[1031] Das Gasthaus vor den Toren [Alain, Angelique]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Angelique
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Re: [1031] Das Gasthaus vor den Toren [Alain, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique setzte die Maske wieder auf. "Hört nicht auf sie, wohlwerter Alain. Sie ist eine bigotte Schnepfe, die meint, nicht sie habe irgendwelche Schuld auf sich geladen, sondern nur die, die Gerüchten Glauben schenken und die Gesetze der Obrigkeit in die eigene Hand nehmen.

Sie verführt Leute zur Sünde und nennt es Prüfung. Und wenn die Armen die Prüfung nicht bestehen, dann denkt sie, es sei ihr Recht, sie zu bestrafen.

Widerliche Selbstgerechtigkeit, meint Ihr nicht auch?

Kann sein, dass Ihr einem Ihrer Scherze zum Opfer fielt, aber glaubt Ihr wirklich, sie würde so etwas zugeben? Menschensunkind, Ihr seid doch ein mächtiger, schlauer Drache. Würdet Ihr so etwas tun? Besonders, wenn Ihr glaubtet, jemand hätte gewollt, Ihr solltet absichtlich im Elysium rasen?

Nein, nein, redet lieber mit mir. Ich stehe mit beiden schmutzigen Füßen auf dem morastigen Boden und schwebe nicht in himmlischen Sphären, hinter all den verhinderten Liebhabern herflennend, die lieber gestorben sind, als noch länger mit dieser scheinheiigen Schlampe die Ewigkeit verbringen zu müssen."

Sie verschränkte keck die Arme und legte den maskierten Kopf schief.

"Ich entspanne mit dem Blut euphorischer Menschen oder durch richtig, richtig gutes Klöppeln. Und Ihr?"
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Alain le Beau
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Re: [1031] Das Gasthaus vor den Toren [Alain, Angelique]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain verschränkt die Arme und beobachtet die Maskierte nachdenklich. "Mir scheint", sagt er leise, "dass allzuviele Geister in allzuwenig Köpfen wohnen in dieser Stadt. Erst die wohlwerte Toma, nun..." Dann kneift er die Augen zusammen. "Werte, mh, Pechmarie - es geht nicht darum, was ich glaube. Es geht darum, dass jemand in Genua wissentlich und in voller Absicht die Stille des Blutes riskiert und die Herde ihrer Majestät geschwächt hat. Die Liktorin Amalia ist... der Täterin bereits auf der Spur, auch aus persönlichen Gründen, denn sie stand ebenfalls im Verdacht."

Er zuckt mit den Schultern. "So wie ich das sehe gibt es zwei Alternativen. Die Täterin..." Er betont das Wort mit einem wissenden Unterton "...stellt sich, bringt ihre Entschuldigung öffentlich vor und verspricht, nun, was auch immer man versprechen muss, um Vergebung zu erlangen. Oder aber es wird eine Anklage geben. Gerade im Licht der jüngsten Ereignisse..." War der Geburtstag wirklich schon drei Jahre her? Alain seufzt. Die Zeit verfliegt so schnell. "...gerade in deren Licht muss das Aufhetzen der Meute gegen ein Mitglied der kainitischen Gesellschaft als ausgesprochen riskant, ja, geradezu das Wohl aller gefährdend gelten. Auch wenn es eine Weile her ist."

Ein Lächeln. "Entspannung hat so viele Gesichter wie die Nacht, nicht wahr? Rauschkraut, Blut, gutes Essen, Weiber und Knaben, Schwimmen im Wasser, Studien an lebenden Organen..."
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Angelique
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Re: [1031] Das Gasthaus vor den Toren [Alain, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Glaubt Ihr wirklich, irgendjemand würde bei einer Anklage auf Bruch der Stille, möge sie auch noch so weit hergeholt sein wie diese, das zugeben? Leute sind in dieser Stadt sind für weit weniger hingerichtet worden, reuig oder nicht. Ich bin ja kein Advokat, aber ist nicht eher ein Kainit, der sich vom aufgehetzten Pöbel erwischen lässt, die Gefahr für die Stille?

Interessiert mich jetzt auch mal: Ist denn irgendein Geheimnis der Stille angesprochen worden? So weit ich weiß, ist der Pöbel nur mit dem Hörensagen über alltäglichen und normalen Satanismus aufgestachelt worden. Das verschleiert ja eher unsere Existenz, als dass es sie offenbart."
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Alain le Beau
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Re: [1031] Das Gasthaus vor den Toren [Alain, Angelique]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ihr seid fürwahr kein Advokat", sagt Alain und grinst. "Wenn ich morgen behaupte, Frauen von unendlicher Schönheit, die in alten Gemäuern vor der Stadt hausen, seien Teufelsdienerinnen und Sünderinnen - müsste die Höchst Verehrte Aurore sich dann selbst richten? Das könnt ihr ja im Detail darlegen. Auch habe ich nie behauptet, dass die Stille gebrochen wurde. Allein, hätte mich der Pöbel ergriffen, so wäre sie zersprungen wie ein Krug, der zu Boden geworfen wird."

Dann lehnt er sich zurück. "Ihr könnt ja eure klugen Worte zu eurer Verteidigung vorbringen und wir werden sehen, was die Diener unserer Herrscherin dazu zu sagen haben. Ich für meinen Teil sehe nicht ein, euer Angebot des Waffenstillstands anzunehmen, ohne dass wir diese unschönen Vorkommnisse der Vergangenheit bereinigen - auch wenn ich durchaus flexibel bin, was die Details angeht. Schließlich muss ich mich selbst schützen und dafür sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht."
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Angelique
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Re: [1031] Das Gasthaus vor den Toren [Alain, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Sie zuckte mit schmalen Schultern. "Dann eben nicht."
Zu ihrem Ghul meinte: "Komm, wir gehen."

Sie schaute noch einmal über ihre Schulter und meinte: "Ich für meinem Teil gehe Euch einfach aus dem Weg wie früher. Tut so, als sei ich nicht da. Bis auf lästige Hoftage und Ähnliches werden wir uns wohl nicht mehr sehen. Lebt wohl."

Und so sie nicht aufgehalten würde, würde sie in die Nacht verschwinden.
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Alain le Beau
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Re: [1031] Das Gasthaus vor den Toren [Alain, Angelique]

Beitrag von Alain le Beau »

"Bis zum Hof", entgegnet Alain leise. Angelique kann seine Finger auf dem Tisch trommeln hören, aber er hält sie nicht auf.

Die Bewaffneten im Raum folgen der Malkavianerin und ihrem Diener mit ihren Blicken. Dann fällt die Tür hinter beiden zu. Alains Lächeln ist grauenhaft anzusehen, unmenschlich und kalt.
Zusammenfassung: Angelique nimmt Alains Einladung wahr und besucht das Gasthaus vor den Toren. Alain seinerseits hat begriffen mit wem er es zu tun hat und er ist nicht allein. Unter dem Blick vieler Bewaffneter sprechen die beiden Kainiten. Angelique wünscht einen Waffenstillstand, doch Alain verlangt zunächst eine Wiedergutmachung für die Jagd auf die Rothaarigen viele Jahre zuvor. Angelique lehnt dies ab und verlässt das Gasthaus.
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