[1032] Volles Pfund aufs Maul [Dottore, Alain]

[September '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1032] Volles Pfund aufs Maul [Dottore, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Schrei des Muskulösen verwandelt sich in ein lautes Winseln. Offenbar ist er besser darin, Schmerzen auszuteilen, als sie einzustecken. Aber er hat den gewünschten Effekt: Die lustigen Gespräche im Inneren der Schankstube brechen abrupt ab, als sich betrunkene Augenpaare auf den Neuankömmling richten. Der Wirt hat die Hände auf den Tisch gestützt und glotzt ungläubig auf den Dottore. Auch den Lockenkopf Alains kann er sehen. Dieser sitzt zu seiner Rechten, einen Krug in der Hand und einen missmutigen Gesichtsausdruck auf den Zügen. Die Schankmaid, die sich offenbar gerade auf seinen Schoß setzen wollte, hängt wie erstarrt einige Zentimeter darüber, ebenfalls mit einem recht dümmlichen Gesichtsausdruck.

Dann kommt Bewegung in die Sache. Einige der Gäste weichen von der Tür zurück, der Wirt holt einen dicken Knüppel unter dem Tisch hervor. Links stößt sich ein kleiner, drahtiger Kerl von einer der hölzernen Säulen ab, an welcher er zuvor gelehnt hat. Ein hässliches langes Messer erscheint in seiner Hand. Und hinter dem Lockenkopf zieht ein weiterer Schlägertyp ein Kurzschwert.

Der Jüngling kommt grazil auf die Beine, wobei er die Schankmaid sanft zur Seite schiebt. Dann geht langsam auf den Dottore zu. Ein Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, das Lächeln einer Katze, die eine Ratte gesehen hat. Messerstecher und Schwertträger ordnen sich neben ihm ein, offenbar lange trainiert. Dem Nosferatu wird - vielleicht schmerzlich - bewusst, dass die drei und sein Opfer allesamt attraktive Gestalten sind, welche der Damenwelt sicher zusagen würden. Alain trägt keine Waffe, was eigentlich beruhigend wirken sollte. Aber irgend etwas an der entspannten Körperhaltung legt nahe, dass er gar keine Waffe braucht.

"Du wirst ihn loslassen", sagt er leise. Der seltsame, fremdländische Akzent untermalt die Worte. Offenbar keine Aufforderung, sondern eine Feststellung.
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Dottore Narcosi
Nosferatu
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Re: [1032] Volles Pfund aufs Maul [Dottore, Alain]

Beitrag von Dottore Narcosi »

Der Medicus beobachtete stoisch das Geschehen. Die gegen ihn aufgebahrende Meute. Der zugedröhnte Pöbel, der die Gelegenheit sah, seine aufgestauten Aggressionen lowerden zu können. Sein Augenmerk wanderte von Person zu Person, bis er schließlich bei Alain hängen blieb und diesen fixierte. Musternd. Abschätzend.

"Sonst?"

Eine seiner fahlen, fast unbehaarten Brauen hob sich langsam. Die raue Stimme drang gedämpft und langsam unter der Maske hervor, nur um sie zugleich wieder lauter werden zu lassen, damit alle Beteiligten sie vernehmen konnten.

"Werden du und deine Kumpanen einen missgebildeten unbewaffneten Krüppel massakrieren? Einen verschworenen Diener des Herren bei der Ausübung seines Werkes? Mit welcher Begründung?"

Den breiten Mann an der Tür hielt wer weiterhin unbeirrt an der gebrochenen, schlaff in seinem Griff hängenden Hand fest. Der Nosferatu legte den Kopf schief und senkte die Stimme erneut so, dass nur Alain sowie auch der arme Teufel am anderen Ende des Handgelenks ihn hören konnten.

"Greif an. Vernichte mich, wenn du kannst. Alles hat seinen Preis, Alain aus der Bretagne. Auf welcher Seite wirst du stehen, wenn er eingeforert wird?"

Die Maske verhinderte den direkten Blick auf sein Antlitz, doch die geifernde Provokation in seinen Worten ließ einen das widerliche Grinsen das dahinter liegen musste nur erahnen.

"Ich weiß genau auf welcher Seite das sein wird."

Dem Zitat des Lockenkopfes folgte ein guturales Geräusch, dessen Natur schwer zu interpretieren war. Eben in jenem Moment löste er seinen Griff um die Hand des muskulösen Türstehers langsam, ließ diese los und trat langsam einen Schritt von diesem zurück.
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1032] Volles Pfund aufs Maul [Dottore, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Meine Hand ist gebrochen, der Bastard hat meine Hand gebrochen", jammert der Mann und taumelt in die Kneipe herein.

"Dein Schwert, Wandregisel", sagt der junge Mann ohne Mitleid. "Jetzt." Der Türsteher zieht mit den zitternden Fingern seiner linken Hand ein Kurzschwert aus seinem Gürtel und reicht es dem Lockenkopf. Alain schwingt es testweise hin und her, dann grinst er den Dottore an. "Weißt du, 'Krüppel', das Ganze wäre überzeugender, wenn mein armer Diener keine gebrochene Hand hätte. Sehen wir mal, ob du recht hast, was mich angeht."

Etwas leiser fährt er fort, an die Ghule gerichtet: "Erteilt ihm eine Lektion. Aber lasst ihn am Leben." Dann grinst er. "Wobei etwas Training nicht schaden kann." Alain hebt das Schwert und schlägt dem Kerl gegen den Kopf. Nichts passiert. Mit wenig Begeisterung schaut der Tzimisce auf seine jämmerlichen Muskeln, während sich der Dottore auf der Stelle umdreht und flüchtet. Alains Ghule holen ihn ein und versperren ihm mit einem Grinsen den Weg. Als Sergio ihm versucht, die Beine wegzuziehen, fällt ihm der Dottore in den Arm und hält ihn fest. Ein tiefer Stich von Beppos Messer dringt in die Schulter des Nosferatu, doch sein Leichenfleisch spürt es kaum. Noch während Alain heraneilt, lässt der Dottore Sergio los und eilt davon, doch der Tzimisce spürt das Blut in seinen Adern und schneidet ihm den Weg ab.

Hakenschlagend rennt der Dottore auf eine Gasse zu...
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Dottore Narcosi
Nosferatu
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Re: [1032] Volles Pfund aufs Maul [Dottore, Alain]

Beitrag von Dottore Narcosi »

Eine bitte Erkenntnis macht sich in den Augen des Nosferatu breit, als die beiden Muskelpakete und der Franzose auf ihn losgingen. Ohne zu zögern wandt er sich um und stürmte aus dem Wirtshaus, wo ihn die beiden Diener und Alain einholten um ihm mit ihren Klingen zu Leibe zu gehen. Ein verzweifeltes Fauchen fuhr unter der Maske auf, als er wütend den Schwerarm packte, welcher gerade noch versucht hatte ihn zu Fall zu bringen. Noch während er dies tat, drang die Klinge des Anderen in seine Schulter ein. Der Dottore schrie mehr zornig als schmerzerfüllt auf. Dann jedoch ließ er jegliche Versuche, dem Kampf offensiv zu begegnen schleifen und nahm erneut die Beine in die Hand.

Nur knapp erreichte er das Dunkel der Gasse ohne noch im letzten Moment von seinen Verfolgern ergriffen zu werden. Einzig der Fakt, dass der Tzimisce bei dem Versuch ihn zu Fall zu bringen selbst Bekanntschaft mit dem schlammigen Boden machte und dabei seinen Diener aus dem Gleichgewicht brachte, gab ihm Gelgenheit genug den Mantel der Schatten um sich zu legen. Für das Auge seiner Verfolger war er nun verschwunden - zumindest den Moment. Im Schutz der Dunkelheit flüchtete er an das Ende der Gasse, nur um sich in einem offenen Hinterhof zu befinden. Panisch sah sich der Verborgene nach einem Fluchtweg um, doch Alain und seine Begleiter schlossen bereits wieder zu ihm auf.

Doch hier war es finster. Und ruhig. Die drei Verfolger rannten in die Leere er Nacht. Alles was er tun musste ist sich still zu verhalten. Du kannst nicht töten, was du nicht sehen kannst.
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1032] Volles Pfund aufs Maul [Dottore, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Für einen Moment hält die süße Illusion, bis Alain um die Ecke biegt... und ohne zu zögern auf den Dottore losstürmt. Sein Gesichtsausdruck ist nicht länger fröhlich. In der Dunkelheit sieht der Dottore die Züge eines Getriebenen. Und dann ist er an ihm dran, das Schwert fährt durch die Luft. Alains Ghul folgt ihm auf dem Fuß, offenbar sehr verwirrt, aber dennoch eifrig durch die Luft fuchtelnd. Mehr aus Glück denn aus können trifft das Schwert, gleitet durch Kleidung und Fleisch, ohne an des Dottores untote Essenz zu rühren. Doch nun sieht ihn auch Beppo. Nicht, dass seine Messer ein Ziel finden würden...

Doch nun wirbelt Alain mit der Grazie des Kainiten herum und zieht dem Dottore die Beine weg. Wie ein Aal windet sich der Maskierte am Boden, weicht den Schlägen aus. Sergios Schwert fährt durch die Luft, aber Beppos Dolch fährt tief in sein Bein. Der Nosferatu brüllt auf und gibt sich dem Tier hin, stürzt sich auf Beppo. Lange, scharfe Zähne bohren sich aus dem Kiefer, wollen durch die Ledermaske hindurch beißen. Beppo stolpert zurück und lässt seine Waffe fallen, steht stockstarr vor dem Anstürmenden, der ihn in einem eisernen Griff umklammert. Mit einem verzweifelten Schrei greift Sergio den verhüllten Kopf, aber auch er kann die unheilige Kraft des Nosferatu nicht zurückhalten.

Beppo sieht seinen Tod in den gelben Augen. Hört die Worte seines Geliebten: "Schlag ihn - schlag zu!" Und dann fällt das Monster zurück, ihn weiterhin anstarrend, fällt starr zu Boden. Alains Schwert steckt in der Seite des Nosferatu, Sergios Streich hat den Rücken aufgetrennt. Für einen Moment ist alles still, nur Beppos und Sergios Keuchen ist zu hören. "Was... Scheiße, was war das?"

Alains Blick ist finster, als er auf den Körper niederblickt. "Diesmal nicht", sagt er leise. Ein wahnsinniges Grinsen hebt seinen Mundwinkel und er nickt manisch. "Diesmal. Nicht!"
Zusammenfassung: Der Dottore beobachtet, wie Alain die Überreste einer Kneipenschlägerei plündert. Er konfrontiert den jungen Tzimisce und folgt ihm bis in das 'Gasthaus vor den Toren', wo er dessen Leibwächter Wandregisel demonstrativ die Hand bricht. Alain und seine anderen Leibwächter, Sergio und Beppo, wollen dem dreisten Dottore eine Lektion erteilen. Der Nosferatu versucht zu fliehen und es gelingt ihm fast - bis Alains übernatürliche Sicht seine Illusionen zerstört. Fast gelingt es dem Dottore noch, Beppo zu fressen - aber da bringt Sergios Schwert ihn in die Starre.
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