[1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

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La Cronista
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[1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Ihre dunklen Augen, die in den tiefen Höhlen kaum zu sehen waren, überschattet von ihren stark hervortretenden Gesichtsknochen, wanderten über ihre Verwandten. Jene, die das Blut des Todes in sich trugen, doch gesellte sie sich nicht zu ihnen.

Sie waren im Gespräch, tummelten sich umeinander, zeigten ihre Verbundenheit. Doch wie stark war das Blut im Vergleich zu eigenen Interessen?

Einer sah zu ihr herüber, neugierig, immer mal wieder. Sie sah und spürte es. Zu erst war es wohl nur ein neugieriges Starren, dann ein direkteres Ansehen.

So jung noch. Sie lächelte, was die dünne trockene Haut in ihrem Gesicht zum Spannen brachte.

Ihre dunklen Augenhöhlen starrten Galeno an und mit einem sachter Wink der knochigen Hand, lud Karkana, Ahnin des Clans des Todes, Prinz von Lucca, ihn ein näher zu treten.
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Nubis
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)][Hoftag]

Beitrag von Nubis »

Nachdem er seine Pflicht getan hatte, Knie gebeugt, Grüsse vermittelt, sich an den Gesprächen und Vorstellungen von Benedettos Kontakten beteiligt hatte, sah er sich wieder um, Sein Blick war schon bei ihrem Eintreffen auf ihr hängen geblieben und wurde nun immer wieder, wie von einem Magneten, von ihr angezogen. Was er auch machen konnte, es trieb ihn immer wieder dazu, verstohlen zu ihr herüber zu linsen, von Interesse auf sie zu starren, an ihr vorbei, was doch wieder direkter wurde. Sie war einfach faszinierend. Nicht auf Grund der Macht, die sie als Ahnin inne hatte und auf Grund ihrer Position als Prinz, sondern einfach ihr Dasein, ihr Erscheinen, ihre Aura, auch wenn er gar nicht Auren lesen konnte. Es fesselte ihn. Viel mehr, als Frauen, die von anderen als besonder schön oder bezaubernd bezeichnet wurden. Diese interessierten ihn weniger. Sie dagegen entsprach seinem Schönheitsgefühl.

Und dann traf ihr Blick plötzlich den Seinen. Er sah ertappt zu Boden, linste dann aber vorsichtig wieder nach oben. Vielleicht ja nur ein Versehen oder eine falsche Wahrnehmung seinerseits? Doch ihr Starren blieb. Zu allem Überfluss kam aber noch ein Handwink dazu, den er beim Aufsehen bemerkte. Der Mund öffnete sich vor Erstaunen leicht. Doch sah er sich um, vielleicht stand jemand neben oder hinter ihm, der gemeint war.

Nein, er war mehr oder weniger alleine. Keiner sonst schenkte ihr Aufmerksamkeit, nur er und sie wohl ihm.
Sein Inneres kehrte sich nach Aussen. Was zur Hölle sollte er bei einer Ahnin, warum hatte er ihr Interesse erweckt? Hatte er zu sehr gestarrt? Das war es womöglich, vielleicht hatte er sie erzürnt. Aber das hatte er gar nicht gewollt. Und sie lächelte. Würde sie das, wenn sie verärgert wäre?
Langsam, zögerlich kam er näher. Er hatte noch nicht viel Erfahrung mit höheren Kainiten, wenn nicht zu sagen, gleich Null. Er riss sich zusammen, wirkte steif und angespannt. Innerlich schloss er fast schon mit seinem Unleben ab.

Dann stand er vor ihr, die Füsse hatten ihn doch fast automatisch zu ihr getragen. Und sofort sank er auf die Knie, den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen. Er wartete ab. Sie hatte das erste Wort, vor ihr war er eigentlich nichts wert und nun ihren Launen völlig ausgeliefert.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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La Cronista
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

"Guten Abend, kleiner Bruder." Sie deutete mit einem hochziehen der Hand, dass er aufstehen dürfe. "Du sahst verloren aus."
Ihre Stimme hatte etwas familiär freundliches, was umso entrückter wirkte, wenn man in ihr Gesicht sah, das kaum mehr war als der Schädel unter dünner Haut und rote Lippen. Sie sprach langsam und bedächtig, als hätte sie alle Zeit der Welt, obschon ihr Körper immer mehr zu zerfallen schien.
"Genießt du den Abend nicht?" Die Frage hatte etwas mitschwingen, als würde sich mehr darunter verbergen als nur ein höflicher Plausch nach seinem Wohlbefinden. Was vermutlich auch so war.
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Nubis
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nubis »

Er hatte kurz aufgesehen, vorsichtig, denn er wollte sie nicht erzürnen, weil er irgendwie zu schnell die unterwürfige Pose verlassen hatte, doch er erkannte, dass sie ihm verdeutlichte, sich erheben zu können und so folgte er ihrer Bewegung der Hand, erhob sich langsam und senkte dennoch den Blick.
Ihre Stimme. War diese trügerisch, oder war sie echt? Spiegelte die Stimme ihren Charakter wider, oder war sie falsch und lenkte nur in eine angenehme Richtung, um dann zu enttäuschen?
Er wusste es nicht, hoffte insgeheim das eine, fürchtete das andere und wusste doch, dass es eigentlich gar keine Rolle spielte. Egal, wie sie sich gab, egal, was sie in Wirklichkeit darstellte, sie war mächtig, alt und familiär konnte man mit ihr sicherlich so oder so nicht umgehen, denn Respekt war wichtig.

Die Worte, die sie an ihn richtete, liessen ihn sprachlos vor ihr stehen, nachdenklich wirkend und er betrachtete lieber ihre Füsse, als darauf zu antworten. Doch seine Mimik, seine Haltung zeugten davon, dass sie ihn richtig einschätzte, dass er tatsächlich verloren zwischen seinem Clan wirkte. Dass er sich eigentlich nicht dazu zählte. Und dann war da doch ein leichtes Aufsehen, ein unmerkliches Nicken, was auch ein Zurückgleiten des Kopfes in die Ausgangslage hätte sein können.

Der Blick, nun doch wieder auf sie gerichtet, war interessiert. Er sah ihr nicht direkt in die Augen, doch er schien sich auch etwas gefangen zu haben, etwas mehr zu trauen. Dafür, dass er ein Neugeborener war, doch womöglich sah er in irgend einem Sinne auch eine Verbundenheit, nicht nur durchs Blut ihres gemeinsamen Vorfahren, sondern womöglich auch noch etwas anderes. Oder zumindest schien er eine gewisse Hoffnung zu hegen, mehr, als eben bei seinem Clan hier in Genua.
Sie hatte ihn zumindest angesprochen und nicht verärgert durch den Saal geschleudert. Ein gutes Zeichen vielleicht? Auch so schien sie nicht verärgert, wenn man zumindest ein wenig ihrer Stimme und ihrem Interesse Glauben schenken durfte.

Und dann kam diese Frage. Er blinzelte. Der Mund öffnete sich leicht, dann verspannte sich der Kiefer wieder und Zähne klackten aufeinander, wurden fest zusammengebissen. Er dachte nach. Diese Frage war trickreich. Schwer zu beantworten. Er durfte nicht einfach sagen, dass er den Abend nicht wirklich genoss. Dies wäre eine Beleidigung für die Veranstaltung selbst und vor allem für die höchst verehrte Aurore und auch für seine Gesprächspartnerin, denn somit würde er auch ihr Gespräch nicht geniessen. Er konnte aber auch nicht lügen, denn das würde sicherlich durchschaut werden. Denn wahrlich zufrieden war er ebenfalls nicht. Alles warf seine Schatten und er ahnte, dass es hier noch zu einigen Schwierigkeiten kommen konnte.

Und so benötigte er einen Moment, in dem er sich viele Möglichkeiten überlegte. Er hatte wenigstens etwas trainiert, was Gespräche mit anderen anbelangte, war gegen Wände gerannt, hatte hier und da Türen geöffnet, manche erzürnt, andere erfreut, beim manchen keine Regung erlebt. So konnte er aus Erfahrungen schöpfen, die wahrlich für eine Ahnin, einen Prinzen noch nicht genug sein würden, nicht reichen würden, aber immerhin. Er war nicht mehr der alte Galeno, der sich in eine Ecke verkrochen und sich in seinen dunklen Keller zu den Leichen, an denen er forschte, zurück wünschte. Auch wenn er Anfangs möglicherweise solch ein Muster noch angedeutet besessen hatte, dieser Galeno war er nicht mehr. Er ging Risiken ein und so getraute er sich dann doch zu sprechen und den Tanz zu wagen.
Und er wusste, er würde sicher auch tausend Fehler begehen und hundertfach falsch verstanden werden, weil er sich nicht richtig ausdrücken konnte.


Und seine glockenhelle, klare und angenehme Stimme untermalte seine Worte mit lieblichen Klang. Er sprach leise, sodass dies Gespräch vor allem nur sie zwei betraf, doch laut genug, damit sie ihn gut verstehen konnte.

"Der Erhalt der Einladung zu diesem Hoftag war eine Ehre, denn wer möchte nicht der höchst verehrten Aurore zu diesem grossen Ereignis gratulieren. Es bietet ausgezeichnete Möglichkeiten, sich einen Überblick zu verschaffen über jene, die ebenfalls geladen wurden. Möglichkeiten der Kommunikation untereinander, für Bündnisse, den Handel.
Die Vielschichtigkeit ist spannend ... sie zu erleben und beobachten zu dürfen ist mir eine Freude. Ich kann beobachten und lernen. Und...."

Er stockte kurz, vollführte dann eine kleine Verbeugung der Ehrerbietung,

"Und ich bin zu der Ehre gekommen, dass ihr meiner Wenigkeit eure Aufmerksamkeit schenkt. Wobei ich mich frage, womit ich die verdient habe? Ich hoffe doch, ich habe euch mit meinen Blicken nicht ... belästigt oder erzürnt?"

Sein Blick glitt vorsichtig etwas höher bei jener Frage, senkte sich aber schnell wieder zur Ausgangslage, etwas unterhalb ihrer Augen. Und der Blick wurde etwas trauriger, beinahe ein klein wenig enttäuscht. Er beherrschte das Spiel mit festgefahrenen, immer zu den Situationen passenden Masken noch nicht und wie ein völlig steifer Toter wollte er nun auch nicht wirken. Noch etwas leiser fügte er hinzu – und es klang entschuldigen:

"Jedoch werfen Ereignisse auch ihre Schatten und so wird der Genuss ein wenig getrübt. Entschuldigt, falls ich womöglich so erscheine, als würde mir der Hof oder gar eure ...."

Er hätten zig Worte für ihre Erscheinung. Göttlich, erhellend, inspirierend, strahlend, faszinieren, atemberaubend....selbst, wenn er nicht atmete, wunderschön, einzigartig, elegant, anziehend..oh ja, das war sie, attraktiv, bewundernswert, bezaubernd, ansprechend, reizvoll und noch viele mehr... Und er musste sich für eines entscheiden.
Seine Augen verrieten, dass er wieder von ihr eingenommen war. Sie hingen an ihr, wie der Blick eines Künstlers an einem besonderen Kunstwerk.

"... fesselnde Erscheinung, höchst verehrte Karkana, Ahnin des Clans des Todes, Prinz von Lucca, nicht zusagen."

Er merkte, dass er sie wieder anstarrte und schalt sich selbst innerlich gerade, dass er überhaupt so etwas gesagt hatte. Peinlich berührt wich er schnell aus, blickte wieder zum Boden hinab und wirkte irgendwie gerade wie der Schüler, der fasziniert seiner Lehrerin gestanden hatte, dass er sie mochte und dann peinlich bemerkte, dass dies eigentlich nicht sein durfte.
Was hatte er getan?
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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La Cronista
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Leicht wiegte sich Karkana auf ihren nackten Füßen kaum merklich auf der Stelle. Galeno konnte, wenn der lange Stoff ihres Gewandes, das einem Leichentuch glich, zur Seite strich, ihre Füße erblicken, die aus nichts als Knochen und Sehnen bestanden. Nicht einmal Haut bedeckte sie noch. Es waren kleine weißliche Knochen, die klackernde, Geräusche auf den harten Fließen machten, wann immer sie sich bewegte.

Ihr Oberkörper neigte sich etwas zu ihm und ein Klappern und Knacken ging von ihr aus. Ihr dünner Finger legte sich an sein Kinn und hob seinen Blick.

„Schatten wird es immer geben und sind sie weit und dunkel, doch nichts ist dunkler und sogleich sicherer als der Tod.“ hauchte sie. Die dunklen Augen schienen Galeno in die Seele zu blicken.

„Du hast einen wachen Geist...was verdunkelt diesen?“
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Nubis
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nubis »

Sein Herz würde gerade Luftsprünge machen, wenn es nicht nur als Blutspeicher herhalten würde.
Sie war ihm wohl tatsächlich nicht böse, führte in einer gar verführerisch wirkenden Geste seinen Blick zu ihrem, er starrte ihr gebannt in die Augen. Vollkommene Faszination, eine wahre Liebe.
Alle Alarmglocken, die schellten, wurden zu Hintergrundrauschen. Der sachte Griff eines Mitglieds, einer Ahnin, des Clan des Todes, hielt ihn gefangen, wie tausend Ketten.
Er öffnete leicht den Mund, schloss diesen wieder. Zähne knirschten. Trotz aller Ablenkung durch ihr Erscheinen, durch ihre Aura, die ihn umklammerte, hatte er nicht vor, einfach wie Eis zu schmelzen und durch ihre feingliedrigen, knöchernen Finger zu fliessen.

Er konnte den Blick absolut nicht lassen, konnte sich gegen ihre Führung, ihren Hauch nicht wehren.

Und dann verliessen doch Worte seinen Mund. Die Stimme war belegt von Wut und Trauer. Geschwächt durch die Jahre, die vergangen waren, konnte man allerdings erkennen, wie stark sie in der ersten Nacht wohl gewesen waren.
"Der Tod .... wir fürchten ihn nicht und wissen, dass er einen jeden ereilen wird. Irgendwann. Und dennoch schmerzt es, jemanden zu verlieren, der nicht hätte sterben müssen. Jemand, den man als wichtig erachtet hat und dem man nicht einmal hat helfen oder zumindest sich direkt verabschieden können.
Dieses Ereignis zieht seine Schatten, nicht direkt wegen dieses endgültigen Todes einer respektablen Person, sondern auch wegen dem Wie und Warum. Ihr Tod ist eine Warnung, hoffentlich ein Zeichen, dass sich bemüht wird den Urquell dieses Übels zu vernichten."

Er setzte kurz ab und tatsächlich schafften es die Gedanken, sich von ihr zu lösen, den starren Blick abzulenken, indem die Lider sich hinabsenkten.
Der Bann war gebrochen.
"Es wird schwer werden..." entwich ihm eines Seufzen gleich.
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

„Der Tod eines Lebens ist unausweichlich, auch für uns. Je länger wir versuchen ihm zu entgegen desto stärker holt er uns irgendwann ein.“ Sie lächelte und gab einen guten Blick auf ihre zwei Fangzähne preis, die wie der Rest ihres Gebisses schwarz waren. Abgestorben, verfault und doch noch vorhanden.

„Trauere, denn das was bleibt ist die Erinnerung, doch der Tod eines anderen ist nicht der deine. Sei nicht gelähmt unter seiner Last. Vergeude nicht, was dir gegeben wurde.“ spricht sie leise, nicht um zu flüstern, nur als gäbe es keinen Grund lauter zu sein. Der Hauch des Todes, kaum mehr war sie noch. Ein Geist in einem sterbenden Körper.

„Sag, war sie ein verwandter Geist?“ Ihr leblos wirkendes Gesicht neigte sich leicht zur Seite als würde sie ihn fragend betrachten. „Jemand fehlt hier.“
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Nubis
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nubis »

Ein stummes Nicken als Bestätigung ihrer Worte, ein nachdenklicher Blick, ein Schütteln des Kopfes, langsam und bedächtig.
"Nein, lähmen nicht, herausfordern, anstacheln...das trifft es eher*, seine Worte, angeregt durch Karkanas Hauchen, waren auch fast nur ein Flüstern.
"Verwandter Geist?" Er wog leicht mit dem Kopf hin und her, überlegte. "Ich denke schon. Vielleicht...vielleicht sogar mehr, als ich ..."
Er starrte Karkana an, überrascht, dann fragend und dann hauchte er ein..."Woher...?" doch der Rest der Frage blieb ihm im Hals stecken.
Doch sie musste gar nicht zu Ende gebracht werden.
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

"Wir sind alle eine Familie,oder?" Hauchte sie und legte dann den Kopf einmal auf die eine und einmal auf die andere Seite. Was jeweils ein deutliches Knacken erklingen ließ.

"Mehr als du...das wäre bedauerlich... und enttäuschend." Fuhr sie langsam fort und sah ihn einen Moment schweigend aus den Tiefen ihrer dunklen Augenhöhlen an.

"Doch das bist du nicht, oder? Wirst du nicht sein. Enttäuschend?"
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Nubis
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Re: [1034] Verbunden durch Blut und Sehnen [Galeno, Karkana(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Nubis »

Nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen...
"Also doch...", flüsterte er. Sein Geist hatte schnell verbunden, was sie sagte und was er die ganze Zeit schon angenommen, aber nie als volle Wahrheit erkannt hatte. Womit er sie auch nie in Verlegenheit hatte bringen wollen. Denn schliesslich hatte alles seine Gründe.
Doch umso mehr war diese Gewissheit nun auch umso schmerzlicher. Er hob die Schultern und senkte sie wieder ruckartig. Seinen Blick voller Wut von Karkana ablenkend, den Boden anstarrend.
Er benötigte einen Moment, sich zu sammeln, aber natürlich wollte er die Aufmerksamkeit auch nicht zu lange von ihr lassen.
So richtete er sich wieder ernst an sie.
"Sie war gut." meinte er und sagte damit gleich hundert Sachen über sie, wenn man sie denn kannte.
"Und nein. Das werde ich nicht." Ein mulmiges Gefühl machte sich breit, denn auch wenn er Sicherheit vorweisen wollte, so war er sich nicht sicher, ob er nicht doch genau das werden würde, eine Enttäuschung. Denn erreicht hatte er noch nicht sonderlich viel.
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