[1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

[Oktober '19]
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich verfolgte das Augenspiel meines Gegenübers und fragte mich, was es wohl tatsächlich war, dass ihn dazu veranlasst hatte. Die Verwirrung hierrüber spiegelte sich leicht fragend in meinem Gesicht wider, als ich kurz die Folgen überdachte.

Entsprechend antwortete ich instinktiv auf die stumme Konversation weder zustimmend nickend noch mit dem Kopf schüttelnd. Stattdessen drehte ich nur kurz darauf meine feine und langgliedrige Hand bewusst mit der Handfläche in einer kleinen und dezenten Geste nach oben.
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Nubis »

Die kleine Geste bemerkend, reagierte er sofort darauf. Sein Blick wandelte sich zu einem erneuten, freundlichen und aufrichtigen Lächeln.
"Wir sollten die schlechten Gedanken etwas vertreiben und vielleicht sehen, was die Heimat noch zu bieten hat, erfreulicheres, sehenswerteres... was meint ihr?"
Und tatsächlich machte er etwas, was er sonst auch noch nie getan hatte...doch was sagte Avelina immer, man solle den Tanz tanzen...er bot ihr seinen Arm an. Kein Händchenhalten, sondern eine freundliche Geste, sie geleiten zu wollen. Es war an ihr, ob sie es annehmen würde.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Nun, dass war… neu... Um nicht zu sagen gänzlich unerwartet und… ungewöhnlich... Nicht unbedingt, weil ich zuvor noch nie einen Mann berührt hatte, wohl aber weil es das erste Raubtier war, dass eine solche Geste mir gegenüber machte. Ein Monster sozusagen, dass mir den Arm anbot und somit gleichzeitig eine gewisse Nähe zu mir suchte.

Mir behagte diese Vorstellung überhaupt nicht, dennoch stand er über mir und ich wusste, eine Ablehnung würde einer groben Beleidigung gleichkommen. Etwas, was sich für ein wohlerzogenes Kind nicht geziemte. Es war entsprechend nie an mir gewesen, ob ich die Einladung annehmen würde oder nicht, denn ich wusste sehr genau, dass ich mich fügen musste, ob mir dies nun gefiel oder nicht. Es waren nun einmal die Regeln meines neuen Daseins.

Da ich keine Wahl bezüglich des ob besaß, nutzte ich die Entscheidung über das wie, welche mir blieb und so nahm ich die Situation gerne und dankbar an. Ein durchaus charmantes Lächeln fand entsprechend auf meine Lippen, während ich freundlich und ohne jegliche Spur von Ironie ehrlich entgegnete: „Nun, verehrter Signore Fiore, ich würde meinen, wer bin ich, euch eure Wünsche auszuschlagen.“ Ich verneigte mich höflich, bevor ich ergänzte: „Es würde mich sehr freuen, so ihr mir zeigen würdet, was der Ort den ich wünsche Heimat zu nennen, noch zu bieten hat.“

Ich schwieg nur kurz, bevor ich rhetorisch anfügte: „Das heißt, so ihr mir erlauben würdet, dort draußen Stille und Schutz an eurer Seite zu finden.“ In einer ruhigen Bewegung hob ich meine entgegengesetzte Hand zu seinem angebotenen Arm. Ich berührte seinen Arm jedoch nicht von mir aus, sondern reichte ihm meine Hand nur derart dar, dass dieser diese nehmen konnte. Ich hätte dabei nicht zurückgezuckt oder gar Widerstand geleistet, sondern seine möglichen Berührungen mit einem warmen Lächeln quittiert. Ich ließ zu, dass er meine Hand auf seinem Arm nach seinen eigenen Wünschen und so fest wie er es wollen würde, ablegen konnte, bevor ich mich von ihm hätte widerstandslos führen lassen, wohin er auch immer gehen wollte.
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Nubis »

Er hatte nicht so recht die Ahnung, wie er ihre Hand nehmen sollte, schien wirklich auch einen Moment lang zu überlegen. Wahrscheinlich würde sie ohnehin gleich zurück schrecken. So blieb er vorsichtig, behandelte ihre Finger wie etwas, was zerbrechen könnte, blieb aufmerksam auf sie fixiert, um die Reaktion abzupassen und sie gehen zu lassen, wenn sie es unangenehm fand. Die feingliedrigen Finger waren gebogen, griffen an der Seite unter die ihrigen, um diese auf seinen Fingerspitzen abzulegen und sie dann zu seinem Arm zu führen, den er angewinkelt hielt. Er würde ihre Hand lediglich ablegen. Würde sie nicht mit ihm kommen, wäre der Kontakt auch schnell wieder gebrochen, so locker würde jene liegen, denn er wollte ihr nichts aufzwingen.

Doch wie würde sie bei seiner eisigen Berührung überhaupt reagieren?
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich verfolgte seinen nachdenklich wirkenden Blick und sein damit verbundenes zögern, doch mir erschloss sich sein seltsames Verhalten nicht.* Erst als seine Kälte stechend meine Fingerspitzen erreichte, verstand ich den nun offensichtlicher werdenden Grund. Zwar versuchte ich meine negative Reaktion auf seine Berührung zu verbergen, um ihn nicht zu beleidigen, doch gelang dies mir nur mäßig.** Wer konnte schließlich auch mit derartigem rechnen?!

Meine Lippen öffneten sich, als ich erschrocken die Luft einsog, bevor ich sie instinktiv schloss, um meine Zähne hart zusammenzubeißen und den entsprechenden Schreckenslaut zu unterdrücken, hatte ich mir schließlich diese Blöße bereits einmal gegeben, als ich versehentlich in Weihwasser gefasst hatte und ein Elysium war nun der gänzlich ungeeignetste Ort für eine Wiederholung.

Meine Finger spiegelten dagegen meine Überraschung weitaus deutlicher wider, als mir lieb sein konnte, denn anstatt loszulassen und meine Hand zurückzuziehen, klammerte ich mich ungewollt fester und somit enger, an und um seine Finger. Ich hielt mich an ihm krampfhaft fest, bis meine Hand entsprechend ihren Platz auf seinem Arm gefunden hatte, wo sie sich schließlich entspannte.

Erst dann fand ein verkniffen wirkendes Lächeln auf mein Gesicht zurück. Mein Gegenüber hatte gewusst, was passieren würde und keine Worte der Welt würden meine unangebrachte Handlung entschuldigen oder wiedergutmachen können, weshalb ich dazu schwieg, aber ich wusste, wessen Augen ebenso auf mir geruht waren und es machte die Sache für mich noch weitaus unangenehmer, als es ohnehin schon war.

Es war nicht nett von ihm gewesen, aber womöglich hatte ich diese Lektion auch verdient für meine Fragen. Doch langsam entspannte sich mein Körper nach dem Schock und ich fragte ihn vorwurfsfrei: „Wohin also wollt ihr uns führen, verehrter Signore Fiore?“

---
*1 Erfolg einschätzen der Situation
**1 Erfolg verheimlichen wahre Gefühle
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Nubis »

Er schien sich an ihrem mässigen Erfolg, ihre Haltung zu wahren, nicht zu stören, lächelte sogar, als die Hand auf seinem Arm lag und es war keines, welches bösartig zu werten war, sondern eher ein zufriedenes. Doch er vermied es, sie weiter in irgendeiner Form zu berühren, legte nicht seine andere Hand auf die ihre. Das wäre ohnehin zu viel des Guten.

Er setzte sich in Bewegung, sie führend, in Richtung jener Pforte, die den Schutz des Elysiums von der Aussenwelt trennte.Vorbei ging es an den Wachen, denen noch einmal zugenickt wurde und an eben auch jenem, der dort bis eben verweilt hatte. Galenos Begleiter folgte in einem guten Abstand, nicht zu nah und nicht zu weit weg. Draussen leuchtete er mit einer Fackel den Weg etwas aus, damit die beiden vor ihm nicht über alles stolpern oder auf etwas ausrutschen würden.

Draussen war es recht still. Die meisten Menschen schliefen wohl schon oder waren noch auf einen letzten Drunk oder für andere Bedürfnisse noch wo hängen geblieben. Eine Katze jammerte weit entfernt in einer Gasse mit kläglichen Lauten, die klangen, als würde man ein Kleinkind durch eine Saftpresse drücken wollen. Grauenhaft erbärmlich. Irgendwer scheuchte sie dann auch weg, man hörte etwas klirren und fauchen und dann war erst einmal wieder Ruhe.

Galeno hatte seine Kapuze in der Kirche wieder über sein Haupt gezogen gehabt, ehe er hinaus getreten war und hatte die ersten Häuser ohne Worte hinter sich gelassen. Doch dann sprach er doch, leise, weiterhin so melodisch und rein im Klang.
"Sagt, ihr seid noch recht neu hier. Was habt ihr denn schon von Genua gesehen?"
Und noch leiser fügte er hinzu, beugte sich sogar mehr zu ihr herüber, zog sie leicht mit der Bewegung des Armes an sich heran, sodenn sie folgen würde:
"Ihr solltet solche Fragen nicht im Elysium stellen, die Wachen geben sicherlich auch dem verehrten Blutvogt Bescheid...und die Kirche ist sehr hellhörig...Lauschen ist dort ein Kinderspiel. Ihr wollt ihn doch nicht verärgern."
Letzteres war wie eine Frage in Erwartung gestellt und doch wie eine Feststellung betont.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

Ich hatte über meine Schulter geblickt, bevor wir das Elysium verlassen hatten und wie Galeno selbst hatte auch ich genickt, jedoch äußerst langsam und dennoch sehr respektvoll, während ein schmales Lächeln meine Züge dabei umspielt hatte. Dann hatte ich mit meiner freien Hand vorsichtig die Kopfbedeckung über meinen Kopf gelegt und mich zu Galeno umgewandt, um mich von ihm aus dem Elysium führen zu lassen.

Hier und da standen vor der Kirche vereinzelte Personen. In kleinen Gruppen im Schatten ausharrend oder auch scheinbar schlafend auf dem Boden liegend. In der Ferne war gedämpft noch der Gesang aus den Tavernen zu hören und manch einer mochte seinen Weg torkelnd in unsere Richtung finden. Dennoch signalisierte nichts hier eine offenkundige Gefahr oder gar Bedrohung.

Aufmerksam hörte ich meiner neuen Begleitung zu, als wir durch die Straßen gingen und leistete selbst bei dem leichten Zug von ihm keinerlei Widerstand, sondern folgte diesem willig. Ich schenkte der uns umgebenden Welt den Eindruck eines glücklichen Pärchens, bei dem die Dame wohl den Bodensatz des Weines zu genau und zu tief gemustert hatte, weshalb sie sich nun enger an ihren Mann schmiegte, um nicht zu fallen. Tatsächlich legte ich jedoch dezent meine freie Hand auf seinen Oberarm und drehte mich etwas mehr zu ihm ein, um ihn nicht allzu sehr zu bedrängen.

„Wolltet ihr deshalb das Elysium verlassen? Weil ihr Sorge darum hattet, dass eure Antwort an die falschen Ohren gelangt?“, flüsterte ich fragend in sein Ohr, während ich meinen Kopf in seine Richtung geneigt hatte, ganz so als würde ich diesen auf seiner Schulter ablegen wollen. Ganz leise kicherte ich, bevor ich ihm versicherte: „Seid unbesorgt, ich will ihn nicht verärgern.“ Meine Hand streichelte sanft, beinahe liebevoll und beruhigend über seinen Oberarm, als ich nach kurzem Schweigen anfügte: „Und auch euch nicht.“

Meine blaugrauen Augen suchten die seinen, als ich versuchte herauszufinden, was er mit mir eigentlich vor hatte und von mir erwartete, bevor ich wenig später Kopf und Hand wieder von ihm entfernte und mich umblickte, während ich meinte: „Ich habe noch nicht viel von Genua selbst gesehen. Ihr könnt mich also mit vielem noch überraschen.“ Ich schmunzelte, als ich leicht in Richtung Süden blickte und sagte: „Die Kirche Santa Maria war äußerst schön. Sie hat einen außergewöhnlichen Bau und eignet sich hervorragend zum Singen. Singt ihr selbst denn auch?“ Neugierig blickte ich auf meine Begleitung. „Ganz bestimmt, oder?! Es wäre derart bedauerlich, so ihr es nicht tätet! Ihr besitzt eine derart bezaubernde und faszinierende Stimme und Klangfarbe.“, erklärte ich charmant meine eigentliche Frage an ihn. Weiterhin sprach ich mit ihm in meinem schönsten Latein, als wäre es das Normalste der Welt für mich.
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Nubis »

Sie kam doch etwas nah, irritierend nah. Für manch anderen war das sicherlich nicht so schwierig, wie für Galeno selbst. Besonders bei gewissen Vorgeschichten und seiner Erziehung, die er genossen hatte. Doch rot wurde er nicht, wie auch, doch spannte sich etwas an, liess sogar ein leichtes Räuspern vernehmen.

"Ja, ich ..." er war es doch nicht so gewohnt, fasste sich aber dann gleich wieder. "...wollte euch etwas..schützen. Andere hätten euch womöglich auflaufen lassen, ich weiss es nicht, doch war es mir wichtig, Schlimmeres zu vermeiden. Ich hoffe, euch werden die Fragen nicht zur Last gelegt. Was die Antwort anbelangt...Man kann es nicht einfach so beantworten. Die Liktoren sind für diese Probleme, die Genua im Moment betreffen, womöglich doch zu wenige. Aber ich finde, sie sind auch darauf angewiesen, dass andere diverse Fälle, die ihnen auffallen, melden. Passiert dies nicht, wird womöglich sogar verborgen, dann ist es nicht ganz auszuschliessen, dass sie zu spät davon Kenntnis nehmen. Und auch die Gründe, warum diese Dinge geschehen, wie sie geschehen, können vielschichtig sein, wie eine Zwiebel. Wichtig ist, dass sich nun darum gekümmert wird. Besser spät, als nie."

Sein Blick ging hinauf zum Himmel und betrachtete kurz die Sterne. "Nein, ich singe nicht. Ich gebe mich anderer Kunst hin, mit der ich mich besser ausdrücken und andere begeistern kann."
Dann blickte er sie etwas erstaunt an. "Ihr singt also? Schliesse man von eurem Äusseren auf euren Gesang, würde ich sagen, ihr singt gar lieblich?"
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Benutzeravatar
Iulia Cornelia
Ventrue
Beiträge: 2040
Registriert: Sa 3. Aug 2019, 02:48

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Danke, verehrter Signore Fiore, das ist eine überaus schöne Annahme von euch.“, bestätigte ich mit einem hörbarem Schmunzeln in der Stimme, während ich leichten Schrittes neben ihm ging und den Abstand wahrte, den er mir mit seinem Arm zu verstehen gab. „Nun, ihr seid herzlichst dazu eingeladen eure Vermutung selbst zu überprüfen, so ihr dies möchtet, auch wenn ich in diesem Fall darauf bestehen würde, dass ihr das Singen zumindest einmal mir zu liebe versuchen würdet. Eure Stimme ist einfach zu schön, um nicht gehört zu werden. Eine Gelegenheit würde sich sicherlich finden lassen, auch wenn ich in diesen Zeiten selbst weitaus weniger singe, als früher noch.“ Ich lächelte einladend. „Doch ich will euch damit nicht bedrängen. Zumal ihr sagtet, ihr gebt euch bevorzugt anderer Kunst hin. Welche ist es, mit der ihr euch und andere zu begeistern wisst?“, fragte ich mein Gegenüber interessiert, bevor ich erneut meinen Kopf in seine Richtung neigte, um ihm Diskreteres besser zuraunen zu können.

„Und danke. Für euren Schutz und eure Fürsorge meine ich, auch wenn ich nicht weiß, womit ich diese verdient hätte.“, flüsterte ich leise, bevor ich ohne Angst und eher neugierig fragte: „Doch was meint ihr, was mir hätte zu Last gelegt werden können oder was gar Schlimmeres hätte passieren können?“

Noch immer ließ ich mich scheinbar naiv von ihm ins Unbekannte führen, während ich mich weiterhin diskret umblickte. Ich war nicht verängstigt, aber ich war aufmerksam, schließlich kannte ich ihn und seine wahren Absichten nicht. Sicherlich lag ein Teil meiner Entspanntheit auch daran, dass ich entgegen dem Offensichtlichen, nicht allein mit den zwei Männern war. Ich musste mich nicht erst umblicken, um zu wissen, dass meine Begleitung in der Nähe war und ich vertraute auf sie. Darauf, dass sie mir in einem gewissen Abstand gefolgt wäre und da wäre, so ich sie tatsächlich benötigt hätte.
Benutzeravatar
Nubis
Kappadozianer
Beiträge: 3255
Registriert: Do 31. Mai 2018, 05:24

Re: [1033] Versteckte Schönheit [Iulia, offen]

Beitrag von Nubis »

"Hmmm," meinter er leicht knurrend. "Ich habe zwar eine schöne Stimme, aber kein Gefühl für den Takt. Ich denke nicht, dass dies ein guter Versuch werden würde. Ich habe nicht sonderlich guten Zugang zu Musik. Dagegen sind Bilder meine Stärke. Ich gebe besonderen Abschriften eine edlere Erscheinung und bebildere sie oder schaffe Kunst auf Wänden in Form von Fresken jeglicher Art. Aber auch auf Holztafeln, zum Beispiel für Altäre."
Er lächelte wieder und sah geradeaus auf die Strasse, die vor ihnen lag.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ihr Lust darauf habt, aber ich kenne eine schöne Kirche in Burgus, allerdings ist dies etwas Fussmarsch. Ihr könntet mir allerdings auch den Klang von jener Kirche zeigen, von der ihr spracht."
Er wollte sie ja vor allem kennen lernen.

"Jenachdem hätte es jemand in den falschen Hals bekommen können. Es ist immer so eine Sache, wie gesagte Dinge gewertet werden, seien es auch nur ein paar unschuldig wirkende Fragen. Und womit ihr dies verdient habt?"
Er zuckte mit den Schultern.
"Ja, es mag wohl ungewöhnlich sein, dass ein Kainit einem anderen einfach so wohlgesonnen gegenüber ist. Ohne jegliche Hintergedanken."
Seine Worte waren leise, ruhig und wirkten auch ein wenig traurig.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
Gesperrt

Zurück zu „1033“