[1034] Unkraut oder Rose [Avelina, Josephine(SL)] [Hoftag]

[La Cronista]

Josephine schmunzelte.
"Das ist keine Frage die man allgemein beantworten kann. Kommt es doch immer auf das Exemplar und die Umstände an. Die Pflänzchen um mich schaue ich mir genau an, über Jahre. Was Potential hat zu wachsen wird gepflegt, was verschwendete Mühe wäre, wird wie Unkraut herausgerissen."
Erwiderte sie und sagte dies völlig unbekümmert.
"Dabei geht es am wenigsten um körperliche Stärke. Die kann jeder Tölpel erreichen und nur wenige können sich damit in dieser Welt behaupten. Nein, was es braucht ist Intellekt und Gewitztheit, innere Stärke...alles zu ertragen, was einem widerfährt und Stärke um zu tun was nötig ist, um zu wachsen und nicht unter den Schuhen anderer zertrampelt zu werden. Zu erblühen und dabei doch nie zu vergessen wo man steht und wem man es zu verdanken hat. Zu wissen wie man sich zu benehmen hat. Loyalität und Anstand.
Das Tier ist nur eines der Hindernisse, die sich jeder von uns in der Nacht gegenüber sieht. Wer sich ihm ergibt ist nicht mehr als das Tier und verschenkt sein Potential."

[Avelina di Braida]

Sie nickte schlicht und schien einen Moment nachdenklich, bevor sie mit selbsbewusster Miene hinzufügte, „Wobei auch diese Stärke sicher unterschiedlich definiert werden kann. Manch einer mag es als stark empfinden sich um jeden Preis an die Spitze zu kämpfen. Ein anderer sieht die Stärke in der Einhaltung der eigenen Überzeugungen und das Opfer im Verzicht auf Macht zugunsten anderer Werte, die womöglich auf lange Sicht wichter sein könnten. Und ich denke manchmal kann es vielleicht gar ratsam sein von der Schlammkuhle einen Schritt zurück zu treten und zu warten bis die anderen sich längs in sie gelegt haben, so dass man über sie hinweg schreiten kann ohne sich die Schuhe dreckig zu machen.“

Sie senkte den Blick mit einem Lächeln, „Ich stimme euch natürlich vollkommen zu was Loyalität und Anstand betrifft. Als Fähnchen im Wind lässt man sich zu leicht von jeder Böe mitreißen.“

[La Cronista]

“Sicher definiert jeder etwas anderes als Stärke. Sicher ist es ratsamer nicht in die Dreckkuhle zu springen, zu beobachten und abzuwägen. Situationen zu nutzen.
Doch nur daneben stehen zu bleiben riskiert, dass man vom Dreck vollgespritzt wird und doch nur zurück bleibt, während sich die anderen aus dem Dreck nach oben kämpfen.
Besser man ginge einfach drumherum anstatt zu warten dass andere einem den Weg ebnen, nicht wahr?”

Die Gräfin schmunzelte leicht.
"Nun, ich glaube wir haben für den Moment genug palavert, Avelina.
Wir sehen uns dann später wieder."

Mit einem leichten Schwenken ihrer Hand bedeutete sie damit, dass es für Avelina Zeit war zu gehen und legte die Hände schließlich abwartend vor sich zusammen.

[Avelina di Braida]

Sie neigte den Kopf mit interessierter Miene zur Seite, als die Gräfin abermals nur die Hälfte ihrer Äußerungen kommentierte. Doch auch ausbleibende Antworten konnten Bände sprechen. Avelina wirkte dementsprechend ganz wie jemand, der mehr Informationen erhalten hatte, als offensichtlich Worte getauscht wurden und sie nickte schließlich zu sich selbst. Sie hätte noch einmal nachhaken können, doch zum einen wäre dies vielleicht als unhöflich gewertet worden, zum anderen erklärte die Ahnin kurz darauf das Gespräch für geschlossen. Und manchmal war es einfach auch besser sein gewonnenes Wissen für sich zu behalten.

Noch einmal huschte Avelinas Blick über das Antlitz der Äteren und sie lächelte ihr dankend zu, bevor sie kurz aber ergebens auf die Knie ging und den Kopf neigte. Sie blieb dabei stumm, denn das Wort das ihr zuvor erteilt wurde, war ihr der Etikette folgend nun wieder genommen.
So trat sie schweigend und respektvoll zurück ohne der Älteren weiter lästig zu werden.

[Avelina di Braida]

Zusammenfassung:
Gräfin Josephine von Asti, Ahnin vom Clan der Rose, gewährt der Viscontessa die Ehre mit ihr zu sprechen. Natürlich ist diese sehr interessiert eine Ahnin ihres Clanes kennenzulernen und schaut in gewisser Ehrfurcht zu ihr auf, wenngleich schnell klar wird, dass dies eher ein Kreuzverhör ist um die junge Rose zu beschnuppern. Avelina versucht die gefährlichen Themen anzuschneiden aber doch zu umschiffen um vielleicht doch die ein oder andere Information für sich zu sichern.