[1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Nubis
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Nubis »

"Sie hatten noch nicht sonderlich viel gefressen.." meinte Galeno eher mit einer gewissen Kühle auf den Lippen. "Ich hatte sie zumindest noch erkennen können..."
Er legte dann den Kopf leicht schief und hob eine Braue.
"Warum mich meine...keine Ahnung. Ich kannte meine Eltern nicht. Den jungen Novizen hat man fortgeschickt. So richtig weiss ich auch nicht, was mit ihm passiert ist. Vielleicht hat er ähnliches noch einmal irgendwo getan, vielleicht wurde er schon gesucht und hatte sich nur bei uns versteckt gehabt. Er wird wohl weltlich gerichtet worden sein."

Dann lauschte er ihren Worten und hob erneut eine Braue, als sie ihre Padrona so anhimmelte.
Sein Blick wanderte kurz zu Luciano, der weiter schmunzelte und dann etwas ertappt aufsah und den Blick leicht senkte, mit roten Ohren.
Galeno schüttelte leicht mit dem Kopf. Ghule...

"Was die Menschlichkeit anbelangt, so wird dir da deine Herrin mehr sagen können. Ich kann dir eher sagen, wie man sie verliert."
Er zuckte mit den Schultern. "Ich wechselte recht schnell auf andere Pfade, um mich nicht zu verlieren. Aber sie gänzlich zu verstehen, wird lange dauern. Ich denke, so manch Kainit versteht die Pfade noch nicht einmal wirklich und selbst wenn man auf dem der Menschlichkeit wandelt, so kann man manchmal nicht verstehen, was Menschen, die stets darauf wandeln sollten, alles im Namen der Menschlichkeit oder anderer Ausreden für schreckliche Dinge tun."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie runzelte die Stirn während sie Galenos Worten lauschte und nickte leicht.
„Es kann also sein, dass er entkommen ist. Nun, der Mann der meine Kleider zerrissen hat, konnte zumindest keinem Mädchen mehr gefährlich werden. Ich hoffe euer Schweinshirte hat nicht noch mehr Leuten weg getan.“ sie klang nachdenklich, aber vielleicht war auch ein wenig der Trotz aus ihren Worten zu erahnen, dass sie es nicht bereute einen Menschen getötet zu haben. Aus dem Kopf schien es ihr allerdings auch nicht zu gehen.

Auch auf die Worte über die Wege nickte sie, „Ich glaube Avelina ist weit besser als viele Menschen. Sie hat mal gesagt, dass es vielleicht viel wichtiger ist sich an das beste zu halten, was Menschen sein können, damit man sich nicht verliert. Aber ich habe auch gesehen was man ihr im Leben angetan hat. Ich weiß nicht ob ich so geduldig gewesen wäre wie sie.“ sie hob die Schultern.

„Warum... sind viele der euren so... anders? Warum nehmen sie das schlechteste aus ihrem menschlichen Leben mit und nicht das beste?“
"Die Natur lehrt Miteinander. Ohne Dornen wären die Rosen hilflos, ohne Rosen die Dornen trostlos…" KarlHeinz Karius (*1935)
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Nubis
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Nubis »

"Es kann sein, ja, aber ich denke, er hat irgendwo seine Strafe erhalten, die er verdient hat. Irgendwann wird jeder für seine Taten gerichtet werden." Er blickte sie ruhig an. "Unsere Aufgabe war es nicht, ihn zu richten. Nicht so, wie es die Richter in den Städten tun."
Und doch sah er nicht gerade vollkommen überzeugt davon aus. Er hätte womöglich anders gehandelt zu jener Zeit, als man die milde Strafe demjenigen aufbrummte. Er hatte diesen Menschen dafür gehasst und vor einer Weile noch als Monster bezeichnet. Noch immer waren die Narben dieses Vorfalls vorhanden und deutlich auch nach aussen hin spürbar, wenn man ihn darauf ansprach.

"Warum andere das Beste ihres menschlichen nichts mitnehmen? Mhh... Ich würde das so ehrlich gesagt gar nicht sagen. Wir entfernen uns nur mehr und mehr von dem, was uns menschlich gemacht hat. Auch weil die Menschen nicht sonderlich gut mit uns agieren können. Viele verstehen nicht, was wir sind und wir sind dementsprechend bemüht, uns nicht zu deutlich zu zeigen. Diese Isolation führt aber sicherlich auch über die Jahre dazu, dass man sein altes Selbst verliert und ein neues anstrebt. Ausserdem gibt es noch den Einfluss desssen, was in uns wohnt und natürlich auch die Gesellschaft selbst. Mein Lehrmeister war zum Beispiel sehr bestrebt, mich auf seinen Weg zu führen und weg von dem Menschlichen. Auch kann ich mir vorstellen, dass einige von uns kein gutes und gesichertes Leben gehabt hatten oder vielleicht schon als Menschen nicht sonderlich...menschlich waren, also kaum etwas von dem, was du als Positiv ansiehst, hätten mitnehmen können. Es ist eben sehr umfangreich. All die Schicksale, die dazu führten, dass man Kainit wird....es gibt dabei einfach zu viel zu betrachten und keine zufriedenstellende Antwort."

Er nickte in Richtung des Ganges und Luciano nickte.
"Wollen wir nicht in den Raum gehen, den Sophia für uns hergerichtet hat? Sie hat wirklich gute Arbeit geleistet."
Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern setzte sich in Bewegung und Luciano folgte ihm mit den Materialien, wartete aber etwas, um Benita zwischen sich und Galeno zu nehmen.
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Sie hob die Schultern, „Dann isoliert euch eben nicht. Avelina tut das ja auch nicht... denke ich. Ich meine... es sind viele Menschen hier im Haus. Und sie ist auch immer wieder auf irgendwelchen Feierlichkeiten, oder trifft sich mit Leuten. Ihr wisst schon... Adeligen. Und sie geht oft in Tavernen.“ ein Zögern und sie musterte Galeno dabei verstohlen, wobei sie sich eingestehen musste, dass er fast kränklicher zu wirken schien als noch vor ein paar Jahren. Sie räusperte sich leise auf diese stumme Feststellung hin und folgte ihm zögerlich, wobei ihr Blick über die Schulter zu Luciano glitt, der sich wie eine Mauer hinter ihr aufbaute.

„Nh.... ich... verstehe natürlich, dass das manchmal bestimmt schwer ist... wie zum Beispiel für Amalia...“ ja... nicht jeder hatte das Antlitz Avelinas, welches auch die Blässe mitunter vergessen ließ.
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Nubis
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Nubis »

"Lass die Jahre ins Land ziehen, wer weiss, vielleicht wird sie sich auch mehr isolieren müssen ...und nicht für jeden ist dieses Umfeld hier gleich angenehm, wie für sie."
Ruhigen Schrittes ging er weiter zu jenem Zimmer, welches vorbereitet worden war.
"Und ja, nicht für jeden ist es einfach unter den menschen zu wandeln, geschweige denn, nicht auf unseres Gleichen aufmerksam zu machen und somit Gesetz zu brechen!"
Er wirkte ernst, die letzten Worte klangen hart.

Luciano fing ihren Blick auf, legte lächelnd den Kopf etwas schief und hob eine Braue. Wollte sie etwas von ihm? Oder vielleicht ja doch nicht.
"Dein Problem," sprach Galeno weiter, "wie auch unseres, ist es, dass wir nicht altern. Bei Ghulen kann man dies womöglich noch manuell herbeiführen, auch wenn die Prozedur wohl eher unangenehm sein könnte...so richtig weiss ich das nicht, doch bei unsereins...Die meisten von uns bleiben wohl in einem zeitlosen Zustand, was das Äussere betrifft und erklärt einmal einem Menschen, warum jemand, den er schon vierzig Jahre lang kennt, noch immer aussieht, als hätte man sich vor zwei Tagen erst getroffen..."

Er blickte fragend zu ihr, wartete ihre Reaktion ab. Was würde wohl die junge Ghulin zu jenem Problem sagen?
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

„Avelina ist sehr vorsichtig was das betrifft.“ meinte sie nachdenklich nach einem Moment, „Ich erinnere mich, wie sie mir in Varese erklärt hat, wieso sie sich bedeckt halten muss. Und... deswegen sind wir ja auch nach Genua.“ sie warf an dieser Stelle einen Seitenblick zu Galeno, und musterte dann wieder den Boden.

Allerdings hatte er ihre entsetze volle Aufmerksamkeit wieder, als er von der Alterung von Ghulen sprach. Ein wenig angewidert und erschrocken blickte sie ihn an, bevor sie blinzelte, den Gedanken verscheuchte und sich gedanklich davon überzeugte, dass ihre Geliebte so etwas nie mit ihr tun würde.
„Sie würde die Stille nicht brechen. Und ich gehe nicht viel unter Menschen. Ich bin meistens im Haus, bei den Frauen. Und wenn ich raus gehe, ziehe ich die Kapuze tief ins Gesicht. Wer weiß, vielleicht ziehen wir auch bald wieder weiter, wenn unsere Gesichter hier zu bekannt sind.“ sie hob sacht die Schultern, „Aber zum Glück ist Genua etwas größer als Varese. Und die Menschen schauen einen gar nicht wirklich an, sie sind meistens viel zu beschäftigt. Sicher, ein Gesicht wie das meiner Herrin würde überall auffallen. Meines eher nicht.“

Sie schien noch einmal nachzudenken und warf einen Blick auf Luciano, bevor sie wieder zu Galeno sah, „Was meint ihr mit 'manuell herbei führen'? Das hört sich nicht schön an.“
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Nubis »

"Ja.. wenn man nicht intensiv mit ihnen zu tun hat...dann ist die Gefahr geringer, wenn sie einen nicht beachten müssen.." er sah zu ihr und überlegte, ob es wirklich so sein würde, dass niemand sie beachten würde, oder dass sie es einfach nicht wahr haben wollte? Hässlich war sie nämlich nicht, nicht nach menschlichen Massstäben. So mancher Kerl würde ihr sicherlich hinterher sehen, teils wohl auch mit schmutzigen Gedanken.

Er folgte dann ihrem Blick zu Luciano, ehe er antwortete. Warum auch immer sie zu dem grossen Diener gesehen hatte, der ebenfalls etwas verwirrt deswegen schien.
"Nun...man kann sicherlich auch einen Ghul altern lassen...vielleicht das Blut entziehen für eine längere Zeit...vielleicht..mhh.. die Zähne ausschlagen, ihm Giften aussetzen..." Er zuckte mit den Schultern. Diener halten viel aus, aber sind nicht unverwüstlich. Aber eben, deswegen denke ich auch nicht, dass dies eine angenehme Sache werden würde. Weiterziehen und die Stadt vorerst eine Weile hinter sich lassen, oder sich einen neuen Ghul suchen und den alten nur noch für persönliche Dienste gebrauchen, ist denke ich, besser...für beide Seiten."
Auch wenn natürlich die Erkenntnis über Alterungsmethoden für Ghule recht interessant war... Er schrieb sich eine Notiz im Gedächtnis. Wenn einer von ihnen ihm unlieb werden würde, wäre dies sicher Kandidat Nummer eins...

Nun kamen sie in den wundervoll beleuchteten Raum, der allerdings auch etwas ein mulmiges Gefühl hinterliess, mit all dem widerspiegelnden Kerzenlicht.
Ein Schemel wurde von Bruder Luciano in Richtung Mitte des Raumes gerückt, Galeno bedachte mit einem Zeig der Hand, dass sie sich doch dort hin begeben solle. Vorerst nahm er Wachstafeln, um sich warm zu zeichnen und wartete dann ab, ob sie sich noch einmal zieren würde...
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Die Augen wurden groß und sie starrte den Kappadozianer an. Zähne ausschlagen? Gifte? Die Padrona musste Recht haben, die meisten der Engel waren... wohl grausame Engel. Kurz huschte dieser entsetzte Blick auch noch einmal zu Luciano hinüber, vor allem als Galeno kurz innehielt, als würde er darüber genauer nachdenken. Sie schluckte. Und abermals war sie heilfroh, dass Avelina ihre Padrona war. Sicher, sie hatte das Tier in ihr gesehen, wusste, dass auch sie gefährlich werden konnte. Aber im allgemeinen hatte sie es sehr gut getroffen.

Mit gerunzelter Stirn wanderte ihr Blick zu dem Schemel und es dauerte einen Moment bis durchsickerte, dass dieser für sie gedacht war. Ja, sie hatte für die Übungen Avelinas posiert, aber... nun, eher entspannt auf dem Bett, in gemütlicher und recht unbezwungener Zweisamkeit. Unsicher ließ sie sich nieder und saß wohl etwas steif dort, ungewiss was von ihr erwartet wurde.

Und ihre eigene Stille ließ abermals die Sorge um ihre Padrona in ihr aufflammen, was auch deutlich auf ihren Zügen zu sehen war – ihr allerdings scheinbar nicht ganz bewusst.
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Nubis »

Luciano hatte sie angelächelt, um ihr den Schock etwas leichter zu machen. Und auch um ihr zu zeigen, dass er keine Bedenken hatte. Diese Massnahmen waren nicht jene, die er seinem Herrn zutrauen würde, war er doch etwas wie Familie für ihn. Der treueste Begleiter, den er hatte. Jener, der ihm stets dienen würde, bis doch einmal sein Leben vorbei wäre.

Galeno fing an auf der Wachstafel zu arbeiten und gab einige Anweisungen. Den Arm heben, das Kreuz mehr durchdrücken, den Kopf schief legen. Doch irgendwie wirkte er mehr und mehr unzufrieden, manches Mal auch abgelenkt. Nicht durch sie, sondern vermutlich durch das viele Licht. Schrecklich, was er da zusammenkratzte. Auch das Wachs schien dieses Mal nicht so geeignet zu sein. Waren die Tafeln schon zu alt und zu spröde?

"Luciano. Du kaufst morgen neue Tafeln! Diese hier eignen sich noch für Briefvorlagen, aber nicht für die Arbeit."
Sein grosser Begleiter nickte sofort auf Grund des Befehlston, der lieblich, aber doch streng klang.
"Wie ihr wollt, Herr."
"Bei der Gelegenheit noch ein bis zwei zusätzliche Holztafeln und eine Aufmerksamkeit für die Diener inklusive Herde dieses Hauses."
Nun schmunzelte Luciano und nickte abermals.
"Was würde Luciano mitbringen sollen, um euch eine Freude zu machen?" meinte er zu Benita. "Ich denke, er kennt euch sicherlich noch nicht gut genug, um ohne eure Hilfe etwas passendes zu finden."
Dieser wollte schon etwas protestieren, doch blieb ihm das im Hals stecken und ein dankbares Nicken folgte.

Und so schuf er wieder ein Gespräch, welches sie ablenken konnte. Zumindest war dies unter anderem der Wille dahinter. Dies alles war auch für ihn eine gute Prüfung im Umgang mit Menschen.
"Benita...was machst du eigentlich, wenn du eher frei hast. Kennst du dies, oder hält dich die Padrona stets auf Trab?" fragte er dann. Und ja, er war durchaus interessiert. Derweil lag aber seine ganze Aufmerksamkeit nicht auf ihr, sondern auch dabei, eine Holztafel vorzubereiten und Kohle.



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Zeichnen auf den Wachstafeln:
RPBotBOTheute um 03:07 Uhr
@💀Galeno (Iris) ❄ rolled 22. (1 + 3 + 1 + 9 + 2 + 2 + 4 = 22)
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Avelina di Braida
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Re: [1031] Ein Haus voller Weibsbilder [Galeno, Avelina]

Beitrag von Avelina di Braida »

Benita tat brav wie ihr geheißen, auch wenn sie innerlich inzwischen doch den Drang verspürte sich zurück zu ziehen. Ganz allmählich begann sie zu verstehen. Avelina warnte sie immer wieder vor den ihrigen, und auch wenn Galeno zu jenen zählte, die ihre Padrona gerne empfing, so machte er ihr irgendwie Angst. Äußerlich war er nur ein Junge. Inzwischen war wohl sogar sie selbst älter als er, zumindest was das Lebensalter betraf. Und er war durchaus freundlich. Sie war dankbar, dass er sie einst mit Medizin versorgt hatte, als sie krank war. Es war also wirklich nicht so, dass sie ihn nicht schätzte. Aber doch hatte er etwas kaltes, unnahbares, abweisendes an sich. Luciano war warm und freundlich, sie fühlte sich wohl in seiner Gegenwart. Galeno jedoch... er war sicher jemand, der über Leichen gehen würde, wenn es darauf ankäme. Sie spürte es. Vielleicht, weil sie selbst getötet hatte?

Sie schüttelte höflich den Kopf, „Es ist sehr aufmerksam uns eine Freude machen zu wollen, allerdings nicht nötig. Wir sind sehr dankbar, dass ihr mit medizinischem Rat zur Seite stehen könnt, wenn eine der Frauen krank ist. Aber Luciano kann sie gerne besuchen, sie freuen sich sicher über die Abwechslung.“

Als er weiter sprach, beobachtete sie ihn ein wenig bei seinen Vorbereitungen.
„Ich...“ setzte sie an, und runzelte dann doch nachdenklich die Stirn, „Ihr meint was mir Freude bereitet? Ich würde gerne der Padrona mehr helfen. Ich bin mir allerdings unsicher wie. Und ansonsten... musiziere ich mit den Frauen, oder versuche ebenfalls zu malen. Ich tanze gerne...“ sie schien sich wirklich unsicher, was genau er von ihr wollte. Dementsprechend zögerlich klang die Antwort.
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