[1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Anastasia
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia fuhr es heiß und kalt durchs Mark. Eine Kainitin.
"Nein!"
Aus dem freudigem knurren wurde ein unsagbar trauriges kehliges raunen.
"Oh nein, ich.. nein, das wollte ich nicht. Ich..."
Ihre Augen waren vor Schreck und Erkennen geweitet, Trauer in ihren Augen.
Das muss eine Falle gewesen sein. Jemand, der um sie, um ihre Schwäche wusste, hat es arrangiert. Sie ist darauf reingefallen.
" Nicolo! Er, er kann ihn bestimmt retten! Kommt, schnell, tragen wir ihn hin. Ich schwöre euch, ich wollte es nicht. Wir müssen sofort hin. Ich, ich werde euch nachher zu Füßen fallen und um Verzeihung betteln, aber dafür ist keine Zeit! Später. Kommt."
Sie packt Etienne, nimmt ihn auf die Arme, als wäre er ein Kind und trägt ihn in Richtung des Hauses von Nicolo, dem Einhorn.
I saw a creature, naked, bestial,
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Angelique
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Angelique »

Es wurde noch surrealer und Angelique konnte beim besten Willen nicht mehr sagen, was nun Realität und was Illusion war. Sie sah, wie das vermummte kleine Ungeheuer den großen Mann schnappte und samt seiner Rüstung davontrug, als wiege beides nichts.

Sie musste jetzt aufpassen. Sie konnte sich auf ihre Sinne nicht mehr verlassen. War es real? Sollte sie den Diebstahl der Leiche und der kostbaren Kettenrüstung verhindern, um ihren Feinden einen Grund zu geben, sie anzuklagen?

War Arash real? Oder nur eine Vision kommender Intrigen und Anschuldigungen von Seiten der Liktoren?

Sie war einige kostbare Momente komplett handlungsunfähig. Schließlich aber riß sie sich soweit zusammen, mit zitternden Händen den Dolch aufzuheben, der der toten Hand Etiennés entglitten war.

Zu Arash gewandt, brachte sie ein gequältes höfliches Lächeln zustande und eine kurze Verbeugung.
Mit erstickter Stimme sagte sie leise und bitter: "Die Stille ist... gewahrt, Liktor. Ich... ich entferne mich jetzt und gefährde sie nicht weiter."

Sie wischte sich mit ihrer Hand die blutigen Tränen fort, die über ihre Wangen zu kullern drohten. Als sie sie wieder klar und sauber auf Arash richtete, war ihr Blick kalt wie der Mond.
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La Cronista
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von La Cronista »

Es regnete leicht und ein Sturm frischte auf, was den Hafen etwas leer gefegt hatte, dennoch waren die üblichen Matrosen und Dirnen unterwegs, die sich dort zu finden hofften. Auch die Bevölkerung Platealongas vergnügte sich in den Hafenkneipen und so mancher Betrunkener torkelte bereits wieder nach Hause.

So waren es noch knapp zwei handvoll die die Auseinandersetzung mit angesehen hatte. Manche besser andere schlechter. Zu erst nur ein paar Matrosen an einem Pier, die nach dem späten Abladen schnell in die Stadt wollten, dann weitere an den Tavernen und Lagerhäusern, die stehen geblieben waren und geschaut hatten zu den dunklen Silouhetten am Kai.
Kämpfte da eine abgemagerte Bettlerin gegen einen Söldner oder Wachmann? War es ein Raubüberfall? Und das Sklavenkind dazu? Wie seltsam.
Es ging so schnell, da fiel der Mann. Wie war das möglich?

Keiner ging näher darauf zu, wollten sie doch nicht mit hineingezogen werden, aber schon erwähnten welche die Stadtwache. Man müsste die Stadtwache informieren.Doch noch schauten alle. Gaffend was da noch passieren würde. War er tot?

Da schrie das Kind etwas und schon lag es. Dann mischte sich einer ein.
Und plötzlich hob diese kleine Frau den Mann auf.
Er bewegte sich nicht mehr.
Sie hat ihn umgebracht. Hört man es sagen und: Wie kann das sein, wie kann sie ihn tragen? Will sie mit der Leiche verschwinden?
Eine Hure zeigte auf sie. Seht ihr das? Sagte sie zu ihrem Begleiter und einem Trunkenbold, der aus einer Kneipe kam. Das ist nicht möglich!
Die Frau mit den krummen Gliedern trug den Mann wie ein Kind auf ihren Armen.
Wachen! Rief jemand. Ungeheuer, Hexe! Klang es von einer anderen Seite.

#gerüchtaug19
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Anastasia
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Als Anastasia bemerkt, dass keiner der beiden anderen auf ihre Aufforderung reagiert, bricht sie unter dem Gewicht von dem Sklavenhändler zusammen, fixiert kurz Arash, zeigt mit dem Kopf Richtung nächste Ecke und verschwindet dann hinter dieser. Der Leichnam bleibt zurück.
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Arash
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Arash »

Arashs Knurren ist deutlich für Angelique zu hören. "Das war knapp." Sein Körper entspannt sich leicht. Ganz aber nicht. "Es wird Gerüchte geben. Aber nicht über euch werte Angelique. Ich kümmere mich um die Angreiferin und die Wahrung der Stille." seine Stimme hatte wieder den Schnurrenden Ton angenommen, der so typisch für ihn war.

"Wollt ihr ihn mitnehmen?" sein Kinn deutete in Richtung des Leichnams , der nun auf dem Pier lag und dessen Blut sich langsam mit dem Regen vermischte.
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Angelique
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Angelique »

Angelique legte den Kopf schief. "Sehr witzig, oh Liktor!"

Ihr Spott galt nicht wirklich Arash, sondern der Absurdität der Situation. "Noch mehr Gerüchte, wie ein kleines Mädchen einen gerüsteten Mann fortträgt?"

Sie schaute auf Etiennés Körper und biss die Lippen aufeinander. "Nein, lasst ihn fortbringen. Im Licht der Morgensonne soll er bestattet werden, wo meine verdammte Seele nicht folgen kann.

Ach, Etienné", sagte sie mit brüchiger Stimme und wieder den Tränen nahe. "So böse, so pragmatisch, so treu. Der Letzte, der mir geblieben war. Leb wohl! Verzeih mir, dass ich wie auch bei Roger deine Seele nicht mit deinem Blut aufnehmen und dem Schattenland des Demiurgen entziehen konnte. Noch ein Versprechen, das ich nicht halten kann.

Ich bin eine solche Versagerin! Schöne Seherin, die so eine Falle nicht sieht! Verzeih mir!"

Sie schaute sich um, als sehe sie Leute, die Arash nicht sehen konnte.
"Verzeiht mir alle! Es tut mir so leid, dass ihr mich kennen musstet! Eines Nachts komme ich zu euch hinter den Schleier, finde euch und bitte euch persönlich um Verzeihung. Aber nicht heute! Ich gebe denen nicht die Genugtuung."

Eiskalt und mit der Miene einer kindlichen Krimhild sagte siedann zum Gangrel: "Er hat genug Geld bei sich für eine gute Bestattung. Waffen und vor allem Rüstung lasst ihr mir zukommen."

Dann würde sie sich umdrehen und in die Nacht verschwinden, ein Avatar aus Gram und hilflosem Zorn.

Das hörte sich nicht wie eine Bitte an, sondern wie das Fordern eines Anrechts.
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Arash
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Arash »

Arash knurrte immer noch ungehalten, unhörbar für die Umstehenden Mensch. "Ich werde euch später noch einmal aufsuchen. Diese Angelegenheit wird nicht euch zu Lastgelegt." wandte er sich noch einmal an Angelique. Anschließnd wandte er sich den verträuten Fischerboten zu und dort auf eines, welches einen geschnitzten Otterkopf, als Gallionsfigur besaß. Er wekcte zwei darin schlafende Personen und sprach kurz mit ihnen. DIese schienen ihn zu kennen, allerdings nicht sonderlich begeistert davon geweckt zu werden.

Letztendlich aber nickten sie und folgten ihm zum Leichnahm. Die beiden Männder hoben ihn auf und trugen ihn weg. Vorerst in Sicherheit des Fischerbootes, solange er sich noch um andere Dinge zu kümmern hatte. Noch einmal ging sein Blick über die umstehenden Beobachter. Es würde zu Gerüchten kommen. Nicht zu vielen, aber es würde welche geben. Er würde Gegengerüchte streuen müssen, damit diese Sache unter dem Deckmantel der Dunkelheit blieb. Er verstand die Malkavianerin nur zu gut. Sie hatte ihm erzählt, dass sie nur noch einen treuen Gefolgsmann hatte und dieser wurde ihr in dieser Nacht nun auch noch genommen.

Aber um so etwas musste er sich später kümmern. Nun kam erstmal das Problem einer unbekannten Kainitin innerhalb der Mauern Genuas. Sie hatte Glück das Titus aktuell nicht hier weilte, sondern in Sardinien dienst tat. Aber dann würde er sie eben vor den Herold schleifen.

So betrat der Gangrel immer noch knurrend die Gasse, in welche die Kainitin geflüchtet war. Es mochte eine Falle sein, aber er war darauf vorbereitet. Notfalls würde er sie auch gepflockt abliefern. "Zeig dich!" lies er wütend erklingen. Es war deutlich, dass das Tier nah unter seiner Oberfläche wütete.
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Anastasia
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Sie erscheint, ihre Körperhaltung ist nicht ganz wehrlos, aber keinesfalls agresiv. Sein knurren wird mit einem wesentlich leiserem, nicht aggressiven beantwortet. So als würde ihr Tier seinem Tier Respekt zollen.
"Anastasia Vica, Neugeborene des Clans der Verborgenen. Kind von Konstantin, Kind von Thommaso.
Es war eine Falle. Ich weiß nicht von wem, aber es war eine Falle. Es tut mir leid. Ist Euere Gefährtin unverletzt? Darf ich Widergutmachung anbieten?
Ich habe nicht bemerkt, dass sie eine Kainitin ist, sonst hätte ich niemals angegriffen."
Anastasia spricht offen, ohne sich zu verstellen. Steht schuldbewusst da, fühlt sich sichtbar unwohl. Nachdenklich.
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Arash
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Arash »

Der Gangrel betrachtete die Gestalt, die sich ihm da offenbarte mit harten grünen Augen. Er fletschte die Fänge, wie ein Raubtier, dass auf seine Beute herabsah. Ohne Kommentar lies er ihre Vorstellung und die anderen Worte vorerst verhallen. Dann erst begann er mit seiner eigenen Vorstellung. Das Knurren war immer noch ungemindert tief und aggressiv. Es war eindeutig, dass seine Laune nicht die Beste war.

"Arash, Neugeborener vom Clan des Tieres, Kind von Selan Ancilla vom Clan des Tieres. Liktor ihrer höchstverehrten Majestät zu Aurore di Genua." Ein träges blinzeln folgte, dieser Formalität, die scheinbar nur dazu gedacht klar zu stellen mit wem gesprochen wurde. Stolz war in der Stimme nicht zu hören. Überhaupt eine Emotion aus dem Knurren herauszufiltern, erschien schon schwierig.

"Ihr dürft, aber nicht bei mir und nicht jetzt." Sein Körper spannte sich an, bog sich leicht zu einer Art Katzenbuckel, bevor er sich wieder entspante und aufrichtete. "Folgt mir! Es gibt mehr als ein Problem mit dieser Situation...und sie betreffen alle euch." mit diesen Worten ging der Gangrel tiefer in die Gasse hinein. Es war auch klar, dass er keine Widerrede duldete. Sie konnte freiwillig folgen, oder er würde Möglichkeiten finden sie dazu zu bringen.
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Anastasia
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Re: [1031] Im Hafen schwimmen die Fische... und... [Angelique, Arash, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Fast bewundernd sieht Anastasia Arash an. Diese Wut, diese Wildheit. Wie lange hat sie das bei einem Kainiten schon gesucht. Aber alle waren so glatt. Er nicht. Er war zornig, er hatte ein starkes Tier und er zeigte es. Ob er sein Tier genau so akzeptierte wie sie und ihr Erzeuger? War er etwa einer von denen, die mit dem Tier rannten, statt es zu unterdrücken?
Fasziniert folgt sie ihm.
"Ja, Liktor Arash." Gerade so schafft sie es noch ihr leises Knurren den aufkeimenden Freude zu unterdrücken. Das Geräusch könnte man für ein unterwürfiges Geräusch halten.
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