[1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

[September '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Alexandre d'Harfleur
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Alexandre d'Harfleur »

Für einen kurzen Moment zeigte sich das blanke Entsetzen auf Alexandres sonst so gefasster Mine

"Wohlwerter Signore Gasparo, verzeiht mein Fränkisch das wohl zu diesem Missverständnis geführt hat, aber ich habe euch keinesfalls als Kind dem Rang nach betitelt. Eure Vorstellung hat ja bereits dargelegt dass ihr ein Neugeborener seid."

"Wenn ich von Kind spreche meine ich natürlich uns alle als Kinder des Bluts der Könige, die wir vom höchstverehrten Ventrue selbst abstammen."

Einen Moment war es so als wollte Alexandre aus Reflex tief durchatmen, was sich natürlich als sinnlose Übung herausstellte.

"Was nun meine Anwesenheit bei diesem Treffen angeht, so bemühe ich mich gerade um die Zustimmung von zwei Bürgen die meinen Dienst an der Domäne bezeugen können. Was liegt da näher als mich an einen wohlwerten Signore vom Clan der Könige zu wenden?"

Das war allerdings eher als rhetorische Frage gesprochen.

"Das war allerdings, da bin ich sicher nicht der Grund hinter der Einladung zu diesem Treffen sondern ist eher ein glücklicher Umstand meinerseits." "Ich nehme an wir werden bald erfahren weswegen man uns herbestellt hat? Gleichsam vermute ich die höchstverehrte Prinzessin als Drahtzieherin hinter dem Treffen, kann das aber nicht untermauern"
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Gasparo
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo beobachtete Alexandres Mienenspiel mit Interesse, wie ein Ornithologe, der einen seltenen Eleonorenfalken bei der Wanderung erspähte.

Die Ausführungen selbst machten den Lehrmeister weiter stutzig. Erst hatte das Kind ihm grundlegende Informationen vorenthalten und auch dieser Reisende schien nicht gewillt, offen seine Absichten auszusprechen.

Gasparo machte eine subtile, wegwerfende Bewegung mit seiner linken Hand. „Ich nehme Eure Entschuldigung an, werter Signore d'Harfleur. Ich bin sicher, Ihr meintet Eure Worte nicht despektierlich. Auf eine Richtigstellung musste ich jedoch pochen, konnte ich doch nicht sicher sein, wie viel Ihr von meiner Vorstellung verstanden hattet.“

Sein Zeigefinger strich kurz über sein markantes Kinn. „Dennoch bleibt Eure Präsenz hier bei Hof eine Überraschung. Ihr sagtet, dass Ihr Fürsprecher für Euren Dienst an der Domäne sucht. Natürlich bin ich immer bereit, einem anderen Mitglied des Clans der Könige behilflich zu sein. In dieser feindlichen Welt voller Ignoranz und Ehrlosigkeit sollten wir zumindest auf unseren edlen Zusammenhalt zählen. Jedoch ...“

Nun hob er eben jenen Zeigefinger in einer mahnenden Geste. „... habt Ihr uns außer Eurer nordischen Herkunft noch nicht viel über Euch verraten. Welchen Dienst genau plant Ihr zu erbringen? Da Ihr Fürsprecher sucht scheint Ihr in Genua verweilen zu wollen, aber warum verlasst Ihr die Heimat Eurer Ahnen?“

Bevor Alexandre antworten konnte fuhr Gasparo unbeirrt und selbstbewusst fort. „Versteht dies bitte nicht als Verhör sondern als ehrliches Interesse an Eurer Person. Würdet Ihr aus unserer Region stammen wäre Euch mein Name … Gasparo di Como … bereits ein Begriff, habe ich doch auch unter den Sterblichen eine Reputation als Magister Trivium. Für was kennt man Alexandre d'Harfleur in Paris? In Lothringen?“

Der hagere Gasparo stand kerzengerade vor Alexandre, bis auf seine wenigen Gesten starr und unbeweglich. Ihm war bewusst, dass Iulia Cornelia auf eine Erläuterung wartete, doch noch hatte er selbst nicht genug erfahren. Geduld sollte eine Disziplin sein, die Ihr Schöpfer der jungen Frau notfalls mit der Birkenrute beigebracht hatte.
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Iulia Cornelia
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich verstand noch immer nichts. Kein einziges Wort von dem was tatsächlich gesprochen wurde, außer offensichtlichem wie Namen oder Orte. Doch entgegen meiner eigenen Unmündigkeit und dem unvermeidbaren Unverständnis stand ich weiterhin entspannt aufrecht dar und verfolgte aufmerksam blickend das Gespräch. Beide Männer gleichermaßen im Sichtfeld haltend und doch mal dem einen, mal dem anderen mehr Interesse und Augenkontakt schenkend.

Sicherlich, ihre Stimmen schwiegen für mich, doch ihre Körper sprachen deshalb umso mehr. Wieviel davon letztlich gespielt war, vermochte ich nur schwer zu erahnen. Vor allem da mir der konkrete Zusammenhang fehlte. Doch selbst eine gefälschte oder unvollständige Kommunikation lieferte wertvolle Hinweise für mich darüber, wie die beiden Männer sich selbst sahen und darüber, wie sie selbst gesehen werden wollten.

Ich genoss entsprechend förmlich die Herausforderung auf weitaus mehr zu achten, als nur das gesprochene Wort und fast konnte man meinen, ich verstände sie tatsächlich, denn ich war weder gelangweilt davon, noch blickte ich Gasparo erwartungsvoll, auffordernd oder gar bittend an, mir endlich etwas über das Gespräch zu erzählen und mich somit aktiv daran teilhaben zu lassen. Ich wartete nicht und erwartete von ihm auch ganz offensichtlich nicht, dass er mir überhaupt Aufmerksamkeit schenkte. Stattdessen achtete ich einzig sehr dezent darauf, so er es tatsächlich tun würde.

Dabei gehörte Geduld ganz sicherlich nicht zu einer meiner Tugenden. Jedoch verfügte ich bereits von Geburt an über ein beinahe natürliches Gespür für Etikette und ein gewisses Anpassungsvermögen an für mich schwierige Situationen, weshalb ich meine Vorfahren wohl bisher auch noch nie in die Verlegenheit gebracht hatte, mich mit der Rute züchtigen zu müssen. Was wohl vor allem daran lag, dass ich willig war. Vermutlich hatte ich auch deshalb weitaus mehr Freiheiten erhalten, als es sich wohl manch ein anderes Kind auch nur in seinen wildesten Träumen ausmalen oder sich erwünschen hätte können, denn schließlich durfte ich hier sein. Ganz ohne Aufsicht oder gar Kontrolle. Nun, zumindest ohne eine offensichtliche und direkte.
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Alexandre d'Harfleur
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Alexandre d'Harfleur »

Alexandre bedachte Gasparos Worte einen Moment und antwortete erneut auf französisch:

Habt vielmals Dank wohlwerter Signore Gasparo di Como für eure Zusicherung mir als Fürsprecher behilflich sein zu wollen. Ganz gewiss verstehe ich eure Fragen nicht als Verhör und möchte Sie euch liebend gerne beantworten.

Meinen Ruf unter den Sterblichen werdet Ihr wohl weder im fernen Paris noch im schönen Lothringen hören. Meine sterblichen Wurzeln liegen fern von diesen Gegenden in der wildromantischen Normandie. Um die Stadt Harfleur, von der sich wie Ihr sicher schon geschlussfolgert habt der Name meiner Familie ableitet, besaß meine Familie eine Herrschaft mitsamt Dörfern, Weilern und sogar einigen Mühlen, und ich kann bezeugen dass der Name d'Harfleur in dieser Herrschaft als auch den umliegenden Gegenden seit Generationen einen guten Klang als nobles Geschlecht von ehrbaren Männern hat.


Alexandre pausierte einen Moment...

Dass ich das Erbe der Herrschaft nicht habe antreten können ist einer der Gründe dafür dass ich jetzt in der Domäne Genua verweile, aber das ist eine sehr lange Geschichte und ich bin sicher dass es dringendere Angelegenheiten zu besprechen gibt. Seid jedoch versichert dass ich diese gerne erzählen werde, wenn es die Umstände erlauben.

Was aber den Dienst angeht, den ich Ihrer höchstverehrten Majestät zu erbringen gedenke so lasst mich sagen dass ich in Ihrem Namen die Fasces aufgenommen habe als Zeichen der Liktoren der Domäne. Diesen Status muss ich mir allerdings noch verdienen, zusammen mit der formellen Aufnahme in die Gesellschaft der Kainskinder in der Stadt.

Eine erneute rhetorische Pause folgte

Und an dieser Stelle kommt Ihr, wohlwerter Signore di Como und auch Ihr, werte Signora Iulia Cornelia ins Spiel.
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Gasparo
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo senkte sein Haupt leicht um anzuzeigen, dass er verstand.

Er hob einen Zeigefinger, um wortlos um einen Moment der Unterbrechung zu bitten. Dann schenkte er Iulia Cornelia seine volle Aufmerksamkeit und wechselte wieder problemlos die Sprache.

„Ich hoffe, wir langweilen Euch nicht zu sehr, werte Iulia Cornelia. Der werte Alexandre d'Harfleur, Kind des Zwentibold, Ancilla der Könige, aus der Linie von Hardestadt, Ahnherr der Könige, stammt aus der Stadt Harfleur in der Region Normandie. Seine sterbliche Familie hat dort einen Herrschaftsanspruch aber nun, wo das Blut des Ventrue durch seinen Venen fließt, kann er nicht mehr die Nachfolge seiner Sippe antreten.

Was genau ihn nun nach Genua führt habe ich noch nicht erfahren, aber er strebt offen das Amt eines Liktoren an. Auch hat er dieses Treffen nicht persönlich veranlasst. Nun ersucht uns … Euch und mich … um Hilfe, formal ein Mitglied des Hofes der höchstverehrten Aurore, Prinz von Genua, zu werden. Der werte Alexandre d'Harfleur benötigt Bürgen, die seinen Dienst an der Domäne bezeugen.“

Gasparos Tonfall blieb neutral aber zum Ende seiner Zusammenfassung hob er kurz eine Augenbraue.

„Habt Ihr eine Frage an unseren Cousin aus dem Norden?“
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Iulia Cornelia
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich wirkte kurz überrascht ob des Gesuchs, doch nickte ich verstehend und dankend auf Gasparos Worte hin, bevor ich ihm glaubhaft mit einem warmen Lächeln im Gesicht und in fließendem Latein versicherte: „Seid unbesorgt, ihr langweilt mich nicht.“ Dann wanderte mein Blick zu Alexandre und ich dachte kurz nach*, bevor ich weiterhin durchaus höflich lächelte und sprach: „Ich empfinde es als überaus charmant um Hilfe ersucht zu werden.“

Dennoch wusste ich was sich geziemte, als ich Alexandre zunickte, wieder zu Gasparo sah und sprach: „Sicherlich kann und will ich gerne versuchen Jemanden von angemessenerem Rang davon zu überzeugen Bürgschaft für unseren Cousin zu leisten.“, ergänzte ich freundlich, doch die Betonung in meinen Worten legte nahe, dass diese Hilfe für Alexandre nicht kostenlos sein würde. Verwandtschaft hin oder hier. Ruhig und eher der Form halber fügte ich deshalb hinzu: „So dies denn überhaupt in seinem Interesse läge.“

Nur kurz schwieg ich, bevor ich ergänzte: „Die Fragen, die hierbei aufkommen würden wären sicherlich, was ihn aus der fernen Normandie und ohne jegliche Kenntnisse der hiesigen Sprache nach Genua geführt hat.“ Eine gewisse und eigene Skepsis, ob des eher ungewöhnlichen Umstandes lag durchaus in meiner Stimme, bevor ich fortfuhr: „Auch wäre es gut zu wissen, weshalb er bereits so früh ein Amt offen anstrebt. Zudem wird es wohl Fragen darüber geben, was er über die Tätigkeit eines Liktors in Genuas wissen und was ihn in seinen eigenen Worten dafür auszeichnen oder gar dazu befähigen mag.“ Das Ganze war deutlich mehr als eine höfliche Frage, doch war keine davon direkter Art.

Entsprechend stellte ich zuletzt eine eher offene Frage in Form einer Bitte: „Ich wäre euch zu Dank verpflichtet, verehrter Signore di Como, so ihr unseren Cousin fragen würdet, wie genau er gedenkt, der Domäne Genua von Hilfe zu sein. Schließlich ersuchte er uns eben dies zu bezeugen.“

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*Einschätzen von Alexandre und der Situation: kein Erfolg
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Gasparo
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo ließ seine Anerkennung deutlich in seinem Gesichtsausdruck aufblitzen. „Eure Überlegungen sind wohldurchdacht. Ich ahne ebenfalls, dass sich hinter seiner weiten Reise eine interessante Geschichte verbirgt, die er bis jetzt noch nicht mit uns geteilt hat.“

Er drehte kurz seinem Kopf, um den anderen Ventrue zu mustern. Sollte er Latein wirklich nicht beherrschen so musste die Situation ihm ein wenig wie Folter vorkommen. Zwei Kainiten, die über ihn urteilten, während er nur unbeteiligt zusah.

Als Gasparos Augen wieder zurück zu Iulia Cornelia wanderten zeigte er Ihr die offene Handfläche seiner rechten Hand. „Lasst uns mit Eurer letzten Frage beginnen und sehen, wohin uns die Antwort führt.“

Gasparos Miene wurde eine Spur ernster, als er sich erneut drehte, um Alexandre ins Gesicht zu sehen.

„Die werte Iulia Cornelia wählt trotz Ihrer scheinbaren Jugend weise Worte. Sie fragt, und ich kann Ihre Neugier verstehen, wie genau Ihr die Domäne zu unterstützen gedenkt. Es erfreut mich, dass Ihr als Abkömmling einer anderen Rasse die Traditionen meiner Heimat wie die Fasces in Ehren haltet, aber warum glaubt Ihr benötigt Genua einen weiteren Liktoren?“

Gasparo fragte sich, woher diese Faszination mit dem Amt kam. Schon Galeno hatte nach der Position gegiert und Arash trug die Bezeichnung voller Stolz bei ihrem Treffen.

Er streckte die linke, geöffnete Hand halb in Alexandres Richtung aus. „Bevor wir Euch helfen können müssen wir selbst mehr wissen, Ihr versteht? Es gilt abzuwägen, welche Schritte für Euch die richtigen wären. Der Hof kann, auch für jene unseres Blutes, trügerisch sein.“
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Alexandre d'Harfleur
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Alexandre d'Harfleur »

"Wohlwerter Signore di Como, habt erneut Dank dafür dass Ihr den Übersetzer für die werte Dame Iulia Cornelia gebt. Gerne will ich Ihre und auch eure Fragen gewissenhaft beantworten, ich gehe schließlich davon aus dass die besprochenen Angelegenheiten innerhalb unseres Blutes diskret behandelt werden."

"Mein Entschluss die Fasces für die Domäne aufzunehmen ist eng mit dem Grund meiner Anwesenheit in der Domäne verflochten, müsst ihr wissen. Es verhält sich so dass mein höchstverehrter Erzeuger Zwentibold dem ebenfalls höchstverehrten Reinhard von Metz einen Gefallen schuldig ist. An dieser Stelle kommt auch schon mein Auftritt in Genua ins Spiel."

"Um diesen Gefallen schließlich abzutragen bin ich hier um die deutsche Linie der Ventrue mit ihrem glorreichen Vertreter, dem höchstverehrten Hardestadt behilflich zu sein. Nun missversteht diese zugegeben diffiziele Gemengelage nicht falsch, ich bekomme meine Befehle hierbei immer noch von meinem höchstverehrten Erzeuger Zwentibold, der der genannten Gesellschaft der Altvordern wesentlich würdiger ist als ich."

"Was nun die Fasces angeht, so sind meine Wurzeln in der alten Heimat zweifellos die eines Adeligen, doch mussten auch wir uns zeitlebens gegen mörderische Rotten verschiedenster Art verteidigen. Es ist mir sozusagen doppelt in die Wiege gelegt worden das Recht sowie mein Hab und Gut nicht mit dem Olivenzweig, sondern der Rute zu bewahren."

"Um nun auf Genua zu sprechen zu kommen so seid Ihr wohlwerter Signore di Como und ihr, werte Dame Iulia Cornelia sicher besser darüber im Bilde ob die Domäne einen weiteren Liktoren benötigt. Es stimmt mich aber zunächst frohen Mutes dass ihre höchstverehrte Majestät Aurore selbst der Idee nicht abgeneigt gewesen ist. Womöglich ist mein Dienst ja doch von Nöten?"
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Gasparo
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo konzentrierte sich, jedes gesagte Worte zu verstehen und sich einzuprägen. Alexandre nannte Namen und Umstände mit einer Selbstverständlichkeit und einem Selbstbewusstsein, die für einen Vertreter Ihres Blutes typisch waren. Doch für den Magister brachten die Aussagen nicht unbedingt Klarheit und er erlaubte erneut, dass die Irritation spuren auf seiner Stirn hinterließ.

Er hob die linke Hand in einer Geste die zugleich um Aufmerksamkeit bat als auch um Entschuldigung bat. „Ich werde der werten Iulia Cornelia sogleich Eure Worte mitteilen. Bitter erläutert mir aber noch etwas, damit ich ihr nicht Unklares vermittele.“

„Zum einen erwähnt Ihr, dass der höchstverehrte Reinhard von Metz Euren verehrten Erzeuger darum bat, dass Ihr Euch nach Genua begebt. Im Dienst der deutschen Linie, sagt Ihr.“ Diesmal stemmte Gasparo beide Hände fragend auf Brusthöhe. „Doch wozu? Was erwarten … die Deutschen … hier von Euch? Sollt Ihr am Hof der der höchstverehrten Aurore Einzelheiten über unsere Geschichte, unsere Kultur … unsere Sprache lernen und diese … Schätze zurück in den Norden tragen?“

Vorsichtig und sorgfältig betonte der Magister die fränkischen Worte als er die Arme langsam wieder zu seinen Seiten senkte. Gasparo wollte sichergehen, dass Alexandre genau erfasste was er sagte und was er nicht aussprach.

„Außerdem … vielleicht missverstand ich Eure Worte doch erwähntet Ihr, dass Eure Loyalität weiterhin bei Eurem verehrten Erzeuger liegt? Steht dies nicht im Widerspruch zu Eurem Wunsch, ein Vasall Genuas zu werden?“

Er senkte leicht den Kopf in einem Nicken der Anerkennung. „Aber natürlich ist es die höchstverehrte Majestät, die bestimmt, ob und wie sie Eure Fähigkeiten einsetzen wird. Wie bereits erwähnt werde ich ...“ Er warf einen Blick zurück zum Kind und dann wieder zu Alexandre. „ ... werden wir Euren Aufenthalt in der Domäne unterstützen, wie es sich für unseren Clan geziemt.“
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Alexandre d'Harfleur
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Re: [1032] Blut ist dicker als Wasser [Alexandre, Gasparo, Iulia]

Beitrag von Alexandre d'Harfleur »

Alexandre brauchte einen kurzen Moment um die zahlreichen Informationen zurechtzurücken, ehe er antwortete.

"Nun, was die genaue Absicht meiner höchstverehrten altvorderen Verwandten der deutschen Linie, so auch des höchstverehrten Reinhard von Metz, ist wage ich ob meiner Jugend nicht einzuschätzen. Es ist nicht auszuschließen dass die von euch angesprochenen kulturellen Schätze dieser gefälligen Länder teilweise deren Begehr sind."

"Es steht allerdings auch zu vermuten dass mir entweder mein höchstverehrter Erzeuger Zwentibold oder gar der höchstverehrte Reinhard von Metz genauere Anweisungen über meine Funktion in der Domäne geben, sobald sie die Kunde darüber erreicht dass ich zum ordentlichen Mitglied der Domäne unserer höchstverehrten Majestät Aurore geworden bin. In diesem Fall bin ich wohl, nicht ungleich den zahlreichen anderen Kindern des Blutes, ein Werkzeug in einem viel größeren, schwer fasslichen Plan unserer höchstverehrten altvorderen Clansgeschwister."

"..Was nun jedoch meine Loyalität angeht, so sprecht ihr durchaus einen wichtigen Punkt an. Selbstverständlich liegt meine oberste Loyalität bei unser aller Clan Ventrue, in meinem Fall in der Gestalt meines höchstverehrten Erzeugers Zwentibold. Aber es sollte, so meine Überzeugung, zwischen den Beteiligten meiner Mission, sprich der höchstverehrten Majestät Aurore, meinem höchstverehrten Erzeuger Zwentibold und dem höchstverehren Reinhard von Metz zu keiner Konstellation kommen in der ich meine Loyalität auf Gedeih und Verderb einer Seite widmen muss."

"Insofern werde ich meine zu diesem Zeitpunkt noch diffusen Mission meines höchstverehrten Erzeugers nachgehen und mich als ordentliches Mitglied der Domäne Genua etablieren. Diese Entscheidung obliegt selbstverständlich der höchstverehrten Majestät Aurore, die mich ebenfalls schon mit einer Aufgabe bedacht hat, über welche ich allerdings striktes Stillschweigen wahren muss."

"Zusätzlich zu besagter Aufgabe benötige ich allerdings noch mehrere Fürsprecher als Charakterzeugen. An dieser stelle tretet Ihr, wohlwerter Signore di Como und auch Ihr, werte Dame Iulia Cornelia ins Bild."

"Gerne will ich euren Ratschlag und den der werten Dame hören um meiner Mitgliedschaft in der Domäne ein Stück näher zu kommen und meinen Platz in der Gesellschaft unseres glorreichen Clans zu festigen."
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