[1033] Verschollen im Hafen [Nicolò, Anastasia]

[Nicolo Trevisan]

Nicolò strich gedankenverloren über seinen Bart.
"Nun ich denke, so lernt man am besten - das sagte ich jedenfalls einmal, doch kommen mir jetzt Zweifel an meiner früheren Aussage... Immerhin hast Du es überstanden und auch... die Starre.
Ich glaube, das nächste Mal solltest du besser einen Heiler wie mich aufsuchen, wenn es nochmal zu so etwas kommt...
Warum es sein musste verstehe ich immer noch nicht, aber es scheint Dir in irgendeinerweise geholfen zu haben."
Bei den letzten Worten hob sich seine Stimme fragend.

[Anastasia]

Sie nickt. "Ich werde es ihm sagen, falls er mich als Schülerin annimmt. Ich habe noch nie einen solchen Mann kennen gelernt. Wäre er mein Gatte gewesen, ich hätte Gott gedankt und nicht den Glauben an ihn verloren."
Sie sieht ihn an. "Aber wie ist es dir ergangen? Gibt es Neuigkeiten? Hast du Fragen an Natales Bande?"
Sie scheint völlig durch den Wind zu sein. Wäre sie nicht ein Kainit, würdest du sagen sie ist respektvoll verliebt.

[Nicolo Trevisan]

"Er machte auch mir gegenüber den Eindruck, dass er ein Mann ist, der zu seinen Wort steht." Seine Worte klangen vielleicht besonders, aber Nicolò machte den Eindruck, dass er von dieser Eigenschaft mehr beeindruckt war, als von vielem anderen.

Dann schmunzelte er:
"Erinnerst Du Dich an unser letztes Gespräch, vielleicht hat es der Herr ja letztlich so eingerichtet, dass Du jetzt die Chance hattest, ihn zu treffen. Ich vermute als Sethskind hätte er sich weniger für Dich interessiert."

Dann blickte er sie überrascht an:
"Du weißt von meinem Versuch vor einigen Jahren sie auszuspionieren?"
Er schien etwas rätselnd vor sich hin zu starren, bis er sie schließlich wieder anschaute:
"Ich vermute durch den Werten Galeno?"

[Anastasia]

"Du hattest mal angedeutet, dass ihr da zusammen arbeitet. Ich habe zwei von ihnen an mich gebunden. Also dachte ich, ich biete es dir mal an, falls du Interesse hast. Deine Einschätzung zu Ajax teile ich. Er steht zu seinem Wort."
Aie lächelt.
"Du kannst bestimmt schreiben, oder?"

[Nicolo Trevisan]

"Wir hatten zusammengearbeitet, in dieser Sache, jedoch ist mir nicht gelungen allzu viel herauszufinden und das Risiko war zu groß... An Neuigkeiten bin ich aber interessiert."

Nicolò sieht sie etwas peinlich berührt an.
"Nun äh... nun ja, also Schreiben kann ich schon, mehr oder weniger... Warum fragst Du?"

[Anastasia]

Anastasia nickt.
"Wenn du also Fragen hast, die von den Schlägern des Armenhauses beantwortet werden können, nur zu."
Sie räuspert sich.
"Wegen dem Schreiben. Würdest du etwas für mich schreiben?"

[Nicolo Trevisan]

"Mich interessiert am meisten wohl, welcher der unsrigen hinter der Bande steckt. Wer kontrolliert sie und was ist ihr Endziel. Aber das sind Dinge, die man einfachen Schlägern wohl nicht anvertraut. Es sei denn, sie hätten das ein oder andere beobachtet..."

Er blickte sie etwas gequält an. "Nun ja, ich kann Dir etwas schreiben." Nicolò seufzte: "Ich hoffe, man wird es nachher auch lesen können..."

[Anastasia]

Sie nickt.
"Das wird schon. Also:
Ich, Anastasia Vica, Tochter von Konstantin, Enkelin von Thommaso vermache, im Falle meines endgültigen Ablebens alle Gefallen und Kontrakte, die ich offen habe, oder die bei mir offen sind, dem werten Alain, vom Blute der Drachen. ... Nicolo, wenn du noch seine anderen Titel und so kennst, darfst du sie gern mit einfügen... meine weltlichen Besitztümer, im Moment die Messerschärferei im Clavicula, Toni, Shanai, den Turm... vermache ich Nicolo, vom Blute der Salubri, eben alles weltliche, was bis dahin mir gehört. Ausgenommen hiervon sind zwei Ghule, die selbst noch nicht wissen, dass sie es sind. Sie sind im Armenviertel zu finden, und lassen sich mit einem kleinen Liedchen locken. Diese vermache ich Avelina, denn sie arbeiten auch für das Armenhaus und können ihr behilflich sein, neue Dienerinen zu finden, so sie dies wünscht - oder sie zu schützen, so sie dies wünscht.."
Sie sieht Nicolo an. "Reicht das, oder muss da noch mehr ran? Ach, das Liedchen vielleicht. Hier:
Ganz allein
Mit dem wein
Durch die dunklen Straßen heim.

Räuberblut
Tut mir gut
Ich fühl den Übermut.

Doch der Räuber fickt mich sehr,
Meine Schwester unsomehr,
Neues jetzt beginnt.

Mein Räuberlein,
wo magst du sein
Ich fühle mich allein."

Dann lacht sie.
"Und beneide Alain blos nicht. Ich habe eigentlich nur Schulden. Unter anderem bei Toma."




[OT: sie singt es auf die Melodie von Hänschen klein]

[Nicolo Trevisan]

Nicolò entließ einen gequälten Seufzer.

Dann sah er sie zunächst ernst an.
"Bist Du Dir dessen sicher? Ich fühle mich geehrt, dennoch kennen wir uns erst seit 2 Jahren..."

Dann seufzte er erneut:
"Ich denke, Du bist dir sicher... Nun es wird eine Weile dauern."

Nicolò holte aus einer Truhe zwei Bögen von Pergament, außerdem Federkiel, Tinte und Federmesser. Dann tunkte er den Federkiel sorgfältig in die Tinte und fing an zu schreiben. Das ganze ging sehr langsam vonstatten und sein Gesichtsausdruck zeigte äußerste, angespannte Konzentration. Die linke Hand lag verkrampft auf dem Tisch und er war tief über den Pergament-Bogen gebückt.

Nach etwas über einer Stunde war er schließlich fertigt und präsentierte Anastasia zwei beschriftete Bögen: Die Schrift war krakelig und kaum zu lesen. Es sah aus, als hätte ein junger Schüler diesen Text verfasst...
"Ich habe Dir zwei Exemplare gefertigt, dann kannst du auch eines irgendwo sozusagen hinterlegen..."

[Anastasia]

Anastasia nickt. "Vielen Dank. Eines bleibt bei dir. Und ja, ich bin sicher. Beim letzten mal nannten wir uns Freund, ungeachtet dessen, wie lange wir uns kennen." Sie lächelt ihm zu.
"Sollen wir noch etwas besprechen? Oder hast du heute zu tun? Im Übrigen würde ich das Training wieder aufnehmen."