[1033] Gespräch unter Freunden [Toma, Ajax, Alain]

[Alain le Beau]

Der Mann weicht vor Toma zurück, bis er zwischen den beiden Statuen steht, was den ungünstigen Effekt hat, dass diese nun einladend lächelnd auf ihn zeigen. Seine zitternde Hand ergreift den Ring der Tür und er zieht diese einen Spalt auf.

"HierdrinwartenbereitsDieneraufeuchumeurenDurstzubefrie..."

Während er die Worte herausstößt, in der Hast des wirklich Verängstigten, schlüpft er rasch durch den Spalt und lässt die Tür leicht offen stehen. Die Statuen blicken auf Toma nieder. Wie die Tzimisce mit leichter Verärgerung feststellt, ist ihr der spöttische Unterton in der Augenpartie wirklich gut gelungen.

[Toma Ianos Navodeanu]

Ein ungehaltenes zorniges Knurren erklang danach. Was war das nun? Sollten sie ihm folgen oder warten? Das war nicht wirklich eine Einladung. Er führte sie nicht zu Alain oder Martha. Er rannte vor ihnen davon.

Sie verzogen das Gesicht. Etwas war gar nicht richtig hier.

"Öffne die Tür." sagten sie leise zu Vincenco neben sich, der die Fackel die er getragen hatte derweil neben der Eingangstür mit einem Tuch gelöscht hatte und wieder an seinem Gürtel trug.
Der Ghul war irritiert und wollte schon fragen, was Toma denn befürchtete, aber ließ das lieber bleiben. Sie waren gerade so seltsam und eindeutig wütend, dass er lieber nichts dazu sagte.
Wie befohlen ging er zu der Tür die der Diener einen Spalt hat offen stehen lassen und zog sie vor Toma auf.

[Alain le Beau]

Toma bot sich ein vielleicht unerwarteter Anblick. Die große Halle war recht leer. In der Mitte standen - wie so oft, wenn Alain sie empfing - zwei Liegen. Dahinter hatten sich zwei leichtbekleidete Diener bereitgestellt. Ein junger Mann, eine junge Frau, Hälse und Unterarme aufreizend dargeboten. Sie lächelten in Richtung der Tür. War es ein krampfhaft-nervöses oder ein einladendes Lächeln? Schwer zu sagen. In jedem Fall rührten sie sich nicht vom Fleck. Fast wirkten die übrigen Statuen, die der Tzimisce für seinen Clansbruder geschaffen hatte, lebendiger als die beiden Sterblichen, auch wenn sie still auf ihren Sockeln standen.

Irgendwo links schlug eine Tür. Wahrscheinlich Luca, der vor Tomas Zorn davonlief.

[Toma Ianos Navodeanu]

Das gefiel ihnen immer noch nicht. Sie waren mittlerweile in solch schlechter Stimmung, dass sie die beiden Menschen vermutlich einfach aussagen und Alain nur noch die Leichen zurücklassen würden.

Sie hatten ein schlechtes Gefühl. So nannte man das, oder? Einfach ein schlechtes Gefühl. Doch das war nichts genaues. Seit wann gaben sie etwas auf Gefühle? Vor allem schlechte? Aber hatten sie nicht oft einen Grund? Aber sie würden auch nicht herausfinden was eigentlich los war, wenn sie hier stehen blieben.

Sie betraten mit Vincenco den Raum und sahen sich um. Suchten auch nach der Quelle des Geräusches.

[Alain le Beau]

Das Geräusch das Hauptportales, welches hinter den beiden zufiel, tat sicher weniges um Toma zu beruhigen. Links war in der Tat eine Tür zu sehen, dafür kein Luca. Aber gerade als Toma seine Aufmerksamkeit und Wut den beiden Dienern zuwenden will, öffnet sich eben diese Tür und Alain tritt ein, ausnahmsweise einmal nicht in feine Kleidung gehüllt. Stattdessen trägt er tatsächlich ein praktisches, dickeres Reisegewand, ebenso wie seine drei Leibwächter, die ihm beinahe auf dem Fuß folgen.

"Toma!" sagt der jüngere Tzimisce und streckt entschuldigend die Arme aus. "Toma, Toma. Es tut mir leid, dass ihr warten musstet, wohlwerte Schwester. Ich bin selbst soeben erst wieder hier eingetroffen und wollte mich kurz erfrischen, als die Nachricht eures Erscheinens... nun, in jedem Fall seid ihr hier!" Er lächelt und nickt langsam. "Und das ist das Wichtigste, nicht wahr?"

Irgendetwas Schweres schlägt gegen die Eingangstür. Alain runzelt die Stirn und blickt in Richtung des Empfangszimmers. Als aber nichts weiter zu hören ist, nickt er - und nimmt sich innerlich vor, diese idiotischen Wachen für ihre Unvorsichtigkeit zu bestrafen. Schließlich ist der Sinn darin, eine Tür heimlich zu verbarrikadieren, dass der Eingeschlossene davon nichts mitbekommt.

"Ihr seid wegen Martha hier - und wegen des Wissens. Während wir auf sie warten, wollt ihr hören, was ich erfahren habe?" Toma entgeht auch nicht, dass die drei Leibwächter ihre Hände auf den Waffen haben und ihn sowie seinen Begleiter studieren.

[Toma Ianos Navodeanu]

Das Zuschlagen der Tür hatte einen Schauer über ihren Rücken gejagt. Etwas das schon lange nicht mehr passiert war. Die Tür war nur geschlossen worden. Es war nur das normale Schließen der Tür, dennoch sahen sie in die Eingangshalle hinaus, angespannt und immer noch unruhig bis Alain eintrat.

Erst jetzt entspannten sie sich ein wenig. Er war nur unterwegs gewesen. Warum auch nicht. Sie wischten sich mit einer Hand übers Gesicht. Dieser Abend stresste sie und sie wussten nicht warum. War es einfach wegen Martha und weil sie extra kommen mussten?

Sie wollten Alain antworten da erklang das Rumpeln von der Eingangstür und irgendwas ging wie ein feiner Stich durch ihren Nacken und ließ sie sofort wieder angespannt werden.

Sie blicken auf die Wachen, die angriffsbereit wirken.

"Was ist hier los, Alain?" Ihre grünen Augen lagen kritisch und beinahe drohend auf Alain, während sie immer wieder zu den Wachen neben ihm wanderten. Die Pupillen waren zu schmalen Schlitzen zusammengezogen.

[Alain le Beau]

"Das ist eine exzellente Frage", sagt Alain leise. "Eine exzellente Frage, wohlwerte Schwester. Was ist hier los?" Er verschränkt die Arme und runzelt die Stirn. "Seht ihr, bevor Martha verschwand, hat sie mir - unabsichtlich - noch ein interessantes kleines Detail erzählt." Die vier nähern sich den beiden, während die weißgekleideten Diener sich verwirrt ansehen. Alain winkt mit seiner Hand und die beiden verlassen fast fluchtartig den Saal. "Sie sprach davon, dass gewisse Wachen bei euch vor der Tür stehen würden. Diener eurer Schwester. Melissiden?" In einem Abstand von etwa drei Metern vor Toma bleibt deren Bruder stehen.

"Das verwirrte mich natürlich ungemein. Hatten wir uns doch vorgenommen, eben diese Melissiden zu bezwingen, ihnen unsere Verwandte zu entreißen. Und eure Mordpläne dienten demselben Zweck, nicht wahr?" Der junge Tzimisce legt den Zeigefinger ans Kinn. "Oder vielleicht doch nicht? Ich habe nachgedacht. All diese seltsamen Veränderungen bei euch, dieses 'wir' und diese neue Form, eure Sorgen, euer Verhalten vor eurem langen Schlaf bei mir... Was, wenn es Fraktionen innerhalb der Melissiden gibt? Was, wenn eine dieser Fraktionen es geschafft hätte, euch - den Herold - unter ihre Kontrolle zu bringen? Nicht auszudenken. Aber es würde einiges erklären."

Für einen Moment schweigt Alain. Dann sagt er vier Worte - und Toma hat das Gefühl, dass sehr viel von seiner Antwort abhängt. "Was... denkt ihr darüber?"

[Toma Ianos Navodeanu]

Tomas Hände ballten sich zu Fäusten und sie knurrten ihn an, die Zähne gebleckt.
"Ihr glaubt wir stehen auf der Seite der Melissiden? Und das..." sie zeigten auf die Wachen. "..ist was? Wollt ihr uns vernichten für eure schiere Vermutung?!" zischten sie und ihre Stimme wurde immer lauter. "Wir stehen nicht unter der Kontrolle der Melissiden...wir wollen sie vernichten! Wir wollen jeden einzelnen von ihnen auseinandernehmen."

Toma machte ein paar Schritte auf Alain zu und ließ ihr Blut durch die toten Adern laufen, aber reduzierte die Wahrnehmung ihrer Sinne wieder auf einen normalen Wert.

"Ihr habt uns angelogen... Martha ist gar nicht hier? Ihr habt uns eine Falle gestellt."
Sie hätten es wissen müssen, sie hatten es im Gefühl. Sie waren enttäuscht. Nicht nur auf sich dass sie es nicht sofort gemerkt hatten, aber auf Alain, dass er sich so gegen sie stellte.

Vincenco der nun auch auf jeden Fall mit bekam, dass ihr eine deutliche Bedrohung herrschte, zog direkt sein Schwert, aber wurde von Toma, die eine Hand in seine Richtung ausstreckte, aufgehalten sofort irgendetwas zu tun.
Noch konnten sie reden.

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Auspex 1 aus
-2BP +1 Geschick, +1 KK

[Alain le Beau]

Auch Alains Ghule ziehen ihre Waffen. Auch Alain hebt die Hand. "Ich will euch nicht vernichten, wohlwerte Schwester. Ich will euch helfen. Aber wie kann ich euch vertrauen? Ihr versucht mich zum Ziel zu machen bei diesem absurden Attentat - zum Ziel der Melissiden, die Blutvogt und Liktoren so beschäftigt halten, dass ein Attentat auf mich ohne Folgen bleibt. Ihr habt Wachen der Melissiden vor der Haustür. Eure eigene Dienerin macht sich Sorgen wegen eures Verhaltens. Wie viele der vergangenen Jahre habt ihr in Starre verbracht, wegen eurer Kontrollverluste?" Er kneift die Augen zusammen. "Vermutung hin oder her, ich bin nicht der einzige, der sich... um euch sorgt."

Er klatscht in die Hände. Einmal, zweimal, dreimal. "Wir müssen sicher sein. Ich hoffe ihr versteht das."

[Toma Ianos Navodeanu]

„Euch zum Ziel zu machen? Warum sollten wir das? Warum sollten wir euch von unseren Plänen erzählen, wenn es so wäre? Wenn wir euch an die Melissiden ausliefern wöllten, hätten wir das längst tun können, jedes Mal wenn ihr bei uns wart. Haben wir das getan? Nein. Wir haben die Melissiden vor der Tür, weil es ihr Revier ist, ihr Haus und wir es bekommen haben von ihnen. Wir haben...“ sie stockten. „Wir haben ein Abkommen mit ihnen. Sie geben uns Schutz, wenn wir ihnen Schutz garantieren, doch das ist nur eine Lüge....Die verdammten Menschen kontrollieren uns nicht! Wir benutzen sie!“

pressten sie hervor und gestikulierten dabei wild. Sie hatten dieses ganze Thema satt. Nun wurden sie verdächtigt, dabei hatten sie nur versucht die Situation bestmöglich zu nutzen.

Als Alain klatschte sahen sie sich irritiert um. Er sprach von anderen?