[1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Gasparo
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[1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Gasparo »

Nach der Begrüßung der Prinzessin war er die wichtigsten Wege zuerst gegangen. Prinz Karkana, die ihn vor Jahrzehnten freigesprochen hatte, begrüßte er mit einem Kniefall, Maximinianus mit einer tiefen Verbeugen. Beide Kainiten gaben ihm zu diesem Zeitpunkt keinen Hinweis sich zu nähern, und so schritt Gasparo an den Rand des Saals, um das Geschehen besser beobachten zu können. Sein Gang war aufrecht und steif, wie fast immer. Nur aus den Augenwinkeln wagte er einen Blick auf Il Ghiotto und Godeoc zu werfen. Seine Befürchtungen, was die Abscheulichkeit der Verborgenen anging, bestätigten sich. Es waren Monster, schlimmer als die Brut der Echidna oder die Fieberträume des Johannes.
 
Dann fiel sein Blick auf eine Person, die er kannte. Die aufwendige Maske und das exotische Kleid unterschieden sich von denen, die sie in jener Nacht getragen hatte, aber der Stil und Ihre Bewegungen waren unverwechselbar.
 
Der Lehrmeister bewegte sich gemächlich aber zielstrebig in Ihre Richtung, hielt etwas Abstand und räusperte sich dann, um Achillas Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dann senkte er sein Haupt. „Werte Signora …“ Er hob den Kopf wieder und betrachtete den anderen Gast mit einem ernsten Gesichtsausdruck. „Es scheint, als schulde ich Euch eine Entschuldigung. Bei unserem letzten Aufeinandertreffen war meine Vorstellung … unvollständig. Lasst mich diesen Fehler beseitigen.

Mein Name ist Gasparo, Neugeborener des Clan Ventrue,
Kind des Majorianus,
Kind des Desiderio,
Kind der Brutia Livia,
Kind des Caracallas, Ahn des Clans der Könige und Herrscher der 12 Städte,
Kind des Lucius Tarquinus Priscus, Ahnherr des Clans der Könige und Kind von Ventrue selbst.“


Sein Vortrag trief fast vor Stolz und Ehrfurcht. Nochmal verneigte er sich leicht. Ihr Gewand erschien ihm irgendwie ... merkwürdig, aber er konnte nicht genau bestimmen, was ihn störte.
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Signora Achilla
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Signora Achilla »

Inmitten von der Pracht der Mächtigen an diesem Abend, so nah an der strahlenden Schönheit der Gastgeberin brauchte die Signora einen Augenblick, um zu verstehen.
Es war die Art und Weise, wie der Magister sprach, der Stolz und die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme.
Das war etwas, das jemand wie sie noch nie gesehen hatte - gewiss nicht ihr gegenüber. Auf einmal kam sie sich schäbig vor, hinter der Kunst der Maske, und dem Kleid, unter den so sorgfältig geformten, gefärbten, gebundenen Schichten aus Leder und Stoff. Wie sollte sie jemals etwas so …echtes zeigen können wie diesen Stolz des Ventrue?

Es war eben genau wegen dieser Zweifel, wegen derer die Antwort der Signora so milde war, im Bann all dessen um sie her und des Mannes vor ihr:
“Dann muss ich mich ebenso entschuldigen oder keiner von uns”, sagte sie. “Unser beider Masken saßen gut in jener Nacht. Schämen wir uns nicht dafür. Stattdessen will ich mich freuen, Euch nun klarer zu sehen.” Sie fasste geziert das Kleid ein wenig, für einen Knicks, der sein geneigtes Haupt erwidern sollte.
“Lasst auch mich vervollständigen und mich vorstellen als die Signora Achilla, Neugeborene vom Clan der Verborgenen.” Das letzte unterstrich sie mit einer verhaltenen Geste gen Godeoc hin, der wohl am ehesten noch die Blicke auf sich ziehen konnte.

“Das Theater allerdings war keine Maskerade”, ergänzte sie, mit einem kleinen Augenzwinkern. “Nicht mehr jedenfalls als seine Masken selbst.” Kurz strich sie sich über die hölzerne, falsche Wange.
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Gasparo
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Gasparo »

Gasparos Stirn legte sich in Falten, eine milde Reaktion verglichen mit dem Warnruf in seinem Inneren. Clan der Verborgenen? Nun machte vieles Sinn für ihn. Dieser Aufzug war da, um Ihre wahre Natur zu verstecken, nicht so wie ihre monströsen Clansgeschwister. Sowohl Ihr Aussehen wie auch Ihr Verhalten hatten ihn getäuscht.

Kurz folgte sein Blick Ihrer Geste in Richtung Godeocs. Er verstand Ihren Hinweis auf den Schutz des mächtigen und furchtbaren Ahns und unterdrückte, den Schauer zu zeigen, der ihn durchfuhr. Instinktiv senkte er seinen Kopf, um den Prinz der Gosse Respekt zu zeigen, und wandte sich wieder der Schauspielerin zu.

„Euer Kostüm in dieser Nacht ist wahrhaft gelungen, werte Signora Achilla.“ Der Stimme des Ventrue konnte man weder Überraschung noch Anspannung entnehmen, als seine Augen die Maske fixierten als könnte er sie mit seinem Blick durchbohren. „Danken wir unseren Ahnen, dass ich nicht versuchte, das Blut Eures Gefolgsmannes zu kosten. Die Jagd trieb mich in jener Nacht vor die Tore Genuas, wie Ihr sicher nun erraten könnt.“ Er drehte seine rechte Hand mit der leeren Handfläche nach oben, eine Geste, die seine Offenheit signalisieren sollte.

„Leider war es in mir noch immer nicht vergönnt, einer Aufführung Eurer Truppe beizuwohnen, auch wenn ich Gutes hörte. Pater Manfredo scheint vernarrt in Eure Fähigkeiten.“ Er betonte ein Wort besonders. Wollte Gasparo etwas über den Priester von San Damiano andeuten?

„Sagt, plant Ihr, noch länger in dieser Domäne zu verweilen. Bei Schaustellern vermutet man eher ein Vagabundenleben.“
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Signora Achilla
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Signora Achilla »

“Und da habt Ihr auch ganz recht”, stimmte die Signora zu. “Für Jahre und Jahre war ich unterwegs. Es ist gänzlich anders als das Überleben in einer Stadt wie dem stolzen Genua.”

Kurz hob sie die Arme als wäre der prächtige Saal allein schon der Beweis für ihre Worte. “Doch nun bekam ich die Gelegenheit dafür, mich vielleicht hier niederlassen zu können. Worüber wir in jener Nacht sprachen, die Erinnerungen an die Theater von einst, das war kein flüchtiger Wunsch. Ich will dies tatsächlich wagen.”
Hoffnung schwang in den Worten der Signora mit, aber da war auch eine recht bodenständige Geschäftsmäßigkeit.

“In San Damiano war der gute Pater einer der ersten, der bereit war, uns überhaupt die Tür zu öffnen. Wir spielen Heiligenviten am Rande der größeren Messen”, erklärte sie dann, wohl in Erwiderung von Gasparos Andeutung.
“Doch wir haben auch schon vor unseresgleichen aufgeführt. Doch die wenigsten scheren sich um die Theater von einst, Tragödien oder Komödien, den kühnen Bogen der Handlung, den Chor… .”
Sie hielt sich hier zurück und legte sich behutsam eine Hand auf die Brust.

“Ich will auch selbst nicht zu hoch greifen. Was ich weiß, wurde viel von Mund zu Ohr gelehrt und wenig in der Schrift. Ihr, in Eurem Stand hoher Bildung, habt vielleicht die große Gunst kosten dürfen, selbst die alten Schriften zu lesen?”
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Gasparo
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Gasparo »

„Heiligenspiele sind sicherlich ein interessanter Beginn, um Eure Akzeptanz in der Stadt zu steigern. Der Pöbel muss erst wieder verstehen, was Euer Handwerk wirklich ist. Verständnis für Kunst werdet Ihr aber nur unter den hohen Familien finden, wenn Ihr mich fragt … oder unter den unsrigen. Sie haben die Zeit und die Muße, sich mit der Kunst und Ihren Eigenheiten und Bedeutungen zu beschäftigen, während der Arbeiter, Bauer oder Fischer sich nur langsam zu Tode arbeitet. Ars artis gratia ist nur den Reichsten und Edelsten unter den Sterblichen vorbehalten. Aber seid auf der Hut: Eben jene Personen werden eifersüchtig von Gönnern behütet.“

Gasparo legte die Hände hinter seinem Rücken zusammen.

„Ich hatte der werten Viscontessa di Braida, Neugeborene im Blut der Rosen, von Eurer Truppe berichtet. Ich bin sicher, dass Ihr Interesse nur gesteigert wird durch Eure … wahre Natur …“ Erneut sah er flüchtig in die Richtung der anderen Nosferatu bevor er wieder Achilla anblickte. „… als Kainit.“

„Mir war es tatsächlich vergönnt, einige der wichtigen Stücke zu lesen. Sie hatten großen Anteil, meine Kenntnisse in der griechischen Sprache zu formen und zeigten mir, wie plump doch vieles ist, was seitdem geschrieben wurde.“ Sein Lächeln bei dem Gedanken an die Dramen schien etwas weniger kühl und reserviert, als es vorher noch der Fall war. „Über diese Dinge zu lesen und sie in Fleisch und Blut verkörpert zu sehen, mit Leben gefüllt, wäre natürlich noch etwas gänzlich anderes. Dennoch … allein das Wissen um die Leiden des Ödipus oder Ränkespiele des Pan wirkten aber schon erleuchtend auf mich.“

Ohne, dass er es zu merken schien, tasteten die Finger seiner rechten Hand nach dem Amulett, dass auf seiner Brust ruhte.

„Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr und die Euren in Clavicula verweilt und nicht in der Umgebung von San Damiano selbst?“ Erneut kam der Lehrmeister auf die Kirche zu sprechen. „Platealonga ist … nicht unbedingt gastfreundlich, wenn es um Neuankömmlinge geht.“
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Signora Achilla
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Signora Achilla »

“Ihr habt euch recht mit meiner Bleibe in Clavicula. ‘s ist ein raues Pflaster, aber auch ein festes. In jedem Frühjahr schmecke ich die Verlockung der Ferne im Blut und in der Luft, wie’s wohl allen Fahrenden gehen muss, doch worauf ich hinaus will, das braucht Zeit und Stetigkeit”, antwortete die Signora zunächst. Dann wechselte sie zurück zu dem, was Gasparo selbst ausgesprochen hatte:

“Ihr als gelehrter Mann werdet das nur zu gut wissen. Sie lehren viel, die alten Stücke und Geschichten. Ich gäb’ was darum, sie einmal selbst ansehen zu können, doch es fehlt an zu vielem. Übrig bleiben mir, was überliefert wurde und Stückwerk”, erklärte die Signora. “Doch die Erkenntnis gegenüber dem Schicksal wie’s mit Ödipus erzählt wird - so eine Geschichte wieder in Farbe und Stimme zu erzählen…! Oder was in den Komödien für eine Lehre und auch Tadel stecken kann. Ha!”
Sie schnalzte einmal mit der Zunge und hob die Hände etwas an.
“Die Dionysien und Lenäen von einst waren nicht wüste Gelage. Sie waren Wagnisse.”

“Für unsereins aufzuführen, scheint mir nur recht. Und ich danke Euch für Euer Wort gegenüber der werten Viscontessa schon jetzt - und auch für das Eure… .”
Den Satz ließ die Signora halb verklingen und setzte dann behutsam fragend neu an: “Wäre es Euch die Überlegung wert, wenn Ihr und ich ein solches Ding wagen? Ich will mir nicht Euer gelehrtes Wissen anmaßen, doch ich habe das Theater im Blut und die Erfahrung damit. Ihr habt den Zugang zu dem Quell, zu jenen Stücken von einst und womöglich gar der Fähigkeit, sie in diese Zeit und dieses Land zu bringen.”
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Gasparo »

Als Achilla laut mit der Zunge schnalzte war Gasparo überrascht zusammengezuckt. Verärgert über sich selbst ignorierte er seine Reaktion, aber er blieb weiter auf der Hut. Er war es nicht gewohnt, mit jemanden zu reden, der sein Gesicht hinter einer echten Maske verbarg statt hinter einem geübten Mienenspiel. Auch die Vorstellung, welcher Alptraum sich wirklich unter dem Kostüm verbarg, nagte an ihm.

Dennoch bemühte er sich weiter, höflich den Ausführen der Signora zu folgen. Ihre Worte waren durchaus respektvoll. Seine Stirn legte sich jedoch offensichtlich in Falten, als sie ihre Idee unterbreitete. Gasparo sah sich nach links und rechts um, ob jemand ihr Gespräch beobachtete, bevor er mit gedämpfter Stimme weiterredete.

„Wenn Ihr sagt 'Ihr und ich', so ist dies tatsächlich ein Schritt zu weit, werte Signora Achilla. Dies wäre Euer Projekt, Euer Verdienst, ohne die Notwendigkeit, die Lorbeeren mit jemand anderes zu teilen.“

Er hob einen mahnenden, dünnen Zeigefinger, eine Geste, die er als Lehrmeister schon unzählige Male durchführte, um einen weiteren Gedanken anzukündigen und zu betonen.

„Dennoch, bittet Ihr mich, Euch eine Niederschrift eines der alten Werke zu beschaffen, so werde ich sehen, was ich tun kann. Mir stehen hier nicht die gleichen Quellen zur Verfügung wie zur Zeit meines Studiums doch möchte ich nicht ausschließen, hier eines der besser erhaltenen Stücke zu finden. Auch habe ich Kontakte zu einigen Händlern, die eine Hilfe sein könnten.“

Er senkte seine Hand und sein Gesichtsausdruck blieb ernst. „Ihr beherrscht es, die Buchstaben zu deuten, nicht wahr? Vielleicht sogar noch die Dialekte anderer Regionen?“

Eine Niederschrift eines griechischen Stückes hätte einen großen Wert. Nicht nur monetär, es wäre auch ein Schatz aus der Zeit, als Ignoranz und blinder Gehorsam zur Diktatur von Kirche und Adel noch nicht die erstrebenswerteste Eigenschaften der Menschen waren. Die Vorstellung, ein solches Gut in einen Abort wie Clavicula zu geben, widerstrebte Gasparo.
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Signora Achilla
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Signora Achilla »

Die Absage Gasparos schien die Signora nicht zu sehr zu betrüben. Sie neigte den Kopf ein wenig, vielleicht betrübt, vielleicht artig, vielleicht einfach nur einstudiert für eben diese Pose.

“Eure Worte machen mir Mut. ‘s ist nicht eben der Ruhm, den ich suche. Derlei Streben liegt mir nicht im Blut. Doch es gehört zur Bühne, auf eine Weise.”
Da schwang eine kleine, leichte Prise Humor mit, getragen von einer kleinen, leichten Geste. Vielleicht fiel es Gasparo so auf: Was der Signora an Mienenspiel mangelte, wog sie mit Haltung und Gesten wieder auf, ganz ähnlich wie es vielleicht die Theaterspieler von einst getan hatten, wenn sie Masken trugen.

“Und ja, ich kann die littera deuten, von hierzulande. Mit den griechischen würde ich schwer ringen.” Die Betonung von “Lettern” war etwas verlagert, dem älteren Latein näher als dem in all der Zeit daraus gewachsenen Italienisch. Sie ließ es beinahe so klingen als wäre das nun selbstverständlich, auch wenn es das sicher nicht war. Jemand wie sie, eine Fahrende, eine Frau, musste trotzdem irgendwie an solches Wissen und Können gekommen sein.
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Gasparo
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Gasparo »

Gasparo nickte, etwas vorsichtig und mit Bedacht.

„Ich denke, persönlicher Ruhm ist in der Tat ein schwer greifbares Gut, für uns … für Euch.“ Seine Anspielung auf den Fluch Ihres Blutes schien eindeutig. „Aber wie Ihr richtig sagt zählt mehr, was aus unseren Handlungen resultiert. Euer Ziel ist ein nobles, werte Signora Achilla.“

Der Ventrue räusperte sich. „So sei es, ich werde versuchen, Euch zu beschaffen, was Euch nützlich sein kann. Schwer, Euch und Eure Diener zu finden, wird es nicht sein, wobei es mir lieber wäre Euch in San Damiano aufzusuchen anstatt in Clavicula.“

Mit der flachen Hand rieb er eine Falte aus seinem Ärmel. „Ihr versteht sicherlich, warum. Immerhin zeigt Ihr Manieren und Bildung, die man in jenem Sestieri wohl lange suchen muss. Seid Ihr zu Lebzeiten in eine Familie höheren Standes geboren worden?“
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Signora Achilla
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Re: [1034] Ein unerwartetes Wiedersehen [Achilla, Gasparo] [Hoftag]

Beitrag von Signora Achilla »

Das nahm die Signora auf wie ein Kompliment, zumindest für nun. Sie neigte den Kopf ein wenig und legte sich geziert die Hand auf die Brust, über das Herz. Ihre Maske konnte nicht mehr und auch nicht weniger lächeln, doch die Gesten sprachen stattdessen.

“Wenn eine Frau, gleich aus welchem Hause, zur Heirat vergeben wird, dann verblasst die alte Familie, der alte Name und das zuhause. Im neuen Haus nimmt sie ihre Rolle ein, auf eine Weise wie neu gemacht, an der Seite des Ehemannes”, erklärte sie behutsam.
“Was ist für sie dann gewonnen, wenn das Vergangene wieder herauf beschworen wird?”
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