die Viscontessa nicht sonderlich lang in der kalten Nachtluft warten. Auch Arash trug einen Kapuzenumhang, der sich um seine drahtige Gestalt schlang und leicht im Wind flatterte, da er offenbar ein wenig zu groß war.

Der Gangrel lies zwei weitere Personen in Kapuzenumhängen vor dem Dorf zurück, bevor er es betrat. Mit lautlosen schleichenden Schritten näherte er sich der Padrona und ihrem Ghul ohne sich verstecken zu wollen. Er freute sich ein wenig mit ihr allein durch die Wildnis zu streifen, wenn es auch nicht besonders lange sein würde. So weit lag der Palast Alains nicht entfernt. Aber sie würden allein sein. Das reichte ihm bereits.

Er blieb nur einen Schritt entfernt von Avelina stehen und betrachtete sie mit seinen grünen Augen unter der Kapuze hervor. "Eine wundervolle Nacht werte Avelina de Breida. Ich freue mich euch sicher zu diesem Treffen und wieder zurück zu geleiten." schnurrte er. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, Sousanna (SL)]

Beitrag von Avelina di Braida »

Als Arash auftauchte nickte sie dem Hünen zu, der sich kurz in Richtung des Gangrel verbeugte, noch einmal innehielt, doch dann in der Nacht verschwand. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. Arash hatte es noch immer nicht gelernt ihren Namen richtig auszusprechen. Aber... das war halb so wichtig.
„Bitte bleibt doch bei Avelina, wohlwerter Liktor.“ ein wenig sprach der Schalk wohl aus ihren Augen, als sie ihn beim Titel nannte, dann senkte sie allerdings mit einem versöhnlichen Lächeln den Blick, „Ich freue mich, dass ihr hier und an meiner Seite seid.“

So er es zuließ, hätte sie sich wohl bei ihm untergehakt und schritt mit ihm durch die Nacht, wobei sie ihm ein paar sehr leise Worte zuflüsterte. Entspannt anfangs, doch umso näher sie dem Ziel kamen, umso nervöser schien die Viscontessa zu werden. Der Palast war noch nicht zu sehen, würde aber sicher bald erreicht sein. Und erst jetzt löste sie sich wieder von ihrem Begleiter, schritt neben ihm entlang als wären sie sich zufällig unterwegs begegnet.
„Wart ihr zuvor schon in Nervi? Wisst ihr was das für ein Palast ist? Gehört er unserem Gastgeber? Ich meine... er sagte er sei von adeliger Geburt...“

So näherten sich wohl auch diese beiden Gäste dem Palast in Nervi.
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Alain le Beau
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Re: [1031] Zu Gast im Palast I [Gasparo, Arash, Avelina, Alain, Sousanna (SL)]

Beitrag von Alain le Beau »

Während Gasparos Sänfte noch eindrucksvoll die lange Straße nach Nervi entlangschwankt, kommen die Toreador und der Gangrel am Ort der Zusammenkunft. Nachdem sie in einen unscheinbaren Nebenweg abgebogen sind - gerade breit genug für einen Karren - laufen sie nun neben einem der Wäldchen, die in diesem Teil des Landes oft die Küste säumen. Die Luft ist salzig und feucht. Wenngleich die beiden Kainiten sie doch nicht mehr in ihre toten Lungen einziehen, so belebt sie doch ihre Sinne. Um diese Zeit hört man nur vereinzelt den Ruf einer schlaflosen Möwe. So weit, so erwartet.

Überraschender dürfte für Avelina dagegen die mehr als mannshohe Steinmauer sein, die einige Schritte weiter aus dem Wald heraustritt. Ein solides Stück Handwerkskunst, das in der einen Richtung an der Straße entlangführt, in der anderen dagegen sich in den Bäumen verliert, in Richtung des Ufers. Irgendwo vor ihnen erleuchten Fackeln ein größeres Tor, vor dem sich gerade eben zwei Bewaffnete mit Speeren erahnen lassen. Bauwerk und Wachen wirken seltsam deplaziert, hier, mitten in der Wildnis.
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