[1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Angelique
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[1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Angelique »

Das kleine Betllermädchen, dass sich der A Tarda Ora näherte, machte sich den Kriegsknechten bemerkbar, die dort Wache schoben.

In gebührendem Abstand, um schnell fliehen zu können, wenn man sie verjagen oder misshandeln wollen würde, sprach es die Wachen an, die die auf alten Fundamenten aus geschnittenen Steinen errichteten grob behauenen Bruchsteinmauern der wuchtigen frühromanischen Villa hüteten:

"Ist der hohe Herr Toma zu sprechen? Sagt ihm, Angelique wolle eine Audienz bei ihm erflehen."

Das ausgemergelte Kind warf eine schimmernde Silbermünze zwischen sich und die Mietlinge, um ihre Worte wenigstens in Erwägung gezogen zu bekommen.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die zwei Wachen die zusammen standen sahen das Mädchen kritisch an. Einer hob die hingeworfene Münze auf und drehte sie in den behandschuhten Hände. Steckte sie sodann ein. DIe beiden warfen sich gegenseitig einen Blick zu und der der die Münze aufgenommen hatte, neigte den Kopf Richtung des Anwesens, woraufhin der andere mit einem leisen Grummeln los ging.
Der Mann der bei Angelique zurück blieb sagte nichts, sondern sah sie einfach nur abschätzig an.

Nach ein paar Minuten kam der andere zurück. "Geh vor. Der von Ebersberg wird sich drumm kümmern."

Am Eingang standen ebenfalls zwei Wachen, die sie einfach einließen und hinter ihr die Tür schlossen.
Im Inneren fand sich Angelique in einem weissgefliesten Foyer wieder, dass sich über beide Etagen erstreckte. Ein großes Fresko eines wallendes Meeres nahm die gegenüberliegende Wand ein, an der zwei stattliche Wachen standen. Besser gerüstet und herausgeputzt als die Halsabschneider draußen. In Kette und mit Speer und Schwert ausgerüstet, standen sie still wie lebensechte Statuen.
Als sie sich umsah sah sie auch noch zwei weitere in den Ecken links und rechts von sich stehen und ein Mann um die 50 kam ihr aus einem Gang zu ihrer rechten entgegen.
"Folge mir bitte." Er brachte sie zu einem Raum auf der linken Seite des Ganges.
Angelique konnte aus einem Raum weiter hinten Gespräche und Lachen hören. Am Ende des Ganges stand eine weitere Wache.
Im Raum, sah sie sich in einer kleinen Schreibstube stehen.

"Mein Name ist Johann von Ebersberg, Diener von Toma Ianos Navodeanu. Seid ihr Angelique oder ein Bote in ihrem Dienst?" fragte Johann.
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Angelique
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Angelique »

Das kleine Mädchen folgte dem Mann und schaute sich großäugig in der Villa um. Die Darstellung der Wellen auf der weißgetünchten Wand nahm sie gefangen.

Selten war heutzutage ein Naturereignis Motiv in Bildern, noch dazu in nicht stilisierter Form. Auch war die moderne Ausgestaltung mit Fresken ein Bruch mit der Mosaiktradition, wie man sie eher in der Heimat des Kindes erwartete.

Faszinierend, dass gerade der Drache, dessen Wurzeln ja in jenen statischen und starren Kunsttraditionen des Ostens lagen, so modern dachte.

Das Gör schüttelte den Kopf, um sich vom Anblick zu lösen.
Die nackten Füße fuhren die Linien der glatten Kachelböden nach. So stilvoll und Avantgarde, dass ein Toreador sicher vor Neid in einem Schauer stagnanten Blutes platzen musste, wenn er das sah.

Ein Labyrinth aus Gängen und abgeteilten Räumen, die der einfachen Logik der hiesigen Baukunst trotzten. Bewunderung wuchs in Angeliques Herzen, spürte sie doch die Genialität, die von ihrem liebsten Nesiferitu hätte stammen können.

Als Johann von Ebersberg sich vorstellte, verbeugte sie sich artig und sagte: "Ich selbst bin Angelique und wünsche eine Audienz bei seiner drakulischen Erhabenheit, oh, Jean d´ Ebersperge."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Angelique sich vor ihm verneigte, stutzte der Ghul und schaute erschrocken. Verneigte sich sogleich ebenfalls vor ihr, so tief es ihm möglich war. Sah er es doch als subtile Schelte an.
"Verzeiht, hochverehrte Angelique. Ich..." Mit Ausreden würde er nichts erreichen, also unterbrach er sich dabei zu sagen, dass er es nicht gewusst hatte.
Er war sich aber auch nicht sicher ob sie nun zornig war? War das eine wirkliche respektable Anrede für seine Herrschaften gewesen oder eine Beleidigung?
"Ich werde sofort sehen, ob sie Zeit für euch haben." antwortete er einfach. "Wartet bitte hier."

So sie nichts dagegen hatte, verließ Johann den Raum und Angelique konnte ihn nur ein paar Schritte weiter gehen hören.
Nach ein paar Minuten kam er wieder. "Wenn ihr mir bitte folgen würdet?"

So sie auch dieser Frage nachkam, führte der Ghul sie den Gang entlang zu einer Treppe am Ende dessen. Als sie dort ankamen erklang ein Schrei aus einem der Räume hinter ihnen. Johann wandte nur kurz den Kopf, dann schritt er weiter voran die Treppe hinauf, führte die kindliche Kainitin einen Gang entlang der an mehreren Türen und dem Geländer, dass die Öffnung zum Foyer unten abgrenzte und brachte sie in einen kleinen Raum. Nicht unähnlich in der Größe zu dem wo sie gerade gewesen war. Nur dass dies hier keine Schreibstube war. Sondern nur ein Raum für Gespräche. Ein Tisch stand darin und vier Sitzplätze. Die Wände waren weiß und mit plastischen Verzierungen versehen, die an Schuppen oder Blättern erinnerten.

"Sie werden zu euch kommen, wenn sie fertig sind." sagte Johann, mehr Fragen aufwerfend als sie aufzuklären.
"Wünscht ihr Blut gebracht? Aus der Vene oder Becher?" bot er an und wartete.
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Angelique
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Angelique »

Angelique folgte artig dem Ghul, nachdem sie gewartet hatte, und staunte mit offenem Mund über die architektonischen Wunder, die die Villa bot. Besonders die bemalten Schuppenkacheln aus Zieglerton bewunderte sie, kannte sie sie doch nur aus den allermodernsten Klöstern.

Und vier Stühle am Tisch! Wie nobel!

Sie ruschte auf dem ungewohnten Möbel hin und her und ließ die Beine baumeln.

"Ich würde aus der Vene trinken, wenn ich darf", sagte sie schüchtern. Sie legte den Kopf schief und fragte: "Soll ich von Euch trinken, Jean d´ Ebersperge?"
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Als Angelique sich die Verzierungen so genau ansah, bemerkte sie dass es wohl doch kein Ton war. Denn die Plättchen waren auch an den Stellen wo sie nicht gekalkt waren, weiss und schienen doch auch eine andere Struktur zu haben, als es bei Ton der Fall war.

Die Stühle waren wie der tisch kunstfertig verziert und dunkel gebeizt.

Johann blinzelte einmal, als die kleine Vampirin fragte ob sie von ihm trinken solle. Noch nie hatte einer von ihnen von ihm getrunken. Nicht durch den Biss zumindest. Etwas was er bedauerte, hatten doch die Sklaven immer davon geredet wie anregend und angenehm es war. Auch wenn er sich das kaum vorstellen konnte. Wie könnte ein Biss angenehm sein? Doch wenn er von jemanden gebissen werden wöllte, dann nicht von ihr.
Er schüttelte den Kopf.
"Nein. Ich kann euch jemanden bringen. Habt ihr Vorlieben? Mann oder Frau? Jung oder alt?"
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Angelique
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Angelique »

"Ich überlasse Euch die Wahl. Niemanden, der sich sträubt und dem es zuwider wäre... so wie es Euch zuwider ist", sagte sie leise und schaute mit Selbstzweifel auf den kindlichen Zügen verschämt zur Seite.

Sie wechselte das Thema. "Ist die Verzierung der Wand aus Knochen? Es ist sehr schön. Ein Memento Mori der besonderen Art."
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Johanns Augen weiteten sich. "Nein...Es ist mir nicht zuwider." Wäre das nicht eine furchtbare Beleidigung einem der Kainiten zu verstehen zu geben ihr Biss wäre widerwärtig? Das hätte er sich nie erlaubt oder es auch nur gedacht. "Ich...ich denke nur nicht, dass es an mir ist euch das anzubieten." Der erwachsene ältere Mann schien sichtlich nervös nun vor dem kleinen Mädchen.
"Das Blut geben andere." Er verneigte sich vor Angelique entschuldigend.

Dann wanderten seine Augen zu dem Wandschmuck. "Ehm...ja. Das wird sie freuen zu hören."
"Wenn ihr nun einen Moment warten mögt. Ich werde euch jemanden bringen."

So ging Johann abermals und kam nach einigen Minuten mit einer nackten Frau an einer Kette führend, die an einem Ring um ihren Hals befestigt war, zurück.
Die Frau hatte dunkles gewaschenes Haar und schien auch sonst gesund und gereinigt.
Ergeben ging sie auf die Knie vor dem Mädchen und schaute jedoch sehr überrascht, als sie das Kind sah.
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Angelique
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Angelique »

Angelique hüpfte von Stuhl und fiel aber nicht sogleich wie ein ausgehungertes Tier über die Frau her.

Im Gegenteil: Trotz der Anwesenheit des Mannes begann sie sacht die Haut der Frau zu liebkosen und sanft das Haupt mit den wuscheligen Haaren auf ihren Schoß zu legen wie ein Kind bei der Mutter oder älteren Schwester.

Erst nach einer Weile vertrauter Zärtlichkeiten machte Angelique sich daran zu speisen. Nicht an angebotenen Armen oder gar dem Hals. Nein, die Arteria femoralis war es, die sie suchte, ganz nah am Schoß so, als wolle das untote Kind dem geheimnisvollen Ort der Geburt möglichst nahe sein.

Sie nahm nicht viel Lebenssaft. Das dafür in gekonnter neckend herauszögernder Weise, um die Wonne des Kusses für die Frau zu verlängern.

Artig und sanft schleckte sie schließlich über die zwei kleinen, punktförmigen Wunden und schloß diese.

"Danke für deine Gabe", sagte sie schließlich zur Geketteten.

Dann hüpfte sie wieder auf den Stuhl, wartete auf Toma und lächelte den Blutvasallen unschuldig an.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1031] Eeriboeas Wunsch [Angelique, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Die Frau versteifte sofort, als sich das Kind an sie schmiegte. Was ging hier vor? War sie...sollte das...?
Hilfe suchend sah sie zu Johann auf, der nur knapp nickte.
Zögerlich streckte sie den Hals zur Seite an dem schwache blaue Flecke über dem Sklavenring zu sehen waren, um ihn dem vermeintlichen Mädchen anzubieten. Was war das nur für eine Welt? Diese Kreaturen sahen sogar aus wie Kinder... Sie schloss die Augen. Doch keine Lippen spürte sie an ihrem Hals. Stattdessen kleine Hände auf ihrem Körper.
Verwirrt sah sie auf das Kind hinab dass sich auf ihrem schoß bettete. Sie atmete schnell und ihr Herz schlug kräftiger. Angespannt war sie und wartete doch einfach.
SIe konnte ja doch nichts dagegen tun, durfte nichts.
Die Liebkosungen des Mädchens verunsicherten sie nur so sehr. Nie wurde sie bisher zärtlich berührt dabei.
Ergeben gab sie sich ihr hin, so wie sie es wollte. Da kam der Biss so unerwartet, so überwältigend. Ein einziger Moment der Erregung, Lust und Erlösung in einem verband.

Johann fühlte sich direkt unwohl in seiner Haut. Der Höflichkeithalber drehte er sich herum, doch die Geräusche konnte er nicht ausblenden.
Das feuchte Schmatzen und das überaus lustvolle Stöhnen der Frau. Er atmete tief durch, doch konnte er es nicht verhindern, dass sein Körper auf diese Darstellung weiblicher Lust reagierte.

Als es wieder ruhiger wurde und nur die wenigen Worte des Kainskindes zu hören waren, drehte er sich wieder herum und sah auf die Frau, die wie schlafend am Boden lag. Erschöpft, berauscht, im Delirium schwelgend. Johann wickelte die Kette auf und hob die Blutsklavin auf seine Arme, um sie wieder heraus zu tragen. Dabei sah er Angelique nicht an.

Johann kam nicht wieder. Stattdessen trat nach einer Weile eine weitere Frau in den Raum. Nicht angekettet, nicht nackt. Nun nicht völlig zumindest. Ein einfaches Leinenunterkleid bedeckte ihren Körper, die Füße waren nackt. Das lange schwarze Haar zusammengebunden und grüne Augen blickten mit einem Hauch Überraschung auf Angelique.
"Ihr seid wieder da? Nach euch wurde gesucht." sagte sie.
Die Frau blickte an sich herab und zeigte mit einer Hand auf sich. "Bevor ihr nun fragt und euch wundert. Wir haben uns offenkundig verändert, seit wir uns das letzte mal sahen.
Was führt euch zu uns?"

Damit setzte sich die neue weibliche Toma ihr schräg gegenüber.
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